Ziel dieser In vitro- Studie war die Beurteilung der Scherfestigkeit zwischen industriell hergestellter Zirkoniumdioxidkeramik (Y-TZP) und einem Verblendmaterial, bestehend aus einem Mikro- Hybridkomposit. nach unterschiedlicher Vorbehandlung der Oberflächen.
Hierzu wurden 72 Y-TZP Proben hergestellt, in sechs Gruppen (n=12) eingeteilt und unterschiedlich vorbehandelt. Gruppe A (Kontrolle): Sandstrahlen mit 110μ Al2O3 Partikeln, Gruppe B: Oberfläche zusätzlich mit Panavia F 2.0 (Kuraray, D) beschichtet, Gruppe C: beschichtet mit Rely X Unicem (3M Espe, D), Gruppe D: beschichtet mit Triceram Liner (Esprident, D), Gruppe E: beschichtet mit Triceram Bonder (Esprident, D), Gruppe F: beschichtet mit Glasur einer niederschmelzenden Keramik. Anschließend wurde ein Kompositzylinder (Durchmesser 2,4 mm) auf die vorbehandelte Oberfläche polymerisiert. Die Proben wurden einer thermischen Wechsellast (1000x 4°C-55°C) unterzogen und die Scherkraft in einer Universalprüfmaschine gemessen. Die Bruchmodi wurden unter dem Lichtmikroskop beurteilt. Die durchschnittliche Verbundstärke der Proben wurde statistisch mittels ANOVA und der verbesserten Statistik für paarweisen Vergleich analysiert.
Ergebnis dieser Untersuchung war, dass alle zusätzlichen Behandlungen zum Sandstrahlen die Scherfestigkeit signifikant (p≤0.001) verbesserten. Die Verbundfestigkeit in [N] waren in Gruppe D> Gruppe E> Gruppe B> Gruppe F> Gruppe C> Gruppe A.
Die Verbundfestigkeit in [MPa] waren in Gruppe D > Gruppe E> Gruppe F > Gruppe B > Gruppe C > Gruppe A. Die statistische Auswertung der Verbundfestigkeitswerte in [N] ergab signifikante Unterschiede zwischen den experimentellen Gruppen, außer zwischen Gruppe B und C, B und F, C und F, D und E. Die statistische Auswertung der Verbundfestigkeitswerte in [MPa] ergab nur signifikante Unterschiede zwischen den experimentellen Gruppen A und B-F, D und C, D und F.
Daraus folgt, dass das Beschichten einer industriell hergestellten Y-TZP Keramik mit adhäsiven Befestigungsmaterialien oder verschiedenen Keramikschichten signifikant höhere Scherverbundfestigkeiten zum Verblendkomposit liefert, als die alleinige Behandlung mit Sandstrahlen durch Aluminiumdiioxid und eine Beschichtung mit einem keramischen Liner oder Bonder und Opaker als empfehlenswert anzusehen ist.