Im Vortrag werden 10 kritische Thesen zur aktuellen Kita-Pädagogik ausgeführt. Es geht um die wenig verlässliche Generierung von kindheitspädagogisch relevantem Wissen, die Ignoranz etablierter entwicklungs- und lernpsychologischer Expertise, den unreflektierten Ausbau der Frühbetreuung, die Reduktion von Bildung auf Selbstbildung, die einseitige Beachtung von Stärken zulasten einer Entwicklungsdiagnostik, das nicht altersbezogene Verständnis von Partizipation, die Neigung, ungelöste Erziehungsprobleme zu psychiatrischen Problemen zu erklären, die Reproduktion sozialer Ungleichheit, die unzureichende Akademisierung und einen inhaltsentleerten Qualitätsbegriff. Der Vortrag steht im Zusammenhang mit einer wissenschaftlichen Analyse der neuen Leitbilder in der Kita-Pädagogik (Die neue Kindheitspädagogik: Chancen, Risiken und Irrwege, 2024 erschienen bei Kohlhammer) und mit einem Aufruf, 2024 im Internet publiziert, der die inhaltliche Debatte über eine Orientierung der Kita am Kindeswohl anregen möchte (Kita-Kindeswohl-im-Blick).