May 2025
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Zusammenfassung Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Führungskräfte der Sozialen Arbeit die Veränderungen in der Arbeitswelt und im Führungsverständnis durch Digitalisierung in ihrer Berufspraxis erleben. Dazu werden Ergebnisse einer Befragung von 182 Führungskräften der Sozialen Arbeit präsentiert, die zwischen August und Oktober 2021 erhoben wurden. Zunächst wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu Digital Leadership im Kontext sozialer Einrichtungen gegeben. Damit gemeint sind spezifische Formen, Praktiken und Instrumente der Führung in digitalen Arbeitskontexten. Untersucht wurde 1) das Nutzungsverhalten, die Erfahrungen und Selbsteinschätzung digitaler Kompetenzen, 2) die Akzeptanz von Digitalisierung, 3) die Wahrnehmung der eigenen Führungsrolle sowie 4) die Einstellung zur Förderung von Eigeninitiative und Lernprozessen der Mitarbeiter:innen. Im Ergebnis wird festgestellt: Führungskräfte erleben Digitalisierung überwiegend als Gewinn und schätzen ihre digitalen Kompetenzen mehrheitlich als gut oder befriedigend ein. Sie betonen jedoch auch die höhere Arbeitsbelastung und mangelnde Kontrolle, die sich durch Führung auf Distanz ergeben. Immerhin ein Drittel der befragten Führungskräfte verfügt über ein ausgeprägtes Digital Mindset und die Bereitschaft, sich mit der neuen Rolle als Digital Leader auseinanderzusetzen. Im Umkehrschluss wird aber auch deutlich, dass zwei Drittel tendenziell an einem eher traditionellen Führungsverständnis festhalten. Nahezu alle Befragten zeigen sich aufgeschlossen gegenüber Lernprozessen und fördern die Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitarbeitenden. Der Beitrag endet mit Handlungsempfehlungen, wie Digital Leadership auf individueller und organisationaler Ebene gelingen kann und benennt wichtige Voraussetzungen dafür.