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Berufswunsch Musiklehrer/in - Motive und Selbstbild

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Abstract

Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Studien- und Berufswahlmotivation angehender Musiklehrerinnen und -lehrer. Die Entscheidung für einen Beruf gründet auf Bewertungsprozessen, die auf einer möglichst optimalen Passung zwischen personalen Eigenschaften und Fähigkeiten und den mit Ausbildung und Beruf antizipierten Anforderungen basiert. So assoziieren auch Lehramtsstudierende Erwartungen, Wünsche und Herausforderungen mit ihrer Berufswahl und treffen Einschätzungen über ihre Fähigkeiten und Kompetenzen. Die berufliche Entscheidung für den Lehrberuf ist seit vielen Jahren Gegenstand von Untersuchungen. Dass die Studien- und Berufswahlmotivation Lehramtsstudierender schulart- und geschlechtsspezifisch differiert, ist bekannt. Es lassen sich aber kaum Aussagen darüber treffen, ob ein bestimmtes Unterrichtsfach bzw. eine Fächerkombination mit einer bestimmten Motivstruktur einhergeht. Vor diesem Hintergrund thematisiert die vorliegende Studie (Gesamtstichprobe N = 1.384) die Berufswahl und das Selbstbild angehender Musiklehrkräfte (n = 53) und stellt einen Vergleich mit Lehramtsstudierenden anderer Fächer bzw. Fächerkombinationen her. Es zeigen sich Unterschiede in einigen Aspekten der Motivstruktur. Die fachbezogene Motivation angehender Musiklehrerinnen und -lehrer im Gesamten differiert nicht von der anderer Lehramtsstudierender. Werden jedoch diejenigen, die Musik als Doppelfach gewählt haben, einzeln betrachtet, so ist deren fachbezogenes Interesse höher. Mit der Wahl von Musik als Fach werden höhere Anforderungen assoziiert als angehende Lehrkräfte anderer Unterrichtsfächer dies in Bezug auf ihre Fächer tun – schließlich ist vor Beginn des Studiums auch ein Eignungstest zu durchlaufen. Möglicherweise spiegeln sich diese Anforderungen auch in der geringeren Bedeutsamkeit der Familienverträglichkeit für die Berufswahl wider. Es besteht ein Wunsch nach polyvalenter Qualifikation: Offensichtlich ist es angehenden Musiklehrkräften wichtig, auch für eine Tätigkeit im außerschulischen Bereich qualifiziert zu sein. Der Wunsch nach einer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die pädagogische Ausrichtung der Motivstruktur, ist mit der aller Lehramtsstudierenden vergleichbar. Eine Charakteristik angehender Musiklehrkräfte ist das Motiv Schülerinnen und Schüler mit besonderen Voraussetzungen zu fördern; dies umfasst sowohl Kinder und Jugendliche mit besonderer Begabung als auch mit schwierigen Bildungsbedingungen. Möglicherweise wird Musik als ein Medium betrachtet, um auf diese Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Eine Differenzierung nach Geschlecht zeigt eine größere Bedeutsamkeit pädagogischer Motive bei weiblichen Musikstudierenden, gleiches gilt für den Wunsch nach einer Integrierbarkeit von Beruf und Familie. In Bezug auf das Selbstbild, beschrieben durch die Selbstwirksamkeitserwartung und den auf Selbsteinschätzung beruhenden sozialen Kompetenzen, gibt es keinerlei Unterschiede zwischen Studierenden mit und ohne Fach Musik. Die Befunde werden mit den wenigen bestehenden Studien und Beschreibungen diskutiert. Insgesamt zeigt sich die Erwartung bestätigt, dass auch bei angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern individuelle Interessen und Erwartungen sowie mit Studium und Beruf assoziierte Anforderungen in die Berufswahl einfließen. Schlagwörter: Berufswahlmotiv, Fachinteresse, Musiklehrkräfte, Selbstbild
Vol. 1, No. 2
Oktober 2010
ISSN: 2190-3174
Andreas Lehmann-Wermser (Hrsg./ed.)
Elektronischer Artikel/ electronic article:
Sabine Weiß & Ewald Kiel
Ludwig-Maximilians-Universität München
Ludwig-Maximilians-University Munich
Berufswunsch Musiklehrer/in – Motive und Selbstbild
Prospective music teachers – career motivation and self-image
Elektronische Version: http://www.b-
em.info/index.php?journal=ojs&page=article&op=view&path%5B%5D=38&path%5B%5D=81
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Berufswunsch Musiklehrer/in – Motive und Selbstbild
Sabine Weiß & Ewald Kiel
Abstract
Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Studien- und Berufswahlmotivation
angehender Musiklehrerinnen und -lehrer. Die Entscheidung für einen Beruf gründet auf
Bewertungsprozessen, die auf einer möglichst optimalen Passung zwischen personalen
Eigenschaften und Fähigkeiten und den mit Ausbildung und Beruf antizipierten
Anforderungen basiert. So assoziieren auch Lehramtsstudierende Erwartungen, Wünsche
und Herausforderungen mit ihrer Berufswahl und treffen Einschätzungen über ihre Fähigkei-
ten und Kompetenzen. Die berufliche Entscheidung für den Lehrberuf ist seit vielen Jahren
Gegenstand von Untersuchungen. Dass die Studien- und Berufswahlmotivation
Lehramtsstudierender schulart- und geschlechtsspezifisch differiert, ist bekannt. Es lassen
sich aber kaum Aussagen darüber treffen, ob ein bestimmtes Unterrichtsfach bzw. eine
Fächerkombination mit einer bestimmten Motivstruktur einhergeht. Vor diesem Hintergrund
thematisiert die vorliegende Studie (Gesamtstichprobe N = 1.384) die Berufswahl und das
Selbstbild angehender Musiklehrkräfte (n = 53) und stellt einen Vergleich mit Lehramtsstu-
dierenden anderer Fächer bzw. Fächerkombinationen her. Es zeigen sich Unterschiede in
einigen Aspekten der Motivstruktur. Die fachbezogene Motivation angehender Musiklehre-
rinnen und -lehrer im Gesamten differiert nicht von der anderer Lehramtsstudierender. Wer-
den jedoch diejenigen, die Musik als Doppelfach gewählt haben, einzeln betrachtet, so ist
deren fachbezogenes Interesse höher. Mit der Wahl von Musik als Fach werden höhere An-
forderungen assoziiert als angehende Lehrkräfte anderer Unterrichtsfächer dies in Bezug auf
ihre Fächer tun – schließlich ist vor Beginn des Studiums auch ein Eignungstest zu durchlau-
fen. Möglicherweise spiegeln sich diese Anforderungen auch in der geringeren Bedeutsam-
keit der Familienverträglichkeit für die Berufswahl wider. Es besteht ein Wunsch nach poly-
valenter Qualifikation: Offensichtlich ist es angehenden Musiklehrkräften wichtig, auch für
eine Tätigkeit im außerschulischen Bereich qualifiziert zu sein. Der Wunsch nach einer Ar-
beit mit Kindern und Jugendlichen, die pädagogische Ausrichtung der Motivstruktur, ist mit
der aller Lehramtsstudierenden vergleichbar. Eine Charakteristik angehender Musiklehrkräf-
te ist das Motiv Schülerinnen und Schüler mit besonderen Voraussetzungen zu fördern; dies
umfasst sowohl Kinder und Jugendliche mit besonderer Begabung als auch mit schwierigen
Bildungsbedingungen. Möglicherweise wird Musik als ein Medium betrachtet, um auf diese
Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Eine Differenzierung nach Geschlecht zeigt
eine größere Bedeutsamkeit pädagogischer Motive bei weiblichen Musikstudierenden, glei-
ches gilt für den Wunsch nach einer Integrierbarkeit von Beruf und Familie. In Bezug auf
das Selbstbild, beschrieben durch die Selbstwirksamkeitserwartung und den auf Selbstein-
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schätzung beruhenden sozialen Kompetenzen, gibt es keinerlei Unterschiede zwischen Stu-
dierenden mit und ohne Fach Musik. Die Befunde werden mit den wenigen bestehenden
Studien und Beschreibungen diskutiert. Insgesamt zeigt sich die Erwartung bestätigt, dass
auch bei angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern individuelle Interessen und Erwartun-
gen sowie mit Studium und Beruf assoziierte Anforderungen in die Berufswahl einfließen.
