ArticlePDF Available

Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit

Authors:

Abstract

In Deutschland ist seit einigen Jahrzehnten eine Auseinanderentwicklung der Lebensverhältnisse zu beobachten. Festmachen lässt sich dies an dem zunehmenden Armutsrisiko, den steigenden Arbeitslosenzahlen und dem engen Zusammenhang zwischen Bildungschancen und sozialer Herkunft. Im Mittelpunkt der vorliegenden Expertise zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung steht die Frage, inwieweit sich diese Entwicklung im Gesundheitsstatus der Bevölkerung widerspiegelt.
A preview of the PDF is not available
... Billstedt und Horn gehören zu den sozial schwächsten Stadtteilen Hamburgs. Die so ziale Benachteiligung stellt einen wesentlichen Risikofaktor für das Auftreten chronischsomatischer und psychischer Erkrankungen schon im mittleren Alter dar (Lampert, Saß et al. 2005;Kopetsch & Maier 2016). Diese Erkrankungen reduzieren die Möglichkeit der Integration der Bevölkerung in den Arbeitsmarkt und sind mit einem höhe-ren Arbeitslosigkeitsrisiko verbunden. ...
Chapter
Full-text available
A digital twin of Hamburg's traffic patterns as an analysis tool for epidemiological questions, using the example of the spread of viruses via public transport
... Diese sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit (kurz ‚gesundheitliche Ungleichheit') findet sich für alle drei sozioökonomischen Ungleichheitsdimensionen und für eine Vielzahl von unterschiedlichen Gesundheitsdimensionen, wie die subjektive Gesundheitseinschätzung, die psychische Gesundheit oder chronische Krankheiten, wie Koronare Herzkrankheit (KHK), Krebserkrankungen oder Typ 2 Diabetes Mellitus. Auch die Risiken einer krankheitsbedingten Frühberentung sowie vorzeitiger Mortalität sind bei Menschen der unteren Statusgruppe deutlich erhöht (Lampert, 2016;Wendt & Wolf, 2006). ...
Article
Full-text available
Soziale Ungleichheit ist allgegenwärtig und betrifft alle Lebensbereiche, sei es in ökonomischer, kultureller oder geschlechtsspezifischer Hinsicht. Die Beiträge des Bandes widmen sich diesem ubiquitären Phänomen und untersuchen ganz unterschiedliche Formen und Dimensionen sozialer Ungleichheit, gehen ihren Ursachen nach und fragen nach Lösungsansätzen. Auf diese Weise wird das Phänomen nicht nur in seiner Komplexität sichtbar, sondern es wird zugleich ein Panorama unterschiedlicher disziplinärer Herangehensweisen eröffnet, stammen die Beiträge doch aus der Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaft, Soziologie, Psychologie, Geographie, Medizinsoziologie und Rechtswissenschaft. Social inequality is omnipresent and affects all areas of life, be it in economic, cultural or gender-specific terms. The contributions in this volume are dedicated to this ubiquitous phenomenon and examine varied forms and dimensions of social inequality, investigate its causes and ask about possible solutions. In this way, the phenomenon not only becomes visible in its complexity, but at the same time a panorama of diverse disciplinary approaches is opened up, as the contributions come from history, literature and cultural studies, sociology, psychology, geography, medical sociology and law.
... Billstedt und Horn gehören zu den sozial schwächsten Stadtteilen Hamburgs. Die so ziale Benachteiligung stellt einen wesentlichen Risikofaktor für das Auftreten chronischsomatischer und psychischer Erkrankungen schon im mittleren Alter dar (Lampert, Saß et al. 2005;Kopetsch & Maier 2016). Diese Erkrankungen reduzieren die Möglichkeit der Integration der Bevölkerung in den Arbeitsmarkt und sind mit einem höhe-ren Arbeitslosigkeitsrisiko verbunden. ...
