Heinz Abels’s research while affiliated with University of Hagen and other places

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Publications (98)


Interaktionismus
  • Chapter

January 2023

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12 Reads

Heinz Abels

Individuen stehen in Wechselwirkung zueinander und „socialisieren“ sich so. (Simmel) Wie wir handeln sollen, erfahren wir in interaction und durch mutual influence. (Cooley) Indem die Individuen sich beobachten, kommt es zur Rollenübernahme und zur Perspektivenverschränkung. (Mead) Die Individuen messen Verhalten Bedeutungen zu und handeln interaktiv eine gemeinsame Definition der Situation aus. (Blumer) Sie vermitteln ein bestimmtes Bild von sich und kontrollieren fortlaufend ihre wechselseitigen Reaktionen. (Goffman) Das interpretative Paradigma des Interaktionismus lässt die Handelnden erkennen, dass soziale Strukturen ihre eigenen Produkte sind. (Giddens)


Identität

July 2022

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60 Reads

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2 Citations

Den Begriff Identität benutzt Goffman erstmals in seinem Aufsatz über Rollendistanz, wo er von einer „socially created identity“ spricht. Eine Differenzierung des Begriffs in „personal“, „social“ und „ego-identity“ nimmt er in seinem Buch Stigma (1963) vor, wo er zeigt, dass persönliche und soziale Identität ganz entscheidend von den Definitionen durch Andere abhängen und Ich-Identität im Kern in der subjektiven Reflexion dieser Definitionen besteht. Diese Verwendungsformen im Werk Goffmans werden in dem Beitrag nachgezeichnet und es wird auch auf zentrale Beiträge der Rezeption eingegangen.



Soziale Beziehung – aufeinander eingestelltes Verhalten (Max Weber)

February 2020

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101 Reads

Zur deutschen Vorgeschichte der eigentlichen Interaktionstheorien gehört, neben den Arbeiten von Georg Simmel, zweifellos auch die Theorie des sozialen Handelns von Max Weber (1864–1920). Darunter versteht er ein Handeln, „das seinem von den Handelnden gemeinten Sinn nach auf das Verhalten anderer bezogen wird und daran in seinem Ablauf orientiert ist“. Das so aufeinander eingestellte Verhalten bezeichnet Weber als soziale Beziehung. Soziales Handeln ist die gegenseitige Orientierung von Individuen am gemeinten Sinn ihres Verhaltens. Sie können sich verstehen, weil sie sich an durchschnittlichen oder typischen Erwartungen orientieren. Eine soziale Beziehung heißt ein fortlaufendes, aufeinander gegenseitig eingestelltes und dadurch orientiertes Sichverhalten mehrerer.


Sinnhafter Aufbau der sozialen Welt, natürliche Einstellungen in der Lebenswelt des Alltags, Strukturen des Handelns, Wirkensbeziehung (Alfred Schütz)

February 2020

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142 Reads

Alfred Schütz (1899–1959) arbeitete nach seinem Examen in den Rechtswissenschaften als Finanzjurist und befasste sich nebenher intensiv mit den wissenschaftstheoretischen Schriften Max Webers und vor allem mit dessen verstehender Methode. Im Jahre 1932 erschien sein Buch „Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie“. Es ist der Versuch, eine philosophische Fundierung für die Soziologie von Weber zu liefern, der seines Erachtens die Grundthematik der Sozialwissenschaften und ihrer verstehenden Methode nicht genügend expliziert und die „Urphänomene des gesellschaftlichen Seins“ nicht hinreichend erforscht habe. Diese Lücke will Schütz schließen, indem er „die Wurzeln der sozialwissenschaftlichen Problematik bis zu den fundamentalen Tatsachen des Bewusstseinslebens“ zurückverfolgen will.


Solidarität, soziale Tatsachen, Kollektivbewusstsein (Emile Durkheim)

February 2020

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192 Reads

Der französische Soziologe Emile Durkheim (1858–1917) wollte eine Theorie des Sozialen entwerfen. Seine These war, dass es in jeder Gesellschaft kollektive Vorstellungen des Guten (Werte) und zugleich Vorstellungen des Richtigen (Normen) gibt. Sie sind soziale Tatsachen, die außerhalb unserer Person existieren. Sie sind im kollektiven Bewusstsein verankert und drängen sich einem jeden auf, „er mag wollen oder nicht.” Der Begriff des Kollektivbewusstseins meint das, was in der Gesellschaft als Vorstellung des Verbindenden und Verbindlichen existiert und an dem jedes einzelne Bewusstsein teilhat. Das kollektive Bewusstsein wird uns im Prozess der Sozialisation nahegebracht. Es regelt das Handeln der Individuen, ohne dass es in jeder Situation einer expliziten Abstimmung der Gründe und Ziele des Handelns bedürfte. Die Individuen fügen sich den gesellschaftlichen Vorstellungen und Regelungen angemessenen und gebotenen normalen Handelns, weil Konformität die leichteste soziale Anerkennung findet.


