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journal für lehrerInnenbildung
jlb
no.4
2023
Gesamtausgabe online unter:
hp://www.jlb-journallehrerinnenbildung.net
hps://doi.org/10.35468/jlb-04-2023
ISSN 2629-4982
Erfolg
der Lehrpersonenbildung
in Ostasien
Bibliograe:
Manuela Keller-Schneider, Irina Kahre,
Sabine Weiß und Ewald Kiel:
Berufswahlmove von ostasiaschen und
deutschsprachigen Lehramtsstudierenden.
journal für lehrerInnenbildung, 23 (4), 24-39.
hps://doi.org/10.35468/jlb-04-2023-02
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Manuela Keller-Schneider,
Irina Kahre, Sabine Weiß und
Ewald Kiel
Berufswahlmove
von ostasiaschen
und deutschsprachigen
Lehramtsstudierenden
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Berufswahlmove von ostasiaschen und deutschsprachigen Lehramtsstudierenden
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Einleitung
Berufswahlmove und ihre Passung auf individuelle Wünsche und
beruiche Anforderungen (Holland, 1997) tragen zur Berufswahlent-
scheidung bei (Denzler, Fiechter & Wolter, 2005) und werden in westli-
chen Ländern als bedeutend betrachtet. Sie lassen sich in intrinsische,
auf die beruiche Tägkeit ausgerichtete Move sowie in extrinsische,
durch die Berufsausübung erzielte Folgen und in pragmasche, den
Möglichkeiten entsprechende Move gliedern und je Kategorie weiter
ausdierenzieren (Wa & Richardson, 2007; Keller-Schneider, Weiß &
Kiel, 2018). Individuelle Faktoren wie Vorerfahrungen, Selbstkonzept
sowie kulturelle und kontextuelle Faktoren sind von Bedeutung. In-
wiefern sich Lehramtsstudierende aus unterschiedlichen Ländern, die
in je spezischen Kontexten sozialisiert wurden, in ihren Berufswahl-
moven unterscheiden, wird in einer länderübergreifenden Studie
(von PH Zürich und LMU München geleitet) untersucht.
Mit Bezug auf die Themak dieses Themenhees werden Daten von
Lehramtsstudierenden aus der Schweiz und aus Deutschland als Ver-
treter*innen des deutschsprachigen, westeuropäischen Raumes und
Daten von ostasiaschen Lehramtsstudierenden aus China, Taiwan
und Japan genutzt. Inwiefern sich diese in ihren Moven unterschei-
den, wird im folgenden Beitrag dargelegt.
Berufsndungsprozess
Berufswahlmove
Der Prozess der Berufswahl setzt vor dem eigentlichen Klären der
Berufswahl ein und dauert bis in den Berufseintri an, wie in Abbil-
dung 1 dargestellt wird. Kulturelle Gegebenheiten rahmen den Pro-
zess, Vorerfahrungen münden in ein Selbstkonzept beruicher Fä-
higkeiten (Wa & Richardson, 2007). Ein Abgleichen mit personalen
Wünschen und Interessen sowie beruichen Anforderungen (Holland,
1997) führt zur Studien- und Berufswahl. Der Studienabschluss be-
rechgt zum Einseg in den Beruf; inwiefern dieser erfolgt, wird von
weiteren Faktoren mitbesmmt. Im Fokus des Aufsatzes stehen die
eigentlichen Studien- und Berufswahlmove, die in Abbildung 1 grau
hinterlegt sind und sich aufgrund theorescher Herleitungen in drei
Hauptbereiche gliedern.
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Berufswahlmove lassen sich über die drei Movkategorien hinaus
weiter ausdierenzieren, wie zahlreiche Studien zeigen (Brookhart &
Freeman, 1992; Rothland, 2014; Wa & Richardson, 2007). Bedingt
durch die je spezische Ausdierenzierung ist die Vergleichbarkeit der
Studien jedoch erschwert (Rothland, 2014). Die je spezischen Stu-
dien decken die je untersuchten Move und Movkonstellaonen ab.
Intrinsische Move sind in westeuropäischen Ländern stärker ausge-
prägt als extrinsische (König, Rothland, Darge, Lünnemann & Tachtsog-
lou, 2013; Pohlmann & Möller, 2010; Rothland, 2014). Die Berufswahl
wird insbesondere vom Mov der Freude an der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen getragen (Denzler & Wolter, 2006; Rothland, 2014).
