Dieter Glandt's scientific contributions

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Zu den auffälligsten Verhaltensweisen der Amphibien gehört die häufig massenhafte Wanderung zu ihren Laichgewässern. Viele Menschen werden hierdurch überhaupt erst auf Kröten und Frösche aufmerksam, vor allem, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind und Hinweisschilder („Achtung Krötenwanderung!“) auf die frühjährlichen Laichwanderungen hinweisen.
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Die in Kap. 2 geschilderten Wanderungen der Amphibien und Reptilien sind von zentraler Bedeutung für die Vernetzung der Populationen in der Landschaft. Besondere Bedeutung kommt dabei den Vagabunden zu; das sind die Individuen, die den angestammten Jahreslebensraum verlassen und neue Biotope besiedeln oder in ältere benachbarte aus‑/einwandern. Es...
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Der deutsche Name weist darauf hin, dass das Männchen während der Laichübernahme mithilft, die Laichschnüre aus der Kloake des Weibchens zu ziehen. Auch „Glockenfrosch“ genannt, da Stimme wie ein helles Glasglöckchen klingt. Heute würde man von einem kurzen, hellen Funksignal sprechen. Es gibt noch den Namen „Fesslerkröte“, womit darauf abgehoben w...
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Alle praktischen Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der Amphibien und Reptilien (wie auch anderer Arten und ihrer Lebensräume) sollten einer Erfolgskontrolle unterzogen werden, auch wenn diese ergibt, dass die gesetzten Ziele nicht erreicht wurden. Es ist dann zu überlegen, welche Änderungen der Maßnahmen vorgenommen werden sollten, um die Ziel...
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Angesichts zunehmender Straßen‐ und Verkehrsdichte sind viele Amphibien, vor allem die Weitstreckenwanderer unter ihnen (besonders die Erdkröte), negativ betroffen (Abb. 4.1). Es ist jedoch unmöglich alle Amphibien vor dem Straßentod zu bewahren, man muss Präferenzen setzen.
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Der deutsche Name „Westlich“ weist auf die Verbreitung hin. Die Art ist keineswegs blind, hat zwei wohlentwickelte Augen und bewegliche Augenlider, womit die Augen geschlossen werden können. Das Wort „Blindschleiche“ stammt vom Althochdeutschen „Plintslicho“ und bedeutet „blendende oder glänzende Schleiche“, vermutlich wegen der bleiglänzenden Färb...
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Grundsätzlich könnte man Kleingewässer sich selbst überlassen, d. h. keine Pflegemaßnahmen durchführen. Je nach Nährstoffsituation führt dies früher oder später zum Zuwachsen und Verlanden, am schnellsten bei Nährstoffreichtum. Rechtzeitig müssten dann neue Gewässer in der Nachbarschaft geschaffen werden, sodass Organismen in die neuen Lebensräume...
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Gärten umfassen ein weites Spektrum von meist hausnahen Grünflächen. Es gibt steril anmutende Dauerrasen‐Mähflächen mit ein paar Büschen oder Hecken, meist als Abgrenzung, z. B. Thujas, andererseits sehr naturnah belassene Gärten. Großstädter weichen oft auf wohnungsferne Gärten (Kleingärten, „Schrebergärten“) aus.
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Verdichtung des Kleingewässernetzes (Biotopverbundsystem)
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Der deutsche Name leitet sich vom Vorkommen in Europa und dem Aufenthalt in sumpfigen Lebensräumen ab. Hierauf verweist auch der aus dem Griechischen stammende Gattungsname, während der wissenschaftliche Artname aus dem Lateinischen stammt und „rundlich“ bedeutet.
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Die Basisstrategie des Artenschutzes sind die Sicherung, der Schutz und die Pflege bestehender Lebensräume (Biotope) und ihrer Lebensgemeinschaften (Biozönosen). Durch komplexe Wechselbeziehungen entstehen Ökosysteme. Ihre Vernetzung mit dem Umland, z. B. anderen Ökosystemen, ist von zentraler Bedeutung. Die Entwicklung und Sicherung von landschaft...
