Martin Keller’s scientific contributions

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Erkenntnisinteresse und Zielsetzungen der Arbeit
  • Chapter

January 2008

·

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Martin Keller

Die Vorbereitung der Studierenden auf Konfliktklärungssituationen im sozio-ökonomischen Kontext kann mitunter auch in pädagogisch arrangierten Umwelten stattfinden, indem Lernprozesse durch die Lehrenden initiiert und gestaltet werden. Wenn Lehren das Lernen unterstützen und fördern soll, „dann ist die Person des Lernenden der zentrale Bezugspunkt der Didaktik“ (EULER & HAHN 2004, S. 35). In der pädagogischen Literatur herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Gestaltung von Lernprozessen und damit verbunden die Konzipierung und Durchführung von — wie auch immer ausgestalteten — Förderkonzepten nicht losgelöst von den Voraussetzungen der Lernenden stattfinden sollen. Auch aus der Experten-Novizen-Forschung ist bekannt, dass das Vorwissen eines Individuums für die Wahrnehmung einer Situation und die Erweiterung seines Wissens eine zentrale Rolle spielt. Experten gelingt es in besonderem Masse, neues Wissen mit dem Bestehenden zu vernetzen, wodurch die Zugänglichkeit (Anwendbarkeit) des Wissens erhöht wird. Daraus resultiert die Konsequenz, dass erstens die Lernenden ihre Lernvoraussetzungen kennen sollten und zweitens Lehrende den Lernstand bzw. die Lernvoraussetzung des Lernenden in Bezug auf sozial-kommunikatives Handeln diagnostizieren und beurteilen können müssen (EULER & HAHN 2004, S. 35). Diese Aussage mag auf den ersten Blick als trivial erscheinen. Wird dieses Postulat jedoch auf überfachliche Dimensionen des Lernens übertragen, gestaltet sich die Einlösung dieser Forderung als sehr komplex. Genaue Kenntnisse über mentale Repräsentationen sind für den Aufbau und die Entwicklung sozial-kommunikativer Kompetenzen genauso von zentraler Bedeutung, wie dies bei Sachkompetenzen der Fall ist. Begründet wird diese Aussage damit, dass Interventionen und Unterstützungsmassnahmen, welche auf die Erweiterung von Handlungskompetenzen ausgerichtet sind, in unmittelbarer Anknüpfung an die vorhandenen Handlungsmuster durchgeführt werden müssen — sie sollen „auf die spezifischen Bedingungen des Lernenden abgestimmt“ (EULER & HAHN 2004, S. 35) sein.