Schlagwörter: Berufswahlmotiv, Fachinteresse, Musiklehrkräfte, Selbstbild
Summary
This study is about the study and career motivation of prospective music teachers. It is
assumed that the decision is based on a fit between personal qualities and personal abilities
on the one hand and anticipated demands related to profession and qualification on the other
hand. The prospective teachers associate expectations, desires and challenges with their
decision to become a teacher and make assessments of their skills and competencies. The
career decision for the teaching profession has been subject for research for many years. It is
well known that the study and career motivation of prospective teachers differs according to
types of school and gender. One can hardly make statements whether a given subject or a
combination of subjects is associated with a particular motif structure. Against this
background, the present study (total sample N = 1384) addresses the decision for a particular
profession and the self-image of prospective music teachers (n = 53) and makes a
comparison with student teachers of other subjects or subject combinations. It is
characterized by differences in some aspects of the motif structure. The subject-motivation
of prospective teachers of music as a whole does not differ from that of other student
teachers. However, if those who have chosen music as a double subject are considered
individually, the higher is its subject-interest. With the choice of music as a subject, higher
requirements as prospective teachers are associated - after all, before the start of the study
the students have to undergo an assessment. Possibly these requirements are responsible for
the reduced importance of the integration of work and family for the students of music.
There is a desire for versatile qualification: Obviously, it is important for prospective music
teachers to be well qualified for work in out of school settings. The desire to work with
children and adolescents, the pedagogical orientation of the motif structure, is comparable
with that of all other student teachers. One characteristic of prospective music teachers is the
motif to support and work with students with special needs. This includes both, children and
adolescents with special gifts as well as with difficult conditions of formation. Maybe music
is regarded as a medium to respond to these students. Differentiation by gender shows a
greater importance of pedagogical motives in female music students, the same applies to the
desire for an integration of work and family. The findings are discussed with the few
existing studies and descriptions. With respect to the self-image, described by the self-
efficacy and self-assessment based on social skills, there are no differences between students
with and without the subject of music. Overall, the expectation is confirmed that prospective
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music teachers to some extent rely on individual interests, expectations and associated
professional demands when they decide to start a study as a teacher of music.
Keywords: career motivation, music teachers, self-image, subject-interest
1. Einleitung
Die Wahl von Studium und Beruf ist ein komplexer Entscheidungsprozess, in dem unter
anderem individuelle Ziele und Interessen, die subjektive Einschätzung eigener Fähigkeiten,
berufsrelevante Vorerfahrungen sowie Anforderungen, Kosten und Arbeitsplatzangebot von
Bedeutung sind (Schutz, Crowder & White, 2001). Theorien zum Berufswahlverhalten (z.B.
Holland, 1985) zufolge kann die Entscheidung für ein Studium als das Ergebnis von
Bewertungsprozessen beschrieben werden, die auf einer möglichst optimalen Passung
zwischen personalen Eigenschaften und den antizipierte Anforderungen von Beruf und
Ausbildung basieren.
Der Lehrberuf stellt für viele (angehende) Studierende eine attraktive berufliche
Perspektive dar. Ausgehend von Zahlen der Universität München ist etwa jeder sechsund-
zwanzigste der befragten 1.384 Lehramtsstudierenden eine angehende Musiklehrerin oder
ein angehender Musiklehrer. Als eine Besonderheit ist es für diese Lehramtsstudierenden, im
Vergleich zu denen mit anderen Fächern möglich, ihr Unterrichtsfach entweder in Kombina-
tion mit einem weiteren Fach zu wählen oder ausschließlich Musik als ein Doppelfach zu
studieren. Diese Option des Doppelfachs haben in der vorliegenden Untersuchung etwas
weniger als die Hälfte der Studierenden gewählt. Diese Ausgangssituation stellt folgende
Fragen in den Mittelpunkt:
Welche Motive liegen der Entscheidung für ein Lehramtsstudium mit dem Unterrichts-
fach Musik zugrunde? Unterscheidet sich diese Motivstruktur von der Studierender, die
andere Fächer(kombinationen) gewählt haben und welche Schlüsse lassen sich daraus
ableiten?
Welches Selbstbild weisen Studierende auf, die diese Entscheidung getroffen haben?
Welche Kompetenzen schreiben sie sich zu?
Im Folgenden wird die Motivstruktur Lehramtsstudierender in Bezug auf Studium und
Beruf sowie das damit verbundene Selbstbild untersucht, im Besonderen aus Sicht angehen-
der Musiklehrerinnen und -lehrer. Grundlage bildet eine große Längsschnittstudie der Uni-
versitäten München und Passau.
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2. Hintergründe der Studien- und Berufswahl von Lehramtsstudierenden
Welche Motivation der Entscheidung für ein Lehramtsstudium zugrunde liegt, ist seit
vielen Jahren Gegenstand von Untersuchungen (z.B. Ulich, 2000; Thierack, 2002). Dass die
Studien- und Berufswahlmotivation Lehramtsstudierender schulartspezifisch differiert, ist
hinreichend bekannt (z.B. Terhart et al., 1994), schließlich werden mit jeder Schulart
bestimmte Arbeitsschwerpunkte und Anforderungen assoziiert. Die Gymnasialausbildung
gilt als wissenschaftlich, die Realschulausbildung als überschaubar und die
Grundschulausbildung als einfach, kurz und ohne wissenschaftlichen Anspruch. Darin
spiegeln sich zentrale Studien- und Berufswahlmotive wider: Die Entscheidung für einen
bestimmten Lehramtsstudiengang erfolgt durch den Abgleich von Interesse und der eigenen
Leistungseinschätzung mit den antizipierten Leistungsanforderungen – ein Prozess, der nicht
nur zwischen unterschiedlichen Berufen, sondern auch zwischen verschiedenen
Lehramtsstudiengängen stattfindet. Zentrale Motive der Studien- und Berufswahl liegen in
der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie im fachbezogenen Interesse.
Eine solide fachwissenschaftliche Basis ist Voraussetzung für das Unterrichten, nicht nur,
aber vor allem in weiterführenden Schularten, schließlich ist die Vermittlung einer vertieften
Bildung erforderlich, um Schülerinnen und Schüler zur Hochschulreife zu führen, sie auf ein
Studium oder auf anspruchsvolle Berufe vorzubereiten. Dementsprechend ist bei der
Betrachtung von Studien- und Berufswahlmotiven bei weiterführenden Lehrämtern eine
stärkere wissenschaftliche Orientierung festzustellen (Thierack, 2002). Eine pädagogische
bzw. adressatenbezogene Motivstruktur weisen verstärkt Studierende von Grund- und
Hauptschule auf – Schularten, mit denen nicht nur Fachwissen, sondern auch erzieherische
Kompetenz assoziiert wird (vgl. Wilde, 2005).
Kaum Aussagen lassen sich jedoch darüber treffen, ob ein bestimmtes Unterrichtsfach
bzw. eine bestimmte Fächerkombination mit einer bestimmten Motivstruktur einhergeht.
Doch ist auch hier davon auszugehen, dass individuelle Interessen und Anforderungen mit
den gewählten Fächern assoziiert werden. Dies schließt das Unterrichtsfach Musik mit ein.
Anders als für das Berufsfeld Lehrer/in gibt es bei der Berufswahl Musiklehrer/in nur
wenige Quellen: Zu nennen sind hier zum einen die Untersuchungen von Bastian (1995),
Lorek (2000), Neuhaus (2009) und Pfeiffer (1994) sowie die Studien von Bailer (2002,
2005), die auf Befragungen von österreichischen Musiklehrkräften basieren.