Chapter
Full-text available
Die Bevölkerung in Hamburg wird heterogener. Die weiterhin bestehenden sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten von Menschen mit Migrationshintergrund werfen Fragen nach Veränderungen der psychosozialen Versorgung und der interkulturellen Öffnung des Gesundheits- und Versorgungssystems in Deutschland immer drängender auf. Dass Veränderungen auch in kurzer Zeit und in kleinräumigen Gebieten gelingen können, zeigt das Beispiel der gesundheitlichen Versorgung von Geflüchteten in Hamburg. In den letzten Jahren hat sich hinsichtlich der interkulturellen Öffnung des psychosozialen Versorgungssystems in Hamburg einiges bewegt. Im vorliegenden Beitrag konnten wir auf eine Reihe von ambulanten Versorgungsangeboten, Beratungsstellen und Projekten in Hamburg hinweisen, die sich als gelingende Beispiele für die interkulturelle Öffnung in der psychosozialen Versorgung ansehen lassen. Gleichzeitig weisen die genannten Beispiele darauf hin, dass dies nur erste Schritte sind, die in der Zukunft energischer verfolgt werden sollten, um auch zukünftig eine bedarfsgerechtere Versorgung in einer sich stetig verändernden Gesellschaft zu ermöglichen. Immer noch sind z. B. die ambulanten Versorgungsangebote sehr stark vom individuellen Engagement einzelner Personen oder Vereine abhängig und noch nicht ausreichend in die Regelversorgung integriert. Diskriminierungserfahrungen und existenzielle Nöte stellen zusätzliche Barrieren dar, deren Überwindung nicht nur gesundheitspolitische Entscheidungen, sondern gesamtgesellschaftliche Veränderungen erfordern.
Thesis
Full-text available
Der Begriff Care Leaver:in adressiert und kollektiviert junge Menschen, die zumindest zeitweise und auf der Grundlage eines Hilfeplanverfahrens, außerhalb der Herkunftsfamilie in stationären Wohnformen (u.a. Wohngruppen, Wohngemeinschaften, betreutes Wohnen) oder in der Vollzeitpflege (u.a. Fremdpflege, Pflegefamilien, Verwandtschaftspflege, Netzwerkpflege) aufgewachsen sind und von dort den Weg ins Erwachsenenleben beginnen. Für die Gruppe der in der Regel soziokulturell, bildungsbezogen und politökonomisch benachteiligten Heranwachsenden hat sich nicht nur im Fachdiskurs, sondern ebenso vonseiten der Selbstvertretungsvereine die Bezeichnung Care Leaver:in durchgesetzt (u.a. Careleaver e.V. Deutschland, Care Leaver Verein Österreich, International Care Leavers network). Neben der Erfahrung im Kinder- und Jugendhilfekontext hat in den letzten Jahrzehnten insbesondere der strukturelle und lebensweltliche Übergang von der Jugendhilfe ins eigenverantwortliche Erwachsenenleben an sozialpädagogischer Aufmerksamkeit, sozialwissenschaftlicher Forschungstätigkeit und vermehrter Projektaktivität gewonnen, um die überwiegend riskanten und deprivierenden Übergangsbedingungen in einen sozial- und bildungswissenschaftlichen sowie jugendpolitischen Diskurs zu bringen. Im deutschsprachigen Raum gibt es wenig empirisches Grundlagenwissen darüber, wie sich Lebenslagen, Lebensverläufe und Lebenskonzepte Heranwachsender mit Erfahrung im Kinder- und Jugendhilfekontext während der heterogenen Leaving Care Prozesse gestalten. Vornehmlich die (Aus-) Bildungs- und Berufswege, die soziokulturellen Lebenslagen sowie die soziostrukturellen und personalen Teilhabemöglichkeiten und -barrieren sind nur partiell erforscht und unzureichend beachtet. Inwieweit Kinder- und Jugendhilfekontexte das Wohlbefinden und den Bildungs- und Berufserfolg während der Leaving Care Prozesse und im Zuge des sich entwickelnden Erwachsenenalters beeinflussen, wurde daher mithilfe eines offenen, qualitativen und rekonstruktiven Ansatzes empirisch und explorativ untersucht Im Fokus stehen die Teilhabedimensionen Bildung und Gesundheit, da sich die Wechselwirkung dieser Dimensionen im partizipativen Forschungsprozess als primäre und sekundäre Zweckmäßigkeit zur kohärenten Lebensgestaltung im