January 2015
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Vor über 20 Jahren eröffnete Richard von Weizsäcker mit seiner Parteienkritik eine Diskussion über die Bindekraft politischer Parteien und deren Verankerung in der Gesellschaft, womit er implizit die Frage aufwarf, wie unsere etablierten politischen Institutionen auf zunehmende Demokratiemüdigkeit reagieren sollten. Der französische Politikwissenschaftler Jean-Marie Guéhenno hat wenig später das „Ende der Demokratie“ aufgrund der Globalisierung angekündigt. Neuen Auftrieb erhielt diese Frage mit der Debatte über das Verhältnis zwischen repräsentativen Entscheidungsverfahren und direkten Beteiligungsformen bei infrastrukturellen Großprojekten, der im Jahr 2010 mit der auch emotional geführten Auseinandersetzung über das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ große bundesweite Aufmerksamkeit zuteilwurde.