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Notfall+
Rettungsmedizin
Originalien
Notfall Rettungsmed
https://doi.org/10.1007/s10049-024-01350-1
Angenommen: 21. Mai 2024
© The Author(s), under exclusive licence to
Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von
Springer Nature 2024, korrigierte Publikation 2024
Hilft Humor? Eine Studie zum
Einsatz von Humor bei Ärzten
und in Rettungsberufen
Alexander M. Rapp1· Katharina Wuttig2
1Klinik für Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen,
Deutschland
2Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Diakonie-Klinikum Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
Zusatzmaterial online
Die Online-Version dieses Beitrags (https://
doi.org/10.1007/s10049-024-01350-1)
enthält die Supplementtabellenund eine
tabellarische Zusammenstellung aller
Antworten au f den Fragebogen.
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Zusammenfassung
Hintergrund: Humor im notfallmedizinischen Kontext ist nicht unproblematisch, hat
aber in früheren Studien protektive Effekte in Bezug auf sekundäre Traumatisierung
durch Einsätze gezeigt. Ziel dieser qualitativen Studie ist es darzustellen, wie häufig und
in welchem Kontext Humor von Rettungsdienstmitarbeitenden und Ärzten eingesetzt
wird und welche subjektive Bedeutung ihm beigemessen wird.
Methodik: Anonyme Befragung von n= 160 Ärzten sowie n= 100 Mitarbeitern
aus Rettungsberufen. Erfassung der subjektiven emotionalen Belastung sowie der
sekundären Traumatisierung (mittels PTSS-10). Fragenkatalog zur Verwendung
und subjektiven Bedeutung von Humor. Korrelative Darstellung mit verschiedenen
Humordimensionen und der Coping Humor Scale.
Ergebnisse: Die überwiegende Mehrheit der Befragten akzeptiert Humor als hilfreich
und misst ihm eine „hohe“ oder „sehr hohe“ Bedeutung bei. Rote Linien für Humor
werden bei Witzen über Kinder und Verstorbene gezogen. Auch schwarzer Humor
weistjedochhoheAkzeptanzwerteinderStichprobe auf. Rund 80 % der Stichprobe
bejahen, dass es einen „speziellen Humor gibt, den nur medizinisches Fachpersonal
teilt“. „Coping humor“ und schwarzer Humor werden gegenüber Erzählen von Witzen
deutlich vorgezogen. Bei mehr als 25 % der Stichprobe zeigt sich eine sekundäre
Traumatisierung, die mit Stress und der Akzeptanz von schwarzem Humor korreliert.
Diskussion: Notfallberufe bewerten Humor durchgehend als die Resilienz steigernd,
einschließlich schwarzen Humors. Dies hat Implikationen für Supervisions- und
Trainingskontexte, für die bislang nur wenige Leitlinien zum Umgang mit Humor
definiert wurden. Mögliche Effekte sind die Reduktion von Ängsten und die Stärkung
des Gruppengefühls. Im medizinethischen Kontext wurde das Thema Humor bislang
kaum behandelt.
Schlüsselwörter
Resilienz · Humor · Sekundäre Traumatisierung· Psychologischer Stress · Ärzte · Ethik
Die psychischen Belastungen von Ärzten
und Mitarbeitern in Rettungsberufen
sind erheblich und erfordern oft eine
hohe Resilienz. Humor wird in der For-
schung schon lange als ein möglicher
Resilienzfaktor angesehen. Verschie-
dentlich wurde sogar vorgeschlagen,
Humorfähigkeiten bei Rettungskräften
zu diesem Zweck gezielt zu fördern. In
dieser Studie wird untersucht, wie wich-
tig Rettungskräfte Humor sehen. Es wird
untersucht,ob Humor als „Quatsch“oder
bedeutsam betrachtet wird. Außerdem
wird beleuchtet, wie die möglichen ne-
gativen Auswirkungen von Humor ein-
geschätzt werden.