jungen Erwachsenenalter dokumentiert haben. Auf Grundlage der partizipativen Forschungspraxis wurde der Frage nachgegangen, weshalb die jungen Menschen die Erfahrungen in den Kinder- und Jugendhilfekontexten als Belastung in ihrer gegenwärtigen Lebenslage wahrnehmen. Damit wird die Kinder- und Jugendhilfeerfahrung im gesellschaftlichen Kontext verortet und es erfolgt eine soziogenetische Annäherung an das diskursiv hergestellte kollektive Heimtrauma. Mit dem Begriff des kollektiven Heimtrauma können im Kinder- und Jugendhilfekontext sequentielle Traumaprozesse in den Blick genommen und erforscht werden, die als öko-bio-psycho-soziale Antwort auf selbstbezogene, interpersonale und kollektive Gewalt- und Entfremdungserfahrungen Schmerz herstellen und Heranwachsende nachhaltig verwunden. Die Traumafolgen sind dann wiederum die Lösung zum Überleben und bilden Strukturen und Verhaltensstrategien aus, die nicht nur konstruktiv und lösungsorientiert sind. Insgesamt hat der partizipative Forschungsprozess mit der Fokus- und/oder Referenzgruppe zur kollektiven Katharsis beigetragen, kann allerdings nicht den Anspruch erheben, die beschädigten Beziehungen und Familienkonstellationen, die biografischen Kränkungen und krisenhaften Übergänge, die körperlichen Symptomatik, die gesellschaftlichen Verletzungen sowie die existenziellen Verunsicherungen und Verletzungen der axiologischen Dimension zu schützen, befreien, ermächtigen, heilen oder ganz zu machen. Wenn das kollektive Heimtrauma das Problem ist, dann sind partizipative Forschungsprozesse zwar nicht die Lösung, aber eine Möglichkeit um Räume zu öffnen, in denen Anbindung und Realisation angeregt werden kann. Im Sinne einer demokratischen und menschenrechtsorientierten Staatsordnung und Verwaltung sind die Stimmen der jungen Erwachsenen zudem unerlässlich, wenn es um die Erarbeitung von Gerechtigkeit geht. Keywords: Rekonstruktive Sozial- und Bildungsforschung, Partizipative Forschung, Netzwerkforschung, Leaving Care, Traumaprozesse und -folgen, Wohlbefinden
Article
Zusammenfassung Ziel der Studie Ziel der Studie ist es, die Verteilungsunterschiede von psychischen Auffälligkeiten (Emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeiten, Probleme mit Gleichaltrigen, Hyperaktivität) bei 11- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen zwischen sozioökonomischen Statusgruppen zu untersuchen. MethodikDatenbasis bildete die Querschnittserhebung der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ – KiGGS Welle 2 (2014–2017, n=15.023). Es wurden Daten von 11- bis 17-jährigen Jugendlichen (n=6599) insgesamt und getrennt nach zwei Altersgruppen analysiert. Als abhängige Variable fungierten die Elternangaben zum „Strengths and Difficulties Questionnaire“ (SDQ). Als unabhängige Variable diente ein mehrdimensionaler Indexwert, der den sozioökonomischen Status (SES) der Familie repräsentiert. Prävalenzen und auf binären logistischen Regressionen basierende Odds Ratios (OR) werden ausgewiesen. ErgebnisseEtwa 15,7% der 11- bis 17-Jährigen wiesen psychische Auffälligkeiten auf. Mädchen zeigten häufiger internalisierende und Jungen eher externalisierende Auffälligkeiten. Psychische Auffälligkeiten waren bei Jugendlichen aus Familien mit niedrigem SES im Vergleich zu denen mit hohem SES mehr als 2-fach erhöht (aOR: 2,32; 95%-KI: 1,81–2,97; p<0,001). Mädchen aus Familien mit niedrigem SES wiesen im Gegensatz zu Mädchen mit hohem SES deutlich häufiger Auffälligkeiten in den Subdimensionen wie „Emotionale Probleme“ auf (aOR: 2,06; 95%-KI: 1,49–2,98; p<0,001). Bei Jungen fanden sich geringfügige Verteilungsunterschiede nach SES. SchlussfolgerungPsychische Auffälligkeiten sind bei Jugendlichen nach SES ungleich verteilt. 11-bis 17- jährige Jungen sind unabhängig vom SES häufiger von psychischen Auffälligkeiten betroffen, während bei Mädchen die Verteilungsunterschiede nach SES stärker ausgeprägt sind.
