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Abstract

Zusammenfassung Pflegefachpersonen sind im ersten Jahr ihrer Berufspraxis mit hohen Belastungsfaktoren konfrontiert. Sie erleben eine Diskrepanz zwischen den im Studium vermittelten professionellen Werten und der Praxis, was zu schockähnlichen Reaktionen führen kann. Ziel dieser Studie war es, die Bedürfnisse und den Unterstützungsbedarf von diplomierten Pflegefachpersonen in der Schweiz in den verschiedenen Phasen der Transition nach Duchscher (2008) im ersten Jahr der Berufspraxis beim Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz zu untersuchen. Im Rahmen der qualitativen Analyse wurden Einzelinterviews mittels eines semistrukturierten Interviewleitfadens durchgeführt und inhaltlich strukturiert analysiert. Die Ergebnisse aus 15 Einzelinterviews zeigen einen starken Bedarf an strukturierter Einarbeitung und kontinuierlicher Begleitung durch erfahrene Fachpersonen, um Sicherheit und Kompetenz in ihrer beruflichen Rolle zu entwickeln. Eine adäquate Vorbereitung auf die vorherrschenden Arbeitsbedingungen, eine stärkere praxisorientierte Ausbildung und mehr Unterstützung sind zentral für einen erfolgreichen Berufseinstieg und den Umgang mit Arbeitsbelastung.
https://doi.org/10.1007/s16024-025-00428-1
HBScience
Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen
im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
Jolyne Loepfe1· Margarithe Charlotte Feuz-Schlunegger1· Fabienne Josene Renggli1·ChristophGolz
1
Eingegangen: 31. Juli 2024 / Angenommen: 27. Februar 2025
© The Author(s) 2025
Zusammenfassung
Pflegefachpersonen sind im ersten Jahr ihrer Berufspraxis mit hohen Belastungsfaktoren konfrontiert. Sie erleben eine Dis-
krepanz zwischen den im Studium vermittelten professionellen Werten und der Praxis, was zu schockähnlichen Reaktionen
führen kann. Ziel dieser Studie war es, die Bedürfnisse und den Unterstützungsbedarf von diplomierten Pflegefachpersonen
in der Schweiz in den verschiedenen Phasen der Transition nach Duchscher (2008) im ersten Jahr der Berufspraxis beim
Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz zu untersuchen. Im Rahmen der qualitativen Analyse wurden Einzelinterviews
mittels eines semistrukturierten Interviewleitfadens durchgeführt und inhaltlich strukturiert analysiert. Die Ergebnisse aus
15 Einzelinterviews zeigen einen starken Bedarf an strukturierter Einarbeitung und kontinuierlicher Begleitung durch erfah-
rene Fachpersonen, um Sicherheit und Kompetenz in ihrer beruflichen Rolle zu entwickeln. Eine adäquate Vorbereitung auf
die vorherrschenden Arbeitsbedingungen, eine stärkere praxisorientierte Ausbildung und mehr Unterstützung sind zentral
für einen erfolgreichen Berufseinstieg und den Umgang mit Arbeitsbelastung.
Schlüsselwörter Belastungsfaktoren · Übergangsschock · Transition · Berufseinsteigende Pflegefachpersonen · Begleitung
Support needs of entry-level nurses in dealing with strain in the workplace—A qualitative analysis
Abstract
Entry-level nurses are confronted with high levels of strain during their first year of professional practice. They experience
a mismatch between the professional values they were taught in study and the values they get to experience in practice,
which can lead to shock-like reactions. The aim of this study was to investigate the needs and the need of support of
entry-level nurses in managing strain at work in various stages of transition according to Duchscher (2008) during the first
year of professional practice in Switzerland. As part of the qualitative analysis, individual interviews were conducted using
a semistructured interview guide and analyzed. The results from 15 individual interviews show a strong need for structured
induction and continuous support from experienced professionals in order to develop confidence and competence in the
professional role. The need for adequate preparation for the prevailing working conditions, more practical training and
more support are essential for a successful career start and in dealing with the workload.
Keywords Stressors · Transition shock · Transition · Novice nurses · Mentorship
Einleitung
Die Gesundheitsversorgungin der Schweiz steht vor großen
Herausforderungen, insbesondere durch den steigenden Be-
darf an qualifiziertem Pflegepersonal, der durch den demo-
Fabienne Josefine Renggli
fabiennejosefine.renggli@bfh.ch
1Departement Gesundheit, Angewandte Forschung und
Entwicklung Pflege, Berner Fachhochschule, Bern, Schweiz
grafischen und epidemiologischen Wandel weiterverschärft
wird (World Health Organization 2016). Das Gesundheits-
observatorium (Obsan) prognostiziert bis zum Jahr 2030
einen Zusatzbedarf von 65.000 Pflege- und Betreuungsper-
sonen in der Schweiz (Merçay et al. 2021). Trotz intensiver
Ausbildung und hoher Qualifikation der Pflegefachpersonen
zeigen sich Hürden, wie hohe Fluktuation, über längere Zeit
unbesetzte Vakanzen, Berufsaustritte und eine geringe Ar-
beitszufriedenheit, welche die Pflegequalität und Patienten-
sicherheit beeinträchtigen (Griffiths et al. 2019; Needleman
K
J. Loepfe et al.
et al. 2020; Peter et al. 2021). Im Rahmen ihrer täglichen
Arbeit müssen Pflegende mit vielfältigen Belastungsfakto-
ren umgehen (Peter et al. 2020). Sie sind im Vergleich zu
anderen Berufsgruppen höheren emotionalen und körper-
lichen Anforderungen ausgesetzt (Peter et al. 2024). Die
Forschung zeigt, dass ein sehr hohes Maß an Belastung bei
Pflegefachpersonen ein Hauptgrund für steigende Fehlzei-
ten (z.B. aufgrund von Burn-out) sowie für den Wunsch
oder die Absicht, den Beruf vorzeitig zu verlassen, ist (Ad-
dor et al. 2016; Hämmig 2018; Schaffert et al. 2015;Sua-
dicanietal.2014). Lediglich 82 % der Absolventinnen und
Absolventen eines Pflegestudiums sind ein Jahr nach ih-
rem Abschluss noch in einer Gesundheitseinrichtung tig
(Addor et al. 2016). Belastungsfaktoren sind äußere oder in-
nere Einflüsse, die eine Person psychisch oder physisch for-
dern. Wenn diese Anforderungen die individuellen Bewäl-
tigungsressourcen übersteigen, entsteht Stress. Dieser kann
langfristig zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Entscheidend ist, wie die Person die Belastung wahrnimmt
und welche Bewältigungsstrategien sie einsetzt (Eurofound
2005).
Besonders kritisch ist die Phase des Berufseinstiegs, in
der junge Pflegefachpersonen mit sehr hohen Anforderun-
gen an ihre Kenntnisse und ihre Fähigkeiten konfrontiert
und hoher Belastung ausgesetzt sind (Clark und Springer
2012; Merçay et al. 2021; Schaffert et al. 2015). Sie neh-
men eine Diskrepanz zwischen Studium und Praxis in Be-
zug auf Kenntnisse, Fähigkeiten sowie professionelle Werte
wahr, was zu inneren Konflikten führt (Kramer 1974). Die
„Theory of Transition“ von Duchscher (2008) beschreibt
den Übergang von der Ausbildung in die Praxis als dreipha-
sigen Prozess, der durch anfängliche Begeisterung, gefolgt
von einem Realitätsschock und schließlich einer Anpassung
gekennzeichnet ist, aber oft von Unsicherheit und Stress be-
gleitet wird. Frisch qualifizierte Pflegefachpersonen stoßen
schnell an die Grenzen ihrer Fähigkeiten, wenn sie unvor-
bereitet mit der vollen Verantwortung und Arbeitslast kon-
frontiert werden (Casey et al. 2004). Dieser schockähnliche
Zustand kann intensive Stressreaktionen und eine Beein-
trächtigung der beruflichen Identifikation auslösen (Duch-
scher 2009; Schaffert et al. 2015).
