Bettina Maus’s scientific contributions

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Bewegliche Geschlechterarrangements bei Telebeschäftigten
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Bettina Maus

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Gabriele Winker

Die Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben nimmt seit den 70er Jahren kontinuierlich zu. Besonders unter Frauen mit Kindern steigt die Zahl derer, die sich nicht mehr mit Kindererziehung und Haushaltstätigkeiten begnügen wollen und können. Die Erwerbstätigenquote der Frauen im Alter von 15 bis 65 Jahren mit Kindern stieg im früheren Bundesgebiet von 41,2% im Jahre 1974 auf 59,0% im Jahre 1999 (Statistisches Bundesamt 2001). Mit der Be-rufstätigkeit der Frauen verband sich die Hoffnung auf ein Aufbrechen tradi-tioneller Geschlechterrollen, die auch die häusliche Situation erfassen sollte. Immer mehr Männer erwerbstätiger Partnerinnen sahen sich mit der Forde-rung nach Beteiligung im Haushalt und bei der Kinderbetreuung konfrontiert – mit nur mäßigem Erfolg, wie aktuelle Forschungsergebnisse zeigen. Gleichgültig, ob Männer eine berufstätige Partnerin haben oder nicht, ob die-se Partnerin vollzeit-oder teilzeitbeschäftigt ist, oder ob Kinder im Haushalt leben: Die männliche Beteiligung an Haus-und Sorgearbeit nimmt sich stets bescheiden aus (Künzler 1995; Metz-Göckel/Müller 1986; Mischau/Blättel-Mink/Kramer 1998; Stutzer 1996). Und wer gehofft hatte, dass die Partner-schaftlichkeit in den neuen Bundesländern weiter fortgeschritten ist als in den alten, sieht sich auch hierin getäuscht (Hartmann 1998). Nach wie vor tragen in Ost-wie in Westdeutschland die Frauen die Hauptlast und die Hauptverantwortung für die Haus-und Sorgearbeit. Mit der Durchsetzung flexibler Erwerbsarbeitsformen und -modelle stellt sich erneut die Frage, ob eine Veränderung der innerfamilialen Arbeitstei-lung erreicht werden kann. Von politischer Seite wird schon seit langem mit dem Verweis auf bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Telearbeit geworben. Obwohl Telearbeit nachweislich eine Männerdomäne ist (Kor-dey/Schubert in diesem Band), richten sich diese Appelle stets an Frauen. Die geschlechtertypischen Motive für die Verlagerung der Erwerbsarbeit in 18 die eigenen vier Wände scheinen dieser Ausrichtung Recht zu geben: Wäh-rend für Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund steht, möchten sich Männer mit Telearbeit lange Anfahrtswege ersparen oder sie suchen zuhause eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Doch welche innerfamili-alen Veränderungen sich daraus ergeben, dass der Partner oder die Partnerin mit einem Mal für die Kinder in greifbarer Nähe der Erwerbsarbeit nachgeht, ist bislang kaum erforscht. Bietet Telearbeit Chancen für ein Aufbrechen der traditionellen familiären Geschlechterarrangements oder verfestigt sie eher althergebrachte Strukturen? Und inwieweit kann häusliche Telearbeit über-haupt zu einer Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitra-gen? Welche Arbeitserleichterungen ergeben sich für doppelbelastete Müt-ter? Diese Fragen hat sich das Forschungsprojekt Telearbeit – Chancen für eine bessere Integration beruflicher und familiärer Lebensbereiche (TELECHANCE) gestellt. Die Ergebnisse dieser empirischen Studie sollen im Folgenden vorgestellt werden. Das zweijährige Projekt wurde vom Sozi-alministerium Baden-Württemberg gefördert.

Citations (1)


... Beck sprach in diesem Zusammenhang schon 1986 von einer "vollmobilen Single-Gesellschaft" (Beck, 1986, S. 199). Denn die individuellen Anforderungen der "Digitalen Nomaden" liegen im Bereich der Organisation des Reproduktionshandelns als Fähigkeit, Beziehungen und Freundschaften und eventuell Familien-und Sorgearbeiten zu managen (Winker & Maus, 2001). ...

Reference:

Mobile Arbeitsräume – Selbstmobilisierungen und berufsbedingte Mobilität
Bewegliche Geschlechterarrangements bei Telebeschäftigten
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