Humor spielt bei vielen Menschen eine
bedeutende Rolle in ihrer Identität und
ihrem Selbstbild [27]. Obwohl Humor ei-
ne prominente Fülle an gesellschaftlichen
Funktionen hat, gilt er vielen nicht als
klassisch medizinisch-wissenschaftliches
Thema. In den letzten beiden Jahrzehnten
Notfall + Rettungsmedizin 1
Originalien
Graphic abstract
Notfall+
Rettungsmedizin
Rapp AM, Wut tig K (2024) Hilft Humor?
Eine Studie zum E insatz von Humor b ei Ärzten und in R ettungsberu fen
DOI 10.1007/s10049-024-01350-1
Ergebnisse
Take Home Message
• Humor hilft über verschiedene Mechanismen, Erlebtes zu verarbeiten
• Ein „spezieller“ Humor innerhalb der Berufsgruppe hat oft eine Bindeglied-Funktion für die
Gruppenkohäsion
• Auch schwarzer und verletzender Humor gehören zum Alltag
• Ausbilder und Führungskräfte sollten ihren Humor besonders sorgfältig reflektieren
Studienlage
Humor kann die Resilienz bei
professionellen Helfern steigern, sagen
Studien. Weniger klar ist, ob Ärzte und
Rettungskräfte dem zustimmen
Studienpopulation
• n=160 Ärztinnen und Ärzte
• n=100 Mitarbeitende in
Rettungsberufen (auch Ehrenamtliche)
Studiendesign
• Anonyme Befragungsstudie
• Erfassung von beruflichem Stress und
subjektiver Wirksamkeit von Humor
Zielparameter
• 48 Fragen zur Haltung gegenüber
Humor
• Sekundäre Traumatisierung (PTSS-10)
• Coping Humor Scale
Hilft Humor beim Verarbeiten von Einsätzen?
Eine Befragungsstudie bei Ärzten und in Rettungsberufen
Zustimmung (%)
„Es gibt einen speziellen Humor, den
nur medizinisches F achper sonal teil t“
der Stichprobe mit
Hinweisen auf sekundäre
Traumatisierung in
PTSS-10
80 %
25 %
Thema hat Potenzial
für Supervision und
Ausbildung
Tabus: Witze über Kinder, Todkranke, Verstorbene
„Ich mag gerne schwarzen Humor“ 75 %
„Mein Humor hat sich im Beruf
verändert“ 59 %
Report
zum
Humor
hat die psychologische Humorforschung
jedoch eine erhebliche Professionalisie-
rung erfahren [12,13] und behandelt auch
zunehmend Aspekte der Notfallmedizin.
Mittlerweile ist durch qualitative gute
Metaanalysen belegt, dass Humor posi-
tive Auswirkungen auf Dimensionen wie
Angst, Schlaf, Depressivität, Zufriedenheit
in romantischen Beziehungen und Ge-
sundheitszufriedenheit hat [18,21,25,33,
41].
So gesehen kann Humor auch unter
ernsthafter Betrachtung als „gesund“ gel-
ten [13]. Relevant im hiesigen Kontext
sind Wirkmechanismen wie der Einfluss
auf die Kortisol-Response unter Stress [1,
25], mentale Entlastung [28], die allgemei-
ne Stärkung der Resilienz [26,28,40], die
Stärkung des Zusammengehörigkeitsge-
fühls [39] und die Förderung einer Verar-
beitung traumatischer Erlebnisse [26,28].
In der psychologischen Humorfor-
schung werden im Allgemeinen verschie-
dene Arten von Humor unterschieden
[34,40]. „Coping humor“ (siehe [35,36])
erfüllt die Funktion einer kognitiv hilf-
reichen Strategie, um Erlebtes emotional
zu verarbeiten und einzuordnen [40,55].
Zu seiner Erfassung können Fragebögen
wie die Coping Humor Scale verwendet
werden [35]. Der Begriff macht bereits
deutlich, dass Gesundheitseffekte und
Effekte auf Stress eher der „humorvollen
Haltung“ zugeschrieben werden, wäh-
rend dem bloßen „Konsum“ von lustigen
Videos und Witzen (z.B. in sozialen Me-
dien) massiv weniger Gesundheitseffekte
zugeschrieben werden.