Obwohl die Wichtigkeit einer guten Einarbeitungsphase
in der Pflegepraxis anerkannt ist, scheint die Umsetzung un-
zureichend zu sein, da die Entscheidung, den Beruf zu ver-
lassen, tendenziell früh in der beruflichen Karriere getroffen
wird (Addor et al. 2016; Kenny et al. 2021). Demzufolge
mangelt es an Studien, die sich mit dem Unterstützungsbe-
darf in dieser kritischen Übergangsphase befassen (Kenny
et al. 2021). Viele bestehende Interventionsprogramme kon-
zentrieren sich auf die Entwicklung praktischer Fähigkeiten
und vernachlässigen die tiefgreifenden psychosozialen An-
passungsprozesse, die für eine nachhaltige Berufsausübung
elementar sind (Duchscher und Windey 2018; Duchscher
2009; Kenny et al. 2021). Ein Ansatz für die erfolgreiche
Umsetzung neuer Maßnahmen ist der frühzeitige Einbezug
des Personals (Wiskow et al. 2010). Das Angebot sollte an
die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Transitionspha-
se angepasst werden, um eine zielgerichtete Unterstützung
zu ermöglichen. Vor diesem Hintergrund zielt die vorlie-
gende Studie darauf ab, die Bedürfnisse und den Unterstüt-
zungsbedarf von Pflegefachpersonen bis zu einem Jahr nach
dem Ausbildungsabschluss zu beschreiben. Dabei orientiert
sich die Studie an den Transitionsphasen nach Duchscher
(2008) und legt den Fokus auf den Umgang mit Belastung
am Arbeitsplatz.
Forschungsfrage
Die Forschungsfrage lautet daher: „Welchen Unterstüt-
zungsbedarf haben diplomierte Pflegefachpersonen bis ein
Jahr nach dem Ausbildungsabschluss in den unterschiedli-
chen Transitionsphasen nach Duchscher (2008)imUmgang
mit Belastung am Arbeitsplatz?“
Methode
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein quali-
tatives Forschungsdesign gewählt, um tiefere Einblicke in
die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse zu erhalten.
Durch offen formulierte Fragen konnten Pflegefachperso-
nen detailliert ihre Sichtweise und ihren Bedarf an Unter-
stützung im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz im ers-
ten Jahr Berufspraxis darlegen (Lamnek und Krell 2010).
Stichprobe
Für die Studie wurde eine Gelegenheitsstichprobe mit di-
plomierten Pflegefachpersonen in der Deutschschweiz, die
sich im ersten Jahr nach Abschluss einer Pflegeausbildung
oder eines Pflegestudiums an einer Höheren Fachschule
(HF) oder Fachhochschule (FH) befanden, rekrutiert. Der
Zeitraum umfasste zwischen einem Monat und maximal
12 Monaten nach dem Abschluss. Die Rekrutierung erfolg-
te über E-Mail-Anfragen via Hochschulen an ehemalige
Pflegestudierende sowie über das Netzwerk der Forschen-
den, wobei nur deutschsprachige Proband*innen einbezo-
gen wurden. Diese Einschränkung wurde vorgenommen,
um Sprachbarrieren zu vermeiden und eine einheitliche
Auswertung der Daten zu ermöglichen. Eine gleichmäßi-
ge Verteilung der Teilnehmenden über die verschiedenen
Transitionsphasen wurde angestrebt.
K
Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
Datensammlung
Die Datensammlung erfolgte von September bis Dezember
2022 durch Face-to-face-Einzelinterviews mittels eines se-
mistrukturierten Interviewleitfadens. Der Leitfaden wurde
nach der Methode „Sammeln, Prüfen, Sortieren und Subsu-
mieren (SPSS)“ nach Helfferich (2011) und in Anlehnung
an das Transition-Modell nach Duchscher (2008)sowieauf
Basis bekannter Belastungsfaktoren, deren Stressreaktionen
und Konsequenzen beim Pflegepersonal nach Peter et al.
(2020) erstellt. Vorab wurde er in einem Pretest auf Ver-
ständlichkeit, Vollständigkeit und Redefluss geprüft. Die
Interviews wurden digital aufgezeichnet. Zusätzlich wur-
den soziodemografische Angaben über einen Fragebogen
erhoben (Alter, Geschlecht, Bildungsstatus, Arbeitspensum
und Arbeitserfahrung).
Datenanalyse
Die Transkription der Interviews ins Schriftdeutsche erfolg-
te mit der Software f4transkript unter Berücksichtigung der
Transkriptionsregeln nach Dresing und Pehl (2015). Das
aus den Interviews gewonnene Material wurde pseudo-
nymisiert. Die Datenanalyse erfolgte mit der Software
MAXQDA 2022 Plus anhand der 7 Phasen der inhalt-
lich-strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018),
welche die Daten in Haupt- und Subkategorien einteilte.
Die Methode ermöglichte ein gemischt deduktiv-indukti-
ves Vorgehen. Die Hauptkategorien bezogen sich auf das
Erleben von Arbeitsbelastung und die Unterstützung im
Umgang mit dieser. Diese wurden anhand der im Inter-
viewleitfaden definierten Themenbereiche abgeleitet und
an das Material herangetragen. Die Subkategorien wurden
induktiv am Material entwickelt und ausdifferenziert. Die
Kategorienbildung unterlag einer iterativen Anpassung.
Die Ergebnisse wurden anschließend kategorienbasiert im
Fließtext verschriftlicht. Zur Einordnung der Aussagen
wurden zusätzlich soziodemografische Daten deskriptiv
ausgewertet.
Ethische Überlegungen
Die Studie wurde unter Einhaltung forschungsethischer
Maßstäbe durchgeführt. Nach den Vorgaben des Schweizer
Humanforschungsgesetzes (HFG) unterliegt Forschung, die
keine gesundheitsbezogenen Daten erhebt oder verarbeitet,
nicht der Bewilligungspflicht durch eine Ethikkommission.
Vor diesem Hintergrund wurde der Forschungsplan der
zuständigen kantonalen Ethikkommission zur Prüfung vor-
gelegt. Die Kommission entschied, dass für diese Studie
keine formale ethische Bewilligung erforderlich sei (Req-
2022-01018). Die Studie orientierte sich an etablierten for-
schungsethischen Prinzipien, insbesondere an den Grund-
sätzen der informierten Einwilligung, der Freiwilligkeit der
Teilnahme, des Datenschutzes und der Anonymisierung der
erhobenen Daten. Alle Teilnehmenden wurden umfassend
über die Ziele der Studie, ihre Rechte und den Umgang
mit ihren Daten informiert, und eine schriftliche sowie
mündliche Einwilligung („Informed Consent“) wurde vor
der Datenerhebung eingeholt.
Ergebnisse
Zwischen Oktober und Dezember 2022 wurden insgesamt
15 diplomierte Pflegefachpersonen interviewt, davon wa-
ren alle weiblich. Im Durchschnitt dauerten die Interviews
49min (SD ±13). Die Dauer der Berufstätigkeit betrug bei
6 Personen zwischen 0 und 4 Monate, bei 4 Personen
zwischen 4 und 8 Monate und bei 5 Personen zwischen
8 und 12 Monate. Das Durchschnittalter lag bei 24 Jah-
ren (SD± 2,8). Die Pflegefachpersonen arbeiteten zum Zeit-
punkt der Erhebung in verschiedenen Akutspitälern. Im
Durchschnitt wiesen sie einen Beschäftigungsgrad von 97 %
(SD ± 0,07) auf. Insgesamt haben 13 Pflegefachpersonen
einen Abschluss der Höheren Fachschule und 2 einen Ba-
chelor of Science in Pflege.
Die Ergebnisse wurden in 2 Hauptkategorien gegliedert
Arbeitsbelastung erleben und Unterstützung im Umgang
mit Arbeitsbelastung. Die Hauptkategorien wurden jeweils
in Subkategorien unterteilt (Abb. 1). In jeder Subkategorie
wurden falls vorhanden Unterschiede in den jeweiligen
Transitionsphasen aufgezeigt.
Arbeitsbelastung erleben
Hohe Anforderungen
Die Einführungsphase verlangt von den Pflegefachpersonen
eine hohe Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit. Sie ste-
hen häufig unter Zeitdruck, was Sorge um Pflegequalität
und Patientensicherheit hervorruft: „In Situationen, in de-
nen so viel auf dem Spiel stand und es wirklich gefährlich
wurde, hatte ich einfach das Gefühl, die Kontrolle verlo-
ren zu haben, und ich hoffte nur, dass alles gut ausgehen
würde“ (I: 03, Z: 393–395). Diese Situationen führten zu
moralischen Konflikten, da sie den Bedürfnissen ihrer Pa-
tient*innen nicht immer gerecht werden konnten.
