November 2004
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Eine sich subjekt- und lebensweltorientiert verstehende Heil- und Sonderpädagogik vermag handlungs- und erfahrungsbezogene Mitteilungs-, Ausdrucks- und Auseinandersetzungsmöglichkeiten, insbesondere auf symbolisch-alltagsästhetischer, jugendkultureller oder spielerisch-gestaltender Ebene anzubieten. Durch Akzeptanz und wohlwollende Beachtung des jungen Menschen sowie durch die Spiegelung des jeweiligen emotionalen Erlebens kann eine Stabilisierung der Persönlichkeit des Kindes oder Jugendlichen erfolgen. Auf dieser Basis sollen schließlich Weiterführungen in Richtung eines sachbezogenen, die Lebens- und Identitätskonflikte transformierenden Lernens möglich werden. Doch zunächst gilt es, eine pädagogische Beziehung entstehen zu lassen, die das oftmals eigentümliche Verhalten der Heranwachsenden als bloße Oberfläche erkennt, es deshalb, so weit wie vertretbar, (er-)trägt und gerade durch die tiefere Berührung zwischen der Welt des einen und der Welt des anderen schrittweise Veränderungen ermöglicht. Auf dieser Vertrauensbasis lassen sich selbst zunächst unzugänglich erscheinende Lebenswelten erkunden und rekonstruieren. Auf der praktisch-didaktischen Ebene bedarf es hierzu vor allem des Prinzips der Variation.