Chapter
Dass die Herstellung von Teilhabe als Aufgabe der Jugendhilfe gesehen werden kann und auch in den aktuellen Diskursen wird, machen sowohl die sozialwissenschaftlichen Konzepte von Sozialpolitik als auch die Diskussion zur ‚inklusiven‘ Jugendhilfe deutlich. Dabei ist es eine Frage der Zeit, bis die Forderungen nach Wirkungsnachweisen in Bezug auf Teilhabe, wie sie – wie oben gezeigt – momentan durch das BTHG schon für die Eingliederungshilfe verlangt werden (können), auch gegenüber der Jugendhilfe offensiver vertreten werden und sie dazu aufgefordert wird, ihren Beitrag zur Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu beziffern. Einzelne Wirkindikatoren, die in Teil II dieser Arbeit diskutiert werden, weisen schon heute – allerdings meist implizit, ohne sie dezidiert als Teilhabeeffekt zu bezeichnen – den Grad an Inklusion, Exklusion oder Verwirklichungsmöglichkeiten aus.
Article
Full-text available
Introduction The worldwide migration movement is growing and thereby challenging the health care systems of immigration countries like Germany to make health care equally accessible for all people. Due to their low oral health status and low uptake rates of dental treatment and prevention, migrants were detected as a vulnerable group. Data regarding dental care access barriers of this group is limited. Therefore, the following study established a deeper understanding of unknown access barriers. Methods Nine expert interviews and one focus group interview were conducted semi-structured via interview guideline in the period of August until October 2018. The experts were persons with strong vocational interactions and experiences with the sector oral health care and migration. The focus group participants had a Turkish migration background. Results The expert and focus group interviews revealed a variety of barriers that exist toward dental treatment and prevention for migrants. Language, perceived significance of oral health, oral health knowledge, health socialization and patient-dentist interaction were detected to be the main barriers with underlying subthemes and interactions. Furthermore, a predominantly not precaution-oriented dental service utilization of migrants was underlined by the interviewees. Additionally, ways to reach a higher cultural sensitivity in oral health care were stated. Conclusion With respect for research, there is a need for the integration of migrant-specific items when collecting health data from people. With respect for policy, there is a need for more structural and individual attention for promoting equal access to oral health care and prevention measures for people with a migrant background.
Article
Full-text available
Unter Stress wird die starke Beanspruchung eines Organismus durch innere oder äußere Reize verstanden. Die evolutionär betrachtet lebenswichtige Aktivierung des Organismus in Bedrohungssituationen ist heutzutage häufig mit negativen Auswirkungen für Körper und Psyche verbunden. Da Stress durch die Interaktion einer Person mit ihrer Umwelt entsteht, können Präventionsmaßnahmen sowohl auf Individualebene als auch auf struktureller und gesellschaftlicher Ebene ansetzen. – Schlagworte: Stress, Stressbewältigung, Alarmreaktion, Stressor, transaktionales Stressmodell
Article
Das Berufsfeld der (zahn-)medizinischen Fachangestellten ist berufsfelddidaktisch noch nicht erschlossen. Die Aussagen der Theorien aus der angrenzenden Pflegedidaktik nur beschränkt gültig. Doch wie soll man sich einem Beruf nähern, der bislang wissenschaftlich nahezu ignoriert wurde? Mit der soziologischen Systemtheorie nach Niklas Luhmann wird in der vorliegenden Arbeit der Versuch gestartet, die Logiken der Berufe MFA/ZFA zu explizieren. Dabei werden sowohl betriebliche Anforderungen an die Fachangestellten als auch Reflexionspunkte und Entwicklungspotentiale für die schulische Ausbildung expliziert.