Insbesondere in der dritten Transitionsphase wurde auch
über physische Belastung und deren Folgen wie Rücken-
schmerzen berichtet. Die hohen quantitativen Anforderun-
gen führten dazu, dass eine Mobilisation, „wo du viel-
leicht eigentlich zu zweit, zu dritt sein solltest [...] allei-
ne durchgeführt“ wurde (I: 01, Z: 97). Die Betreuung von
anspruchsvollen Patient*innen und deren Angehörigen wur-
de als psychisch belastend beschrieben: „Der Umgang mit
K
J. Loepfe et al.
Abb. 1 Hauptkategorien mit
den jeweiligen Subkategorien
(eigene Darstellung)
Hohe Anforderungen
Herausorderung Arbeitsorganisation
Herausforderung W ork-Life-Balance
Diskrepanz zwischen Ausbildung und Praxis erleben
Fehlende Orientierung und Anleitung
Arbeitsbelastung erleben
•Weiterentwicklung
Formeller und informeller Austausch
Unterstützende Arbeitsorganisation
Unterstützung im Umgang
mit Arbeitsbelastung
den Patient*innen, insbesondere deren psychische Betreu-
ung, stellt eine große Herausforderung dar. Es erfordert viel
Gesprächsbereitschaft und Einfühlungsvermögen“ (I: 11,
Z: 123–124). Eine weitere Anforderung stellten Zusatzauf-
gaben wie etwa das Übernehmen der Schichtleitung oder
die Betreuung von Studierenden dar. Wobei in der zweiten
Transitionsphase die mangelnde Zeit dafür im Vordergrund
stand und in der ersten Phase geäußert wurde, dass man sich
mit den Studierenden gleichgestellt fühle, weil man sich
selbst noch im Lernprozess befände: „Es fiel mir schwer,
sie zu betreuen, da ich immer noch sehr darauf konzentriert
war, alles richtig zu machen“ (I: 13, Z: 179–187).
Herausforderung Arbeitsorganisation
Die berufseinsteigenden Pflegefachpersonen berichteten
vordergründig über Faktoren wie enge Personalschlüssel,
häufige Krankheitsausfälle und hohe Fluktuation, welche
die Arbeitsbelastung erheblich erhöhten. Zudem sei wenig
Hilfspersonal vorhanden, sodass kaum Arbeiten abgege-
ben werden konnten. Verschärft wurde die Situation durch
unzureichend eingeführtes temporäres Personal und zuneh-
mend komplexe Patientensituationen.
Auch die persönliche Arbeitsorganisation war heraus-
fordernd: „Ich bemühe mich, meine Arbeit zu optimieren
und effizient zu sein, indem ich Aufgaben delegiere. Doch
ich glaube nicht, dass ich meinen Arbeitsstil noch so stark
verändern kann, dass es dieses Problem vollständig lösen
würde“ (I: 06, Z: 797–804). Sie waren gefordert, Prioritä-
ten zu setzen: „Es klingelt gleichzeitig an fünf Orten, und
manmussdanninjedesZimmer kurz hineinschauen und
überlegen, was nun Priorität hat“ (I: 07, Z: 582–584). Dies
war jedoch nicht immer möglich und führte zu Überfor-
derung: „Ich stand ein paar Mal auf dem Gang und war
so überwältigt, dass ich fast geweint hätte. Ich hatte fünf
wichtige Aufgaben, die alle höchste Priorität hatten, und es
war fast unmöglich, sie noch weiter zu priorisieren, da ich
mich nicht aufteilen kann“ (I: 06, Z: 177–183).
Darüber hinaus berichteten sie von Schwierigkeiten, ihre
Pausenzeiten einzuhalten und ihren eigenen Bedürfnissen
nachzukommen: „Mit selbst etwas essen, genug trinken,
aufs WC gehen [...]“ (I: 02, Z: 384–385). Auch das Ein-
halten der Arbeitszeiten war oftmals nicht glich: „Ich
könnte wahrscheinlich an einer Hand abzählen, wie oft ich
bereits pünktlich nach Hause gehen konnte. Tatsächlich bin
ich fast jede Woche eingesprungen oder habe Doppeldienste
übernommen“ (I: 11, Z: 18–20).
Mangelnde Transparenz und geringe Wertschätzung sei-
tens des Managements verschärften die Situation: „Manch-
mal fühle ich wirklich Frustration, besonders weil ich fin-
de, dass das Haus uns nicht gut unterstützt. Es gibt wenig
Wertschätzung und niemanden, der uns den Rücken stärkt.
Wir müssen immer für uns selbst einstehen, und das macht
wütend“ (I: 08, Z: 239–246). Ausschließlich die Pflegefach-
personen der letzten Transitionsphasen äußerten sich poli-
tisch und stellten beispielsweise Maßnahmen, wie die Um-
setzung der Pflegeinitiative in der Schweiz infrage. Dieses
Hinterfragen könnte Pflegefachpersonen dazu veranlassen,
ihre Arbeitsstelle oder den Beruf zu verlassen: „Und wenn
sich an den Arbeitsbedingungen nichts ändert, dann werde
ich einfach gehen“ (I: 03, Z: 698–701).
Herausforderung Work-Life-Balance
Schichtarbeit und die damit verbundenen veränderten
Schlafzyklen wurden als belastend empfunden. Die Pflege-
fachpersonen beschrieben Müdigkeit und Erschöpfung,
besonders in der Einführungsphase, und betonten die
Schwierigkeit, Hobbys nachzugehen oder soziale Kon-
takte zu pflegen: „Früher habe ich mehr Sport getrieben
und mehr unternommen. Aber zurzeit fühle ich mich ein-
fach nicht danach; sobald ich ins Bett komme, schlafe ich
sofort ein“ (I: 05, Z: 56–57). Einen hohen Einfluss hatte die
Arbeitsplanung. Die Planung von einzelnen freien Tagen
reichte nicht aus, um die notwendige Erholung und die
Balance zu erhalten. Zudem wurde das Empfangen von
Nachrichten zur Abdeckung der offenen Dienste an frei-
en Tagen als belastend empfunden. Überstunden wurden
bereits beim Vereinbaren von privaten Terminen eingerech-
net, da die Pflegfachpersonen die Erfahrung gemacht haben,
K
Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
dass Treffen mit Freunden oder Familie nach Feierabend
wiederholt verschoben oder abgesagt werden mussten.
Phasenübergreifend wurde bei hoher Arbeitsbelastung und
mangelnder Erholung von einer tiefen emotionalen Ka-
pazität gesprochen. Sie beschrieben, dass sie gerade nach
einer anstrengenden Schicht keine Lust mehr auf Kommu-
nikation hatten und das Bedürfnis nach Ruhe ausgeprägt
war: „Nach einem langen Tag, an dem ich die Probleme
von acht Patienten angehört habe, habe ich abends einfach
keine Lust mehr, mit jemandem nach draußen zu gehen“
(I: 02, Z: 509–512). Mit der Regeneration begannen die
Gedanken zu kreisen, und sie erlebten Selbstzweifel: „Als
ich nach Hause kam, kreisten meine Gedanken darum, ob
ich alles richtig gemacht und an alles gedacht hatte“ (I: 07,
Z: 521–523). Dies führte teilweise dazu, dass sie nicht
abschalten konnten. „Auf dem Weg nach Hause rief ich das
Krankenhaus an, um zu sagen, dass ich vergessen hatte, ein
Medikament zurückzumelden. Ich hasse dieses Gefühl wie
die Pest“ (I: 06, Z: 467–473). Es hatte aber auch zur Folge,
dass bereits vor Arbeitsbeginn an die Arbeit gedacht wurde:
„Man ist schon gestresst wegen der Arbeit, obwohl man
noch nicht einmal dort ist, und denkt bereits darüber nach,
wie man sich heute Morgen bei der Arbeit organisieren
wird“ (I: 04, Z: 159–163).
Pflegefachpersonen in der dritten Phase machten sich
weiterführende Gedanken wie: „Lohnt es sich wirklich,
so viel Freizeit und Erholungsmöglichkeiten aufzugeben,
wenn ich fast ausschließlich für meinen Beruf lebe?“ (I: 03,
Z: 261–263). In der ersten Phase schien eher die Sorge zen-
tral zu sein, dass „ich meine Leidenschaft nicht verlieren
möchte, nur weil ich jetzt öfter Ja zu meinem Beruf und
Nein zu meinem Privatleben sage“ (I: 11, Z: 938–940).
