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Matthias Krebs
Ästhetische Erfahrungen in digitalen
Performancepraktiken mit Apps
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Krebs, Matthias (2024). Ästhetische Erfahrungen in digitalen Performancepraktiken mit Apps.
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1. Theoretische Bezugspunkte
Zur Perspektive von ästhetischen Theorien auf Performancepraktiken
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Zur Perspektive von praxistheoretischen Theorien auf
Performancepraktiken
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Brückenbau zwischen Theorien ästhetischer Erfahrung und Praxistheorien
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2. Ästhetische Erfahrungen in appmusikalischen Performances
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Körperlichkeit in digitalen Musikpraktiken mit Apps
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YouTube
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YouTube
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Kulturelle Spielweisen
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1. Auditiv-taktile Spielweise
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2. Regelgeleitete Spielweise
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Abb. 1: Auditiv-taktile Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von Mahesh Raghvan.
Abb. 2: Regelgeleitete Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von Brandon Rico.
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3. Live-kompositorische Spielweise
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Abb. 3: Live-kompositorische Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von MyOneManBand.
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4. DJ-ing-Spielweise
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5. Inszenatorische Spielweise
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Abb. 4: DJ-ing-Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von Rawad Hamwi.
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6. Komplex-automatisierte Spielweise
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Abb. 5: Inszenatorische Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von Lena Evula.
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3. Fazit
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Abb. 6: Komplex-automatisierte Spielweise. Videostills aus YouTube-Video von Perplex_On.
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ouTube
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Anmerkungen
1 Bereits die Tatsache, dass ästhetische Er-
fahrung als wertvoll angesehen wird, weist
auf die normative Komponente des Begriffs
hin (Eusterbrock & Rolle, 2020, S. 89).
2 Wenn hier von einer „praxistheoretischen
Perspektive“ oder von „Praxistheorien“ die
Rede ist, so geschieht dies in Anlehnung an
Reckwitz‘ Versuch, das Gemeinsame ver-
wandter sozialwissenschaftlicher Ansätze
(im Sinne einer Theoriefamilie) herauszuar-
beiten (Reckwitz, 2003).
3 Der Körper ist daher als Wissensreservoir
in der künstlerischen, ästhetischen Praxis
unabdingbar. Das praktische Wissen ermög-
licht kulturelle Betätigungsformen und wird
genutzt, um diese Praktiken fortwährend
auszudifferenzieren (Reckwitz, 2016d).
4 Die praxistheoretische Analyse von
Wertordnungen kann dabei auch kritisches
Potenzial entfalten und Subversions- und
Veränderungsperformanzen offenlegen
(Reckwitz, 2015).
5 Die Videoperformances von Mahesh
Raghvan (AR Rahman’s Tu Hi Re / Uyire)
und Gerald Peter (Geoshred Performance
with SWAM Saxophone Sound) bieten einen
illustrierenden Eindruck, siehe auch Blogbei-
trag: http://forschungsstelle.appmusik.de/
zwischen-beruehrung-und-klick/.
6 Womit sich vielleicht die Kritik mancher
Musikpädagog*innen erklären lässt, die
dem Spiel keine ästhetische Erfahrung zuer-
kennen können und vielmehr einen Verlust
sinnlich-körperlicher (Primär-)Erfahrung und
eine Algorithmisierung des musikalischen
Denkens und Handelns befürchten.
7 Näheres zum methodologischen Hinter-
grund und zum Analysevorgehen der Studie,
siehe Krebs (2023).
8 Die Heuristik bietet einen sensibilisie-
renden Strukturierungsvorschlag, der
einen musikkulturellen Bezugsrahmen
liefert und Veränderungen, Ereignisse oder
Inkonsistenzen von kulturellen Praktiken
als Infragestellungen, Umarbeitungen und
Verschiebungen wahrnehmbar machen
kann. Aus post-strukturalistischer Pers-
pektive versteht sich eine solche Heuristik
selbstverständlich als situierte Konstruktion
und als Teil eines fortlaufenden, erweiterba-
ren Prozesses.
9 Link zum Blogbeitrag mit dem Titel
Zwischen Berührung und Klick – ästhetische
Erfahrungen in digitalen Musikpraktiken mit
Apps: http://forschungsstelle.appmusik.de/
zwischen-beruehrung-und-klick/.
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