01.
Um Einblicke in die durch Herzmittel gewonnenen Vernderungen des Kreislaufes zu gewinnen, wird die Kreislaufgeschwindigkeit bei grerer, langdauernder Arbeit am Fahrradergometer untersucht.
2.
In Trainingsversuchen wird die Steigerung der allgemeinen Leistungsfhigkeit, die sparsamere Regulierung des Stoffumsatzes festgestellt und das Training bis zur Erreichung stabiler reproduzierbarer
... [Show full abstract] Stoffumstze und Zirkulationsgeschwindigkeit durchgefhrt.
3.
Bei Belastung des Herzens bis an seine Leistungsgrenze nimmt entsprechend den Ergebnissen der Tierexperimente zunchst das S.-V. ab, was anfangs durch eine entsprechende Zunahme der Pulsfrequenz kompensiert wird.
4.
Nach Injektion kleinerer und mittlerer Dosen von Cardiazol kommt es zu einer kurzdauernden, nicht unerheblichen Zunahme des M.-V., woraus auf die periphere Kreislaufwirkung des Cardiazols geschlossen wird. Grere Dosen von Cardiazol fhren dagegen zu einer Herabsetzung der Minutenleistung des Herzens.
5.
Digitalis zeigt auch im akuten Versuch einen Effekt auf den gesamten Kreislauf. Beim kreislaufintakten Herzen, das trotz hoher Arbeitsleistung noch nicht an seiner Suffizienzgrenze steht, sieht man nach intravenser Digipuratinjektion eine sehr betrchtliche Abnahme des M.-V., bei in der Regel gehobenem subjektivem Leistungsgefhl. Arbeitet das Herz an seiner Leistungsgrenze und nimmt im Verlauf des Leerversuches das S.-V. oder sogar das M.-V. bereits ab, so sieht man nach Digitalis, da als Ausdruck der gehobenen Herzleistungshigkeit S.-V. und M.-V. whrend des Versuches unverndert bleiben. Vor allem tritt dies deutlich bei Untersuchungen an einem sonst vllig kompensierten Klappenfehlerkranken hervor.
6.
Die beim Herzgesunden zu beobachtende Abnahme des M.-V. wird besprochen und nicht allein auf periphere hmodynamische Auswirkungen der Digitalis bezogen, sondern die Mglichkeit physikalischchemischer Milieuvernderungen in der Peripherie an der Grenzflche des Stoffaustausches diskutiert.
7.
Aus den Untersuchungen lt sich somit eine doppelte Wirkung der Digitalis ableiten, wodurch die widersprechenden Befunde des Schrifttums eine Klrung erfahren. Bleibt das Herz hinter der von ihm von der Venenseite geforderten Leistung zurck, ist es mit anderen Worten insuffizient, so bewirkt Digitalis eine Vermehrung der Minutenleistung des Herzens, whrend im allgemeinen beim intakten Herzen durch den peripheren Angriff des Digitalis ein sparsameres Kreislaufzusammenspiel erfolgt mit verbesserter Ausnutzung des kreisenden Stoffmaterials. Beide Wirkungen knnen gelegentlich interferrieren und sich damit der Beobachtung entziehen.