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ARTENSCHUTZVERKEHR & BETRIEB
www.eurailpress.de/etrETR | Januar+Februar 2024 | NR. 1+228
Lichtverschmutzung und Insekten-
sterben – So leistet die Schiene einen
Beitrag zum Insektenschutz
Der Insektenrückgang ist ein alarmierendes Umweltproblem, das seit einigen
Jahren an Relevanz gewinnt. Eine der Ursachen ist die Zunahme der nächtlichen
Beleuchtung. Dieser Artikel zeigt auf, inwiefern auch der Schienenverkehr einen
Anteil daran hat und mit welchen Maßnahmen sich der Verkehrsträger Schiene im
Bereich der Beleuchtung für Biodiversität und Artenschutz einsetzen kann.
1. Künstliches Licht in der Nacht und
Insektensterben hängen eng zusammen
Der starke Rückgang der Insekten ist durch
unterschiedliche Studien nachgewiesen
worden [1]. Wissenschaftlich bedeutend
und medial stark beachtet wurde etwa die
als „Krefeld-Studie“ bekannt gewordene
Untersuchung. In verschiedenen deut-
schen Schutzgebieten wurde ehrenamtlich
ein systematisches Monitoring durchge-
führt. Prägnantes Ergebnis der Studie: Die
Biomasse fliegender Insekten hat sich im
Laufe des 27 Jahre langen Messzeitraums
um 75 % reduziert [2].
Die Zunahme des künstlichen Lichtes
in der Nacht ist eine der Hauptursachen für
diesen Rückgang. Dies steht in Zusammen-
hang mit den vielfältigen Wechselwirkun-
gen von Licht mit Lebewesen. Die wissen-
schaftliche Gemeinschaft unterscheidet
hauptsächlich zwei Kategorien: Die direkte
Lichtverschmutzung beschreibt die Be-
leuchtung im unmittelbaren Umfeld einer
Lichtquelle, die indirekte Lichtverschmut-
zung ist die Erhellung des Horizonts und
Himmels aufgrund von Streuung und Re-
flexion, auch als Skyglow bezeichnet [3].
Als Hauptquellen gelten Verkehrs-, Werbe-,
architektonische, Sicherheits-, häusliche
oder Fahrzeugbeleuchtung [4, 5].
Durch die zunehmende Forschung in
den letzten Jahren sind vielfältige negati-
ve Auswirkungen von Lichtverschmutzung
identifiziert und kategorisiert worden. Am
größten sind die Auswirkungen auf Insek-
ten [6] und Biodiversität [7]. Aber sie betref-
fen auch die menschliche Gesundheit [8, 9].
Auch das Kulturgut Sternenbeobachtung
als eine der ältesten Wissenschaften der
Menschheitsgeschichte ist in Zeiten der
zunehmenden Aufhellung des nächtlichen
Himmels in Gefahr [10, 11]. Dass der Schutz
der Nacht vielen Menschen am Herzen
liegt, zeigt die hohe Akzeptanz von Befrag-
ten zu der Einrichtung von Dark Sky Areas
(deutsch: Sternenparks) zur Stärkung der
nächtlichen Lichtregulierung [12].
Lichtverschmutzung wird seit 2021 im
Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ge-
listet und soll fortan reduziert werden [13].
Seither gilt ein grundsätzliches Verbot für
neue Straßenbeleuchtung und beleuchte-
te Werbeanlagen in Naturschutzgebieten
und Nationalparks. Neu anzubringende
und umgerüstete Beleuchtung an Straßen
und Wegen müssen technisch und konst-
ruktiv so angebracht werden, dass nachtei-
lige Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen
vermieden und reduziert werden. Genaue
Grenzwerte für Lichtemissionen und tech-
nische Anforderungen an die Beleuchtung
im Sinne des Schutzes vor Lichtverschmut-
zung sollen in den nächsten Jahren entwi-
ckelt werden. Diese hätten dann direkten
Einfluss auf den Verkehrsträger Schiene,
wie z. B. bei der Beleuchtung von Bahnhö-
fen oder Baustellen.