Theorie der Praxis: Über die Einverleibung eines Habitus (Pierre Bourdieu)

February 2020

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168 Reads

Die Forschungen des französischen Soziologen Pierre Bourdieu (1930–2002) erstreckten sich über ein weites Spektrum, von der Kultur über die Kunst bis zur Erziehung, von der Religion über die Arbeit bis zur sozialen Ungleichheit. Für den Zusammenhang von Interaktion und Identität sind vor allem zwei Thesen von Belang. Zum einen sagt Bourdieu, dass das Individuum unter dem Einfluss seiner objektiven sozialen Verhältnisse von Anfang an typische Wahrnehmungen, Einstellungen und Handlungsstrategien ausbildet. Diese unbewusste Disposition, die auch das Bewusstsein des Individuums von sich selbst in der Interaktion mit den Anderen bestimmt, nennt Bourdieu „Habitus“. Zum anderen behauptet er, dass das Individuum der Gesellschaft nicht gegenübersteht, sondern dass es Gesellschaft „verkörpert“, Gesellschaft also ist. Diese These wirft die Frage auf, wer oder was sind dann die Individuen, die – im Sinne aller anderen soziologischen Theorien – in dem ganzen sozialen Geschehen interagieren? Bourdieu hat Zweifel, ob man wegen des strukturellen Zwangs des Habitus und der unausweichlichen Einverleibung der gesellschaftlichen Verhältnisse überhaupt von einem „Subjekt“ sprechen könne.


Symbolische Interaktion (Herbert Blumer)

February 2020

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68 Reads

Als George Herbert Mead 1931 plötzlich verstarb, übernahm sein ehemaliger Schüler und junger Kollege Herbert Blumer (1900–1987) seine Vorlesung zur Sozialpsychologie. Blumer gilt als der Begründer des Symbolischen Interaktionismus. Die Theorie beruht nach Blumer auf drei einfachen Prämissen: (1) „Menschen handeln Dingen gegenüber auf der Grundlage der Bedeutungen (meanings), die diese Dinge für sie besitzen.“ Zu Dingen zählt alles, was der Mensch in seiner Welt wahrzunehmen vermag (physische Gegenstände wie Tische, andere Menschen, Befehle, soziale Institutionen usw.). (2) „Die zweite Prämisse besagt, dass die Bedeutung solcher Dinge aus der sozialen Interaktion, die man mit seinen Mitmenschen eingeht, abgeleitet ist oder aus ihr entsteht.“ (3) „Die dritte Prämisse besagt, dass diese Bedeutungen in einem interpretativen Prozess, den die Person in ihrer Auseinandersetzung mit den ihr begeg­nenden Dingen benutzt, gehandhabt und abgeändert werden.“


Außenleitung – die Orientierung an den vielen Anderen (David Riesman)

February 2020

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154 Reads

Im Jahre 1950 veröffentlichte der Chicagoer Soziologe David Riesman (1909–2002) zusammen mit anderen eine Studie über den amerikanischen Sozialcharakter, die den bezeichnenden Titel „The Lonely Crowd“ trug. In dieser Studie kommt Riesman zu dem Ergebnis, dass sich der Mensch der Moderne in seinem Denken und Handeln weniger von abstrakten Werten und Ideen leiten lässt, sondern sich an dem orientiert, was alle, die ihm wichtig sind – von den engsten Freunden und nächsten Nachbarn bis zu den entferntesten Fans der gleichen Musik und den anonymen Trendsettern weltweit, vor allem aber von den Konsumenten ringsum –, auch tun. Er steuert sich nicht mehr selbst nach festen Prinzipien durch ein eigenes Leben, sondern lässt sich von den Anderen steuern. Der Mensch der Moderne ist „außengeleitet“ (other-directed). Er orientiert sich an dem, was alle in seinem sozialen Umfeld denken und tun, steht für jede Volte des Zeitgeistes offen und legt sich nirgendwo fest. Die Interaktionen bleiben oberflächlich, weil der Außengeleitete selten Profil zeigt und sich in kritischen Situationen durchlaviert.


Kommunikatives Handeln und Diskurs (Jürgen Habermas)

February 2020

·

107 Reads

·

1 Citation

Jürgen Habermas (*1929) ist sicher der bekannteste Vertreter der Neuen Kritischen Theorie. Als sein Hauptwerk gilt die Theorie des kommunikativen Handelns (1981). Dieses Werk enthält auch eine Art Anleitung zum richtigen Handeln in der Moderne. Dabei kommt der Sprache als Verständigungsmittel eine zentrale Rolle zu. In einem Interview hat Habermas einmal gesagt, ihm ginge es um „die Versöhnung der mit sich selber zerfallenen Moderne“ und darum, „Formen des Zusammenlebens“ zu finden, „in denen wirklich Autonomie und Abhängigkeit in ein befriedetes Verhältnis treten“ und „unversehrte Intersubjektivität“ garantiert ist. Wo immer solche Vorstellungen angedacht worden sind, reiht Habermas sein Anliegen in die klassischen Entwürfe in der Philosophie oder in der Soziologie ein, „es sind immer Vorstellungen von geglückter Interaktion.“


Citations (2)


... These realities are not created and invented, but people have a methodical and epistemological access to inner and outer reality. The confrontation with inner and outer reality plays a crucial role in the development of personality [25,26]. ...

Reference:

Ways of integrating eating into everyday lives – a qualitative study in Germany
Hurrelmann: Produktive Verarbeitung der Realität
  • Citing Chapter
  • July 2016

... 3 Simmel 2000: 57. 195-199); on other occasions sociological -the reciprocity of individualization and socialization could be seen to some extent as a sociological law of the individual (Abels and König, 2016;Köhnke, 1996, 293); metaphysical -"Law of the individual" is the fourth chapter of the Lebensanschauung. Vier metaphysischen Kapitel (Fitzi, 2002: 316-324); epistemological -see the development on "individual causality" in the Probleme der Geschichtsphilosophie (GSG 9: 313-318;Adorno, 2003: 47;Fellmann, 1977: 65) -and even religious -since Christian "salvation" aspires to be "a universally valid [concept] which is at the same time individual" (GSG 7, 114-115;Krech, 2003: 155-157). ...

Simmel: Wechselwirkungen, Vergesellschaftung, individuelles Gesetz
  • Citing Chapter
  • July 2016