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In den vorangegangenen Kap. 16 – 20 wurden die einheimischen, bodenständigen (= autochthonen) Arten der Amphibien und Reptilien Deutschlands, Österreichs und der Schweiz behandelt. Es sind die Arten, die sich langfristig in den Ländern halten und erfolgreich reproduzieren. Sie sind – von Sonderfällen (z. B. Seefrosch, Mauereidechse) abgesehen – nic...
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Nachfolgend werden für Amphibien und Reptilien Gesamtartenlisten für die drei behandelten Länder kombiniert. Dabei wird der Gefährdungsgrad gemäß der aktuellen staatenbezogenen Roten Listen aufgeführt. Außerdem wird der Status gemäß der Fauna‐Flora‐Habitat‐Richtlinie der EU (FFH‐RL) angegeben. Letztere gilt nur für Deutschland und Österreich, nicht...
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Die deutschen Namen verweisen auf das Umschlingen der Beutetiere beim Fressakt (Schlingnatter) bzw. die glatten ungekielten Schuppen (Glattnatter). Der wissenschaftliche Gattungsname (lat. coronella = Krönchen) bezieht sich auf die dunkle Zeichnung auf der Kopfoberseite. Der Artname stammt aus dem Lateinischen (austriaca = österreichisch, die Art w...
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Der Naturschutz entfaltet seine Aktivitäten besonders in der wenig bewaldeten (offenen) Landschaft, vor allem in der Agrarlandschaft. Er sollte sich aber unbedingt auch im Wald betätigen. Hierzu zählt besonders ein naturnaher Waldbau.
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unterschiedlicher Größe (von wenigen m² bis ca. 1 ha, Abb. 5.1)
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Der deutsche Artname für den Alpensalamander (Salamandra atra) weist auf das schwerpunktmäßige Vorkommen in den Alpen hin, der wissenschaftliche Artname auf die einheitliche schwarze Färbung (lat. atra = schwarz).
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Der von einer technisch gestalteten Umwelt umgebene Mensch sucht zur Entspannung und Erholung einen vielfältigen, landschaftlich intakten Ausgleich.
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Alle genannten Rechtsvorschriften (FFH‐Richtlinie, Gesetze, Verordnungen) können über das Internet abgerufen werden.
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Feldherpetelogie und Terraristik sehen sich seit einiger Zeit verschiedenen neuartigen Erkrankungen gegenübergestellt. Der Umgang mit ihnen ist in der Diskussion und nicht immer zufriedenstellend geklärt (Übersicht siehe Duffus und Cunningham 2010).
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Der Siedlungsraum ist in ständiger Ausbreitung begriffen. „Zersiedelung der freien Landschaft“ ist ein kritischer Begriff. Andererseits sind viele neue Lebensräume in den Städten entstanden. Es sind Modifikationen ursprünglicher Biotope. In ihnen „gibt es eine unerwartete Artenfülle an Pflanzen und Tieren“ (Tischler 1980). Jedoch ist kennzeichnend,...
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Hinweis: Der Einsteiger sollte dieses Kapitel zunächst überschlagen und mit Kap. 6 fortfahren. Zu einem späteren Zeitpunkt ist jedoch die Lektüre des vorliegenden Kapitels unbedingt angeraten. Viele in den nachfolgenden Kapiteln behandelten Zusammenhänge werden besser verständlich, wenn man über Grundkenntnisse zum Bau (Anatomie) und zur Funktion (...
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Das Schwierigste ist immer, sich in eine neue Materie hineinzufinden. Die ersten Schritte schaffen, manchmal unüberwindbar erscheinende Hürden zu nehmen, ist mühsam. Danach geht vieles einfacher von der Hand. Als ich Mitte der 1960er-Jahre anfing, mich mit Herpetologie zu beschäftigen, war das schwierig. Ich wohnte in der „Provinz“, weitab jeder gr...
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Der Begriff „Amphibien“ ist abgeleitet aus dem Altgriechischen. Das Adjektiv amphíbios bedeutet „doppellebig“, gebildet aus ἀμφί (amphí), „auf beiden Seiten“, sowie βίος (bíos), „Leben“. Die erwachsenen Tiere bewohnen im Jahresverlauf häufig sowohl Gewässer als auch Landlebensräume. Gewässer werden dabei vor allem zur Fortpflanzung aufgesucht. Im t...
