April 2024
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Dieser Artikel reflektiert die ersten Erfahrungen des Stimmenlabors Basel, einer partizipativen Veranstaltungsreihe, die das Ziel verfolgt, in Basel (Schweiz) den Diskurs zur Klimagerechtigkeit zu stärken durch gegenseitiges Zuhören, Perspektivenwechsel und gemeinschaftliches Aushalten von Unsicherheit und Nichtwissen. Ausgehend davon, dass die sozialen Herausforderungen, die sich in Hinblick auf & aus den Folgen der Klima-und Biodiversitätskrise ergeben, immens sind und es in diesem Kontext auch zu affektiver Polarisierung kommt, wurde ein Ansatz gesucht, der ganz bewusst das Erleben von "sozialem Kitt" durch persönliche Begegnung und tiefergehenden Austausch ins Zentrum stellt. Dies bewusst in Abgrenzung zur Suche nach konkreten Lösungen und zu Diskursen in abgeschlossenen Echoräumen. Das Stimmenlabor bringt gezielt Akteure zusammen, die sich politisch nicht einig sind, sich normalerweise nicht begegnen und einander dadurch auch nur selten oder nie zuhören (hier konkret: Mitglieder des Gewerbeverbands und Klimaaktivist:innen). Die dialogische Begegnung dieser unterschiedlich denkenden Bevölkerungsgruppen wird mit dem Ziel angestrebt, die Empathie für die Anliegen und legitimen Wünsche, Hoffnungen, Ängste, Bedürfnisse zu wecken und zu vergrössern. Als Ort des potentiellen transformativen kollektiven Lernens bietet das Stimmenlabor einen Raum für unterschiedliche, divergierende Meinungen und verschieden empfundene Herausforderungen. In dieser Analyse werden die zentralen Aspekte des Laborkonzepts beleuchtet. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Ebene der Prozessgestaltung, in welcher es darum ging, individuelle und kollektive liminale Räume, also Übergangsräume zu öffnen, in denen Empathie und Perspektivwechsel durch Begegnung und Gespräch ermöglicht werden sollen. Er untersucht einerseits das Projektteam, in dem bereits beide Parteien vertreten sind und somit auch gegenläufige Positionen bezüglich Klimagerechtigkeit, vertrauens-und respektvoll zusammenarbeiten. Andererseits konzentriert es sich auf die Gestaltung des dialogischen Zusammenkommens. Hierbei insbesondere auch auf die Momente, die einen Raum des inneren Berührtwerdens ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Beitrag des Stimmenlabors zur Schaffung von resonanz-und beziehungsorientierten Ansätzen der Nachhaltigkeit. Der Artikel baut auf Ansätzen kollektiven transformativen Lernens auf. Es untersucht, wie solche Ansätze im Rahmen von Reallaboren,