Extrinsische Move sind den intrinsischen untergeordnet, in Entwick-
lungsländern aber stärker ausgeprägt als in Industrieländern (Basck,
2000). Befunde einer deutsch-schweizerischen Studie zeigen, dass sich
in den Befunden zu den länderdierenten Ausprägungen der extrinsi-
schen Move die Anstellungsbedingungen spiegeln (Keller-Schneider,
Weiß & Kiel, 2018). Pragmasche Move nehmen ein geringes Ge-
wicht ein (Keller-Schneider, Weiß & Kiel, 2018).
Abb. 1 Beruf
Berufseintritt
Studium zur.
Lehrperson
Intrinsisch
Intrinsisch pädagogisch
• Arbeit mit Kindern/Jugendlichen
• Zusammensein mit Kindern/Jugendlichen
• Lernen ermöglichen, fördern
Intrinsisch fachlich
• Interesse an Vermittlung
• Interesse am Fach
Intrinsisch im weiteren Sinn
• Gesellschaftliche Relevanz
• biografisch geprägt
• Herausfordernder Beruf
Extrinsisch
• Sicherheit
• Gestaltungsfreiraum
• Gesellschaftliches Ansehen, Status
Pragmatische Motive
Gründe:
• auf Empfehlung anderer
• fehlende Alternativen
• geringe berufliche Kenntnisse und Interesse
Studienwahlmotive
• Nützliches Studium
• Geringe Anforderungen im Studium
Berufsbezogene
Berufswahlmotive
Weitere Berufs-
und
Studienwahlmotive
Berufswahl
(antizipiert)
Kultureller Hintergrund
Vorerfahrungen
Selbstkonzept
Befragung von
Lehramtsstudierenden
in unterschiedlichen Länderkontexten
s- und Studienwahlmove im Prozess der Berufsndung (Keller-Schnei-
der et al., 2018, S. 222)
Intrinsische Move richten sich auf die beruiche Tägkeit; sie lassen
sich gliedern in pädagogische Move, wie die Freude an der Arbeit
mit Kindern und Jugendlichen sowie Lernen zu ermöglichen und zu
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fördern, und in fachbezogene Move, wie die Freude an der Vermi-
lung von Fachinhalten.
Intrinsische Move im weiteren Sinne fokussieren ebenfalls auf die
beruiche Tägkeit, setzen diese in einen erweiterten Bezugsrahmen
und zeigen sich im Mov der gesellschalichen Relevanz der Berufs-
arbeit (auch Idealismus oder soziale Nützlichkeit genannt), im Mov
der biograschen Prägungen und im Mov hinsichtlich eines heraus-
fordernden und vielfälgen Berufs.
Extrinsische Move umfassen den aus der Berufsarbeit insgesamt
hervorgehenden individuellen Gewinn, der nicht direkt mit der be-
ruichen Tägkeit und ihrer Bedeutung in Verbindung steht, wie das
Mov des Status, der im gesellschalichen Kontext dem Beruf zuge-
schrieben wird und sich auch im Gehalt, den Arbeitsbedingungen, wie
die Arbeitszeitgestaltung, spiegelt oder das Mov der Sicherheit, die
mit den Anstellungsbedingungen einhergeht. Aufgrund der Kontext-
prägung extrinsischer Move kann angenommen werden, dass diese
länderspezisch variieren und konjunkturbedingt schwanken (Neuge-
bauer, 2015).
Pragmasche Move können Gründe beinhalten, die zur Berufswahl
beigetragen haben, wie die Empfehlung anderer, fehlende Alterna-
ven oder geringe berufsbezogene Kenntnisse und Interessen (Wa &
Richardson, 2007). Als auf die Studienwahl bezogene pragmasche
Move zeigen sich das Mov der Ntzlichkeit des Studiums sowie das
Mov der erwarteten Anforderungen, die mit dem Lehramtsstudium
einhergehen.
Inwiefern diese Movlage auch auf Länder im asiaschen Raum zu-
tri, wird im folgenden Beitrag untersucht.