Schwarzer Humor, auch Galgenhumor
genannt, bezieht sich direkt auf stressrei-
che, traumatisierende oder sogar lebens-
bedrohliche Situationen [3,37,53]. Er gilt
laut Christopher [3] im Kontext der Not-
fallmedizin sogar als die häufigste Form
von Humor. Verletzender Humor definiert
sich über eine Wirkung, die den Protago-
nisten des Scherzes emotional verletzt, sei
sie beabsichtigt oder unbeabsichtigt.
In den letzten Jahren wurde beson-
dere Beachtung auf die positiven Effekte
von Humor in Bezug auf sekundäre Trau-
matisierung gelegt. In diesem Kontext
beschreibt sekundäre Traumatisierung
(auch Co-Traumatisierung oder indirekte
Traumatisierung genannt) eine psychi-
sche Traumafolge, die durch berufliches
Erleben in Rettungsberufen (wie beispiels-
weise an einer Unfallstelle oder bei einer
Reanimation) verursacht ist. Das klinische
Bild ähnelt dem einer posttraumatischen
Belastungsstörung (PTBS). Subklinische
Ausprägungen sind möglich, wie auch bei
derPTBS [2,6,7,24,30,43,48]. In einer viel-
beachteten prospektiven Studie fanden
Sliter und Kollegen protektive Effekte von
Humor auf die sekundäre Traumatisierung
von US-amerikanischen Feuerwehrleuten
[48]. Die Autoren empfahlen auf Basis
ihrer Daten eine gezielte Förderung und
ein Training von Humorfähigkeiten.
Klar ist bereits: Humorfähigkeiten las-
sen sich auch gezielt fördern. Es ist so-
gar vergleichsweise einfach möglich, die-
se zu verbessern [11,15,46,51]. Entspre-
chende Ansätze gibt es bereits im psycho-
therapeutischen Kontext [10,11,50]und
bei posttraumatischer Belastungsstörung
[5,46]. Der Ansatz ist jedoch umstritten:
Der Zusammenhang zwischen Humorpro-
fil und sekundärer Traumatisierung bedarf
weiterer Replikationen [30], da auch ne-
gative Effekte auftreten können. So legt
etwa eine aktuelle Studie an deutschen
Feuerwehrleuten nahe, dass Humor nega-
tive Auswirkungen auf die wahrgenom-
mene Kompetenz von Führungskräften im
Einsatzkontext haben kann [43]. Humor
hat zweifelsohne eine umfassende gesell-
schaftliche Funktion. Befürchtungen be-
treffen jedoch verletzende, geschmacklo-
se oder ausgrenzende Auswirkungen von
Humor im Kontext von Notfallberufen [4,
29].
Es gibt noch viele offene Fragen zur Ein-
stellung von Rettungsberufen und Ärzten
gegenüber Humor. Ziel dieser Studie ist
darzustellen, wie häufig und in welchem
Kontext Humor von Rettungsdienstmitar-
beitenden und Ärzten eingesetzt wird und
welche subjektive Bedeutung ihm beige-
messen wird. Es ist unklar, ob mehrheit-
lich Skepsis vorherrscht oder Humor als
2Notfall + Rettungsmedizin
0 50 100 150 2 00 250 3 00
Meiner Meinung nach gibt es einen speziellen Humor, den nur medizinisches Fachpersonal teilt
Humor nimmt bei mir in der Arbeit / Studium einen hohen Stellenwert ein
Mein Humor ist mit der Zeit makabrer geworden
Für mich nimmt Humor einen gr oßen Stellenwert ein, wenn es darum geht, mit Erlebtem klarzukommen
Sehr kranke Kinder sind nie Objekte von meinen Witzen
11 16 23 37 42
smme gar nicht zu eher n icht zu unentschieden smme eher zu smme voll und ganz zu
Abb. 1 8Auszug der Ergebnisse derFragen zum Humor in der Gesamtstichprobe. Alle Aussagenzum Humor und die dazu-
gehörigen Antworten finde n Sie im Online-Zusatzmaterial
ab
Abb. 2 8Emotionale berufliche (a)undpersönliche(b) Belastung in der Stichprobe: Likert-Skala von 0 (keinerlei) bis 10 (ex-
treme Belastung)
sehr hilfreich zur Stressbewältigung emp-
funden wird. Zudem ist unklar, in wel-
chem Ausmaß „geschmackloser“ Humor
als Problem angesehen wird und ob ein
„eigener“ Humor in den Berufsgruppen
existiert.