Diskrepanz zwischen Ausbildung und Praxis erleben
Die Pflegefachpersonen beschrieben phasenunabhängig,
dass sie sich durch die schulische Ausbildung nicht auf
die Praxis vorbereitet fühlten: „Da wird man schon in das
kalte Wasser geworfen“ (I: 03, Z: 905–906). Zum einen
wurde Kritik an den Lehrinhalten geäußert. So sei der
Fokus falsch gesetzt und der Unterricht wenig praxisori-
entiert. Zudem wurde von einer tiefen Angst vor Fehlern
berichtet, die durch fehlendes Wissen verstärkt wurde. An-
gesichts der hohen Belastung wurde zudem betont, dass
kaum Strategien zur Förderung der eigenen Gesundheit
oder im Umgang mit Belastung erlernt wurden: „Vielleicht
ist es auch wichtig, als Diplomierte zu lernen, wie man
sich selbst schützt. Es wäre sinnvoll, das Thema Work-
Life-Balance schon während der Ausbildung anzuspre-
chen“ (I: 04, Z: 489–491). Auch die Praktika wurden als
nicht ausreichend für eine effektive Vorbereitung auf die
Berufspraxis empfunden: „Als frisch Diplomierter betreut
man sieben Patient*innen und gerät dadurch schnell unter
Stress“ (I: 09, Z: 121–126). Sie stellten fest: „Okay, das
ist jetzt das wahre Leben“ (I: 03, Z: 954–955). Plötzlich
übernahmen sie die volle Verantwortung: „Ich finde es im-
mer wieder etwas unheimlich, welche große Verantwortung
mein Beruf mit sich bringt, und das empfinde ich oft auch
als enormen Druck“ (I: 07, Z: 5–9).
Fehlende Orientierung und Anleitung
Aufgrund der aktuellen Gegebenheiten waren die berufs-
einsteigenden Pflegefachpersonen gefordert, schnell zu per-
formen: „Das System ist oft nicht so gestaltet, dass es für
Anfänger leicht ist einzusteigen, da man sehr schnell auf ho-
hem Niveau leisten muss“ (I: 04, Z: 259–261). Eine große
Herausforderung stellte in der ersten Transitionsphase das
Selbstvertrauen dar: „Das Schwierigste damals war, Selbst-
vertrauen zu entwickeln. Natürlich gibt es immer wieder
viele neue Situationen, aber man hat ja schon einmal ge-
lernt, damit umzugehen“ (I: 01, Z: 144–148). So fiel es
anfangs schwer, Entscheidungen zu treffen, und die Be-
rufseinsteigenden bemerkten eine erhöhte Selbstkontrolle.
Zurückgeführt wurde dies auf mangelnde Erfahrungswerte.
Diese wurden begleitet von einer hohen Erwartungshaltung
sich selbst gegenüber: „Ich glaube, die hohen Erwartun-
gen, die ich an mich selbst stelle, waren in meinem Fall
auch ein großer Stressfaktor“ (I: 04, Z: 110–111). Unab-
hängig von der Phase wurde beschrieben, sich noch in die
Rolle als diplomierte Pflegefachperson einzufinden. Sie er-
lebten Ängste, Überforderung und Selbstzweifel: „Deshalb
gerate ich immer wieder in Situationen, in denen ich mich
überfordert fühle und mich frage, was ich hier eigentlich
mache, und ob ich wirklich kompetent genug bin, diesen
Beruf auszuüben“ (I: 06, Z: 156–167).
Problematisch in dieser Hinsicht waren die Einführun-
gen auf den Abteilungen, die unzureichend stattfinden: „Es
wird dadurch schwierig, wenn man wirklich an einzelnen
Stellen kämpfen muss, um eine angemessene Einführung
zu erhalten“ (I: 02, Z: 164–165). Auf ihren Schichten fehlte
es den berufseinsteigenden Pflegefachpersonen an erfahre-
nem Fachpersonal: „Wenn ich mit jemandem zusammen-
arbeite, der schon länger im Beruf ist, gibt mir das mehr
Sicherheit, als wenn wir beide neu und unerfahren sind“
(I: 13, Z: 20–22). Die mangelnden Kapazitäten machten es
schwierig, sich bei Unsicherheit zu orientieren: „Natürlich
wird die Belastung nicht geringer, wenn man weiß, dass
man etwas mit jemandem besprechen sollte, aber niemand
Zeit hat“ (I: 10, Z: 206–208). Dadurch fiel es schwer, sich
auf die restliche Arbeit zu konzentrieren. Schwierig wurde
es, wenn der Zugang zu Informationsmitteln umständlich ist
oder Informationsquellen nicht zugänglich sind: „Natürlich
gerät man immer wieder in Situationen, in denen man nicht
genau weiß, was zu tun ist. Mir war es jedoch wichtig zu
wissen, wo ich nachschauen oder nachfragen kann. Beson-
K
J. Loepfe et al.
ders nachts habe ich keine erreichbaren Telefonnummern.
Ich kann nicht einfach die Pflegeexpertin anrufen, und in
den Dokumenten finde ich oft keine Antworten. Das ist
nicht nur sinnlos, sondern auch zeitraubend, und ich sollte
meine Zeit eigentlich besser nutzen“ (I: 06, Z: 139–156).
Unterstützung im Umgang mit Arbeitsbelastung
Weiterentwicklung
Die Pflegefachpersonen sammelten Erfahrungen in der Pra-
xis und gewannen dadurch an Routine und Sicherheit in
allen Phasen der Transition: „Ich glaube, ich bin viel ru-
higer geworden, weil man durch die ständige Wiederho-
lung der gleichen Aufgaben sie schließlich verinnerlicht“
(I: 04, Z: 86–87). Wichtig dabei war es, die Erwartungs-
haltung sich selbst gegenüber zu reduzieren: „Zu Beginn
habe ich gelernt, mir etwas vom Druck zu nehmen, in-
dem ich akzeptierte, dass nicht alles machbar ist und man
nicht alles können muss“ (I: 04, Z: 220–222). Deutlich wur-
de ein großer Wunsch nach beruflicher Weiterentwicklung.
Ist ein Fort- und Weiterbildungsangebot vorhanden, ist der
Wunsch groß, dieses auch nutzen zu dürfen: „Was ich sehr
begrüßen würde, besonders als frisch diplomierte Absolven-
tin, ist die Möglichkeit, das Angebot an Weiterbildungen
wirklich nutzen zu können“ (I: 02, Z: 742–745). Weiter-
bildungen boten Sicherheit, „denn erstens muss man nicht
ständig nach dem Standard suchen, wenn man sich nicht
mehr genau erinnert. Zweitens weiß ich dann, dass dies die
neuesten Erkenntnisse sind“ (I: 08, Z: 622–627). Speziell in
der ersten Transitionsphase wurden gezielte Schulungstage
als besonders wertvoll erachtet, um Sicherheit im Umgang
mit fachspezifischen Inhalten zu gewinnen. Dort, wo sol-
che implementiert waren, wurden positive Erfahrungen ge-
macht: „Wir haben uns die Geräte genau angesehen, um zu
verstehen, wie sie verwendet werden, wie sie gehandhabt
werden sollten, und woran man dabei denken muss. Das hat
mir, glaube ich, sehr geholfen“ (I: 03, Z: 122–125). Zudem
bestand das Bedürfnis nach Bedside Teachings: „Es wäre
hilfreich, eine Pflegeexpertin dabei zu haben, die mit mir
zusammen Patienten betreut. So könnte ich sehen, wo mei-
ne Defizite liegen, auch in Bezug auf die Dokumentation
und die klinikinternen Abläufe“ (I: 06, Z: 882–892).