Kontexaktoren
Der Berufsndungsprozess wird nicht nur von individuellen Faktoren
geprägt, sondern steht in einem gesellschalichen Kontext, der über-
geordnet die individuellen Neigungen rahmt. In der Studie STeaM
(Student Teachers’ Moves, Keller-Schneider et al., 2018) wird in Län-
dervergleichen untersucht, inwiefern sich Studierende unterschied-
licher Länder in ihren Berufswahlmoven unterscheiden. Mit Blick
auf das Thema des Hees werden für diesen Beitrag zwei deutsch-
sprachige Länder ausgewählt, die in der Studienstruktur und den An-
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stellungsbedingungen dierieren, sowie die ostasiaschen Länder, die
sich aufgrund von Begegnungen auf Kongressen für eine Mitarbeit
entschieden. Wie sich die einbezogenen Länder unterscheiden, wird
anhand von spezischen Komponenten aufgezeigt. Tabelle 1 zeigt
einen Auszug aus einem Ranking der Länder bezüglich Status, Lohn
und Schüler*innenleistungen aus PISA 2015 (Dolton & She, 2018,
S. 22).
Status des Berufs von Lehrpersonen: Der Status eines Berufs wider-
spiegelt das gesellschaliche Ansehen des Berufs als kollekve Wert-
schätzung und Anerkennung. In der Rangfolge im internaonalen Ver-
gleich von 35 Ländern (Dolton & She, 2018, S. 18) nimmt China den
ersten Platz ein (Index 100), Taiwan den drien (Index 70), die Schweiz
den vierzehnten (Index 44), Japan den achtzehnten (Index 38) und
Deutschland den einundzwanzigsten (Index 34).
Lohn: Deutsche Lehrpersonen können im internaonalen Vergleich
als gut Verdienende bezeichnet werden (OECD, 2014). Auch die Löh-
ne in der Schweiz gelten als hoch (Dolton & She, 2018), im Vergleich
mit anderen Hochschulberufen jedoch als geringer (Caaneo & Wol-
ter, 2016). Gemäss den auf die Lebenskosten bezogenen, adjuserten
Lohnsummen (vgl. Dolton & She, 2018, Tab. 1) liegen die Löhne der
ostasiaschen Länder unterhalb der beiden deutschsprachigen west-
europäischen Länder. Auf die Löhne schweizerischer und deutscher
Lehrpersonen folgen jene aus Taiwan, Japan und China.
Tab. 1 Statusindex, adaperte Lohnsumme und PISA-Leistungen
(Dol ton & She, 2018, S. 22)
Statusindex
Lohn
(USD, ppp andjusert)
PISA-Ranking (2015)
(over all Scores:
1 = hoch, 35 = ef)
China 100 12.210 7
Taiwan 70,2 40.821 3,5
Schweiz 43,7 77.491 10
Japan 37,4 31.461 2
Deutschland 33,4 65.396 8,5
Anmerkung: 1 = höchster PISA-Wert, 35 = efster PISA-Wert
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Leistungen der Schüler*innen: Aus den PISA-Ergebnissen von 2015
geht eine weitere Rangfolge der Länder hervor: Von den 35 in den Ver-
gleich einbezogenen Ländern (Dolton & She, 2018) erscheint Japan an
der ersten Stelle (PISA-Score 2), gefolgt von Taiwan (PISA-Score 3,5),
China (PISA-Score 7), Deutschland (PISA-Score 8,5) und der Schweiz
(PISA-Score 10).
Aus der Zusammenschau von Status, Lohn und Schüler*innenleistun-
gen geht hervor, dass sich keine trivialen Zusammenhänge zwischen
den unterschiedlichen Kontexaktoren, die auf die Berufswahl Ein-
uss haben könnten, nden lassen.
Einstellungsbedingungen und Arbeitsplatzsicherheit: In Deutschland
werden den Lehrpersonen in den meisten Bundesländern mit Ab-
schluss des Zweiten Staatsexamens Stellen zugewiesen, mit der Mög-
lichkeit einer Lebensstelle durch Verbeamtung. Damit ist eine hohe
Arbeitsplatzsicherheit verbunden, die sich im entsprechenden extrin-
sischen Berufswahlmov niederschlägt. In der Schweiz suchen sich
Lehrpersonen Anstellungen auf dem freien Arbeitsmarkt, Kündigun-
gen sind jährlich mit einer dreimonagen Kündigungsfrist möglich;
dies ermöglicht den Lehrpersonen, den Arbeitsort zu wechseln und
die Berufsbiograe zu gestalten (Keller-Schneider, 2019). Den Schulen
und der Bildungsverwaltung erönet sich die Möglichkeit, auf demo-
grasche Veränderungen und Qualitäten der ausgeübten Berufsquali-
tät einzelner Lehrpersonen zu reagieren. Im Vergleich zu deutschen
Lehrpersonen ist bei den schweizerischen das extrinsische Mov der
Arbeitsplatzsicherheit schwächer ausgeprägt (Keller-Schneider et al.,
2018). In China besteht ebenfalls eine freie Wahl der Schule bzw. der
Lehrperson, welche von einer Schule eingestellt wird; ein gegenseig
unterschriebener Arbeitsvertrag regelt Rechte und Pichten, wodurch
eine Gleichberechgung von Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in
angestrebt werde. Bewertungen von Lehrpersonen und die Praxis
‚dismiss of the last one in the teachers evaluaon list‘ zur Opmie-
rung der Performanz von Lehrpersonen erhöhe den Druck auf die
Lehrpersonen (Niu, 2009, S. 13). Durch die Praxis, dass die letztran-
gierte Lehrperson auf der Evaluaonsliste die Schule verlassen müsse,
unabhängig davon, ob ihre Leistungen gut seien, erhöhe den Druck.