Methodik
Stichprobe, Ablauf und ethische
Aspekte
Die Einschlusskriterien waren eine ärztli-
che Approbation oder eine haupt- oder eh-
renamtliche Tätigkeit in einem Rettungs-
beruf. Die Teilnahme erfolgte freiwillig u nd
anonym als offene Online-Umfrage. Der
Fragebogen war als Internetbefragung
vom 25.04.2018 bis zum 31.12.2028 unter
www.soscisurvey.de/medizin_humor/ ab-
rufbar. Einladungsschreiben zur Teilnahme
wurden an Rettungsdienste, Kliniken und
ehrenamtliche Verbände gesendet. Zu-
sätzlich wurde Werbung auf Facebook
geschaltet.
Vor Beginn der Studie wurden die Teil-
nehmer über die Dauer der Studie und die
Möglichkeit zur Löschung ihrer Daten auf
Anfrage informiert. Während der Teilnah-
mekonntendie Teilnehmerihre Antworten
jederzeitändern(„Zurück“-Button).Esfand
keine Randomisierung der Items statt und
es wurde auch keine adaptive Befragung
durchgeführt.
DieStudieerhieltdieGenehmigungder
Ethikkommission der Medizinis chen Fakul-
tät Tübingen (950/2018A). Es wurde keine
Aufwandsentschädigung gezahlt.
Erhobene Daten
Der zehnseitige Fragebogen wurde im Vor-
feld in einer Pilotstudie mit 20 Teilneh-
mern evaluiert, die nicht Teilnehmer der
Hauptstudie waren. Die berufliche und pri-
vate emotionale Belastung wurde mittels
einer visuellen Analogskala (Skalenwer-
te 0–10) bewertet. Die Posttraumatische-
Stress-Skala-10 (PTSS-10; [31]) wurde zur
ErfassungdersekundärenTraumatisierung
verwendet.
Die 48 selbst entwickelten Fragen wur-
denaufeinerSkalavon1(trifftgarnicht
zu) bis 5 (trifft sehr stark zu) bewertet. Die
Fragen sind mit Nummerierung im Online-
Zusatzmaterial in der Reihenfolge ihrer Er-
hebung aufgeführt.
Zusätzlich wurden Subgruppen-Scores
für „coping humor“ (Items 27, 30, 36
und 37), schwarzen Humor (Items 7, 14,
15, 23, 43, 44; 43 und 44 umgekehrt co-
diert) und verletzenden Humor (Items 9,
13, 25, 39, 40, 41, 46, 48; 46 und 48 um-
gekehrt codiert) aus den Items gebildet.
Der Einsatz von Humor als Copingstra-
tegie wurde zusätzlich mithilfe der deut-
Notfall + Rettungsmedizin 3
Originalien
Tab. 1 Charakterisierung der Stichproben (n=260)
Ärzte (n= 160) Rettungsberufe (n= 100)
Geschlecht (w/m) 78/82 22/78
Alter in Jahren
(Mittelwert/Stabw./Range)
42,7/Stabw.: 9,8/26–74 34,5/Stabw.: 14,2/16–84
Händigkeit
(links/ambidextrisch/rechts)
9/4/147 13/2/85
Bildungsstand
(Kein Schulabschluss/Hauptschule/Realschule/Fachabitur/
abgeschlossenes Hochschulstudium)
–/–/–/–/160 1/12/27/36/24
Berufsfeld Anzahl (% der Stichprobe) Allgemeinmedizin 9 (6 %)
Anästhesiologie 31 (19 %)
Innere Medi zin 21 (13 %)
Andere nichtoper. Fachgebiete 36 (23 %)
Operative Fachgebiete 38 (23 %)
Nichtklinische Fächer 9 (6 %)
Psych. Fächer 1 6 (10 %)
Rettungsassistent 7
Rettungssanitäter 20
Notfallsanitäter 8
Berufsfeuerwehr 1
Bergwacht 58
Freiwillige Feuerwehr 2
Kriseninterventionsdienst 1
Ehrenamtliche Tätigkeit 3
