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Das Sozialisationsmilieu als Einflussgröße für familiale Strukturbildungsprozesse: Bedeutung, Ursache und Funktion einer artifiziellen Insemination im Kontext einer weiblichen Paarbeziehung

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Zusammenfassung Im Beitrag geht es um den Zusammenhang zwischen der Herkunftsfamilie und der Entscheidung, die weibliche Paarbeziehung über die Wahl einer Samenspende zur Familie zu erweitern. Es wird über einen Fallvergleich auf der Grundlage von Genogrammanalysen herausgearbeitet, dass die Entscheidung für eine entsprechende Samenspendenart keineswegs zufällig ist, sondern auch als die Verarbeitung von Erfahrungen aus der Herkunftsfamilie zu deuten ist. Die Befunde, die hier entlang einer Suchhypothese entfaltet werden, gehen ein in allgemeine Überlegungen zu einer Theorie der Familie. Die familiensoziologischen Reflexionen, über die der theoretische Stellenwert der Befunde gewürdigt wird, integrieren dabei auch Forschungsergebnisse zur Familie der Gegenwartsgesellschaft vor dem Hintergrund des Themas von der „relativen“ Autonomie der Familie.

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Eine der größten Herausforderungen in der Sozial- und Kulturforschung ist die Frage, wie gesellschaftlich und individuell Nicht-Bewusstes zusammenhängen. Mit seinem Konzept der Sozioanalyse, einer »Psychoanalyse des Sozialen«, hat der französische Soziologe Pierre Bourdieu Zugänge zu gesellschaftlichen Formen der Unbewusstheit entwickelt, die für zeitgenössische Fragestellungen von besonderer Bedeutung sind. Dabei versteht er Soziologie als Wissenschaft, die bestrebt sein sollte, das in der sozialen Welt systematisch Ausgeblendete und Verborgene aufzuzeigen. Vera King legt dar, wie Bourdieu in seiner Konzeption von Sozioanalyse auf psychoanalytische Epistemologie und Konzepte sowie auf Begriffe des Unbewussten zurückgreift. Auf der Basis von Forschungen zu sozialer Mobilität und Bildungsaufstieg veranschaulicht sie darüber hinaus, wie soziale und psychische Dynamiken ineinandergreifen können.
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Zusammenfassung Gegenstand des Beitrages ist die gleichgeschlechtliche Inseminationsfamilie als ein Fall von Familie. Im Anschluss an eine skizzenhafte Darstellung von drei Fällen und einer sequenzanalytischen Interpretation einer Interviewpassage werden Analysebefunde im Anschluss an gegenwartsdiagnostische Diskurse über Familie (Institutionalisierung, Ökonomisierung, Individualisierung, Meritokratisierung) diskutiert. Der Wandel familiärer sozialer Praxis wird reflektiert vor dem Hintergrund einer familientheoretischen Positionierung.
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Die in diesem Buch entworfene Relativitätstheorie der sozialen Zeit stellt einerseits eine Novität dar, ist aber andererseits schon seit langem vorbereitet in zwei klassischen Positionen der Sozialwissenschaften: dem Pragmatismus von G.H. Mead und der genetischen Erkenntnistheorie von Jean Piaget. Sie liefern beide eine bislang wenig aufgenommene Interpretation der Relativitätstheorie und machen dabei das Relativitätsprinzip als eine nicht nur der physikalischen Welt zugehörige Dimension der Wirklichkeit geltend. Auf komplementäre Weise erfassen beide darin die Zeit als das Resultat einer Wechselbeziehung zwischen Operation und Ereignis. Relativität kann so allgemein verstanden werden als Reziprozität autonomer Prozesse, die sich auf nichtlineare Weise entwickeln. Das vorliegende Buch leistet zunächst eine systematische Darstellung dieser beiden klassischen Ansätze in ihrem inneren Zusammenhang und entfaltet sie dann weiter im Sinne eines neuartigen Begriffs der sozialen Zeit. Ausgangspunkt dafür ist die strukturale Soziologie Ulrich Oevermanns. Dabei steigt die Modellentwicklung von der Ebene der individuellen Bildungsprozesse zu denen der lebensweltlichen, der gesellschaftlichen und der geschichtlichen Bildungsprozesse auf. Am Ende schließt sich der Kreis im Blick auf die Entdeckung der Zeit in der Natur.
