April 2017
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Wenn sich die Schlagbäume an den Schweizer Grenzen senken, öffnet die Literatur nicht nur ihre »Schweizeraugen«, sondern sie entwickelt eigene literarische Verfahren zum Verflüssigen der Grenzen: Sie konfrontiert und überlagert Perspektiven und Blickrichtungen, überblendet das konkret Nahe mit dem imaginär Fernen. Dabei lehnt sie sich an filmische Verfahren an, an die Dynamisierung durch Schnitt und Überblendung, und an musikalisch gleitende Sprachtöne und Rhythmen. Solche Entgrenzungsstrategien sollen an Peter Webers Roman Die melodielosen Jahre (2007) aufgezeigt werden. Er bezieht sich damit auf eine untergründige Tradition der Literatur aus der Schweiz, deren Erweiterungspalette er nochmals erweitert.