Die negativen Auswirkungen von
künstlichem Licht auf Insekten zeigen sich
am deutlichsten durch die Störung der
Orientierung der Tiere. Forschende be-
schreiben diese Anziehung als „Staubsau-
ger-Effekt“, der bei einem großen Teil der
Insekten in Abhängigkeit vom Leuchtentyp
im Laufe einer Nacht zum Tod führt. Weite-
re Wirkungen sind die zeitliche und räum-
liche Desorientierung sowie die Desensibi-
lisierung und Probleme bei der (Wieder-)
Erkennung des Umfeldes [14]. Denn das
künstliche Licht führt zum Beispiel auch
häufig zu teilweiser oder vollständiger Er-
blindung der Tiere.
Die Wirkung des künstlichen Lichts in
der Nacht variiert mit den Eigenschaften
des Lichtes und den jeweils betrachteten
Insektenarten. Laut [15] sind vor allem die
Intensität und die spektrale Komposition -
also die Farbe des Lichtes - relevant. Eine
Dr. Nicola Moczek
PSY:PLAN Institut für Architektur-
und Umweltpsychologie
moczek@psyplan.de
Peter Siemt
Leiter der Organisationseinheit
Grundsätze Technische Gebäu-
deausrüstung
DB InfraGO AG, Geschäftsbereich
Personenbahnhöfe
peter.siemt@deutschebahn.com
Frederick Bott
Referent BALIN
Deutsches Zentrum für Schie-
nenverkehrsforschung
bottf@dzsf.bund.de
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höhere Intensität der Beleuchtung wird
grundsätzlich als schädlicher angesehen
als eine geringere Lichtintensität. Bei der
spektralen Komposition des Lichtes sind
solche pauschalen Aussagen hingegen nur
schwer möglich, da viele Insektenarten in-
dividuelle Lichtsensitivitäten besitzen [16].
Viele Forschende sind sich jedoch einig,
dass die spektrale Komposition des Lichtes
für die Anziehungskraft auf Insekten er-
heblich relevanter ist als die Lichtintensität
[17]. Auch lassen unterschiedliche Studien
darauf schließen, dass Quecksilber-, Ha-
logen- und kompakte Leuchtstoffröhren
einen erheblich negativeren Einfluss auf In-
sekten haben als LED sowie Natriumhoch-
druck- und Niederdruckdampflampen [18].
2. Lichtimmissionen im Bahnbereich
Auch der Schienenverkehr trägt zur Licht-
verschmutzung bei. Im Gegensatz zum
Verkehrsträger Straße sind die Strecken
zwar nicht durchgehend und regelmäßig
beleuchtet, allein in Deutschland sind je-
doch rund 5400 Bahnhöfe mit Beleuchtung
von Bahnhofsgebäuden und Bahnsteigen
ausgestattet (Bild 1). Allein die Länge der
beleuchteten Bahnsteige beträgt insge-
samt schätzungsweise 1900 km. Der jähr-
liche Stromverbrauch für die Bahnhöfe der
Deutschen Bahn kann in Summe mit dem
einer Großstadt von 100.000 Einwohnern
verglichen werden [19]. Ein großer Teil des
Energieverbrauchs wird durch Beleuch-
tungsanlagen verursacht.
