March 2025
·
18 Reads
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft
Zusammenfassung Die Kiesmächtigkeit spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität der Flusssohle und den Geschiebehaushalt der Donau östlich von Wien. Durch anthropogene Eingriffe wie Begradigungen, Querbauwerke und Regulierungsmaßnahmen für die Schifffahrt kam es in diesem Bereich zu einem signifikanten Sedimentdefizit, das in weiterer Folge zu Sohlerosion führt. Besonders problematisch sind dabei Bereiche mit geringer Kiesüberdeckung, in denen feinere Sedimente tertiärer Ablagerungen anstehen und wo die Voraussetzungen für einen potenziellen Sohldurchschlag gegeben sind. In der vorliegenden Arbeit wurde ein systematisches Monitoring der Kiesmächtigkeit durchgeführt, um eine fundierte Datengrundlage für das Geschiebemanagement zu schaffen. Mithilfe von GIS-gestützten Interpolationsverfahren wurde aus 1097 Bohrkerndaten ein hochauflösendes digitales Geländemodell der Kiesunterkante erstellt und mit den Sohlgrundaufnahmen der letzten 18 Jahre verschnitten. So konnten kritische Bereiche mit geringer Kiesüberdeckung identifiziert und deren Entwicklung über die letzten Jahre analysiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Kolkbereiche eine deutliche Verbesserung der Kiesüberdeckung aufweisen, während andere weiterhin kritisch bleiben. Zusätzlich wurden vier neue potenzielle Risikobereiche identifiziert. Die Untersuchungen bestätigen, dass gezielte Sedimentzugaben und Geschiebemanagementmaßnahmen positive Effekte haben, jedoch weiterhin ein präzises Monitoring erforderlich ist, um das Gefahrenpotenzial zu reduzieren. Das neu entwickelte GIS-basierte Monitoring-Tool bietet eine wertvolle Grundlage für die langfristige Überwachung der Flussmorphologie und ermöglicht eine effektive Planung zukünftiger Maßnahmen. Die gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, nachhaltige Strategien zur Stabilisierung der Flusssohle zu entwickeln und damit sowohl die ökologische Funktion als auch die Infrastrukturfunktion der Donau zu sichern.