Formeller und informeller Austausch
Über Belastung sprechen zu können, war ein großes Be-
dürfnis: „Ich bin definitiv eine Person, die über alles spre-
chen muss, und es ist sehr praktisch, wenn man Team-
kolleg*innen hat, mit denen man diese Gespräche führen
kann“ (I: 02, Z: 641–643). So wurde das Team als we-
sentliche Ressource im Umgang mit Arbeitsbelastung ge-
nannt und die Wichtigkeit einer guten Teamkultur betont,
dabei sollte auch der informelle Austausch nicht zu kurz
kommen: „Auch das Zwischenmenschliche im Team, ein-
fach mal Spaß haben, sich necken zu können das ist et-
was, das einem viel gibt“ (I: 15, Z: 476–478). Der Aus-
tausch mit anderen berufseinsteigenden Pflegefachfrauen
spendete Trost und das Gefühl, nicht allein zu sein: „Es
hat mir sehr geholfen zu wissen, dass ich nicht allein bin,
und dass viele andere frisch Diplomierte ähnliche Ängste
haben“ (I: 06, Z: 526–528). Fachlichen Input und Unter-
stützung holten sich die Teilnehmerinnen hauptsächlich bei
erfahrenen Pflegefachpersonen: „Ich frage Leute mit mehr
Erfahrung: ,Hey, wie würdest Du das an meiner Stelle ma-
chen?‘“ (I: 02, Z: 696). Ein formeller Austausch fand mit
den Führungspersonen statt. Vereinzelt wurden Reflexions-
gespräche durchgeführt: „Man setzt sich gemeinsam Ziele
und überlegt, wo man sich noch verbessern könnte. Das
empfinde ich als sehr positiv“ (I: 14, Z: 377–378). Die be-
rufseinsteigenden Pflegefachpersonen äußerten, dass sie auf
Feedback angewiesen sind, und auch in der zweiten und
dritten Übergangsphase noch das Bedürfnis nach einer An-
sprechperson besteht: „Es wäre beruhigend zu wissen, dass
ich jemanden habe, dem ich jederzeit eine Notiz ins Fach
legen oder eine E-Mail schreiben kann, ohne dass es etwas
Besonderes ist. Jemand wie eine Art Patin, die immer für
mich da ist“ (I: 06, Z: 956–959).
Unterstützende Arbeitsorganisation
Die berufseinsteigenden Pflegefachpersonen erlebten in der
Praxis unterschiedlich lange Einführungsphasen. Teilweise
wurden diese aufgrund der Personalsituation oder bereits
absolvierter Praktika und Vorbildung als Fachfrau Gesund-
heit im Gesundheitswesen verkürzt. Eine schrittweise Ein-
führung wurde als sinnvoll erachtet: „Man sollte frisch Di-
plomierte nicht überfordern, sondern ihnen Zeit geben an-
zukommen. Sie sollten zuerst mit den grundlegenden Auf-
gaben, wie dem selbstständigen Verabreichen von Medika-
menten, zurechtkommen, bevor sie sich mit anderen Dingen
beschäftigen müssen“ (I: 06, Z: 894–901).
Eine Mehrheit hatte in der Praxis eine Tandemplanung
während der ersten Einführungstage erlebt. Diese wurde ei-
nerseits als unterstützend empfunden. Andererseits bestand
das Bedürfnis, realitätsnäher eingeführt zu werden: „Es ist
wichtig, dass man genügend Zeit hat, sich richtig um die
Patient*innen zu kümmern, anstatt plötzlich von zwei auf
sechs Patient*innen zuständig zu sein. Man sollte auch ler-
nen, wie es später ist, wenn man voll arbeitet, und was dabei
zu beachten ist“ (I: 15, Z: 600–604).
Pflegende der zweiten und dritten Phase teilten zudem
Überlegungen und Erwartungen bezüglich der Arbeitsstruk-
tur und Rechtsform: „Man sollte die Arbeitsbedingungen
verbessern, sei es durch eine Reduzierung der Wochenstun-
den, eine Erhöhung des Gehalts oder zusätzlichen Urlaub.
K
Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass un-
ser Beruf sowohl physisch als auch psychisch anstrengend
ist. Bei all dem Personalmangel darf man nicht vergessen,
dass man sein Personal schützen muss, wenn man nicht
noch mehr verlieren will“ (I: 04, Z: 568–573).
Um sich besser erholen zu können, arbeiteten mehrere
Pflegefachpersonen bereits mit reduziertem Pensum oder
dachten über eine Reduktion nach. Wenn die Balance zwi-
schen Arbeit und Freizeit stimme, sei es einfacher, mit
der Arbeitsbelastung umzugehen. Die Arbeitsplanung, aber
auch die persönliche Freizeitplanung hatten darauf einen
Einfluss: „Das klingt vielleicht ein bisschen doof, aber mein
Leben zu ordnen und zu planen, hilft mir dabei, mich besser
zu fühlen [...]“ (I: 03, Z: 548–550). Zum Beispiel auch fes-
te Zeiten für Sporteinheiten einzuplanen, aber auch Zeit
für sich allein. Dafür müsse man auch lernen, für sich
selbst einzustehen: „Jetzt muss ich darauf achten, auch mal
Nein zu sagen, weil es mich sonst völlig erschöpft“ (I: 11,
Z: 60–61).
Diskussion
Das Ziel der Studie lag darin, den Unterstützungsbedarf
und die Bedürfnisse von Pflegefachpersonen im ersten Jahr
nach dem Studiums- oder Ausbildungsabschluss (HF oder
FH) im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz in den ver-
schiedenen Übergangsphasen nach Duchscher (2008)zu
identifizieren und zu beschreiben. Die Ergebnisse zeigen,
dass Pflegefachpersonen zur Bewältigung der hohen Ar-
beitsbelastung neben verbesserten Arbeitsbedingungen v.a.
eine strukturierte Einarbeitungsphase mit kontinuierlicher
Begleitung und Ansprechperson sowie regelmäßigem Aus-
tausch und Feedback benötigen. Zudem werden Weiterent-
wicklungsmöglichkeiten, zugängliche Informationsquellen
und eine gute Work-Life-Balance als wichtige Faktoren be-
trachtet.
Ähnlich wie Duchscher (2008) mit dem „Model of Tran-
sition“ aufzeigt, ist das erste Berufsjahr der Pflegefachper-
sonen von einem intensiven Erleben geprägt. Sie stellen
fest, dass sie auf bestimmte Anforderungen und Belastun-
gen in ihrem Beruf nicht ausreichend vorbereitet sind. Au-
ßerdem erleben sie eine Diskrepanz zwischen dem, was
sie in der Ausbildung gelernt haben, und den tatsächli-
chen Gegebenheiten in der Praxis, was zu emotionalen und
stressbedingten Reaktionen, die als Übergangsschock be-
zeichnet werden, führt (Duchscher 2009). Es zeigen sich
Unterschiede in der Dauer und im Erleben des Übergangs-
schock. So berichten Pflegefachpersonen mit mehr als 8
Monaten Erfahrung, immer wieder in Situationen zu gera-
ten, wo sie Selbstzweifel erleben, sich verloren oder ori-
entierungslos fühlen. Entgegen der Theorie wird die starke
Überwachung der eigenen Praxis bereits von Pflegefach-
personen in der ersten Transitionsphase beschrieben. Das
mangelnde Selbstvertrauen scheint bei einigen auch in der
dritten Phase noch vorhanden zu sein. Diese Ergebnisse
sprechen für ein nichtlineares Erleben der Transition und
damit für eine individuell angepasste Begleitung während
der Transition.
Eine unzureichende Vernetzung zwischen Ausbildung
und Berufspraxis kann sich negativ auf den Übergang aus-
wirken (Huber 2010). Die Ergebnisse dieser Studie weisen
darauf hin, dass die Ausbildung und die Curricula wahrge-
nommene Lücken aufweisen. Die Berufseinsteiger*innen
fühlen sich nicht ausreichend auf die Belastungsfaktoren
im Gesundheitswesen vorbereitet. Während der Ausbildung
besteht ein Bedarf an Lerninhalten zur eigenen Gesund-
heitsförderung. Golz et al. (2022) zeigen auf, dass die Ge-
sundheitsförderung im aktuellen Lehrplan ausschließlich
mit Fokus auf die Patient*innen gelehrt und von den Stu-
dierenden erwartet wird, dass sie ähnliche Strategien zur
Stressbewältigung anwenden. In der Literatur werden Acht-
samkeitstrainings mit Interventionenwie etwa die Achtsam-
keitsmediation als wirksame Strategie zur Stressbewälti-
gung und Entwicklung von Selbstbewusstsein während der
Ausbildung und in der Praxis diskutiert (McNulty et al.
2022; McVeigh et al. 2021). Dabei handelt es sich um ein
evidenzbasiertes psychoedukatives Programm (Kabat-Zinn
et al. 1985), welches sich positiv auf das Wohlbefinden aus-
wirkt und das Burn-out-Risiko verringern kann (McNulty
et al. 2022;vanderRietetal.2018). Obschon in der Theo-
rie wirksame Ansätze zur Vorbereitung auf den Berufsalltag
existieren, finden diese nicht immer den Weg in die Pra-
xis. Dennoch zeigen sich im Zuge des zunehmenden Perso-
nalmangels Umsetzungen von möglichen Maßnahmen, wie
z.B. der Ausbildungsabteilung, die eine bessere Vorberei-
tung der Studierenden auf die Anforderungen des Berufs
ermöglichen (Mette et al. 2021).