Die Beleuchtung erfüllt dabei wichtige
Aufgaben für die Sicherheit von Personal
und Fahrgästen und erlaubt die Orientie-
rung auf dem Bahngelände, die Einhaltung
der Barrierefreiheit und die Prävention vor
Vandalismus. Ein einfaches Abschalten von
Bahnhofs- und Bahnsteigbeleuchtung stellt
somit keine Option dar. Deshalb unterliegt
das Beleuchtungskonzept auch sehr stren-
gen Anforderungen, deren Fokus auf der
Einhaltung der betrieblichen und verkehr-
lichen Sicherheit liegt. Bei der Beleuchtung
werden zudem bereits Aspekte des Klima-
schutzes gemäß des zertifizierten Energie-
managementsystems der DB InfraGO AG
einbezogen. So werden durch die DB Inf-
raGO AG, Geschäftsbereich Personenbahn-
höfe bereits flächendeckend Leuchtmasten
von Natriumdampf-Hochdrucklampen auf
LED-Beleuchtung umgerüstet. In Bezug
auf den Klimaschutz und den Energiever-
brauch sind hierdurch bereits enorme Ef-
fizienzgewinne erreicht worden. Während
herkömmliche Natriumdampf-Hochdruck-
lampen in der 70 W-Ausführung bei einer
Leistungsaufnahme mit Vorschaltgerät von
ca. 90 W etwa 380 kWh pro Jahr verbrau-
chen, kann dieser Verbrauch durch den
Einsatz von weiß leuchtenden LED (4000
Kelvin) mit 22,4 W Leistungsaufnahme auf
etwa 95 kWh, also rund ein Viertel des Ener-
gieverbrauchs pro Jahr, reduziert werden.
Neben dem Klimaschutz gelangen
zunehmend auch weitere, bisher wenig
erforschte Umweltthemen wie der po-
tenzielle Einfluss auf Insekten und die
Insektenvielfalt in den Fokus. In den fol-
genden Abschnitten werden daher mög-
liche Maßnahmen für die Reduzierung
von künstlichem Licht in der Nacht an
Bahnhöfen vorgestellt. Zudem wird mit
dem Forschungsprojekt „BALIN – Insek-
tenschutz an Bahnhöfen durch insekten-
freundliche Beleuchtung“ ein innovatives
Vorhaben vorgestellt, bei dem konkrete
Maßnahmen in der Praxis angewandt
und evaluiert werden.
3. Maßnahmen zur Reduzierung von Licht-
emissionen im Schienenverkehr
Die Reduzierung von Lichtverschmutzung
und damit einhergehender Insektenschutz
können durch unterschiedliche Maßnah-
men erzielt werden.
◼Die Verwendung von energieeffizienten
und dimmbaren Beleuchtungssystemen,
wie LED-Lampen, ermöglicht eine geziel-
te Beleuchtung bei gleichzeitig reduzier-
tem Energieverbrauch.
◼Die Beleuchtung kann auf notwendi-
ge Bereiche beschränkt sein. Mögliche
spektrale Anpassungen der Beleuchtung
sind zudem zu erforschen.
◼Die Installation von Beleuchtungssteue-
rungen kann sicherstellen, dass das Licht
nur eingeschaltet wird, wenn künstliche
Beleuchtung benötigt wird. Bewegungs-
sensoren hingegen gelten im Bahnbe-
trieb als eher ungeeignet. Hauptgründe
hierfür sind in dem hohen Wartungs-
aufwand und der Gewährleistung der
Sicherheit zu sehen.
◼Die Verwendung von Leuchtenoptiken
und die Leuchtenkonstruktion an Be-
leuchtungseinrichtungen können dazu
beitragen, das Licht gezielter auf den Bo-
den zu richten.
1: Typische Beleuchtungssituation entlang einer Eisenbahnstrecke: Inselförmige Beleuchtung von Bahn-
steigen und Haltepunkten, die Strecke ist weitestgehend dunkel Quelle: CC0
2: Die Hauptkriterien für die Eignung von Maß-
nahmen zum Insektenschutz von Beleuchtung.
Über ein Entscheidungsdreieck können Maßnah-
men verglichen und eingeordnet werden
Quelle: eigene Darstellung
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◼Vermeidung von vertikalen Reflexionen
und Aufhellungen im oberen Bereich
der Beleuchtungsmasten durch dunklere
Mastfarbe.
◼Kenntnisse des Personals und der Öffent-
lichkeit zu dem Thema Insektenschutz
und Lichtverschmutzung
Die Sicherheit der Fahrgäste hat im Schie-
nenverkehr oberste Priorität. Bei der Aus-
wahl und Bewertung der Maßnahmen sind
zusätzlich die ökologischen Auswirkungen
(hier auf den Insektenschutz) sowie die
Wirtschaftlichkeit von Bedeutung (Bild 2).