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Gegenstand des Buches sind gleichgeschlechtliche Paare, die sich ihren Kinderwunsch erfüllt haben. Eine der zentralen Fragen, die im Buch verhandelt werden, ist: Haben wir es hier mit einer Entwicklung im Bereich des sozialen Wandels von Familie zu tun, die darauf verweist, dass im Zusammenleben von Eltern und Kindern die Regelstruktur der Kernfamilie ihre bedeutungsstrukturierende Kraft eingebüßt hat? Die Befunde stimmen skeptisch. Die Fallanalysen zeigen, dass wir es hier mit einer Lebensform zu tun haben, die sich nicht vom Modell der Kernfamilie emanzipiert, sondern in ihren typischen Reaktionen auf die Folgen der Abweichung vom „Standardmodell“ ihren Willen zur Konvention ausdrückt und damit die Institution Familie bekräftigt. Die AutorinDr. Dorett Funcke ist Professorin am Institut für Soziologie der FernUniversität in Hagen.
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In den letzten ca. 40 Jahren hat sich nach und nach die Familie der neuen Mittelschichtkultur in Deutschland, aber auch anderswo, als gesellschaftlich prägend etabliert, die in zentralen Punkten von der in Resten bürgerlichen Familie des „golden age of marriage“ (d. h. der alten Mittelschicht) unterschieden werden kann und muss. Nachfolgend geht es darum, charakteristische Merkmale dieser neuen Familienformation herauszuarbeiten. Diese Merkmale sind: i) Abnahme des kulturellen Stellenweret des Paares; ii) Zunahme der Kindzentriertheit; iii) Zunahme der Planung des Familienlebens; vi) starke Fokussierung der Eltern auf formale Bildung der Kinder.
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Familien und ihren lebenspraktischen Herausforderungen mangelt es nicht an sozialpolitischer Aufmerksamkeit. Die Frage, wie sie gefördert oder unterstützt werden können und welche Ziele damit verbunden sein sollen, zeichnet die sozialpolitischen Diskussionen aus, seitdem Familie als Sozialform zu ihrem Gegenstand geworden ist. Wurde zu Zeiten traditionaler Lebensführung noch selbstverständlich davon ausgegangen, dass Kinder ohnehin zu einer Gattenbeziehung dazu gehören, und es deswegen keiner besonderen sozialpolitischen Unterstützung bedarf, um Familien zu fördern, dominieren mittlerweile bevölkerungspolitische Ziele dieses Terrain.
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Ist es je die richtige Zeit? Familiengründung verlangt von Eltern, sich grundlegend in der Zeit zu orientieren. Das gilt verstärkt angesichts der Umbrüche in der Erwerbssphäre und in den privaten Lebensformen. Wie integrieren Eltern die verschiedenen Zeitverläufe von Beruf und Familie in ihr Leben? Und welche Rolle spielen familienpolitische Leistungen? Dieses Buch legt anhand paarbiografischer Interviews mit jungen Eltern eine systematische Analyse zum Zusammenhang von Familie und sozialer Zeit vor. Dabei treten frappierende Unterschiede zu Tage: Zeitordnungen im Zuge der Familiengründung sind ein Quellpunkt sozialer Disparitäten, die stärker in den Blick genommen werden sollten.