Die belastenden Probleme und Herausforderungen wäh-
rend des ersten Jahres in der Berufspraxis werden über-
wiegend unabhängig von der Transitionsphase beschrieben.
Beispielsweise beschreiben Pflegende mit 8 Monaten oder
mehr Erfahrung, mit hohen physischen Anforderungen kon-
frontiert zu sein und dadurch unter Rückenschmerzen zu
leiden. Crawford et al. (2018) zeigen auf, dass bereits in
der Ausbildung weibliche Studierende der Gesundheitsbe-
rufe häufiger unter Rückenschmerzen (63,3%) leiden als
gleichaltrige weibliche Personen der Schweizer Bevölke-
rung.
Huber (2010) betont, dass die Transition besonders dra-
matisch erlebt wird, wenn die Rahmenbedingungen beim
Berufseinstieg ungünstig sind. Der Fachkräftemangel und
die aktuellen Arbeitsbedingungen führen dazu, dass berufs-
einsteigende Pflegefachpersonen schnell performen müs-
sen, wobei die Unterstützungsmöglichkeiten im Umgang
mit Arbeitsbelastung als gering eingeschätzt werden. Ein
K
J. Loepfe et al.
zentrales Problem stellt dabei der Mangel an erfahrenem
Fachpersonal dar. Damit der Rollenwechsel gelingen kann,
braucht es zur Orientierung erfahrene Pflegefachpersonen
(Chicca und Bindon 2019). Entgegen der Empfehlung von
Merçay et al. (2021) beschreibt die Mehrheit der Befragten,
dass sie aufgrund der Personalsituation oder ihrer Vorbil-
dung eine unzureichende Einarbeitungsphase in die Pflege-
praxis erlebt haben. Dies hat zur Folge, dass sie sich nicht
ausreichend angeleitet und begleitet fühlen. Zwar beschrei-
ben die Pflegefachpersonen im Sinn des Modells From No -
vice to Expert (Benner 1982), dass sie mit zunehmender
Berufserfahrung immer mehr Sicherheit in ihrer Tätigkeit
gewinnen. Dennoch zeigt sich, dass, entgegen der Transi-
tionstheorie, einige auch in der letzten Phase kein stabiles
Niveau in ihrer Rolle, ihren Verantwortlichkeiten und in ih-
rer Routine entwickelt haben. Die Ergebnisse weisen auf
einen Bedarf an individuell angepasstem formellem und in-
formellem Unterstützungsangebot hin. Pflegefachpersonen
der ersten Phase begrüßen Bedside Teachings und Schulun-
gen mit abteilungsspezifischen Inhalten. Bedside Teachings
werden in der Literatur als wertvolle Lehrmethode disku-
tiert, um Wissen, Fähigkeiten, Professionalität und Kommu-
nikation zu stärken (Burgess et al. 2020). Die Berufseinstei-
ger*innen äußern zudem, auf Rückmeldungen angewiesen
zu sein. Haggerty et al. (2013) beleuchten, dass sich durch
angemessenes Feedback nicht nur das Selbstvertrauen und
die Arbeitszufriedenheit der Pflegefachpersonen verbessert,
sondern es sich auch positiv auf die Patientenergebnisse
auswirkt. Die Fort- und Weiterbildungsangebote möchten
die Pflegefachpersonen nutzen können, um mehr Sicherheit
in ihrer beruflichen Tätigkeit zu erlangen. Kontinuierliche
berufliche Weiterentwicklung ist u.a. wichtig für die Ver-
besserung des Patientenversorgungstandards (Mlambo et al.
2021). Die Ergebnisse zeigen, dass es ihnen an regelmäßi-
ger Begleitung und Betreuung im ersten Praxisjahr fehlt. In
der Literatur werden verschiedene Interventionen zur Un-
terstützung des Übergangs diskutiert, wie z. B. Simulatio-
nen klinischer Tätigkeiten oder Mentoring (Kenny et al.
2021). Im Rahmen eines Mentoringprogramms werden be-
rufseinsteigenden Pflegefachpersonen erfahrene Fachperso-
nen als Mentor*innen zugewiesen; diese stehen ihnen für
die Beantwortung von Fragen zur Verfügung und bieten
ihnen Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforde-
rungen. Dies kann das Selbstvertrauen der Berufseinstei-
ger*innen stärken und bietet nicht nur ihnen, sondern auch
den Mentor*innen eine Chance, ihre Fähigkeiten weiter-
zuentwickeln. Führungspersonen werden durch Mentoring-
programme früher auf Probleme aufmerksam und können
entsprechende Maßnahmen einleiten (Jangland et al. 2021).
In der vorliegenden Studie hat keine der berufstätigen Pfle-
gefachpersonen von einem solchen spezifischen Programm
an ihrem Arbeitsplatz berichtet. Die Implementierung die-
ser Programme wird durch die unzureichende Beschreibung
der Interventionen erschwert (Kenny et al. 2021). Der Zeit-
raum, in dem Begleitung und Unterstützung benötigt wer-
den, geht über die Einführungsphase hinaus. In der Literatur
werden Programme mit einer Mentoring- oder Schulungs-
komponente mit einer Dauer zwischen 27 und 52 Wochen
positiv bewertet und weisen zudem einen positiven Effekt
auf die Bindung an den Pflegeberuf und die Fluktuation auf
(Brook et al. 2019).
Es wurde deutlich, dass das Bemühen um eine ausge-
wogene Work-Life-Balance einen hohen Stellenwert hat
auch wenn das Berufsleben r einige zunächst Vorrang vor
dem Privatleben hat. Die Pflegefachpersonen fühlen sich
vom Management teilweise unzureichend unterstützt. Die
geschilderten Probleme und Herausforderungen fordern die
Initiative von Führungspersonen, sei es bei der Arbeits-
planung, dem Umgang mit Überstunden, der Förderung
der Teamkultur oder bei regelmäßigen Standortgesprächen.
Denn nicht allen gelingt es, einen Ausgleich zu finden. Sie
fühlen sich erschöpft und zeigen eine Vielzahl von Stress-
reaktionen. Dies ist im Hinblick auf die langfristigen Fol-
gen und Auswirkungen bedenklich. Vereinbarkeitsproble-
me zwischen Beruf- und Privatleben verringern u.a. den
Berufsverbleib (Schaffert et al. 2021). Wie in der Transi-
tionstheorie beschrieben, sind es hauptsächlich die Pflege-
fachpersonen der dritten Phase, die eine kritische Haltung
einnehmen und beginnen, die Arbeitsorganisation und -be-
dingungen zu analysieren. Dabei stellen sie Anforderungen
an die Struktur und das Rechtssystem. International wird
der Bedarf einer Wirtschafts- und Gesundheitspolitik, wel-
che die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen für das
Pflegefachpersonal sowie die Vereinbarkeit von Beruf und
Privatleben verbessern, diskutiert. Dabei sollte der Schutz
des Gesundheitspersonals an erster Stelle liegen (Llop-Gi-
ronés et al. 2021). Die Pflegefachpersonen stellen weiter-
führende Fragen im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft
und äußern Gedanken an einen Stellen- oder Berufswech-
sel, wenn sich keine Verbesserungen ergeben. Die Bindung
von Pflegefachpersonen an ihren Beruf ist ein globales An-
liegen. Da der Nachwuchs in erster Linie aus frisch aus-
gebildeten Pflegefachpersonen besteht, gilt es, deren Be-
dürfnisse wahrzunehmen und entsprechende Maßnahmen
umzusetzen.
Limitationen
Die Stärken der Studie liegen in der systematischen Me-
thodik nach Kuckartz (2018) und der Orientierung an den
Gütekriterien von Lincoln und Guba (1985). Vertrauens-
würdigkeit wurde durch vielfältige Interviews und regel-
mäßigen Austausch im Forschungsteam erreicht. Um einen
Rollenkonflikt zu vermeiden, hat das Forschungsteam seine
Haltung kritisch reflektiert und die Bestätigbarkeit durch
K
Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
regelmäßige Reflexionen sowie die Führung eines For-
schungstagebuchs gestärkt. Die transparente Darstellung
des Forschungsprozesses und der Einsatz einer QDA-Soft-
ware erhöhten die Nachvollziehbarkeit, Folgerichtigkeit
und Zuverlässigkeit. Dennoch gibt es einige Limitationen,
die sich auf die Übertragbarkeit der Studienergebnisse
auswirken. Die ungleichmäßige Verteilung der Teilneh-
merinnen über die Transitionsphasen hinweg schränkt die
Aussagekraft pro Phase ein. Zudem kann es sein, dass
vereinzelt bei den Teilnehmenden bereits eine Ausbildung
als Fachangestellte Gesundheit voranging und somit ei-
ne klare Unterteilung in die Gruppen nach den Monaten
gemäß theoretischer Grundlage nicht möglich ist. Des Wei-
teren nahmen nur weibliche Pflegefachpersonen an den
Interviews teil. Eine mögliche Differenz aus männlicher
Perspektive konnte somit nicht erfasst und beschrieben
werden. Dies ist der Gelegenheitsstichprobe geschuldet.