In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit müssen
dabei neben den möglichen Anschaffungs-
kosten einer Maßnahme die Kosten über
den Lebenszyklus bedacht werden (z. B.
Energiekosten, Wartungsaufwand).
Maßnahmen, welche ohne Sicherheits-
einbußen und Mehrkosten umgesetzt
werden können, sind der mattschwarze
Anstrich von Masten (RAL 9005) oder die
Absenkung der Beleuchtungsstärke in den
Nachtstunden auf oberirdischen Bahnstei-
gen. Während der mattschwarze Anstrich
zu einer Verringerung der Reflexionen am
Mast unterhalb der Leuchte führt und auf-
grund der gleichen Anschaffungskosten
quasi kostenneutral ist, kann durch die
zeitweise Reduzierung der Beleuchtungs-
stärke sogar der Energieverbrauch gesenkt
werden. Diese Maßnahmen werden seit
2023 von der DB InfraGO AG bei Neubau-
vorhaben zu Zwecken des Insektenschut-
zes umgesetzt.
Diese Faktoren müssen für den Bahn-
kontext situativ betrachtet werden. Hier
setzt das Projekt „BALIN – Insektenschutz an
Bahnhöfen durch insektenfreundliche Be-
leuchtung“ an. An sechs Pilotbahnhöfen in
der Nähe des Sternenparks Westhavelland
[20] wurden drei unterschiedliche Leucht-
mittel (LED 4000 Kelvin, LED 1800 Kelvin
und Natriumdampf-Hochdrucklampen)
an den Bahnsteigen verbaut (Bild 3). Wäh-
rend die Beleuchtung mit Natriumdampf-
Hochdrucklampen den alten Standard an
deutschen Bahnhöfen darstellt, ist die weiß
leuchtende LED 4000 Kelvin aktueller Stan-
dard bei Modernisierungen und Neubauten.
Die amberfarbene LED 1800 Kelvin wurde
hingegen im Rahmen der Erprobung erst-
malig an Bahnhöfen eingesetzt.
Durch den Einsatz der unterschied-
lichen Leuchten und LED soll durch das
Partnerkonsortium DB InfraGO AG, das
Deutsche Zentrum für Schienenverkehrs-
forschung und das Leibniz-Institut zur Ana-
lyse des Biodiversitätswandels die Anzie-
hung auf Insekten untersucht werden. Die
Insekten werden dabei mithilfe von Kreuz-
fensterfallen gefangen und die Proben
anschließend im Labor analysiert (Bild 4).
Durch diesen Versuchsaufbau an sechs
gleichartigen Bahnhofsstationen kann die
Wirkung der drei Systeme auf Insekten nä-
her bestimmt werden.
Mit den im Projekt erhobenen wissen-
schaftlichen Daten sollen die Regelwerke
und Qualitätskriterien für Bahnhofsbe-
leuchtung zum Schutz der biologischen
Vielfalt erweitert werden. Die Projektergeb-
nisse und gewonnenen Erkenntnisse zur
insektenfreundlichen Beleuchtung sollen
in Publikationen kommuniziert werden
und in Richtlinien zur Bahnhofsbeleuch-
tung einfließen und so bei zukünftigen
Umbau- und Sanierungsmaßnahmen be-
rücksichtigt werden. Die Implementierung
der Projektergebnisse in entsprechende
Standards soll auch Anreize für Hersteller
zur Entwicklung und den Vertrieb von in-
sektenfreundlicher Beleuchtung schaffen.
Wertvolle Ergänzungen werden über ein
vergleichbares Projekt zur Erforschung in-
sektenfreundlicher Straßenbeleuchtung
erwartet [21].
Im Projekt BALIN werden unterschied-
liche Erfahrungen und Perspektiven
auch über Umfragen eingeholt. Teilneh-
men können alle Menschen mit oder ohne
Vorkenntnisse zu dem Themengebiet
(Bild 5).
