January 2019
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Die Studie zeigt auf, ob und in welchem Ausmaß ein Roboterarm als Küchenhilfe eine sinnvolle und wirtschaftlich rentable Unterstützung für Senioren und Seniorinnen darstellt. 1. Hintergrund Ältere Menschen wünschen sich möglichst lange unabhängig in der eigenen Wohnung leben zu können. Insbesondere das Arbeiten in der Küche stellt jedoch eine große Heraus-forderung dar (Seifert & Schelling, 2013). Töpfe sind beispielsweise zu schwer, um sie zu heben oder sicher damit zu hantieren oder Stauräume sind zu hoch oder tief platziert, um einfach Utensilien hervor zunehmen und wieder zu verstauen. Kochen erfordert eine Koor-dination zwischen Beweglichkeit und Kraft, welche älteren Menschen häufig fehlt (Hwang et al, 2006). Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts untersuchten Forschende der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften und der FHS St. Gallen (Interdiszip-linäres Kompetenzzentrum Alter; IKOA) verschiedene Fragestellungen, die das Arbeiten älterer Menschen in der Küche betreffen. Das Projekt wurde von der Walder Stiftung fi-nanziert und von Pro Senectute unterstützt. 2. Ziel der Studie Das Hauptziel der Studie war es festzustellen, ob ein Roboterarm als Küchenhilfe eine sinnvolle und wirtschaftlich machbare Unterstützung für ältere Menschen sein könnte. Da-zu wurden folgende Fragestellungen untersucht: • Wie verändert sich die Bedeutung der Küche und des Kochens im Laufe des Lebens? • Welche Einschränkungen erfahren ältere Menschen während der Küchenarbeiten? • Welche Akzeptanzfaktoren spielen für den Einsatz von robotischen Hilfsmitteln eine Rolle? • Wie groß ist das Marktpotential für den Küchenarmroboter? 3. Methodik Forscherinnen des IKOA, FHS St. Gallen, führten zwei Gruppeninterviews durch mit dem Thema: die Bedeutung der Küche und des Kochens im gegenwärtigen Alltag älterer Men-schen und dessen Veränderung im Laufe des Lebens. An dem ersten Gruppeninterview nahmen drei gesunde Senioren und Seniorinnen (zwei Frauen, ein Mann, Alter 70-80) teil. Das zweite Interview wurde mit sieben motorisch eingeschränkten älteren Menschen (zwei Männer, fünf Frauen; Alter:75-89) durchgeführt. Mittels einer Literaturrecherche und einem Gruppeninterview mit sechs Senioren und Se-niorinnen (3 Männer und 3 Frauen; Alter 70-75) gingen Forscherinnen der Forschungsstel