Es stellt sich die Frage, ob der Entscheidung für Musik andere Studien- und
Berufswahlmotive zugrunde liegen als der Wahl eines Lehramtsstudiums mit anderen
Fächern. Wie beschrieben lässt sich als ein Teil der Studien- und Berufswahlmotivation das
fachbezogene Interesse benennen. Dieses muss zweifellos auch bei den Lehramtsstudieren-
den mit Unterrichtsfach Musik gegeben sein. Künftige Musiklehrkräfte sind häufig in einem
familiären Umfeld aufgewachsen, in dem Musik einen hohen Stellenwert hatte und hat, was
die musikalische Entwicklung nachhaltig beeinflusst hat (Bailer, 2005). Möglicherweise
wird das Studium als Intensivierung der Interessen wahrgenommen. Bailer (2005) zeigt in
ihrer Studie auf, dass fachbezogene Motive stark ausgeprägt sind. Darin spiegelt sich zudem
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das Kriterium der subjektiven Eignung für das Unterrichtsfach wider. Doch reicht für die
Wahl von Musik die subjektive Eignungseinschätzung nicht aus. Es ist ein besonderes Maß
an Begabung, überdurchschnittliche Fähigkeiten erforderlich, denn die Zulassung zum Lehr-
amtsstudium für Musik setzt den Nachweis einer auf den Studiengang bezogenen künstleri-
schen Befähigung voraus. Eine entsprechende Feststellung treffen die Hochschulen im Rah-
men anspruchsvoller Eignungsprüfungen. Von Bedeutung sind vor allem eine bildungsfähi-
ge Sing- oder Sprechstimme, das Beherrschen eines Haupt- und Nebeninstruments, gutes
Gehör und Kenntnisse der allgemeinen Musik- und Harmonielehre (vgl. z.B. Portal der Län-
der der BRD zur Studienwahl, 2005-2010).
Ebenso sollte der Arbeit im Lehrberuf auch eine pädagogische Motivation zugrunde lie-
gen. Diese ist für Lehramtsstudierende mit Fach Musik auch beschrieben (Bailer, 2005).
Bastian (1995) zieht auf Basis seiner Studie die Bilanz, dass intrinsische Motive nicht nur
überwiegen, darüber hinaus konstatiert er eine idealistische pädagogische Orientierung:
„Den Studierenden des Lehramts Musik sind durchaus und sogar primär idealistische Be-
rufswahlmotive zu eigen“ (S. 147). Mit der „Lust am Vermitteln pädagogischer Ideale und
Gedanken“ beschreibt auch Pfeiffer (1994, S. 185) dieses.
3. Befunde zum Selbstbild Lehramtsstudierender mit Unterrichtsfach Mu-
sik
Betrachtet man das Selbstbild von Lehramtsstudierenden, so liegen Befunde vor, dass
dieses nach Geschlecht und gewählter Schulart differiert. Exemplarisch können hier
folgende Feststellungen genannt werden: Für Studierende des gymnasialen Lehramts ist ein
intellektuelles Merkmalsprofil ähnlich dem von Magister- und Diplomstudierenden zu
konstatieren (Treptow, 2006), bezogen unter anderem auf Indikatoren wie Intelligenz,
Wissen und die Einschätzung eigener Fähigkeiten. Die berufsbezogene
Selbstwirksamkeitserwartung und Kompetenzeinschätzung sind in dieser Schulart hoch
(Rustemeyer & Fischer, 2002; Ulich, 2000), wie generell bei Studierenden weiterführender
Schularten. Wiederholt ist dargestellt, dass sich Studierende des Grundschullehramts im
Bezug auf ihre eigenen Fähigkeiten unsicherer sind und weniger Vertrauen in diese haben
sowie ihre Kompetenzen als geringer einschätzen. Darüber hinaus schätzen weibliche
Lehramtsstudierende ihre eigenen Kompetenzen als geringer ein und verfügen über eine
geringere Selbstwirksamkeitserwartung (Ulich, 2000). Ähnliches lässt sich für soziale
Kompetenzen konstatieren, die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung ebenfalls
betrachtet werden.
Hier kann kaum auf bestehende Befunde zum Zusammenhang von Selbstbild und
bestimmten Fächerkombinationen hingewiesen werden. Doch könnte man davon ausgehen,
dass aus der Wahl des Fachs Musik Rückschlüsse auf das Selbstbild gezogen werden kön-
nen. Einerseits könnte folgendermaßen argumentiert werden: Da, wie ausgeführt, für ein
Musikstudium das Interesse daran nicht ausreicht, sondern nachweisbare Begabung und Eig-
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nung erforderlich sind, könnte man einen Zusammenhang zwischen diesen besonderen Fä-
higkeiten und der Selbstwirksamkeitserwartung herstellen. Schlagen sich möglicherweise die
positiven Erfahrungen dieser Befähigung in einer höheren Selbstwirksamkeitserwartung
nieder? Andererseits ist kaum einschätzbar, inwieweit die Entscheidung für ein Lehramts-
studium mit Unterrichtsfach Musik in erster Linie für das Musikstudium als Fachstudium
fällt oder für den Lehrberuf. Aus diesem Grund könnte ebenso argumentiert werden, dass die
auf den Lehrberuf bezogene Selbstwirksamkeitserwartung sowie auch lehrerspezifische so-
ziale Kompetenzen wie Führungsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit und Kommunikationsfä-
higkeit möglicherweise als geringer ausgeprägt eingeschätzt werden als bei Studierenden
anderer Fächer bzw. Fächerkombinationen. Dem soll im Folgenden nachgegangen werden.
4. Das Projekt Wirksamkeit von Lehrerbildung
Das Forschungsprojekt Wirksamkeit von Lehrerbildung – Kompetenzentwicklung und
Biografiemanagement in der dreiphasigen Lehrerbildung wird in Zusammenarbeit der Uni-
versitäten München und Passau durchgeführt. Ziel des Projekts ist die Gewinnung von Da-
tenbasen über eine Längsschnittstudie zu Studien- und Berufswahlmotiven, Studienerwar-
tungen, Handlungsfeldvorstellungen, Kompetenzen und Selbstkonzept bei Lehramtsstudie-
renden. Darauf aufbauend werden qualitative und quantitative Instrumente zur Überprüfung
und gegebenenfalls Korrekturempfehlungen von Berufswahlentscheidungen, Beratungs- und
Coachinginstrumente entwickelt. Daraus werden Kriterien für die organisatorische, hoch-
schuldidaktische und inhaltliche Gestaltung der Lehrerbildung gewonnen.
4.1 Stichprobe
Insgesamt wurde 1.384 Studierenden verschiedener Schularten im Rahmen einer Vorle-
sung ein Fragebogen vorgelegt. Die Verteilung der Studierenden auf die unterschiedlichen
Schularten ist der Tabelle 1 zu entnehmen. 53 der insgesamt 1.384 Studierenden haben als
Unterrichtsfach Musik gewählt, besonders häufig in der Schulart Gymnasium. 24 (45 %) von
ihnen studieren Musik als Doppelfach, mit 19 Studierenden trifft das vor allem auf Gymna-
siallehramtsstudierende zu. 29 haben eine Kombination mit einem anderen Unterrichtsfach,
meist mit Deutsch, Mathematik, Biologie oder Englisch, gewählt.
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Tab. 1: Verteilung der Studierenden auf die verschiedenen Schularten
Schulart Lehramtsstudierende
insgesamt
(1384)
davon mit Unter-
richtsfach Musik
(53)
davon mit Doppel-
fach Musik
(24)
Grundschule 288 (20,7 %) 3 (5,6 %) 3 (12,5 %)
Hauptschule 156 (11,3 %) 4 (7,4 %) 0 (0 %)
Realschule 312 (22,5 %) 8 (15,1 %) 0 (0 %)
Gymnasium 492 (35,6 %) 21 (39,6 %) 19 (79,2 %)
Sonderschule
136 (9,9 %) 17 (32,1 %) 1 (4,2 %)
Die überwiegende Zahl der Studierenden befand sich zum Zeitpunkt der Befragung im
ersten oder zweiten Fachsemester (73,6 %), die übrigen verteilen sich vor allem auf den
Zeitraum vom dritten bis zum sechsten Fachsemester (26,4 %). Der Altersdurchschnitt liegt
insgesamt bei 21,8 Jahren, zwischen den einzelnen Schularten bestehen keine Unterschiede.
1054 der insgesamt 1.384 Lehramtsstudierenden sind weiblich. Das entspricht einem Anteil
von 76,2 %. Werden die angehenden Musiklehrkräfte einzeln betrachtet, so zeigt sich mit
79,2 % ein geringfügig höherer Frauenanteil.
