Sebastian Huhnholz’s research while affiliated with Leibniz Universität Hannover and other places

What is this page?


This page lists works of an author who doesn't have a ResearchGate profile or hasn't added the works to their profile yet. It is automatically generated from public (personal) data to further our legitimate goal of comprehensive and accurate scientific recordkeeping. If you are this author and want this page removed, please let us know.

Publications (37)


Der permanente Fiskalvertrag. Die steuerdemokratische Effizienz kollektiver Güter bei Knut Wicksell und James M. Buchanan
  • Article
  • Full-text available

December 2021

·

5 Reads

·

1 Citation

ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie

Sebastian Huhnholz

Die konstitutionenökonomische Vertragstheorie James M. Buchanans (1919–2013) gilt als einflussreiche Ideologie neoliberaler Austeritätsregime. In Abgrenzung von der expansiven Wohlfahrtsökonomik der zweiten letzten Jahrhunderthälfte begründete Buchanans staatsbildender, -ermächtigender und -begrenzender Kontraktualismus allerdings auch eine steuerstaatsorientierte Demokratietheorie öffentlicher Güter. Mit Rückgriff auf das progressive Werk Knut Wicksells (1851–1926) empfahl Buchanan ein Wohlfahrtskriterium, das aus politischer Einstimmigkeit und subjektivistischem Effizienzkalkül ein Nutzleistungsoptimum für die Bereitstellung von Kollektivgütern konstruierte. Damit sollte eine majoritäre oder autoritäre Überwälzung laufender Demokratiekosten auf Minderheiten, Unbeteiligte oder ungedeckte Quellen konstitutionell behindert sowie budgetäre Transparenz, fiskalische Souveränität und steuerbürgerliche Belastungsfairness prozedural gewährleistet werden. Sowohl die vertragstheoretische Rezeption wie auch die politische Ideologiekritik haben diesen von Wicksell übernommenen steuerstaatlichen Demokratisierungsimpuls von Buchanans Werk weithin vernachlässigt – dabei ist die Frage, ob demokratische Institutionen auf eine fiskalische Selbstverpflichtung aller freiwillig verfassungsunterworfenen Individuen existentiell angewiesen sind, heute wieder sehr aktuell.

Download

Die Entwicklung des „Steuerstaates“: Ursprung, Aufstieg und Ende eines finanzwirtschaftlichen Fortschrittsparadigmas

November 2021

·

79 Reads

·

1 Citation

Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte / Economic History Yearbook

For decades, the Schumpeterian tax state was considered the central paradigm of Fiscal Sociology. However, it increasingly fails to meet many of the conceptual challenges of contemporary public finance. To demonstrate this, the paper undertakes a double re-contextualization of the discourse on public finance. Its development is traced back to evolutionary thinking, which Joseph Schumpeter updated around 1918. However, and following the rise of democratic capitalism after 1945, thinking about the tax state became intertwined with economic control. Its socio-political specifics were marginalized. Since the Great Recession of 2008/2009 and widening fiscal crises in advanced capitalist economies, this discursive narrowing has again become the subject of political and economic controversies.


Die Zukunft der Politischen Theorie in der Deutungskonkurrenz mit der Ökonomik

February 2021

·

63 Reads

ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie

Vor dem Hintergrund jüngerer real-, finanz- und weltwirtschaftlicher Krisen ist der Politischen Theorie wirtschaftsanalytische Kompetenz gelegentlich abgesprochen worden. Und tatsächlich weist die wirtschaftspolitische Analysefähigkeit der derzeitigen Politischen Theorie manche Mängel auf. Ihr bei Wirtschaftsthemen vergleichsweise geringer Einfluss in Politik und Bildung ist aber auch auf ihr kritisches Potential zurückzuführen, Grundannahmen und Schlussfolgerungen der Ökonomik zu hinterfragen. Dafür sucht der Beitrag nach konstruktiven „Deutungskonkurrenzen“ zwischen Politischer Theorie und Ökonomik. Dabei stellt er nicht normative oder fachspezifisch isolierte Deutungsdifferenzen aus, sondern identifiziert interdisziplinäre Schnittmengen. Dadurch werden verschiedene Sichtweisen der Disziplinen auf gemeinsame Beobachtungs- und Problembereiche erkennbar. Dazu zählt etwa die Frage, ob sich moderne ökonomische Modelle und Theorien wirtschaftlichen Handelns ohne systematische Zugrundelegung liberaldemokratischer Normen und Institutionen überhaupt konzipieren lassen. Eine Schlussfolgerung ist, dass die moderne Wirtschaftslehre ohne einen historisch und kulturell höchst voraussetzungsvollen politischen Ökonomiebegriff nicht zu haben ist.