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Die vielfältigen Lebensäußerungen der Amphibien und Reptilien erfordern ebenso vielseitige Formen der Fortbewegung. Die wichtigsten sind: Gehen (Schreiten) Laufen Rennen Schwimmen Kriechen und Gleiten Klettern Springen Graben
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Wie in Kap. 2 bereits betont, werden derzeit mehr als 7400 Amphibien- und mehr als 10.200 Reptilienarten, zusammen mehr als 17.600 Arten, von den Herpetologen unterschieden. Wie lässt sich eine derart große Fülle überhaupt überblicken? Der Einzelne kann dies ohnehin nicht, aber die Wissenschaftlergemeinde (scientific community) muss den Überblick b...
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Amphibien und Reptilien sind gefährdet, sowohl national, als auch international und global. Besonders die Amphibien sind aufgrund ihrer empfindlichen frühen Entwicklungsstadien (Laich, Larven), aber auch wegen der dünnen, für Schadstoffe permeablen Haut der metamorphosierten Tiere, von vielfältigen Negativeinflüssen der modernen Welt betroffen. Auc...
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Die Nahrung der Amphibien und Reptilien ist sehr vielfältig, bei Betrachtung nach den systematischen Gruppen lassen sich einige Regelhaftigkeiten erkennen: Schleichenlurche (Blindwühlen) leben hauptsächlich von Regenwürmern, in geringerem Umfang werden auch andere Wirbellose erbeutet, z. B. Termiten. Schwanz- und Froschlurche leben vorwiegend von I...
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Weit verbreitet in Mitteleuropa ist die Zauneidechse (Lacerta agilis). An ihr lässt sich im Frühjahr gut das Paarungsverhalten verfolgen, am besten in einem Freilandgehege oder in einem geräumigen Terrarium. Ob Freilandanlage oder Terrarium: Die eingesetzten Tiere müssen sich erst eine Zeit lang an die neuen Bedingungen gewöhnen. Vor allem die terr...
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In Mitteleuropa nördlich der Alpen lassen sich Amphibien und Reptilien in der Regel nur in der wärmeren Jahreszeit beobachten, meist von Februar/März bis September/Oktober. Die kalte Jahreszeit verbringen die Tiere in frostfreien Winterquartieren. Wer in Kellern oder Schuppen überwinternde Amphibien oder Reptilien findet, sollte sie tunlichst dort...
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Temperatur und Feuchtigkeit sind zwei dominante und alles bestimmende Umweltfaktoren im Leben der Amphibien und Reptilien. Keine Art der beiden Gruppen kann in der eisigen Umgebung der Antarktis überleben, und für die meisten Amphibien sind trockene Wüsten kein geeigneter Lebensraum. Die höchsten Artenzahlen beider Gruppen finden sich deshalb in de...
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Dieses Buch ist kein Bestimmungsbuch (hierzu siehe ▶ Literatur am Kapitelende). Es werden deshalb auch keine Artbeschreibungen oder Bestimmungsschlüssel vorgestellt. Im Folgenden soll vielmehr kurz auf Methoden und Vorgehensweisen bei der Bestimmung von Amphibien und Reptilien eingegangen werden. Die wichtigste Frage, wenn man ein Amphib oder Repti...
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Die Zahl der Liebhaber von Amphibien und Reptilien wächst beständig. Viele Naturschützer widmen sich mit Engagement dem Schutz dieser Tiere, z. B. durch Krötenschutzaktionen an viel befahrenen Straßen, bei der Neuanlage und Pflege kleiner Gewässer, bei der Pflege stillgelegter, verbuschter Abgrabungsflächen oder durch Gestaltung naturnaher Gärten....
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Viele Menschen wissen, was man unter „Ornithologie“ versteht, nämlich die Wissenschaft von den Vögeln. Was aber ist Herpetologie? Bei Wikipedia ist zu lesen (abgerufen am 8.10.2014): „Herpetologie (von griechisch ἑρπετόν herpeton = kriechendes Tier) ist ein Teilgebiet der Zoologie. Es ist die Lehre und Kunde von den Tierklassen der Amphibien (Lurch...