4.2 Instrumente
Zur Erhebung der Studien- und Berufswahl wurde ein Instrumentarium entworfen, das
zum einen auf bereits dazu vorliegenden Studien basiert (Kiel, Geider & Jünger, 2004; Oes-
terreich, 1987; Steltmann, 1980; Ulich, 1998). Zum anderen wurden fehlende Aspekte durch
eine Expertenbefragung generiert: Erziehungswissenschaftler und in der Ausbildung von
angehenden Lehrkräften Tätige ergänzten dabei bestehende Motive aus den zuvor genannten
Studien durch weitere Items, die sie für die Erfassung der Studien- und Berufswahlmotivati-
on Lehramtsstudierender als bedeutend ansahen. Die Items (vierstufige Ratings von „1 =
trifft überhaupt nicht zu“ bis „4 = trifft voll und ganz zu“) wurden auf Basis von Faktoren-
analysen (Hauptkomponentenanalyse mit Varimax-Rotation und Kaiser-Kriterium) zu ver-
schiedenen Skalen (in der folgenden Grafik jeweils mit Beispielitem) zusammensetzt:
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Tab. 2: Die Skalen der Studien- und Berufswahlmotivation
Skala Itemzahl
Beispielitem Cronbachs
Alpha
Ich habe mich für das Lehramtsstudium entschieden,
pädagogische Arbeit
mit Kindern und Ju-
gendlichen
12 Items
… weil ich Freude am Zusammensein mit
Kindern/ Jugendlichen habe.
.87
Schüler/innen fördern 3 Items … um Kinder/Jugendliche mit ungünsti-
gen Bildungsvoraussetzungen zu fördern.
.77
fachbezogenes Interes-
se 8 Items … weil ich großes Interesse an einem oder
mehreren Unterrichtsfach(fächern) habe.
.79
Eigene Erinnerungen 3 Items … weil ich überwiegend positive Erinne-
rungen an die eigene Schulzeit habe.
.62
Lehramt als Notlösung 5 Items … weil ich keine Möglichkeit hatte, mei-
nen ursprünglichen Berufswunsch zu ver-
wirklichen.
.81
Geringe mit dem Stu-
dium assoziierte An-
forderungen
2 Items … weil ich annehme, dass das Studium
nicht allzu schwierig ist.
.73
Polyvalente Qualifika-
tion 3 Items … weil ich glaube, dass das Studium mich
auch für nicht entsprechende berufliche
Tätigkeiten qualifiziert.
.75
Familienverträglich-
keit 3 Items … um später Familie und Beruf gut ver-
einbaren zu können.
.61
Das Selbstbild der angehenden Lehrkräfte wird durch folgende Merkmale und Messinstru-
mente erfasst:
Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung (Schwarzer & Jerusalem, 1999) mit 10 Items
(α = .83), die, v.a. durch Jerusalem und Schwarzer, in Studien mit (angehenden) Lehr-
kräften etabliert wurde. Es wurde kein lehrerspezifisches Instrument, wie beispielswei-
se das von Schmitz & Schwarzer (2000), gewählt, da eine Ausweitung des Projekts auf
andere Berufsgruppen geplant ist. Diese sollen dann mit der Berufsgruppe der Lehrper-
sonen verglichen werden, was den Einsatz von Instrumenten erforderlich macht, wel-
che nicht auf eine spezielle Zielgruppe zugeschnitten sind.
Selbstwertung der sozialen Kompetenz (Bodensohn, 2002) mit den Skalen Führungsfä-
higkeit (7 Items, α = .74), Selbstständigkeit (5 Items, α = .70), Kooperationsfähigkeit
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(7 Items, α = .70), Situationsgerechtes Auftreten (4 Items, α = .69), Verantwortungs-
bewusstsein (10 Items, α = .82), Kommunikationsfähigkeit (10 Items, α = .76) und Kri-
tikfähigkeit (8 Items, α = .80).
5. Ergebnisse zur Studien- und Berufswahl von angehenden Musiklehr-
kräften
In einem ersten Schritt wird der Frage nachgegangen, ob der Entscheidung für Studium
und Beruf von angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern eine andere Motivstruktur zu-
grunde liegt als der Studierender mit anderen Unterrichtsfächern. Dazu wird die Gruppe der
53 angehenden Musiklehrkräften den übrigen Lehramtsstudierenden gegenübergestellt. Die
Berechnung erfolgt mittels t-Test (zweiseitig). Die statistischen Befunde sind in Tabelle 3
zusammengefasst.
Tab. 3: Vergleich der Berufswahlmotivation von Studierenden mit Musik als Unterrichtsfach (Musik)
und Studierenden mit anderen Fächerkombinationen (and)
MMusik
(SD) Mand.
(SD) t df d p
Pädagogische Arbeit mit Kindern,
Jugendlichen 3.38
(.47)
3.37
(.43)
.25 1444 .04 n.s.
Schüler/innen mit besonderen Vor-
aussetzungen fördern 3.26
(.61)
3.09
(.62)
2.00 1441 .28 < .05
Fachbezogenes Interesse 2.95
(.43)
2.96
(.45)
-.24 1444 -.03
n.s.
Eigene Erinnerungen 2.48
(.59)
2.27
(.64)
2.36 1441 .33 < .05
Lehramt als Notlösung 1.45
(.54)
1.51
(.60)
-.76 1444 -.11
n.s.
Geringe mit d. Studium assoziierte
Anforderungen 1.30
(.49)
1.52
(.59)
-2.70
1443 -.38
< .01
Polyvalente Qualifikation 2.82
(.64)
2.62
(.61)
2.37 1443 -.33
< .05
Familienverträglichkeit 2.52
(.71)
2.75
(.67)
-2.48
1440 -.35
< .05
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Die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird generell von allen angehen-
den Lehrkräften als ein Hauptmotiv der Berufswahl benannt (Terhart et al., 1994; Ulich,
2000). Dies schließt die Studierenden mit Fach Musik ein, diese messen dem pädagogischen
Umgang mit Kindern und Jugendlichen eine ähnliche Bedeutung zu wie die Studierenden
anderer Fächerkombinationen. Ähnliches ist beispielsweise in der Studie von Bailer (2005)
dokumentiert. Mögliche Erwartungen, pädagogische Arbeitsinhalte könnten geringer ge-
wichtet werden, da fachbezogene Interessen im Vordergrund stehen, bestätigen sich nicht.
Im Gegenteil, für das Motiv Schülerinnen und Schüler mit besonderen Voraussetzungen zu
fördern zeigt sich, dass dieser Wunsch stärker ist als bei Studierenden anderer Unterrichtsfä-
cher. Unter besonderen Voraussetzungen sind vor allem Kinder und Jugendliche mit Lern-
schwierigkeiten oder ungünstigem familiären Bildungshintergrund, aber auch mit besonde-
ren Begabungen zusammengefasst. Diese Motivstruktur – der Wunsch, alle Schüler ihren
Begabungen entsprechend zu fördern – könnte Ausdruck dessen sein, was angehende Musik-
lehrerinnen und -lehrer mit ihrem Fach verbinden: Zum einem könnte hier argumentiert
werden, dass Musiklehrkräfte besonders diejenigen Kinder und Jugendlichen fördern wollen,
die eine besondere Begabung in diesem Bereich haben, sich also beispielsweise durch das
herausragende Beherrschen eines Instruments auszeichnen. Zum anderen beschreiben jedoch
bestehende Untersuchungen bei angehenden Musiklehrkräften eine Orientierung an pädago-
gischen Idealen bzw. eine idealistisch geprägte Berufswahlstruktur (Bastian, 1995; Pfeiffer,
1994). Möglicherweise stellt Musik in ihren Augen eine Möglichkeit bzw. ein Medium dar,
auch sogenannte „problematische“ Kinder und Jugendliche erreichen zu können, individuell
zu fördern und auf mögliche Defizite einwirken zu können.