Tab. 2 Mittelwerte der erhobenen Skalen; Grad der emotionalen Belastung und subjektive Wichtigkeitvon Humor für die Gesamtstichprobe
Gesamtstichprobe Ärzte Rettungsberufe
Mittel-
wert
Std.-Abwei-
chung
Mittelwert Std.-Abwei-
chung
Mittel-
wert
Std.-Abwei-
chung
Signifi-
kanz
Emotionale Belastung
PTSS -Gesamtscore 22,8 9,5 24,0 9,3 20,9 9,5 0,010a
PTSS < 24 Punkte
PTSS 25–33 Punkte
PTSS ≥ 34 Punkte
(jeweils %)
– – 58,8
25,6
15,6
–73
16
11
––
BeruflicheemotionaleBelastung 7,4 2,0 7,9 1,6 6,5 2,1 < 0,001a
PrivateemotionaleBelastung 6,2 1,3 6,7 1,4 5,4 2,0 <0,001a
Humor
Subjektive Wichtigkeit von Humor 8,9 1,3 8,7 1,4 9,0 1,2 0,021b
CHS-Gesamtwert [35]18,5 2,6 18,2 2,6 19,1 2,6 0,005b
„Coping humor“ 17,0 4,0 16,7 4,1 17,4 3,8 n. s.b
Schwarzer Humor 16,1 4,3 15,6 4,4 16,8 4,1 0,036b
VerletzenderHumor 35,5 5,9 34,9 5,9 36,5 5,7 0,024b
aANOVA , bChi-Quadrat-Test nach Pearson
schen Version der Coping HumorScale [35]
erfasst. Zusätzlich wurden soziodemogra-
fische Daten erhoben (.Tab. 1).
Statistik und Auswertung
Es wurden keine Cookies zur Erfassung
von Doppelungen verwendet und es wur-
de kein IP-Check durchgeführt. Es wur-
den nur vollständige Fragebögen analy-
siert. Die statistische Auswertung erfolgte
mit IBM SPSS 27 (IBM Corp., Armonk, NY,
USA)
Ergebnisse
Im Studienzeitraum nahmen insgesamt
160 Ärzte und 100 Personen aus Ret-
tungsberufen an der Studie teil. Die Ei-
genschaften der Stichprobe zeigt .Ta b. 1.
Wie erwartet war die Gruppe der Ärzte
im Vergleich zur Gruppe der Personen aus
Rettungsberufen älter (42,7 vs. 34,5 Jahre,
p< 0,001, ANOVA) und hatte einen höhe-
ren Frauenanteil (49 % vs. 22 %, p< 0,001,
Mann-Whitney-U-Test), darüber hinaus
bestanden signifikante Unterschiede in
der Händigkeit (p< 0,001, Mann-Whitney-
U-Test).
Stressbelastung und sekundäre
Traumatisierung
Die berichtete subjektive Belastung in
der Stichprobe ist in .Abb. 2dargestellt.
.Abb. 3zeigt die sekundäre Traumati-
sierung (PTSS [31]). Etwa 41% der Ärzte
und 27 % der Mitarbeiter in Rettungs-
berufen weisen demnach einen PTSS-
Wert auf, der auf ein Risikoprofil für ei-
ne sekundäre Traumatisierung hindeutet.
Die Rettungsberufe wiesen im Vergleich
zu Ärzten eine signifikant niedrigere se-
kundäre Traumatisierung auf (p= 0,01,
ANOVA, .Tab. 2).
4Notfall + Rettungsmedizin
Abb. 3 9Angegebene
subjektive Traumatisierung
nach PTSS: grafische Dar-
stellung nach Berufsgrup-
pe
Abb. 4 9Subjektive Wich-
tigkeit von Humor auf einer
Likert-Skala von 0 bis 10:
überwiegende Mehrheit
der Befragten weist Humor
eine hohe subjektive Wich-
tigkeit zu
Subjektive Bedeutsamkeit von
Humor
DieBefragungzeigteinehohesubjektive
Bedeutung von Humor, wie sie auch in
der Literatur beschrieben wird [27]. Hu-
mor wird also als wirksame Strategie ge-
gen Stress empfunden (Fragen 27, 31, 37;
.Abb. 4). Ein erheblicher Anteil von 80 %
der Stichprobe stimmt der Aussage zu,
dass es einen speziellen Humor gibt, den
nur medizinisches Fachpersonal teilt (Fra-
ge 11).