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Ein biologisches Charakteristikum der Amphibien stellen Ortswechsel in der Landschaft dar, die aus unterschiedlichen Gründen stattfinden (Tab. 6.1). In den gemäßigten Breiten folgen am Ende des Winters die geschlechtsreifen Tiere einem inneren Wandertrieb. Häufig legen sie dann beachtliche Strecken (bis zu mehreren Kilometern) zurück, um zu einem g...
Chapter
Amphibien und Reptilien haben viele Feinde. Teilweise sind dies Vertreter der eigenen Großgruppe, z. B. wenn Schlangen Echsen verschlingen. Oft sind es jedoch Vertreter anderer Tiergruppen, die ihnen den Garaus machen. Viele Vögel erbeuten, zumindest als Zusatznahrung, Amphibien und Reptilien. Für einige Vogelarten bilden Reptilien sogar die Vorzug...
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Es gehört für mich zu den Merkwürdigkeiten, dass der Mensch eine ausgesprochen ambivalente Haltung zu den Amphibien und Reptilien hat. Viele Zeitgenossen ekeln sich immer noch vor der „ach so hässlichen Kröte“ und haben eine instinktive Angst vor der beinlosen Schlange. Auf der anderen Seite gibt es eine große Zahl von Menschen, die sich für diese...
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Vor allem in Europa sind Studien zu den genannten Themen an Amphibien häufiger und umfassender als über Reptilien. Zu Letzteren existieren besonders Arbeiten, die in Trockengebieten der Erde, z. B. an Wüstenechsen, durchgeführt wurden. Da Feldbiologen und Naturschützer im deutschsprachigen Raum vor allem im gemäßigten Waldklima des nördlichen und m...
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Am Laukreuz 1, D-48607 Ochtrup, dieter.glandt@gmx.de Methods of observation and population census of moor frogs (Rana arvalis) as a basis of conservation measures At the western border of its distribution area, the moor frog (Rana arvalis) is an en-dangered or even critically endangered amphibian. Therefore, sustainable conserva-tion measures are u...
Article
2 Am Laukreuz 1, D-48607 Ochtrup, dieter.glandt@gmx.de Contribution to the knowledge of the moor frog calls (Rana arvalis) The reproductive period of Rana arvalis living in the Nature Reserve Harskamp near Ochtrup, North Rhine-Westphalia, mainly occupied the first half of March in 2002, whereas in 2003 it occurred mainly in the second half of March...

Citations

... Many amphibian species live in agriculturally managed regions and rely on water bodies for their reproduction (Kretschmer et al., 1995). They need diverse land habitats during the summer and winter as well as suitable migration corridors between these partial habitats (Wegener, 1991;Blab, 1993;Schneeweiss, 1996;Joly et al., 2001;Fischer et al., 2015;Glandt, 2018). The deterioration or destruction of these habitats and the intensive land use close to water bodies are the main causes for the decline in the amphibian populations (Günther, 1996;Jedicke, 1997;Mann et al., 2009;Lenhardt et al., 2015). ...
... On the other hand, the majority of the examined raccoons were hunted or trapped in the winter months. as described above, digeneans use snails and amphibians as intermediate hosts (Anderson and Pratt, 1965;Heneberg et al., 2016;Lucius et al., 2018) and restricted seasonal access to these food sources (Glandt, 2016) could be another reason for the low infestation numbers. Comparative studies in the spring and summer months could provide more information on this inference. ...
... The total number of calling territories at each pond (WB-frogCapacity) depends on five pond-specific microhabitat structures that vary with the different hydrological conditions of the hydro-event (Table 1) and on two frog parameters that describe the occupancy rates in vegetated and non-vegetated habitats (Table 3). The calling sites of the moor frog in ponds are supposed to be "flat and sunny", with higher densities of males in vegetated structures such as reedCover (e.g., Schneider and Glandt, 2008). Taking into account information from the literature as well as personally observed distribution patterns of the moor frogs (described in Appendix A, Section 3.3.1 in the Supplementary material.), ...