November 2024
Der Beitrag widmet sich dem Thema Professionalisierung von Fachkraft-Kind-Interaktionen im Morgenkreis in Kindertagesstätten. Im Sinne alltags-integrierter inklusiver Bildung wird als professionell betrachtet, wenn alle Kinder in diesem Setting nicht nur teilnehmen, sondern sich auch beteiligen können. Der Fokus des Beitrags liegt dabei auf Gesprächsrunden im Morgen-kreis. Die Analyse der videografierten Einblicke in dieses pädagogische All-tagssetting erfolgte orientiert an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) mittels deduktiv entwickelter Kategorien. Die Entwicklung der Kate-gorien basiert auf Erkenntnissen der rekonstruktiven Sozialforschung zu in-kludierenden und exkludierenden Interaktionsmodi (Alemzadeh, 2014a, b; Jegodtka, 2017; Jegodtka, Wedekind & Schmude, 2019; Nentwig-Gesemann & Nicolai, 2014, 2015; Nentwig-Gesemann, Wedekind, Gerstenberg & Tengler, 2012) sowie ergänzend zu komplementären Modi aus der Unter-richtsforschung (Martens & Asbrand, 2017), die eine institutionell gerahmte und asymmetrisch organisierte Interaktionsstruktur kennzeichnen. Es zeigt sich, dass in den Gesprächsrunden erwachsenenorientierte Modi dominieren, die grundsätzlich inkludierend, jedoch als komplementär zu interpretieren sind. Im Zuge der Datenanalyse erfolgte eine Typisierung der Kategorien i. S. von Interaktionsverläufen. Diese unterscheiden sich in den Reaktionen der pädagogischen Fachkraft auf das Verhalten der Kinder und ermöglichen die Identifikation von durch die Fachkraft gestaltbaren Wendepunkten in der Interaktion hin zu inkludierenden, inklusiven Interaktionsmodi. Die gewählte Darstellung in Form eines Interaktionsverlaufsdiagramms wird als wertvolle Reflexionsfolie für die Aus- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräf-ten zum Thema Interaktionsgestaltung betrachtet.