Chapter
Dass Vorbeugen besser sei als Heilen, ist ein alter Topos – nur findet er in der sozialen Wirklichkeit zu wenig Beachtung, vor allem im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die am Rande der Gesellschaft leben bzw. von ihr gar als „Systemsprenger“ betrachtet werden. Aufwachsen ist eine schöne, aber leider auch für nicht wenige Kinder bzw. Jugendliche eine riskante Lebensphase, bei denen die Entwicklung von Selbstwirksamkeit und im Ergebnis eine gefestigte Persönlichkeitsbildung unterbleibt. Innerhalb der Gruppe der sozial Ausgegrenzten sind es vor allem die „isolierten Inaktiven“ und die „eingebundenen Hasardeure“, die nicht über Fähigkeiten besitzen, die Gelegenheiten zu nutzen, die die Gesellschaft für eine soziale Integration bietet. Sie stören bestenfalls, ihr Verhalten wird sanktioniert und oftmals werden sie schlicht ‚weggesteckt‘. Dabei halten Sozial- und Bildungsgesetze durchaus Angebote vor, wie denn Kindern und Jugendlichen Selbstwirksamkeit ermöglicht und zur Entfaltung einer eigenständigen Persönlichkeit verholfen werden kann. Programmatisch wird durchgängig auf eine Stärkung körperlicher Entfaltung und Erfahrung gesetzt. Doch diese Maßnahmen verlangen eine ‚Mitwirkung‘ sei es der Betroffenen selbst, sei es des sozialen Umfeldes. Nicht diese Kinder und Jugendlichen ‚sprengen‘ das Sozial- und Bildungssystem, sondern viele dieser Regelungen gehen von Voraussetzungen aus, die bei diesen Kindern und Jugendlichen nicht gegeben sind. Doch es gibt Ansätze, diesen Prozess des Herausdrängens bzw. Ruhigstellens umzukehren – von den inzwischen weit verbreiteten Frühen Hilfen bis hin zur Ausweitung sogenannter „Flexibler Hilfen“.
Article
Full-text available
In all European countries, the rates of death were higher in groups of lower socioeconomic status, but the magnitude of the inequalities between groups of higher and lower socioeconomic status was much larger in some countries than in others. Inequalities in mortality were small in some Southern European countries and very large in most countries in the eastern and Baltic regions. These variations among countries appeared to be attributable in part to causes of death related to smoking or alcohol use or amenable to medical intervention. These results imply that there is opportunity to reduce inequalities in mortality. Developing policies and interventions that effectively target the structural and immediate determinants of inequalities in health is an urgent priority for public health research.
Article
Full-text available
To compare countries in western Europe with respect to class differences in mortality from specific causes of death and to assess the contributions these causes make to class differences in total mortality. Comparison of cause of death in manual and non-manual classes, using data on mortality from national studies. Eleven western European countries in the period 1980-9. Men aged 45-59 years at death. A north-south gradient was observed: mortality from ischaemic heart disease was strongly related to occupational class in England and Wales, Ireland, Finland, Sweden, Norway, and Denmark, but not in France, Switzerland, and Mediterranean countries. In the latter countries, cancers other than lung cancer and gastrointestinal diseases made a large contribution to class differences in total mortality. Inequalities in lung cancer, cerebrovascular disease, and external causes of death also varied greatly between countries. These variations in cause specific mortality indicate large differences between countries in the contribution that disease specific risk factors like smoking and alcohol consumption make to socioeconomic inequalities in mortality. The mortality advantage of people in higher occupational classes is independent of the precise diseases and risk factors involved.