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Ausgehend von der öffentlichen Diskussion um die ichbezogene Generation und die individuellen und gesellschaftlichen Konsequenzen analysiert Heidi Keller das frühe Erziehungs- und Sozialisationsumfeld von Kindern. Vom ersten Tag an orientiert sich elterliches Verhalten an psychologischer Autonomie. Die Einzigartigkeit, Individualität und insbesondere die innere Welt der Wünsche, Bedürfnisse und Vorlieben stehen zu Hause wie auch in der Kita im Mittelpunkt. Westliche Mittelschichtkinder wachsen daher in einem konsistenten Sozialisationsmilieu auf. Bisher wenig beachtete Konsequenzen dieser Erziehung werden anhand von Beispielen aufgezeigt, wie etwa dem Trotzverhalten, der Abhängigkeit von der ungeteilten Aufmerksamkeit der Eltern und der Verminderung sozialer Kompetenzen. Der Inhalt • Das Bild des Kindes in der westlichen Welt • Die Säulen der Sozialisation zur psychologischen Autonomie • Die Kita als Spiegelbild der Mittelschichterziehung • Konsequenzen der Sozialisation zu psychologischer Autonomie • Die Kehrseite psychologischer Autonomie Die Zielgruppen • Studierende und Dozierende der Psychologie, Anthropologie, Pädagogik und Erziehungswissenschaften • Psychologen, Sozialpädagogen, Kinderärzte, Erzieher sowie am Thema interessierte Laien Die Autorin Prof. Dr. Heidi Keller ist Professorin im Ruhestand an der Universität Osnabrück sowie Kodirektorin von Nevet an der Paul Baerwald School of Social Work and Social Welfare, The Hebrew University of Jerusalem, Mount Scopus, Jerusalem.
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The starting point of this paper is the deficit in macrosociological theorizing on the family. It suggests to discuss the various ‘classical’ concepts on the structural change of the family together with the theory of societal differentiation (I). The concept of societal differentiation of the modern nuclear family as such is introduced; here the focus is on relative autonomy, the functional specialization and the ‘thematical reduction’ of the nuclear family (II). This is followed by a discussion of recent historical family research, in which the necessity of considering the results of the historical science of literature is stressed (III). Finally, the difficult relationship of the nuclear family and kinship is looked into. With this, the criticism of PARSONS’ thesis of the ‘isolated nucelar family’ - customary in the empirical family research - is rejected (IV).
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Die folgenden Ausführungen zum Problem der Generation erfolgen aus einer bewusst strukturalistischen Sichtweise und sind vor allem motiviert von einem strukturalistischen Modell der Familie als sozialisatorischer Praxis. Darüber hinaus sollen sie zeigen, inwiefern es in einer zukünftigen soziologischen Strukturtheorie notwendig sein wird, historisch-typologische und elementare, auf kulturübergreifende Universalien ausgehende Strukturgesetze, in die auch die Ergebnisse der Evolutionsbiologie einbezogen werden, miteinander zu kombinieren. Im ersten Teil werde ich skizzenhaft zwei Generationsbegriffe kontrastieren und ihre Verbindung herausarbeiten. Im zweiten Teil werde ich — ausgehend von einer spezifisch soziologischen Sozialisationstheorie, in deren Zentrum das Strukturmodell der ödipalen Triade steht — versuchen, die Bedeutung der Generationendifferenz im Sozialisationsprozess genauer einzugrenzen und zu bestimmen. Im dritten Teil werde ich dann, durchaus im Anschluss an Mannheims bekanntes Kohorten-Modell, Generationen als historische Typen begründen, die sich einer klassifikatorischen Erfassung nicht fügen. In einem kurzen Schlussteil schließlich werde ich die beiden Teile miteinander zu verknüpfen suchen und eine m.E. zentrale Schlussfolgerung für die Schulpädagogik ziehen.
Verlust, Trauma und Resilienz: Die therapeutische Arbeit mit dem „uneindeutigen Verlust“
  • P Boss
Die geführte Familie. Das Private in Revolution und Diktatur
  • P Ginsborg
Die autonome Familie - Plädoyer für das Private
  • F Mount
Was du ererbt von deinen Vätern
  • D Bertaux
  • I Bertaux-Wiame
Re-Traditionalisierung oder moralökonomische Emotionsbalance? Familiärer Alltag vor und während Corona
  • M Corsten
  • Ch Lokk
  • L Maleyka
1895/1980): Die Regeln der soziologischen Methode. Herausgegeben und eingeleitet von René König
  • E Durkheim
Die biografische Illusion
  • P Bourdieu
Nationalsozialismus in der ‚zweiten Generation‘. Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen
  • A Eckstaedt