Eine Verallgemeinerung der Ergebnisse ist auf Basis der
Limitationen nicht möglich.
Schlussfolgerung und Ausblick/
Empfehlungen
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass berufseinsteigende Pfle-
gefachpersonen besser auf die Belastungen und spezifischen
Anforderungen des Arbeitsalltags vorbereitet werden müs-
sen. Dazu ist es notwendig, die Ausbildungsinhalte anzu-
passen und stärker an der Praxis zu orientieren. Betont wur-
de die Notwendigkeit, die Gesundheitsförderung zu verbes-
sern und Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln,
um den Anforderungen des Berufsalltags gerecht zu wer-
den. Achtsamkeitstrainings, die bereits in bestehende Aus-
bildungsprogramme integriert sind, könnten hier unterstüt-
zend wirken und beispielsweise helfen, in Belastungssitua-
tionen besser mit Prioritäten umzugehen. Die Praxis zeigt,
dass in die Optimierung der Einarbeitung von Berufsanfän-
gern investiert werden muss. Studierende Pflegefachperson
müssen bereits in der Ausbildung auf die „realen“ Bedin-
gungen und Anforderungen des Berufsalltags vorbereitet
werden. Ein strukturiertes Unterstützungsprogramm, dass
sowohl eine umfassende Einführungsphase als auch kon-
tinuierliche Fortbildung gewährleistet, ist als grundlegend
anzusehen. Das Programm beinhaltet eine Einführungspha-
se, die auch dann gewährleistet sein muss, wenn bereits
Praktika in der gleichen Abteilung absolviert werden. Ge-
rade zu Beginn der Übergangsphase sollten explizite Schu-
lungen zu fachspezifischen Inhalten vorgesehen werden.
Bedside Teaching sollte Bestandteil des ersten berufsprak-
tischen Jahres sein. Das Programm sollte ihnen eine er-
fahrene Ansprechperson zuweisen, an welche sie sich mit
fachlichen, aber auch persönlich Anliegen, wie etwa dem
Umgang mit moralischen Konflikten ohne Bedenken wen-
den können. Der Zugang zu Informationsquellen muss the-
matisiert werden. Regelmäßige Standortgespräche mit bei-
spielsweise einer Führungsperson erleichtern das Abschät-
zen des individuellen Bedarfs an Förderung und Unterstüt-
zung, auch im Hinblick auf die Gestaltung einer Work-Li-
fe-Balance. Zukünftige Interventionsstudien zu Unterstüt-
zungsprogrammen, wie z. B. Mentoring, sollten sich auf die
detaillierte Beschreibung der Intervention, die Messung der
Wirksamkeit und Akzeptanz sowie die Umsetzbarkeit unter
den gegebenen Arbeitsbedingungen konzentrieren.
Zusatzmaterial online Zusätzliche Informationen sind in der Online-
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Unterstützungsbedarf von berufseinsteigenden Pflegefachpersonen im Umgang mit Belastung am Arbeitsplatz eine qualitative Analyse
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Hinweis des Verlags Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische
Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten
und Institutsadressen neutral.
K
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The aim of this study is to identify (1) the extent of work-related stress and (2) stressors associated with cognitive and behavioral stress reactions, burnout symptoms, health status, quality of sleep, job satisfaction, and intention to leave the organization and the profession among health professionals working in acute care /rehabilitation hospitals, psychiatric hospitals, nursing homes, and home care organizations. Background Health professionals are faced with various stressors at work and as a consequence are leaving their profession prematurely. This study aimed to identify the extent of work-related stress and stressors associated with stress reactions, job satisfaction, and intention to leave and health-related outcomes among health professionals working in different healthcare sectors (acute care, rehabilitation and psychiatric hospitals, nursing homes and home care organizations). Methods This study is based on a repeated cross-sectional design, which includes three data measures between 2017 and 2020 and 19,340 participating health professionals from 26 acute care / rehabilitation hospitals, 12 psychiatric hospitals, 86 nursing homes and 41 home care organizations in Switzerland. For data analysis, hierarchical multilevel models (using AIC) were calculated separately for hospitals, nursing homes, and home care organizations, regarding health professionals’ stress symptoms, job satisfaction, intention to leave the organization / profession, general health status, burnout symptoms, and quality of sleep. Results The main findings reveal that the incompatibility of health professionals’ work and private life was significantly associated (p < 0.05) with their stress reactions, job satisfaction, intention to leave, and health-related outcomes in all the included work areas. The direct supervisor’s good leadership qualities were also associated with health professionals’ job satisfaction regarding all work areas (B ≥ 0.22, p = 0.000). In addition, a positive perceived bond with the organization (B ≥ 0.13, p < 0.01) and better development opportunities (B ≥ 0.05, p < 0.05) were associated with higher job satisfaction and a lower intention to leave the organization and profession among health professionals. Also, a younger age of health professionals was associated with a higher intention to leave the organization and the profession prematurely in all the included work areas. High physical (B ≥ 0.04, p < 0.05) and quantitative demands (B ≥ 0.05, p = 0.000) at work were also associated with negative health-related outcomes.
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Background Healthcare is facing a shortage of qualified healthcare professionals. The pandemic has brought to light the fragile balance that affects all healthcare systems. Governments have realized that these systems and the professionals working in them need support at different levels to strengthen the retention of the workforce. Health professionals’ education can play an important role in ensuring that new generations of workers have sound personal and professional competencies to successfully face the challenges of professional practice. These challenges are described in the literature, but the extent to which they are considered in health professionals’ education is less clear. Methods This qualitative study compares the professional challenges and educational needs described in the literature with the current curricula for health professionals offered in Switzerland. Data were collected nationally through focus group interviews with 65% of Switzerland’s directors of bachelor’s and master’s programs of health professions (nursing, physiotherapy, occupational therapy, midwifery, nutrition and dietetics, osteopathy, radiologic medical imaging technology, health promotion and prevention, and health sciences). The data attained were analyzed using knowledge mapping. Results The results reveal a gap among education programs with regard to occupational health promotion and cultural diversity. Both topics are taught with a sole focus on patients, and students are expected to adopt similar strategies for their health promotion and stress management. Physicians are insufficiently involved in interprofessional education. The programs fail to enhance health professionals’ political, economic and digital competencies. Conclusion The results of this study offer clear guidance about what topics need to be integrated into curricula to improve health professionals’ well-being at work and their preparedness to face daily professional challenges.
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(1) Introduction: Undergraduate (UG) nursing students are vulnerable to stress throughout their education, known to result in burnout, with high attrition rates of up to 33%. There is a growing body of evidence to suggest that mindfulness-based interventions are effective for the management of anxiety, depression and wellbeing, thereby reducing stress in healthcare provider populations. The aim of this narrative review was to synthesize and provide a critical overview of the current evidence in relation to mindfulness-based interventions for UG nursing students in a university setting. (2) Methods: A review of the literature was conducted in March 2020 and updated in May 2021, utilising the databases CINAHL, Medline and PsycINFO. (3) Results: Fifteen studies were included in the review, with three common themes identified: (i) the positive impact of mindfulness on holistic wellbeing, (ii) mindfulness-based techniques as a positive coping mechanism within academic and clinical practice, and (iii) approaches to the delivery of mindfulness-based interventions. (4) Conclusions: Mindfulness-based interventions are effective strategies for the management of stress, development of self-awareness and enhanced academic and clinical performance in undergraduate nursing students. No ideal approach to delivery or duration of these interventions was evident from the literature. Best practice in relation to delivery of mindfulness-based interventions for nursing students is recommended for future studies.