Im Vergleich zu eigenen Kommenta-
ren (Frage 30) tragen Kommentare ande-
rer (Frage 32) stärker zur Entspannung von
Stresssituationen bei.
Veränderungen im Humorprofil
durch Alter und Berufserfahrung
Die Aussage, dass der Humor seit Beginn
des Berufs generell schwächer geworden
ist, wird stark abgelehnt (Frage 26). Auch
das Gefühl, sich hinter dem eigenen Humor
zu verstecken (Frage 32), wird abgelehnt.
Es herrscht unter den Befragten ein starker
Konsens in Bezug auf die Ablehnung von
Witzen über Kinder (Frage 41), Sterbende
(Frage 42) oder Verstorbene (Frage 44).
Andererseits berichtet mehr als die Hälfte
der Stichprobe, dass sich ihr Humor im
Laufe ihrer Berufstätigkeit verändert hat
(Frage 22). Oft wird auch eine Zunahme an
„makabrem“ Humor berichtet (Frage 23).
Eswurde eine signifikantenegative Kor-
relationzwischen dem Scorefürschwarzen
Humor und dem Alterfestgestellt (Pearson
–0,278; p< 0,001; .Abb. 5), wie auch in
Notfall + Rettungsmedizin 5
Originalien
Abb. 5 9KorrelativerZu-
sammenhang zwischen
Alter und schwarzem Hu-
mor: signifikanter negati-
ver Zusammenhang (Pear-
son –0,296; p< 0,001)
Abb. 6 8Korrelative Zusammenhänge zwischen den erhobenen Dimensionenund den Bereichen
Belastung und Humordimensionen. Pfeile markierenstatistisch signifikante Korrelationen,die Pfeil-
stärke zeigt die Stärke derKorrelation an
Frage 22 berichtet wird. Mit zunehmen-
der Berufserfahrung nimmt somit der Ge-
brauch von schwarzem Humor ab.
Schwarzer Humor
75 % d er Stichprobe geben an, schwar-
zen Humor zu mögen, hingegen äußerten
nur 25 % Neutralität oder Ablehnung (Fra-
ge 7). Dies sind innerhalb der Stichprobe
deutlich mehr, als „gerne Witze erzählen“
(Item 3) oder anzügliche Witze präferie-
ren (Item 8), entspricht aber durchaus in
der Allgemeinbevölkerung üblichen Wer-
ten [22].
Unterschiede zwischen den
Berufsgruppen
In einer Nebenfragestellung können Un-
terschiede zwischen den Berufsgruppen
dargestellt werden. .Tab. 2zeigt für die
Rettungsberufe-Stichprobe eine subjektiv
höhere Bedeutung von Humor an, zudem
häufigeren Gebrauch von schwarzem Hu-
mor und verletzendem Humor.
Bei Einzelitems wurde mittels Pearson-
Chi-Quadrat-Test auf Gruppenunterschie-
de untersucht. Auf einem Niveau von p<
0,001 bestehen signifikante Unterschiede
zwischen Rettungsberufen und Ärzten bei
den Items 1, 5, 15, 16, 25. Auf einem Signi-
fikanzniveau von p< 0,01 sind zusätzlich
die Items 4, 28, 30 signifikant. Eine tabel-
larische Darstellung findet sich in Supple-
menttabelle 1.
Korrelative Zusammenhänge
zwischen Humor und sekundärer
Traumatisierung
Sekundäre Traumatisierung, gemessen
mittels PTSS-10, zeigt in der Stichprobe
korrelative Zusammenhänge zu beruf-
lichen und privaten Belastungsfaktoren
sowiezum Gebrauch von„schwarzem“ Hu-
mor,nicht aberden aus derLiteratur vorbe-
schriebenen Zusammenhang zu „coping
humor“. Die verschiedenen „Arten“ von
Humor zeigen untereinander deutliche
statistische Zusammenhänge (.Abb. 6).