Auch in Japan werden die Stellen ausgeschrieben. Die Auswahl erfolgt
über einen schrilichen Test in Lehre, Pädagogik, Recht und weiteren
Bereichen. Auf den bestandenen ersten Test folgt ein zweiter, dessen
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Bestehen Voraussetzung für die Einstellung ist (Yamasaki, 2016). Lehr-
personen werden angehalten, alle paar Jahre die Stelle zu wechseln
und mindestens einmal in einer ländlichen Region zu arbeiten (Ya-
masaki, 2016). In Taiwan werden Lehrpersonen nach Abschluss ihres
Studiums für ein Jahr eingestellt, bei guter oder exzellenter Arbeit wird
die Anstellung um ein Jahr verlängert. Nach dreimaliger Verlängerung
kann ein sieben Jahre dauernder Vertrag abgeschlossen werden (Tea-
chers’ Act, o. J., Art. 10). Aus dieser Zusammenstellung geht hervor,
dass der Bewertungsdruck auf Lehrpersonen in den untersuchten
asiaschen Ländern höher ist als auf Lehrpersonen in Deutschland
und der Schweiz.
Inwiefern sich die befragten angehenden Lehrpersonen in ihren in-
dividuellen Berufsmoven unterscheiden und inwiefern sich kontext-
bezogene Faktoren niederschlagen könnten, wird in der folgenden
Studie untersucht.
Fragestellungen
Anhand der Daten aus zwei deutschsprachigen westeuropäischen
(Schweiz und Deutschland) und drei asiaschen Ländern (China, Tai-
wan, Japan) werden folgende Fragestellungen untersucht:
1. Inwiefern unterscheiden sich Lehramtsstudierende aus den unter-
suchten westeuropäischen und asiaschen Ländern in ihren Be-
rufswahlmoven?
2. Inwiefern manifeseren sich in den inneren Konsistenzen der ver-
wendeten Skalen als Kennwerte der latenten Struktur übereinsm-
mende oder länderdierente Verständnisse?
Über die Ausprägungen der einzelnen Move und ihrer Unterschiede
wird aufgezeigt, inwiefern sich die Lehramtsstudierenden der unter-
suchten Länder in den Moven und den Movkonstellaonen unter-
scheiden. Über die Untersuchung der latenten Struktur der Move
wird das den Skalen zugrundeliegende Verständnis der inhaltlichen
Aspekte der Move beleuchtet. Diese Ergebnisse geben Hintergrund-
informaonen zu den Berufswahlmoven von Lehramtsstudierenden;
inwiefern diese Ergebnisse zu den Berufswahlmoven der angehen-
den Lehrpersonen für die Leistungen der Schüler*innen von Bedeu-
tung sind, kann lediglich gefolgert werden.
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Methodisches Vorgehen
Design der Studie: Die Studie STeaM (Student Teachers’ Moves),
ein Kooperaonsprojekt der LMU München und der PH Zürich in Zu-
sammenarbeit mit weiteren Kooperaonspartner*innen, untersucht
Berufswahlmove angehender Lehrpersonen und fragt nach länder-
dierenten Ausprägungen.
Instrument: Zur Erhebung der Studien- und Berufswahlmove (Tab. 2)
wurde ein an der LMU München entwickeltes Instrument zu intrinsi-
schen, extrinsischen und pragmaschen Movkategorien eingesetzt
(Lerche et al., 2013; Keller-Schneider et al., 2018; Scharfenberg, 2020).
