This page lists works of an author who doesn't have a ResearchGate profile or hasn't added the works to their profile yet. It is automatically generated from public (personal) data to further our legitimate goal of comprehensive and accurate scientific recordkeeping. If you are this author and want this page removed, please let us know.
Die drei-modale Faktorenanalyse erweist sich für die Analyse von Daten der teilnehmenden Beobachtung insofern als ein ideales Analysemodell, als hierbei alle Varianzquellen der dabei anfallenden Daten simultan betrachtet werden können: beobachtete Variablen, beobachtete soziale Situationen und involvierte teilnehmende Beobachter. Der vorliegende Beitrag demonstriert die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes an einem Forschungsprojekt zum Verhalten während einer Kur. Das Ergebnis dieser Analyse unterscheidet drei "prototypische Kursituationen": die "formell geregelte und überwachte gesundheitsorientierte Kur", die "amüsementbetonte hedonistische Kur" und die "beschaulich-musische Kur". (pmb)
Der Titel dieses Beitrages nimmt sich auf den ersten Blick vielleicht unnötig komplex aus; dennoch ist er aus Gründen der Abgrenzung geboten: So ist insofern von Textdaten und nicht von qualitativen Daten die Rede, als es in der quantitativen Sozialforschung eine lange, bis in die unmittelbare Gegenwart hineinreichende Tradition der statistischen Analyse nominal- und ordinalskalierter Daten gibt, die zumeist unter dem Etikett “Analyse qualitativer Daten” firmiert (Attneave 1965, Lazarsfeld, Henry 1968, Krauth & Lienert 1973, Goodman 1978, Küchler 1979, Langeheine 1980 etc.). Hier soll es aber nicht um die Analyse qualitativer numerischer Daten sondern um die Analyse von Textdaten gehen. Daß es sich dabei um sozialwissenschaftliche Textdaten handelt, wird insofern betont, als auch in zahlreichen anderen wissenschaftlichen Disziplinen (Literaturwissenschaft, Linguistik, Jurisprudenz, Theologie etc.) Textdaten analysiert werden, allerdings unter anderen substantiellen und methodologischen Prämissen — womit bisweilen sich abzeichnende “technische” Affinitäten bei der Analyse selbstverständlich nicht geleugnet werden sollen. Unter sozialwissenschaftlichen Textdaten sind demnach Daten zu verstehen, wie sie bei der qualitativen empirischen Sozialforschung auftreten, also bei — nicht bereits codierten — Protokollen von (teilnehmenden) Beobachtungen, Gruppendiskussionen, Leitfadeninterviews, narrativen Interviews u.ä.m. Von computerunterstützter Analyse schließlich wird gesprochen, um damit deutlich werden zu lassen, daß der Computer hier lediglich als Hilfsinstrument eingesetzt wird; das kann zwar — wie noch zu zeigen sein wird — auf unterschiedlichen Ebenen erhebliche Vorteile mit sich bringen, bedeutet jedoch nicht, daß in der qualitativen Sozialforschung der Computer jemals die Eigenständigkeit erlangen wird, die er in der quantitativen Sozialforschung mittlerweile bereits erlangt hat.
Der Beitrag bietet eine Übersicht der Möglichkeiten, die sich bei der computerunterstützten Analyse sozialwissenschaftlicher Textdaten ergeben. Die in Frage kommenden Programme werden knapp erläutert und beispielhaft demonstriert. Der Autor unterscheidet und beschreibt zwei Strategien der computerunterstützten Auswertung: (1) die Quantifizierung sozialwissenschaftlicher Textdaten; (2) EDV-Einsatz zur rein qualitativen Auswertung, d.h. im wesentlichen als Arbeitserleichterung. (pmb)