Eine tabellarische Darstellung dieser Werte
findetsichinSupplementtabelle 2.
6Notfall + Rettungsmedizin
Diskussion
Die vorliegende Studie bestätigt Untersu-
chungen an Feuerwehrleuten [8,43]so-
wie an Rettungskräften [30,44], in denen
ebenfalls ein „spezieller Humor der Berufs-
gruppen“ beschrieben wird. Humor wird
hierbei als förderlich für den Zusammen-
halt [55] und die Gruppenkohäsion [20,
30] angesehen. Dies scheint nicht nur in
Gesprächen innerhalb der Berufsgruppe,
sondernimBeiseinvonPatientenso einge-
schätzt zu werden (Frage 38; [19]). Vorge-
setzte sind beobachtete und oft kopierte
Rollenmodelle (Frage 19–21) und sollten
ihre Haltung in Bezug auf Humor daher
besonders selbstkritisch reflektieren [43].
Schwarzer und verletzender Humor
Die Daten unserer Studie betonen die Re-
levanz von schwarzem und verletzendem
Humor. Diese Humorformen korrelie-
ren offensichtlich mit einem stressredu-
zierenden und hilfreichen Copingeffekt
(s. .Abb. 6). Dies überrascht und zeigt
diesbezüglichen Forschungsbedarf. Aller-
dings wiesen bereits frühere Studien da-
rauf hin, dass Galgenhumor in „harschen“
[32,42] und „anspannungsgeladenen“ [52,
54] Notfallsituationen häufig verwendet
wird. Die Verwendung von (makabrem)
Humor wird oft damit erklärt, dass er hilft,
sich von traumatisierenden Situationen
emotional und kognitiv zu distanzieren.
Dadurch kann die Situation gedanklich
verarbeitet und mit Kollegen besprochen
werden. Allerdings empfinden beson-
ders Berufsanfänger solchen Humor bei
sich selbst oft als unprofessionell und
verachtenswert [3,9].
In der Literatur wird vermutet, dass die
Verwendung von schwarzem Humor bei
Notfallberufen mit zunehmendem Alter
stärker abnimmt als in der Bevölkerung
[3,14,38]. Möglicherweise liegt dies an
einer Abnahme von Angstgefühlen auf-
grund besserer Vertrautheit mit den be-
ruflichen Gegebenheiten [17,47]. Galgen-
humor wird dadurch möglicherweise nicht
mehr „gebraucht“ [14]. Allerdings stünde
dies in Widerspruch zu den Angaben in
Frage23,wodieStichprobeeineZunahme
von „makabrem“ Humor über die Berufs-
laufbahn berichtet.
Limitationen
Studien zum Thema Humor sind beson-
ders anfällig für Antwort-Bias in Bezug auf
soziale Erwünschtheit [23,45]. Es wurden
nur wenige Fragen zu negativen Erfahrun-
genmit Humorgestellt. Die Stichprobe war
nicht repräsentativ und ist in beiden Grup-
pen heterogen. So umfasst die Gruppe des
Rettungspersonal neben hauptamtlichen
Mitarbeitern auch ehrenamtlich Helfende.
Auch innerhalb der Ärztegruppe finden
sich Unterschiede, etwa in der notfallmedi-
zinischen Expertise. Diese Gruppenunter-
schiede könnten sich auf Traumatisierbar-
keit und Humor auswirken. Zudem gelten
inunserer Studie die Einschränkungen hin-
sichtlichder Aussagekraft von Querschnitt-
korrelationen und anonymer Befragung.