Neben pädagogischen Motiven wird auch dem fachbezogenen Aspekt nachgegangen. Das
fachbezogene Interesse wird von allen Lehramtsstudierenden als ein Bestandteil ihrer beruf-
lichen Entscheidung angesehen (Thierack, 2002; Ulich, 2003). In der Stichprobe der vorlie-
genden Untersuchung hat es für alle Studierenden eine ähnlich ausgeprägte Bedeutung, un-
abhängig davon, ob sie Musik als Unterrichtsfach haben oder nicht. Nun wurde an früherer
Stelle darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit besteht, Musik sowohl als Doppelfach als
auch in Kombination mit einem anderen Unterrichtsfach zu wählen. Das fachbezogene Inte-
resse ist das einzige Motiv, bei dem dieses Unterscheidungskriterium in der statistischen
Überprüfung eine Rolle spielt: Denn differenziert man die angehenden Musiklehrkräfte da-
nach, ob sie ausschließlich Musik oder ein zusätzliches Fach gewählt haben, ergibt sich für
die Studierenden mit Doppelfach ein signifikant höheres fachbezogenes Interesse als bei
denen mit einer Fächerkombination (MDoppel = 3.08, SD = .49 vs. MKombi = 2.84, SD = .35; t
= 2.15, df = 51, d = .59, p < .05). Bei allen anderen Motiven zeigt diese Differenzierung kei-
ne Unterschiede in der Motivstruktur. Es muss aber an dieser Stelle einschränkend ange-
merkt werden, dass Musik als Doppelfach in überwiegender Zahl von Studierenden der
Schulart Gymnasium gewählt wird. Diese zeigen, wie schon angeführt, ein hohes fachbezo-
genes Interesse, höher als das Studierender anderer Schularten (Thierack, 2002). Das bedeu-
tet, dass bei der hohen fachbezogenen Motivation der angehenden Lehrkräfte mit Doppel-
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fach Musik ebenso die gymnasiale Ausrichtung des Studiums diesen Effekt bedingen könn-
te.
Damit einher geht das Motiv der mit dem Studium assoziierten Anforderungen. In diesem
Motiv spiegeln sich die beschriebenen hohen fachlichen Voraussetzungen und die damit
einhergehenden Anforderungen wider. Angehende Lehrerinnen und Lehrer der Musik gehen
von höheren Ansprüchen aus als die anderer Fächerkombinationen. Dies kann sich auf den
vor dem Studium zu durchlaufenden Eignungstest beziehen, der allerdings zum Zeitpunkt
der Befragung bereits absolviert wurde, aber auch auf die mit dem Studium assoziierten An-
forderungen, so möglicherweise das kontinuierliche Üben und die Weiterentwicklung der
musikalischen Fähigkeiten sowie deren Präsentation. Dementsprechend ist das Lehramtsstu-
dium keine Notlösung, schließlich fällt die Entscheidung bewusst, das sagt schon die Teil-
nahme an den Eignungsprüfungen und die dafür notwendige umfassende Vorbereitung aus.
Bleiben drei Motive, die möglicherweise als charakteristisch für angehende Musiklehre-
rinnen und -lehrer bezeichnet werden können. Zum einen geben diese an, dass Erinnerungen
an die eigene Schulzeit von größerer Bedeutung für ihre berufliche Entscheidung sind, als
dies für Studierende mit anderen Unterrichtsfächern zutrifft. Die Erinnerungen umfassen
positive und negative Erlebnisse sowie auch Erfahrungen mit Lehrpersonen. Offensichtlich
fließen diese besonders bei angehenden Musiklehrkräften mit in den Berufswahlprozess mit
ein. Ähnliche Befunde sind besonders in den von Bailer (2005) durchgeführten Interviews
mit Musiklehrkräften dargestellt, in denen positiven wie negativen Erfahrungen aus der ei-
genen Schulzeit eine Bedeutung zugemessen wurde. Die als konträr und ambivalent be-
schriebenen Erfahrungen beziehen sich vor allem auf die Person der Lehrkraft, die Durch-
führung und Inhalte des Unterrichts und auf das hier mehr oder weniger erworbene Vorwis-
sen für das Studium. Autoritäre oder ausschließlich theoretisch orientierte Musiklehrkräfte
haben genauso Spuren hinterlassen wie auch engagierte und vielseitige. Ebenso ist metho-
disch vielfältiger und mitreißender Musikunterricht in Erinnerung geblieben wie auch bei-
spielsweise einseitiger Frontalunterricht.
Darüber hinaus schätzen Lehramtsstudierende mit Unterrichtsfach Musik das Motiv einer
polyvalenten Qualifikation als bedeutender ein. Ihrer Meinung nach qualifiziert das Studium
nicht nur für den Lehrberuf, sondern eröffnet zudem Möglichkeiten im außerschulischen
Bereich zu arbeiten. Dies ist nachzuvollziehen, schließlich ist das Fachstudium äußerst um-
fangreich und an hohe Anforderungen geknüpft. Dabei, wie schon angeführt, ist es nicht von
Bedeutung, ob Musik als Doppelfach oder in Kombination mit einem anderen Fach studiert
wird. Dazu lässt sich anmerken, dass angehende Musiklehrkräfte insofern bewusst ihr Studi-
um gewählt haben, als dass sie sich für das Lehramt, nicht für einen anderen Studiengang
aus dem Bereich Musik entschieden haben. Doch zeigen auch die Befunde von Bailer auf,
dass ein (in ihrer Studie) geringer Teil das Lehramtsstudium mit Fach Musik als „Über-
gangsstudium“ sieht, mit dem künstlerische Fähigkeiten erworben werden sollen, oder als
einen Rückhalt betrachtet, sollte es mit der anvisierten künstlerischen Karriere nicht funktio-
nieren.
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Die Familienverträglichkeit, die Integrierbarkeit von Familie und Beruf, auch in Hinblick
auf eine Arbeit in Wohnortnähe und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit, ist Teil der Motiv-
struktur im Lehrberuf (Kiel, Geider & Jünger, 2004; Schölling, 2005). Studierende aller
Schularten messen ihm Bedeutung bei. Angehende Musiklehrkräfte bewerten diesen
Wunsch als weniger wichtig für ihre berufliche Entscheidung. Über mögliche Erklärungen
kann nur spekuliert werden. Eine Argumentation könnte sein, dass die Studierenden der vor-
liegenden Untersuchung später vor allem im Gymnasium unterrichten werden, einer Schul-
art, in der Familienverträglichkeit traditionell als weniger wichtig eingeschätzt wird als in
anderen Schularten. Eine andere Erklärung könnte darin liegen, dass hohe Anforderungen
vorausgesetzt und teilweise eine polyvalente Qualifikation angestrebt wird: Ein hoher Ar-
beitsaufwand wird mit eingeplant, beispielsweise in ein Orchester eingebunden zu sein
und/oder mindestens auf einem Instrument zu üben, erfordert einen erheblichen Zeitauf-
wand, der sich schwieriger mit Familie vereinbaren lässt als das vielleicht für den Lehrberuf
angenommen wird.
Betrachtet man die Motive männlicher und weiblicher Studierender mit Fach Musik ge-
trennt, so ergeben sich Unterschiede, wie sie aus vielerlei Zuschreibungen bekannt sind
(Hänsel, 1991), aber auch immer wieder in Untersuchungen thematisiert werden (vgl. z.B.
Henecka & Lipowsky, 2004). Angehende Musiklehrerinnen schätzen pädagogische Motive
als wichtiger für ihre Berufswahl ein, so beispielsweise das pädagogische Arbeiten mit Kin-
dern und Jugendlichen (Mw = 3.50, SD = .34 vs. Mm = 2.86, SD = .59; t = 4.54, df = 50, d =
1.54, p < .01) oder der Wunsch, Schüler/innen mit besonderen Voraussetzungen zu fördern
(Mw = 3.39, SD = .51 vs. Mm = 2.67, SD = .67; t = 3.76, df = 50, d = 1.27, p < .01). Auch die
Familienverträglichkeit des Berufs wird als bedeutender bewertet (Mw = 2.63, SD = .69 vs.
Mm = 2.17, SD = .50; t = 2.02, df = 50, d = .68, p < .05) – verständlich vor dem Hintergrund
der noch immer häufig vorherrschenden familiären Arbeitsteilung (Nave-Herz, 2007).
6. Ergebnisse zum Selbstbild von angehenden Musiklehrkräften
In einem zweiten Schritt soll die Betrachtung der Studien- und Berufswahlmotivation
durch das Selbstbild der Lehramtsstudierenden abgerundet werden. Dazu wurden die
Selbstwirksamkeitserwartung und verschiedene Aspekte der Sozialkompetenz erhoben. Die
Selbstwirksamkeitserwartung (Schwarzer & Jerusalem, 1999) beschreibt die Überzeugung
und das Vertrauen eines Menschen, Ziele durch den Einsatz von Verhaltensweisen erreichen
zu können. Ein Vergleich zwischen Studierenden mit und ohne Unterrichtsfach Musik zeigt
keine Unterschiede auf (MMusik = 28.70, SD = 3.57, Mandere = 28.96, SD = 3.77; t = -.47, df =
1325, d = -.07, n.s.). Dieser Befund gilt darüber hinaus für Männer und Frauen gleicherma-
ßen, häufig beschriebene Unterschiede, zum Beispiel die zu Ungunsten weiblicher Lehrkräf-
te (Rustemeyer & Fischer, 2002) sind somit nicht feststellbar.