Article
Full-text available
To assess the extent to which observed associations at population level between income inequality and mortality are statistical artefacts. Indirect "what if" simulation by using observed risks of mortality at individual level as a function of income to construct hypothetical state level mortality specific for age and sex as if the statistical artefact argument were 100% correct. Data from the 1990 census for the 50 US states plus Washington, DC, were used for population distributions by age, sex, state, and income range; data disaggregated by age, sex, and state from the Centers for Disease Control and Prevention were used for mortality; and regressions from the national longitudinal mortality study were used for the individual level relation between income and risk of mortality. Hypothetical mortality, while correlated with inequality (as implied by the logic of the statistical artefact argument), showed a weaker association with states' levels of income inequality than the observed mortality. The observed associations in the United States at the state level between income inequality and mortality cannot be entirely or substantially explained as statistical artefacts of an underlying individual level relation between income and mortality. There remains an important association between income inequality and mortality at state level over and above anything that could be accounted for by any statistical artefact. This result reinforces the need to consider a broad range of factors, including the social milieu, as fundamental determinants of health.
Article
Full-text available
Maternal mortality is a sensitive indicator of social inequalities and is closely linked to socioeconomic and marital status. In the former West Germany the risk of maternal death is 1.8 times higher in unmarried women than in married women, and being unmarried is closely associated with lower socioeconomic status. German reunification, which took place in 1990, was accompanied by major social and societal changes in the former East Germany. Overall fertility declined by 60% between 1989 and 1994, but the proportion of births to unmarried women rose progressively from 23% in 1980 to 42% in 1996. We examined the impact of marital status on maternal mortality in the period before and the period after German reunification in the area covered by the former East Germany (referred to in this article as eastern Germany).
Article
This paper presents evidence on income-related inequalities in self-assessed health in nine industrialized countries. Health interview survey data were used to construct concentration curves of self-assessed health, measured as a latent variable. Inequalities in health favoured the higher income groups and were statistically significant in all countries. Inequalities were particularly high in the United States and the United Kingdom. Amongst other European countries, Sweden, Finland and the former East Germany had the lowest inequality. Across countries, a strong association was found between inequalities in health and inequalities in income.
Article
Using data from the National Survey of Families and Households, the Survey of Income and Program Participation, and the National Health Interview Survey, I estimate the structural impact of income on the following measures of health: self-assessed health status, work and functional limitations, bed days, average daily consumption of alcohol, and scales of depressive symptoms and alcoholic behavior. Both ordinary and IV estimates indicate that increases in income significantly improve mental and physical health but increase the prevalence of alcohol consumption. Cost-benefit analyses of government policies that may reduce disposable income should take into account potential effects on morbidity.
Article
To examine the changing relation between income inequality and mortality through different stages of economic development in Taiwan. Regression analysis of mortality on income inequality for three index years: 1976, 1985, and 1995. 21 counties and cities in Taiwan. All age mortality and age specific mortality in children under age 5. When median household disposable income was controlled for, the association between income inequality and mortality became stronger in 1995 than in 1976. Especially, the association between income inequality and mortality in children aged under 5, with adjustment for differences in median household disposable income, changed from non-significant in 1976 to highly significant in 1995. In 1995, the level of household income after adjustment for income distribution no longer had a bearing on mortality in children under 5. The health of the population is affected more by relative income than by absolute income after a country has changed from a developing to a developed economy.
East-West mortality divide and its potential explanations: proposed research agenda
  • M Marmont
, M.; Marmont, M., East-West mortality divide and its potential explanations: proposed research agenda, in: British Medical Journal 312 (1996) 421-425. 3Vgl. z. B. Ettner, S., New evidence on the relationship between income and health, in: Journal of Health Economics 15 (1996) 67-85.
Income-related inequalities in health: some international comparisons
  • Doorslaer
  • Eddy
4Van Doorslaer, Eddy, et al., Income-related inequalities in health: some international comparisons, in: Journal of Health Economics 16 (1992) 93-112.