Ordnungen imperialer Macht. Eine Bestandsaufnahme

January 2019

·

5 Reads

·

1 Citation

How can we understand empires? Why have they exerted such influence throughout history? What are their determining structures and actors? Do we still live in a world of empires? Two decades after the imperial turn, this edited volume explores the state of recent scholarship on empires. It also invites new perspectives on this subject from political theory, intellectual history, global history and international relations, and high-lights not only the diversity of approaches and methods that can currently be used to conduct research into empires, but also their constant development. With contribution by David Armitage, Andreas Eckert, Eva Marlene Hausteiner, Ulrike von Hirschhausen, Sebastian Huhnholz, Ulrike Jureit, Jörn Leonhard, Samuel Moyn, Herfried Münkler, Stephan Stetter und Andreas Vasilache



Geschichte/Gedenken

May 2018

·

33 Reads

·

4 Citations

Die öffentliche Indienstnahme von Vergangenheit ist Ausdruck politisch motivierter Geschichtsbearbeitung zu kollektiven Zwecken. Als Gedenkstaatlichkeit ist offizielle Geschichtspolitik als gezieltes Vergessensmanagement und kollektive Erinnerungsregulation zugunsten gegenwärtiger Herrschaftsziele und Normen zu charakterisieren. Der Umstand, dass sich die Funktionsweisen verordneter Erinnerungsarbeit, Geschichtlichkeitsproduktion und Vergangenheitsinterpretation regimeübergreifend ähnlich sind, macht Gedenken missbrauchsanfällig und bedarf analytischer Kompetenzen wie reflexiver Gegengewichte.


Citations (3)


... Soll der Steuerstaat die zentrale Kategorie einer makroskopisch-vergleichenden Fiskalsoziologie bilden, ist mit seiner komplizierten semantischen Vorgeschichte umzugehen (Huhnholz 2018;Huhnholz und Leipold 2021). Im Weiteren wird deshalb zunächst von vier soziologischen Verwendungsweisen des Begriffs Abstand genom-men: Demnach ist es vor dem Hintergrund des hier verfolgten Vorhabens wenig zielführend, als "Steuerstaat" eine Epoche der Staatsfinanzierung, ein spezifisches Fiskalregime, den bürgerlichen Staat schlechthin oder zuvorderst das Ausmaß erhobener Steuern zu fassen. ...

Reference:

Was ist der Gegenstand der Fiskalsoziologie? Ein Plädoyer für die Kategorie des Steuerstaats
Demokratie als öffentliches Gut?
  • Citing Article
  • March 2018

Politische Vierteljahresschrift

... Die Steuer als voraussetzungslose, d. h. nicht an konkrete Gegenleistungen gebundene Zwangsabgabe ermöglicht den umfassenden Schutz des Privateigentums (statt vieler : Preuß 1981) und ist politisch auf den ökonomisch erfolgreichen Einsatz des privaten Kapitals angewiesen (Huhnholz 2017). Steuerstaat und Wirtschaftsbürger bilden eine fundamental auf Wirtschaftswachstum konditionierte "Erwerbsgemeinschaft" (Kirchhof 1996, S. 33). ...

Die Steuer des Steuerstaates
  • Citing Article
  • January 2017

... For a discussion of the metatheoretical premises and implications of this understanding of concepts, cp. Egner (2013: 88), Palonen (2002), Huhnholz (2015) and Koselleck (1989). changes of the concept of representation since the middle-ages, the age of absolutism and the constitution of estates until modern parliamentarianism (Podlech 1984). ...

Bielefeld, Paris & Cambridge? Wissenschaftsgeschichtliche Ursprünge und theoriepolitische Konvergenzen der diskurshistoriographischen Methodologien Kosellecks, Foucaults und Skinners
  • Citing Article
  • January 2015