4. Ausblick
Der Schienenverkehr ist durch seine Be-
deutung und flächendeckende Verbreitung
ein wichtiger Akteur für die meisten gesell-
schaftlichen und umweltbezogenen The-
men. Das dramatische Insektensterben der
letzten Jahre erhöht den Handlungsdruck.
Dies hat der Gesetzgeber mit der Erweite-
rung des BNatSchG bewusst unterstrichen.
Der Blick auf konkrete Maßnahmen und
3: Drei unterschiedliche Leuchtmittel an den Pilotbahnsteigen. Linke Seite vorn: Leuchten mit Natrium-
hochdruckdampflampen, Mitte: LED 1800 K, hinten: LED 4000 K Quelle: Christian Bedeschinski
4: Die speziell für das Projekt konstruierte Kreuz-
fensterfalle an einer 1800 K LED-Leuchte. Die
Insekten werden vom Licht angezogen. Fliegen
sie gegen die Scheiben der Falle, fallen sie über
den Trichter in eine Ethanol-Lösung und werden
konserviert Quelle: Christian Bedeschinski
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Umsetzungsoptionen zeigt jedoch, dass
zwischen unterschiedlichen Faktoren ab-
gewogen werden muss. Neben der ökolo-
gischen Wirksamkeit stehen die Kernfak-
toren Sicherheit und Wirtschaftlichkeit im
Vordergrund. Um zwischen diesen Faktoren
abwägen und geeignete Maßnahmen iden-
tifizieren zu können, braucht es Studien und
konkrete Handlungsempfehlungen.
Das Projekt BALIN wird bis Mitte 2025
den Einfluss der Lichtfarbe unter Berück-
sichtigung der spektralen Lichtverteilung
ermitteln. Darüber hinaus müssen weitere
Maßnahmen wie die Dimmung oder die An-
bringung von Leuchtenoptiken in direktem
Bezug zum Verkehrsträger Schiene evaluiert
und bewertet werden, so dass die Wirkung
unmittelbar festgestellt werden kann.
Das Projekt „Insektenschutz an Bahn-
höfen durch insektenfreundliche Beleuch-
tung (BALIN)“ wird gefördert im Bundes-
programm Biologische Vielfalt durch das
5: Aufruf zur Teilnahme an einer Umfrage im
Rahmen des Projektes BALIN. Diese Umfrage
wurde speziell für die Leserinnen und Leser dieses
Artikels erstellt, sie ist offen bis zum 30.04.2024
Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln
des Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz und nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz (BMUV).
Literatur
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after dramatic plunge in insect numbers (2017): htt-
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[7] Davies, T., Smyth, T. (2017): Why Artificial Light at
Licht gestalten. Natur schützen.
schmidt-strahl.de
Als Q1-Lieferant der Deutsche Bahn AG unterstützen wir Planer
und Projektverantwortliche bei der Auswahl von Leuchten für Neubau
und Erneuerung von Beleuchtungsanlagen. Mehr Infos unter
Leuchten von Schmidt-Strahl sind mit optimierter Linsentechnik
ausgestattet. Für eine gezielte Lichtlenkung, um die Sicherheit zu
erhöhen und gleichzeitig Lichtverschmutzung zu minimieren.
Leuchten für
Bahnsteige
niedrige Gleisgasse
Bahnübergänge
Gleisfelder
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Summary
Light emission and insect mortality – the way rail
contributes to insect protection
Light emission and insect mortality are environ-
mental problems which also affect rail transport.
Particularly, lightening at stations could be identi-
fied as an important driver. There are many differ-
ent measurements for the reduction of unneces-
sary light emission which can be implemented by
keeping the safety regulations. In order to identify
these, some data regarding costs and ecological
efficiency are required. The current BALIN project
builds the basis for it.
Night Should Be a Focus for Global Change Research
in the 21st Century, in: Global Change Biology, 24, 3,
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Towards Insect-Friendly Road Lighting—A Transdisci-
plinary Multi-Stakeholder Approach Involving Citizen
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