Implikationen
Im Berufsalltag sind Leitungskräfte nicht
selten in der Pflicht, verletzenden Humor
zu begrenzen. Implikationen ergeben sich
daher aus unserer Sicht für Supervision
und Ausbildung vorwiegend aufgrund
ethischer Themen. Publikationen von Me-
dizinethikern zu Humor im Kontext der
Rettungsberufe sind selten [14,29,49,
54]. Die bisherigen Empfehlungen zum
Umgang mit Humor in Rettungsberufen
(z.B. [16,55]) entsprechen Meinungen
ihrer Autoren auf Basis von deren Lite-
ratursichtung. Es wäre aus unserer Sicht
wünschenswert, hier einen breiter basier-
ten Konsensprozess anzustreben. Hierbei
ist es sicherlich wichtig, die emotional
entlastende Funktion von Humor anzu-
erkennen [14,54], denn auch die Daten
dieser Befragung zeigen, dass Humor
kaum „von oben“ verboten werden kann.
Die hier erhobenen Daten zeigen ne-
ben deren Humorprofil auch erhebliche
Stressbelastungen und sekundäre Trauma-
tisierungen der Teilnehmer. Hum or hat das
Potenzial, dem entgegenzuwirken.
Fazit für die Praxis
4Hinweise aus der Literatur für günstige
Effekte von Humor gegen sekundäre Trau-
matisierung durch Einsätze: Humor hilft
über verschiedene Mechanismen, Erleb-
tes zu verarbeiten.
4Ein „spezieller“ Humor innerhalb der Be-
rufsgruppe hat oft eine Bindegliedfunkti-
on für die Gruppenkohäsion.
4Auch schwarzer und verletzender Humor
gehören zum Alltag. Die Funktionen sind
vielfältig. Insbesondere Veränderungen
im Gebrauch von Humor, also ein neu-
es Auftreten von schwarzem, zynischem
oder verletzendem Humor, haben eine
Warnfunktion.
4Ausbilder und Führungskräfte sollten ih-
ren schwarzen Humor besonders sorgfäl-
tig reflektieren.
4Klare ethische Regeln zum Umgang mit
Humor fehlen bislang.
Korrespondenzadresse
PD Dr. med. Alexander M. Rapp
Klinik für Allgemeine Psychiatrie und
Psychotherapie, Universitätsklinik um Tübingen
Calwerstraße 14, 72076 Tübingen, Deutschland
Alexander.Rapp@med.uni-tuebingen.de
Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt. A.M. Rapp undK . Wuttiggeben
an, dass kein Interessenkonfliktbesteht.
DieStudie wurde von der Ethikkommission derMedizi-
nischen Fakultätder Universität Tübingen genehmigt
(950/2018A).
Literatur
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laughter may influence health IV. Humor and
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Abstract
Does humor help? A study on the use of humor by physicians and
emergency professionals
Background: Humor has been shown to have protective effects against the increased
risk of posttraumatic stress symptomatology in emergency professionals. However, the
acceptance of humor in the context of emergency medicine is controversial. The aim of
this study is to investigate how often and in what context humor is used by emergency
workers and physicians, and what subjective helpfulness is attributed to it.
Methods: A survey was conducted in Germany with n= 160 physicians and n=
100 employees from rescue professions. The survey assessed subjective emotional
stress and secondary traumatization using PTSS-10. Additionally, a questionnaire was
administered to evaluate the use and subjective meaning of humor.
Results: The majority of participants found humor to be helpful and attributed high
importance to it. Notably, it was found that “black humor” was widely accepted, and
together with coping humor, it was significantly more preferred than telling jokes.
Making “Jokes” about children and the deceased were considered inappropriate.
Approximately 80% of the sample agrees that there is a unique sense of humor shared
only among medical professionals. More than 25% of the sample exhibits secondary
traumatization, which correlates with occupational and private stress as well as
acceptance of black humor.
Conclusion: In emergency professions, humor is often considered to be resilience-
strengthening, including black humor. Guidelines for dealing with humor in super vision
and training contexts are limited. The potential effects of humor include a reduction in
assignment anxiety and an improvement in group cohesion. Despite this, the topic of
humor in rescue professions has received little attention in medical ethics.
Keywords
Resilience · Humour · Secondary traumatization · Traumatic stress · Physician · Ethics
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stehen und Verständigen. Verlagsgesellschaft
Stumpf+ Kossendey,Edewecht, S 41–45
Hinweis des Verlags. Der Verlag bleibt in Hinblick
auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeich-
nungen in veröffentlichtenK arten und Instituts-
adressen neutral.
Notfall + Rettungsmedizin 9