July 2018
·
495 Reads
Wenn BIM den aktuellen Stand der technischen Architekturfabrikation mit standardisierten Elementen beschreibt, dann soll dieser Text hier eine weitere, bislang wenig beachtete Möglichkeit im Umgang mit Sonderformen in der Fabrikation aufzeigen. Am Beispiel eines von Studierenden umgesetzten Pavillons wird die Entwicklung und Umsetzung einer ganzheitlich informierten Struktur, auch bekannt als integratives Design, gezeigt. Ganzheitlich informiert beschreibt in diesem Kontext eine Struktur, deren Entwicklung auf der Analyse eines Phänomens beruht, das sich über Informationen wie beispielsweise Funktion, Statik, Ästhetik und/oder Fabrikation in seine finale Form adaptiert. Dank eines digitalen Tools, das in Echtzeit eine Vielzahl von Entwurfsparametern wie Struktur, Tragwerk und Fabrikation abbilden kann, gelang es, eine der größten freitragenden Papierstrukturen in nur sechs Wochen zu realisieren. Figure 1 : Der Surface to Form Pavilion Diese Arbeit soll anhand des Prototyps den Prozess sowie die Entwicklung dieser Struktur erklären und zeigen, wie ein ganzheitlicher Ansatz der die Fabrikation von Anfang einbezieht, in Zukunft den Bauprozess verändern kann. Hintergrund Die fortschreitende Digitalisierung bewirkt eine starke Beziehungsveränderung der an der Architekturproduktion beteiligten Partner. Vor allem dem Architekten ermöglicht die Digitalisierung nun noch direkter als bisher, am Fabrikationsprozess teilzunehmen. Die Trennung von Design und Fabrikation verschwimmt zunehmend (Carpo 2010).