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Aim To evaluate the implementation of a multifaceted mentoring programme in a large university hospital and describe its value from the perspectives of newly graduated nurses, experienced nurses and the hospital organisation. Background Healthcare organisations need long-term competence-planning strategies to retain nurses, prevent their premature departure from the profession and use their competencies. This paper reports a mentoring programme focused on supporting newly graduated nurse’ transition to practice and senior nurses’ professional development as supervisors. Design A multiple-case study. Methods We performed 35 interviews with nurses, supervisors and nurse managers in the five units that implemented the programme, mapped the programme at the hospital level and extracted the nurses’ working hours. The interviews were analysed thematically using the theoretical lens of the head–heart–hand model to interpret the results. Results Of 46 units in the hospital, 14 had implemented one or several of the components in the mentoring programme. The programme corresponded to the newly graduated nurses’ needs, gave senior nurses a new career opportunity and contributed to an attractive workplace. The main theme, Giving new nurses confidence, experienced nurses a positive challenge and the organisation an opportunity to learn, reflects the value of the programme’s supervisory model to new and experienced nurses and to the organisation as a whole. Conclusion The mentoring programme appeared to be a promising way to smooth the transition for newly graduated nurses. The experienced supervising nurses were key to the success of this complex programme, supporting the new nurses at the bedside and being available to respond to their questions and reflections. Embedding the supervisors in the units’ daily practice was necessary to the success of the different parts of the programme. Despite the strategic and well-designed implementation of this mentoring programme aimed to solve the everyday challenge of nurse shortages in the hospital, it was a challenge to implement it fully in all the units studied.
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Background Nurses and midwives play a critical role in the provision of care and the optimization of health services resources worldwide, which is particularly relevant during the current COVID-19 pandemic. However, they can only provide quality services if their work environment provides adequate conditions to support them. Today the employment and working conditions of many nurses worldwide are precarious, and the current pandemic has prompted more visibility to the vulnerability to health-damaging factors of nurses’ globally. This desk review explores how employment relations, and employment and working conditions may be negatively affecting the health of nurses in countries such as Brazil, Croatia, India, Ireland, Italy, México, Nepal, Spain, and the United Kingdom. Main body Nurses’ health is influenced by the broader social, economic, and political system and the redistribution of power relations that creates new policies regarding the labour market and the welfare state. The vulnerability faced by nurses is heightened by gender inequalities, in addition to social class, ethnicity/race (and caste), age and migrant status, that are inequality axes that explain why nurses’ workers, and often their families, are exposed to multiple risks and/or poorer health. Before the COVID-19 pandemic, informalization of nurses’ employment and working conditions were unfair and harmed their health. During COVID-19 pandemic, there is evidence that the employment and working conditions of nurses are associated to poor physical and mental health. Conclusion The protection of nurses’ health is paramount. International and national enforceable standards are needed, along with economic and health policies designed to substantially improve employment and working conditions for nurses and work–life balance. More knowledge is needed to understand the pathways and mechanisms on how precariousness might affect nurses’ health and monitor the progress towards nurses’ health equity.
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Background Continuing professional development (CPD) is central to nurses’ lifelong learning and constitutes a vital aspect for keeping nurses’ knowledge and skills up-to-date. While we know about the need for nurses’ continuing professional development, less is known about how nurses experience and perceive continuing professional development. A metasynthesis of how nurses experience and view continuing professional development may provide a basis for planning future continuing professional development interventions more effectively and take advantage of examples from different contexts. The aim of this paper is to conduct such a metasynthesis, investigating the qualitative research on nurses’ experiences of continuing professional development. Methods A metasynthesis of the qualitative literature was conducted. A total of 25 articles fulfilled the inclusion criteria and were reviewed. Results We determined five overarching themes, Organisational culture shapes the conditions, Supportive environment as a prerequisite, Attitudes and motivation reflect nurse’s professional values, Nurses’ perceptions of barriers and Perceived impact on practice as a core value. This metasynthesis highlights that nurses value continuing professional development and believe that it is fundamental to professionalism and lifelong learning. Moreover CPD is identified as important in improving patient care standards. Conclusions Based on the metasynthesis, we argue that access to continuing professional development could be made more attainable, realistic and relevant. Expediently, organizations should adequately fund and make continuing professional development accessible. In turn, nurses should continue to actively engage in continuing professional development to maintain high standards of nursing care through competent practice. This paper highlights the perceived benefits and challenges of continuing professional development that nurses face and offers advice and understanding in relation to continuing professional development. We believe that this metasynthesis contributes with insights and suggestions that would be valuable for nurses and policy makers and others who are involved in nurse education and continuing professional development.
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Teaching with real patients in the clinical setting lies at the heart of health professional education, providing an essential component to clinical training. This is true of all the health disciplines – particularly medicine, nursing, dentistry, physiotherapy, and dietetics. Clinical tutorials orientate students to the culture and social aspects of the healthcare environment, and shape their professional values as they prepare for practice. These patient-based tutorials introduce students to the clinical environment in a supervised and structured manner, providing opportunities to participate in communication skills, history taking, physical examination, clinical reasoning, diagnosis and management. It is only through participation that new practices are learnt, and progressively, new tasks are undertaken. The aim of this paper is to provide health professional students and early career health professionals involved in peer and near peer teaching, with an overview of approaches and key tips for teaching in the clinical setting. Although there are many competencies developed by students in the clinical setting, our tips for teaching focus on the domains of medical knowledge, interpersonal and communication skills, and professionalism.
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Objective: This evidence-based practice project assessed the impact of integrating mindfulness training into an existing nurse residency program. Background: Stress and burnout are endemic in healthcare. The transition to practice is associated with stress and anxiety for newly graduated nurses. Evidence supports mindfulness-based interventions to mitigate stress and burnout and improve the workplace environment and patient outcomes. Methods: This project employed a pre/post design to measure burnout, stress, and mindfulness, comparing means and standard deviations between intervention and comparison nurse residency cohorts. Mindfulness training was integrated at 4 points within the 1st 6 months of the residency program. Results: The intervention cohort reported significantly less burnout and stress and more mindfulness at 6 months than the comparison group. Conclusions: Mindfulness training can be feasibly integrated into an existing nurse residency program to decrease stress and burnout for new graduate nurses during the transition to practice.
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Objective The aim of this mixed methods systematic review was to: i) document the interventions that support and facilitate graduate nurse transition from university to practice in a diversity of healthcare settings and ii) to identify outcomes from graduate nurse transition interventions for the graduate, patient or client, and health service. Design This mixed methods systematic review was guided by the Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses. All quantitative, qualitative, and mixed methods studies were included if they met the inclusion criteria. Data sources. Primary research studies located in Medline, EmBase, CINAHL, Prospero, Cochrane Library, PsycInfo, and Web of Science (Social Science Citation Index). All quantitative, qualitative, and mixed methods studies were included if they met the inclusion criteria. Review methods. Using a comprehensive search strategy, retrieved articles were screened by two reviewers at the title, abstract, and full-text stage. Reviewer disagreements were discussed until consensus was achieved. The well-validated Mixed-Methods Appraisal Tool was used to assess quality of the quantitative, qualitative, and mixed methods studies. Results A total of 130 studies were included as the review dataset. There was a myriad of terms used to describe transition interventions, and programme length and settings varied. The content of transition interventions was not well defined, and there was a lack of studies outside acute hospital settings. Data collection methods varied widely. The majority of authors reported outcomes for the graduate or the graduate and service, with only one reporting outcomes for the patient or client. There was a significant variation in quality across the studies. Conclusions This review addresses a significant gap in the literature by documenting transition interventions in a diversity of health settings and outcomes from these interventions. Interest in transition to practice continues to rise, but there is an urgent need to conduct well designed, robust, and larger-scale studies at the national and transnational levels.
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Background: Since 2017, interprofessional training wards have been established in Germany. On these wards, different health professions collaboratively provide patient care supervised by facilitators from the background. We investigated the gains in interprofessional knowledge and interprofessional competence reported after the mandatory placements on Mannheim's Interprofessional Training Ward MIA. We also compared these levels of knowledge and competence at the end of the placement with control groups. Methods: In a quasi-randomized controlled study, we used a questionnaire to collect self-reported data on the interprofessional learning outcome. We used t-tests to compare (a) pretest and posttest data in the experimental group and (b) the levels of interprofessional knowledge and competence between the experimental and control groups. Results: The results confirmed that the MIA participants perceived a significant increase in interprofessional knowledge and competence during the placement on the training ward. MIA participants also reported significantly higher levels of interprofessional knowledge and competence than the control groups. Conclusions: Placements on an interprofessional training ward make it possible to experience and practise interprofessional collaboration in real patient care. They help to prepare all future health professionals to assume their professional role in an interprofessional team to provide the best possible patient care.