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Prozessevaluation einer Person-zentrierten Intervention zur Versorgung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen im Krankenhaus (ENROLE-acute): eine Mixed-Methods-Studie

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Abstract

Hintergrund/Fragestellung: Bei der Umsetzung einer Person-zentrierten Versorgung gelten sogenannte „Change Agents“, die sich durch eine besondere klinische Expertise auszeichnen und in der direkten Patient:innenversorgung als Mentor:in agieren, als entscheidende Komponente. Im Projekt „ENROLE-acute“ wurde eine komplexe Person-zentrierte Intervention für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen basierend auf einer erweiterten pflegerischen Rolle entwickelt und im Rahmen einer sechs-monatigen kontrollierten klinischen Studie auf drei Stationen eines Universitätsklinikums in Deutschland eingeführt. Der Beitrag beschreibt die Untersuchung von Implementierungsgrad und -qualität sowie Kontextfaktoren der neu entwickelten Intervention in einer begleitenden Prozessevaluation. Methoden: Basierend auf einschlägigen methodischen Empfehlungen wurde eine konvergente, parallele Mixed-Methods-Studie durchgeführt. Ein Logisches Modell diente der Organisation der Prozessvariablen und der Entwicklung eines Analyseplans. Qualitative und quantitative Daten sowie Prozessdokumente wurden auf Cluster- und individueller Ebene unter Beteiligung von Patient:innen, dem interprofessionellen Team sowie dem Management zu fünf Zeitpunkten erhoben. Die Daten wurden unabhängig voneinander analysiert und in der Interpretationsphase zusammengeführt. Ergebnisse: Die Analyse umfasste 27 Einzel-, Dyaden- und Gruppeninterviews, 119 Fragebögen sowie 105 Prozessdokumente. Angebote zur Qualifizierung der Rolleninhaber:innen und zur Vermittlung von Informationen für die interprofessionellen Teams wurden größtenteils wie geplant umgesetzt. Unterschiede in der Umsetzung Person-zentrierter Maßnahmen deuteten auf ungleiche Bedarfe, aber auch auf Herausforderungen bei der Ausübung der neuen pflegerischen Rolle hin. Barrieren und Förderfaktoren wurden am häufigsten in Bezug auf strukturelle Gegebenheiten sowie die Unterstützung durch das interprofessionelle Team und Management beschrieben. Schlussfolgerung: Die Prozessevaluation liefert wichtige Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge der neu entwickelten Intervention. Für eine erfolgreiche Einführung erweiterter pflegerischer Rollen sind umfassende Implementierungsbestrebungen und eine Berücksichtigung relevanter Kontextfaktoren notwendig. Die Ergebnisse tragen zur Weiterentwicklung der Intervention sowie zur zukünftigen Entwicklung und Implementierung neuer pflegerischer Rollen bei.

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