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Die Sozialkompetenz gliedert sich in verschiedene Einzelaspekte. Der Vergleich zwi-
schen Lehramtsstudierenden mit und ohne Unterrichtsfach Musik zeigt keinerlei Unterschie-
de auf, wie auch die folgende Tabelle 4 darstellt.
Tab. 4: Soziale Kompetenzen im Vergleich
MMusik (SD)
Mand. (SD)
T df d p
Führungsfähigkeit 4.55 (.56) 4.50 (.55)
.61 1430
.09
n.s.
Selbstständigkeit 4.92 (.59) 4.93 (.59)
-.14 1427
.02
n.s.
Kooperationsfähigkeit 4.62 (.60) 4.64 (.55)
-.22 1429
.03
n.s.
Situationsgerechtes Auftreten
4.78 (.64) 4.95 (.62)
-1.92
1428
.27
n.s.
Verantwortungsbewusstsein 4.92 (.54) 4.90 (.52)
.25 1430
.04
n.s.
Kommunikationsfähigkeit 4.80 (.50) 4.75 (.49)
-.71 1429
.10
n.s.
Kritikfähigkeit 4.56 (.54) 4.48 (.59)
.97 1429
.14
n.s.
Betrachtet man jedoch die Studierenden mit Unterrichtsfach Musik alleine und überprüft
diese auf geschlechtsspezifische Unterschiede, so zeigen sich folgende Befunde: Angehende
Musiklehrerinnen schätzen ihre Kompetenz in einigen Bereichen höher ein: Dies trifft für
die Führungs- (Mw = 4.68, SD = .50 vs. Mm = 4.00, SD = .55; t = 3.52, df = 47, d = 1.19, p <
.01) und Kooperationsfähigkeit (Mw = 4.73, SD = .51 vs. Mm = 4.07, SD = .67; t = 3.30, df =
47, d = 1.12, p < .01) und das Verantwortungsbewusstsein (Mw = 5.02, SD = .48 vs. Mm =
4.46, SD = .60; t = 3.00, df = 47, d = 1.02, p < .01) zu. Ebenso gilt dies auch für das situati-
onsgerechte Auftreten (Mw = 4.91, SD = .56 vs. Mm = 4.22, SD = .71; t = 3.20, df = 47, d =
1.08, p < .01), die Fähigkeit, einer Situation entsprechend aufzutreten, das bedeutet anderen
Menschen gegenüber angemessen zu handeln, unter anderem auch durch gute Umgangsfor-
men und Respekt.
7. Zusammenfassung und Diskussion
Zu Anfang wurde beschrieben, dass Lehramtsstudierende ihr Studium mit unterschiedli-
chen Voraussetzungen beginnen: Sie verfügen über eine bestimmte Motivation, assoziieren
Erwartungen, Wünsche und Herausforderungen mit ihrer Entscheidung und treffen Ein-
schätzungen über ihre Fähigkeiten und Kompetenzen. Personale Eigenschaften sollen auf die
mit Ausbildung und Beruf antizipierten Anforderungen passen. Dies lässt sich genauso auch
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für angehende Musiklehrerinnen und -lehrer konstatieren. Zusammengefasst ergibt sich für
angehende Musiklehrerinnen und -lehrer ein Bild, das sich in einigen Aspekten von dem
Lehramtsstudierender mit anderen Fächerkombinationen unterscheidet. Das Selbstbild
gleicht dem aller Lehramtsstudierender, die Selbsteinschätzung sozialer Fähigkeiten und die
Selbstwirksamkeitserwartung differiert nicht. Zur Erfassung letzterer wurde, mit Blick auf
weiterführende Projektziele, ein allgemeines, kein berufsspezifisches Instrument, wie z.B.
das von Schmitz & Schwarzer (2006), verwendet. Dass dies möglicherweise Auswirkungen
auf Effekte bzw. das Ausbleiben von Effekten haben könnte, ist nicht auszuschließen. Dem
kann jedoch entgegengehalten werden, dass zwischen anderen Untergruppen dieser Stich-
probe Unterschiede in der Ausprägung bestehen. Beispielsweise zeigt ein Vergleich der ein-
zelnen Schularten eine höhere Selbstwirksamkeitserwartung angehender Gymnasial- gegen-
über angehenden Grundschullehrkräften auf (Weiß et al., 2009) – ein Ergebnis, das durch
bestehende Studien gestützt wird (z.B. Rustemeyer & Fischer, 2002). Gerade dieser Befund
könnte jedoch auch für die vorliegende Untersuchung Bedeutung haben, schließlich werden
Untergruppen miteinander verglichen, die sich vor allem aus Studierenden der Schulart
Gymnasium zusammensetzen und deren Selbstwirksamkeitserwartung sowieso schon
durchwegs hoch ist.
Was die Motivstruktur betrifft, so differiert die fachbezogene Motivation für alle ange-
henden Musiklehrkräfte nicht von der anderer Lehramtsstudierender. Lediglich diejenigen,
die ausschließlich Musik als Doppelfach studieren, weisen ein höheres fachspezifisches Inte-
resse als die Studierenden mit einer Fächerkombination auf. Die hohen fachlichen Anforde-
rungen, die auch im Eignungstest abgeprüft werden, spiegeln sich darin wieder, dass das
Studium schwieriger eingeschätzt und, möglicherweise, die Familienverträglichkeit des Be-
rufs als weniger bedeutsam betrachtet wird. Polyvalente Qualifikation fließt in die berufliche
Entscheidung mit ein. Bezüglich der pädagogischen Motivstruktur lässt sich konstatieren,
diese der anderer angehender Lehrkräfte ähnelt. Als besondere Charakteristik ist aber festzu-
halten, dass Musik im Unterricht scheinbar als ein Medium betrachtet wird, auch auf Kinder
und Jugendliche mit besonderen Bildungsvoraussetzungen einzugehen.
Die vorliegende Studie basiert auf einem Vergleich zwischen Lehramtsstudierenden mit
und ohne Unterrichtsfach Musik. Das bedeutet, es werden nicht nur angehende Musiklehre-
rinnen und -lehrer befragt, um deren Berufswahlmotivation zu ergründen, sondern charakte-
ristische Motive der Studien- und Berufswahl werden durch einen Abgleich mit angehenden
Lehrkräften, die sich für andere Unterrichtsfächer entschieden haben, herausgearbeitet. Es
muss jedoch einschränkend angemerkt werden, dass die Zahl der befragten Lehramtsstudie-
renden mit Unterrichtsfach Musik mit 53 eher gering ist. Nur ein kleiner Teil der angehen-
den Musiklehrerinnen und -lehrer an der Universität München wurde erfasst, auf den die
Aussagekraft der Studie beschränkt bleibt. Die berechneten Effektgrößen für die Berufs-
wahlmotive liegen im mittleren Bereich. Dies ist möglicherweise das Resultat der kleinen
Untergruppe der Studierenden mit Unterrichtsfach Musik. Es kann letztlich nur spekuliert
werden, ob die festgestellten Ergebnisse möglicherweise (noch) deutlicher werden, legt man
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ihnen eine größere Stichprobe zugrunde. Daraus lassen sich verschiedene Forschungsdeside-
rate ableiten, wie unter anderem eine Ausweiterung der Untersuchung auf eine größere Zahl
von angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern.
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b:em 1 (2), 2010, Sabine Weiß & Ewald Kiel: Berufswunsch Musiklehrer/in – Motive und Selbstbild
© b:em http://www.b-em.info/
18
Autoren:
Dr. Sabine Weiß
Lehrstuhl für Schulpädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstraße 13
80802 München
E-Mail: sabine.weiss@edu.lmu.de
Prof. Dr. Ewald Kiel
Lehrstuhl für Schulpädagogik, Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstraße 13
80802 München
E-Mail: kiel@lmu.de
... Wahlgrund Schulfach Musik (Heyer, 2016;Weiss & Kiel, 2010) ...
