Wirkung der Therapie mit 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase- Hemmern auf das Serum-Coenzym Q10 bei Diabetikern
Die Konzentration von Serum-Coenzym Q1o (CoQ1o: 2-(3,7,11,15,19,23,27,31,35,39-Decamethyl-2,6,10,14,18,22,26,30,34,38-tetracontadecaenyl)-5,6-dimethoxy-3-methyl-1,4-benzochinon, CAS 303-98-0) und der Cholesterinspiegel wurden bestimmt, urn die Wirkung der Cholesterin-senkenden Therapie bei Patienten mit nicht insulinabhängigem Diabetes mellitus (noninsulin-dependent diabetes mellitus, NIDDM) zu untersuchen. 20 gesunde Probanden, 97 NIDDM-Patienten sowie 2 Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie nahmen an der Studie teil. Bei keiner Versuchsperson lag eine erkennbare Herzinsuffizienz oder eine andere Herzerkrankung vor. Die durchschnittliche Serum-CoQ10-Konzentration war bei Diabetikern mit normalem Cholesterinspiegel signifikant (p 0,01) niedriger, und zwar mit oder ohne Verabreichung von 3-Hydroxy-3-methylglutaryl-Coenzym-A-Reduktase-Inhibitoren (HMG-CoA RI) wie Simvastatin (normal: 0,91 ± 0,26 (Mittelwert ± SD) 1⁻¹; Diabetiker mit HMG-CoA RI: 0,63 ± 0,19; Diabetiker ohne HMG-CoA RI: 0,66 ± 0,21). Bei Diabetikern mit Hypercholesterinämie war die CoQ10- Konzentration höher (1,37 ± 0,48, p < 0,001). Durch Simvastatin oder die Apherese von Lipoproteinen geringer Dichte sank mit dem Cholesterin- Spiegel auch die Serum-CoQ10- Konzentration. Die orale Verabreichung von CoQ10 an Diabetiker, die mit HMG-CoA RI behandelt wurden, erhöhte sich die Serum-CoQlo-Konzentration signifikant (p < 0,001) von 0,81 ± 0,24 auf 1,47 ± 0,44 1⁻¹, ohne den Cholesterinspiegel zu verändern. Das kardiothorakale Verhältnis ging dadurch signifikant (p < 0,03) von 51,4 ± 5,l auf 49,2 ± 4,7% zurück. Dies läßt darauf schließen, daß der Serum-CoQ10-Spiegel bei NIDDM-Patienten vermindert ist und vermutlich bei der subklinischen diabetischen Kardiomyopathie eine Rolle spielt; dem kann durch Verabreichung von CoQ10 entgegengewirkt werden.