May 2025
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Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
Zusammenfassung Hintergrund Die Gefährdung durch solare UV-Strahlung betrifft vor allen Dingen Beschäftigte, die im Freien arbeiten. Dabei ist das Risikobewusstsein der Betroffenen sowie die Bereitschaft zur Anwendung von Schutzmaßnahmen nach wie vor gering, was den Arbeitsschutz weiterhin vor große Herausforderungen stellt. Material und Methoden Im Rahmen von Tragetests von UV-Schutzkleidung in verschiedenen Branchen des Verkehrssektors wurde das Sonnenschutzverhalten der Teilnehmenden vor und nach dem Test untersucht. Weiterhin wurde der Tragekomfort in der Praxis mittels Fragebögen evaluiert. An den Tragetests beteiligten sich insgesamt 137 Personen. Davon beantworteten 119 Personen die Fragebögen. Ergänzend dazu wurde die Schutzwirkung von ausgewählter UV-Schutzkleidung (n = 13) messtechnisch an 39 Materialproben überprüft. Ergebnisse Die Auswertung der Fragebögen zeigte, dass 18 % der Teilnehmenden aus den verschiedenen Branchen des Verkehrssektors (n = 104) keinen Sonnenschutz bei der Arbeit verwendeten, während sich die Referenzgruppe (n = 15) grundsätzlich vor solarer UV-Strahlung schützte. Vor dem Tragetest trugen bereits 11 % aller Teilnehmenden (n = 119, einschließlich der Referenzgruppe) lange Kleidung bei der Arbeit im Freien. Nach dem Tragetest erhöhte sich dieser Anteil auf 47 %. Im Vergleich zur üblichen Arbeitskleidung wurde UV-Schutzkleidung grundsätzlich positiv bewertet. In Hinblick auf den vom Hersteller deklarierten UV-Schutz der Kleidung, konnte ein Großteil den angegebenen Schutz bereits im Neuzustand einhalten. Bei einigen Modellen wurde der angegebene Schutzfaktor erst nach mehrmaligem Waschen erreicht. Diskussion Im Rahmen der Tragetests zeigte sich, dass die Akzeptanz für UV-Schutzkleidung durch Beteiligung der Beschäftigten am Entscheidungs- und Auswahlprozess deutlich erhöht werden kann. Dazu sollten vor der Beschaffung ggf. mehrere Modelle zur Auswahl stehen. Dabei bietet die auf dem Markt erhältliche UV-Schutzkleidung in der Regel einen zuverlässigen Schutz. In diesem Zusammenhang legt die Information der Beschäftigten über die mögliche Gefährdung den Grundstein für das weitere Vorgehen. Aufklärung und Wissensvermittlung stellen eine essenzielle Komponente in Hinblick auf die Primärprävention UV-induzierter Schädigungen dar.