... haben Peers (Freunde/Gruppen/Vereine usw.) auf deine musikalische Tätigkeit? (Auhagen et al., 2007) LP musikalische Sozialisation (Heyer, 2016) (Weiss & Kiel, 2010) ...
... vgl. Weiss & Kiel (2010), Herzog (2004) Verbindung beruflicher und familiärer Aufgaben (Oesterreich, 1987, S. 28 ...
Preprint
School Music for All? An explorative mixed methods study on beliefs regarding the justification of compulsory classroom music education Abstract The publication (doctoral thesis) is structured in an introduction, a theoretical part, an empirical study and first conclusions. After an introduction that discusses the author's own experiences as a research impulse as well as his own position on the research question and in the literature, chapters 2 to 5 focus on theoretical aspects of the legitimation of music as well as the presentation of possible polarities. The large chapter 6 contains an empirical clarification of the polarities by means of two qualitative preliminary studies and the actual quantitative main study. Chapter 7 contextualises the results of the work in the form of a discussion and a classification. In the introductory chapter 1, the author focuses on his own experiences with the topic in the teaching profession at primary and secondary level, in music studies, in the project "Extended Music Teaching", at university as well as through international exchange, further education cooperation, development projects and publications. Furthermore, the author asks about his personal attitude to the research question, makes it transparent and, above all, searches for answers in the literature on legitimation arguments. Thus, a broad panorama of the current state of research and the debate in the music community (with historical recourse) is spread and different positions (e.g. between purposelessness or end in itself and performance orientation) are presented. Finally, a justification is given for the discussion of the topic. In chapter 2, the question of theoretical aspects for the justification and legitimisation of music education in schools is raised. Starting with the question of what legitimation is in the first place and how this is reflected in a curriculum as a political framing (historical and current processes as well as the tension between the functions of legitimation and orientation are illuminated), theoretical justifications from the field of music education discourse are unfolded along three selected attempts at systematisation (Ott 1979, Spychiger 1995, Kaiser 2018). A panorama of disillusionment (Ott), a new attempt at an ideal-typical classification (instrumental, aesthetic, pragmatic, broad, semiotic) (Spychiger) and four types of justification (educational/therapeutic paradigm, anthropological, cultural-theoretical, aesthetic paradigm) as well as three legitimising instances (concept of music, learning subject, institution) (Kaiser) is thus spanned. Metatheoretical considerations, questions and study design are addressed in chapter 3. Based on considerations of how a search for consensus on the justification of compulsory music lessons can take place, the research question is clarified, and the study design is developed from this. It is emphasised that an explorative investigation of the attitudes of important participants in the discourse is intended and that it cannot be about a "final justification". For this purpose, understandings or basic music pedagogical assumptions, which serve as prerequisites, are clarified in advance in chapter 4 and "presented as axioms, i.e. as non-provable but reasonably clarified assumptions". Convictions on questions of professional (autonomy) as well as artistic integrity and on the definition of school success are developed and recorded as prerequisites for further investigation. Chapter 5 deals with the theoretical clarification of polarities, primarily on the question of the purpose of school music lessons, which shape the subject didactic discourse. In particular, it will be examined to what extent dichotomies can be confirmed. Since it is recognised that theoretical clarification has only a limited influence on practice, the justification convictions of interested persons with regard to school music lessons will then be examined in an empirical study. The empirical study is presented in chapter 6. It consists of a critically reflected description of the sample, several preliminary studies and a main study. A first qualitative preliminary study (chapter 6.2) focuses on the beliefs of students at secondary level I and the aggregated subjective theories of students entering the teacher training programme at secondary level I at the University of Teacher Education Northwestern Switzerland (PH FHNW). A guideline informed by the literature study and the results of the preliminary study is developed and presented and then serves as the basis for another preliminary study (chapter 6.3), which was conducted as a qualitative interview study with advanced students of the same degree programme. As a central product of qualitative content analysis, the research question is further specified and a corresponding instrument is prepared, which was then presented to a larger sample for assessment in the main study (chapter 6.4) as part of a comprehensive questionnaire (using SoSci-Survey; survey period 22.11.2019-04.03.2020; n=1437; after adjustment n=918). These data are then analysed descriptively and also factor-analytically after the formation of 12 qualification levels and 9 types in relation to the research questions. The results are interpreted in chapter 7 as a preliminary insight into the justification beliefs of the sample. The instrument itself, thus tested for the first time, is made available for further development and validation.
... B. Neuhaus, 2007;auch Bailer, 1999). Es sind keine verhinderten Künstlerinnen und Künstler, sondern genuin an der Vermittlung Interessierte, die breite und individuelle Ausbildung suchen und zu schätzen wissen (Weiß & Kiel, 2010) -und dies über alle Lehramtsstudiengänge hinweg. Man kann eher von einer "Positivauslese" ausgehen. ...
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Diese Ausgabe beschäftigt sich mit den Lehrkräften in künstlerischen Fächern. Dahinter steckt die Annahme, dass sie gemeinsame Merkmale haben, die sie von Lehrkräften der Mathematik oder der Fremdsprachen unterscheiden. Das erscheint plausibel, muss man doch beispielsweise in den künstlerischen Fächern eine Eignungsprüfung ablegen, die in der Regel eine längere Vorbereitungszeit erfordert; in Musik sind mehrere Jahre erforderlich um die entsprechenden Kompetenzen zu erlangen. Doch wäre das eine eher oberflächliche Argumentation. Deshalb soll in diesem Beitrag zunächst nach Befunden in der allgemeinen Professionalisierungsforschung gefragt werden, die für Musik zu konkretisieren sind. In einem anschließenden Teil wird – ausgehend vom Aspekt der Kreativität und deren Förderung – nach spezifischen Widersprüchen gefragt, die sich für Musiklehrkräfte ergeben.
... a. im internationalen Forschungsdiskurs, z. B. Draves, 2014, Hargreaves, Purves, Welch, & Marshall, 2007Haston & Russell, 2012) und der Berufswahl (Neuhaus, 2008, Weiß & Kiel, 2010. Auch zu Selbst-und Individualkonzepten (Hammel, 2011, Lenord, 2009, Niessen, 2006 sowie zu berufs-und musikbezogenen Überzeugungen (v. ...
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Neben formalen Lerngelegenheiten innerhalb des Studiums können Lehramtsstudierende pädagogische Tätigkeiten außerhalb des Studiums als informelle Lerngelegenheiten zur Kompetenzentwicklung nutzen. Die Studie untersucht, über welche Vorerfahrungen Lehramtsstudierende im Fach Musik aus solchen Tätigkeiten verfügen und welche Bedeutung sie aus ihrer Sicht haben. Es zeigt sich, dass alle 135 Befragten von vier verschiedenen Universitäten in Nordrhein-Westfalen vor Beginn des Praxissemesters pädagogische Vorerfahrungen sammeln konnten. Diese sind inhaltlich breit gestreut, zu einem hohen Anteil musikbezogen und teilweise sehr umfangreich. Die Studierenden gehen davon aus, dass sie hierdurch vielfältiges Wissen und Fähigkeiten erworben haben, die sie im Praxissemester nutzen können. Ein Vergleich mit einer fachübergreifenden Stichprobe zeigt, dass im Fach Musik der Anteil der Studierenden mit fachbezogenen Vorerfahrungen mit 76% ähnlich wie in den Fächern Sport sowie Mathematik besonders hoch ist und diese Vorerfahrungen inhaltlich breiter gestreut sind als bei Studierenden anderer Fächer.
... Im Kontext des an den Universitäten Passau und der LMU München durchgeführten Forschungsprojektes Wirksamkeit von Lehrerbildung -Kompetenzentwicklung und Biografiemanagement in der dreiphasigen Lehrerbildung wurde die Gesamtstichprobe von n = 1384 Lehramtsstudierenden in der ersten Phase der Lehrerbildung für mehrere Analyse einzelner "Fachgruppen" genutzt, so etwa u.a. zur Berufswahl Sportlehrer/-lehrerin (Weiß & Kiel, 2010a), Englischlehrer/-lehrerin (Kollmannsberger, Weiß & Kiel, 2012), Französischlehrer/-lehrerin , Lateinlehrer/lehrerin (Weiß, Braune, Kollmannsberger & Kiel, 2012), Religionslehrer/-lehrerin (Weiß, Braune, Steinherr & Kiel, 2010), Wirtschaftslehrer/-lehrerin (Weiß & Kiel, 2010b) oder Fremdsprachenlehrer/-lehrerinnen . All diese Analysen gehen i.d.R. textidentisch von der Feststellung aus, dass auf der Basis der bisherigen Forschungs-und Befundlage sich kaum Aussagen darüber treffen lassen, "ob ein bestimmtes Unterrichtsfach bzw. ...
Article
Ausgehend von der in der Forschung zur Lehrerbildung anzutreffenden Annahme, dass Lehramtsstudierende fachabhängig unterschiedliche Konstellationen der Berufswahlmotivation aufweisen und der in der geschichtsdidaktischen Forschung zur Lehrerbildung geäußerten Kritik an einer ausbleibenden fachlichen Konturierung dieser Forschung wird in dem vorliegenden Beitrag erstmalig auf der Basis einer repräsentativen Stichprobe von n = 1772 Lehramtsstudierenden unter Anwendung eines international elaborierten Erhebungsinstruments der Frage nachgegangen, ob sich fachbezogene Varianz der Berufswahlmotivation bei Studierenden mit der Berufswahl Geschichtslehrer-/lehrerin im Vergleich mit anderen Lehramtsstudierenden zeigt. Sowohl im fachinternen Vergleich der Geschichtslehramtsstudierenden wie auch im externen Vergleich kann im Ergebnis keine fachbezogene Varianz der berufsrelevanten Faktoren nachgewiesen werden. Stattdessen wird eine sich in der Forschung international abzeichnende verallgemeinbare Motivstruktur, eine Basis- oder Kernmotivation bestätigt, die augenscheinlich auch für die angehenden deutschen Geschichtslehrkräfte gilt.
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Instruction In both subjects, music and sport, the engagement with the subject content – learning an instrument or training in a sports club – usually begins in early childhood. This makes these subjects special and similar. It is therefore of interest to examine the motivation for choosing music and sport as subjects for university study. Methods In the present investigation, 151 students at the beginning of their university studies were examined. Among these were 110 music university students in the Bachelor of Music (B.Mus.) and music teacher education program, and 41 sport university students in the Bachelor of Science (B.Sc.) and sport teacher education program. The study contained a custom-made questionnaire on sociodemographic data, questions on study choice alternatives and biographical musical or sporting background, as well as two standardized questionnaires on motivation for enrollment (STUWA) and on aspects that are important for the profession. Results Music and sport students were at a rather high and similar level of intrinsic motivation to study their subjects. However, materialistic goals motivated the teacher education students more than the bachelor’s students with an artistic program. The difference between the study programs was also found in the context of extrinsic-social motivation, where the teacher training students answered with higher scores. With regard to socially-induced motivation, it was shown that music students and sport teacher education students were more socially induced to study the respective subject compared to the general student population. With regard to uncertainty when choosing a course, it was found that Bachelor of Music students were more certain that they wanted to study exactly their particular subject. The ages at which music and sport were started in childhood were similar, but the first-year music students were younger than the sport students were. Compared to sports students, music students decided their area of study earlier, and bachelor’s students in music in particular had fewer alternative study options than sports students. Discussion The results provide a differentiated picture of student motivation to study and thus allow a deeper insight into the subject cultures of music and sport. They also open up opportunities for follow-up studies in comparison with other study subjects and programs.
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Warum obligatorischer Musikunterricht? Musikunterricht wird oft als ›nice-to-have‹ betrachtet und im Rahmen knapper Ressourcen in Frage gestellt. Der Begründungsdruck führt dazu, dass der Musik Wirkungen zugesprochen werden, die wissenschaftlich nicht haltbar sind. Ist das Schulfach Musik tatsächlich zu begründen? Wie soll es ausgerichtet sein? Gelingender Unterricht ist nicht nur von Lehrplan und Qualifikation der Lehrpersonen abhängig. Vielmehr spielen Haltungen und Überzeugungen von Lehrenden und Lernenden eine entscheidende Rolle. Markus Cslovjecsek zeigt auf, wo die Beteiligten die Legitimation von Musikunterricht sehen und richtet sich damit an alle, die an schulischem (Musik-)Unterricht und seiner Begründung interessiert sind - ein ›must-have‹ für alle Bildungsverantwortlichen.
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Zusammenfassung: Das Konstrukt der Lehrer-Selbstwirksamkeit wird in diesem Artikel definiert und gegen verwandte Merkmale abgegrenzt, indem auf die sozial-kognitive Theorie von Bandura Bezug genommen wird. Ein Ruckblick auf die Geschichte dieses Konstrukts im amerikanischen Sprachraum macht die theoretischen Schwierigkeiten und psychometrischen Mangel deutlich, die ihm anhaften. Um die Forschung im deutschen Sprachraum anzuregen, wurde eine neue Skala zur Erfassung der Lehrer-Selbstwirksamkeit entwickelt und in einer langsschnittlichen Feldstudie gepruft. Die bundesweite Erprobung dieses Instruments an 275 Lehrern in 10 Schulen ergab gute psychometrische Kennwerte. Erste Hinweise zur Validitat wurden durch Korrelationen mit anderen Lehrermerkmalen zu 2 Meszeitpunkten gewonnen. Dabei fanden sich hohe negative Zusammenhange mit Beruflicher Belastung und mit Burnout. Daruber hinaus waren selbstwirksame Lehrer eher gewohnt, einen Teil ihrer Freizeit fur zusatzlichen Unterricht zu opfern, als die weniger selbs...
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The purpose of this project was to investigate how the goal of becoming a teacher emerges. The study used interviews to develop goal histories for 8 preservice teachers. There tended to be 4 sources of influence for their goal to become a teacher: (a) family influences, (b) teacher influences, (c) peer influences, and (d) teaching experiences. The categories developed from the interviews to describe the types of influences those sources provided were (a) suggesting that the person become a teacher, (b) encouraging the person to become a teacher, (c) modeling teaching behavior, (d) exposing the person to teaching experiences, and (e) discouraging the person from becoming a teacher. In addition, influences such as critical incidents, emotions, and social-historical factors, such as the status and pay of teachers, were prominent in the goal histories of the participants. Finally, the results of the study are discussed within the context of goals and self-directed behavior. (PsycINFO Database Record (c) 2012 APA, all rights reserved)
Daraus lassen sich verschiedene Forschungsdesiderate ableiten, wie unter anderem eine Ausweiterung der Untersuchung auf eine größere Zahl von angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern
  • Ihnen Eine Größere Stichprobe Zugrunde
ihnen eine größere Stichprobe zugrunde. Daraus lassen sich verschiedene Forschungsdesiderate ableiten, wie unter anderem eine Ausweiterung der Untersuchung auf eine größere Zahl von angehenden Musiklehrerinnen und -lehrern.
Lehrer werden -Lehrer sein. Von der Ausbildung zur Berufskompetenz
  • N Bailer
Bailer, N. (2005). Lehrer werden -Lehrer sein. Von der Ausbildung zur Berufskompetenz. Eine Untersuchung über die Anfangsjahre im Musiklehrerberuf. Wien: Institut für Musikpädagogik.
Studien-und Berufsmotivation von Musiklehrerstudentinnen undstudenten
  • H.-G Bastian
Bastian, H.-G. (1995). Studien-und Berufsmotivation von Musiklehrerstudentinnen undstudenten. In N. Knolle & T. Ott (Hrsg.), Zur Professionalisierung von Musiklehrern. Ausbildungsprobleme in den alten und neuen Bundesländern. (S. 91-154). Mainz u.a.: Schott.
Selbstbewertung der Kompetenzentwicklung
  • R Bodensohn
Bodensohn, R. (2002). Selbstbewertung der Kompetenzentwicklung. Retrieved Jan 01, 2006, from http://www.uni-landau.de/schulprakt-studien/selbst_0304.pdf.
Die männliche und die weibliche Form des Lehrerseins
  • D Hänsel
Hänsel, D. (1991). Die männliche und die weibliche Form des Lehrerseins. Neue Sammlung, (31), S. 187-202.