Tab. 2 Skalen zur Erfassung von Studien- und Berufswahlmoven
mit Beispielitem und innerer Konsistenz (Cronbachs Alpha)
Bereich
Skala
(Anz. Items)
Beispielitem:
Ich habe mich für den
Beruf entschieden, …
Cronbachs Alpha
Schw Deu China Taiw Japan
Tägkeitsnahe intrinsische
Move im engeren Sinne
Arbeit mit
Kindern
und Jugend-
lichen (7)
weil ich Freude am
Zusammensein mit
Kindern/Jugendlichen
habe.
.74 .84 .77 .89 .83
Kinder/
Jugendliche
fördern (7)
um lernschwache
Kinder/Jugendliche zu
fördern.
.78 .81 .84 .87 .97
Interesse an
Fachvermi-
lung (5)
weil ich Spaß an
meinen Unterrichts-
fächern habe.
.75 .79 .69 .78 .80
Intrinsische Move im weiteren Sinne
Idealismus
und gesell-
schaliche
Relevanz (6)
um die Gesellscha zu
verändern. .69 .68 .63 .82 .77
Beruiche
Herausfor-
derung und
Vielseig-
keit (6)
um später einen
herausfordernden
Beruf zu haben.
.69 .73 .68 .80 .69
Biograsch,
auf eigene
Erfahrungen
bezogen (3)
obwohl ich über-
wiegend negave
Erinnerungen an die
eigene Schulzeit habe.
.59 .70 .38. .23. .36.
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Bereich
Skala
(Anz. Items)
Beispielitem:
Ich habe mich für den
Beruf entschieden, …
Cronbachs Alpha
Schw Deu China Taiw Japan
Extrinsische Move
Rahmenbe-
dingungen
und Sicher-
heit (5)
um später
als Lehrer*in einen
sicheren Arbeitsplatz
zu haben.
.80 .74 .64 .77 .74
Zeitlicher
Gestal tungs-
freiraum (4)
weil ich mir meine
Arbeit selbst einteilen
kann.
.75 .69 .67 .56 .73
Ansehen,
Status (1)
weil der Beruf in
der Gesellscha
angesehen ist.
- - - - -
Weitere nicht-berufs bezogene Move,
Beweggründe
Auf Empfeh-
lung
anderer (4)
weil mir andere
für mich wichge
Erwachsene dazu
geraten haben.
.76 .69 .68 .73 .57
Fehlende
Alternaven
(4)
obwohl ich etwas
ganz Anderes
studieren wollte.
.70 .71 .54 .56 .75
Geringe
berufs-
bezogene
Kenntnisse
und Interes-
sen (3)
weil ich keine
Kenntnisse bezüglich
anderer Berufe habe.
.61 .63 .65 .42 .57
Studienwahl move
Nützliches
Studium (3)
weil die Studien-
inhalte nützlich sind. .63 .59 .53 .61 .66
Zugeschrie-
bene
geringe
Studienan-
forderungen
(1)
weil ich annehme,
dass das Studium nicht
allzu schwierig ist.
- - - - -
Datenerhebung: Die Daten wurden miels Onlinefragebogen erhoben
und den einzelnen Kooperaonspartner*innen für die Untersuchung
länderspezischer Forschungsfragen zugestellt. Die Übersetzung der
Items erfolgte durch die Kooperaonspartner*innen der beteiligten
Hochschulen.
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Schprobe: Die Schprobe umfasst 2725 Personen, wobei die Anteile
der Länder ungleich sind (Tab. 3). Der Anteil von Frauen ist in Taiwan
und China am höchsten, gefolgt von der Schweiz und Deutschland.
In Japan ist dieser am geringsten. Bezüglich des Alters fällt auf, dass
die Lehramtsstudierenden im ersten Studienjahr in der Schweiz und
in Deutschland älter sind als jene in Taiwan und China (zu Japan feh-
len die Angaben). Die breiteren Streuungen des Alters der westeuro-
päischen Lehramtsstudierenden verweisen auf einen individuelleren
Gestaltungsspielraum in der Berufslauahn, d. h. der Zeitpunkt, zu
welchem Studien- und Berufswahlentscheidungen gefällt werden, ist
in den westeuropäischen Ländern heterogener. Es kann angenom-
men werden, dass in der Gestaltung der Berufslauahn ein grösserer
Spielraum besteht. Tabelle 3 zeigt die länderspezischen Anteile der
Gesamtschprobe.
Tab. 3 Schprobe je Land
Schweiz
Deutsch-
land China Taiwan Japan
Anzahl (n) 1116 1006 499 111 123
davon weiblich 79.5% 75% 82% 88% 62%
Alter in Jahren M (SD) 22.89
(5.00)
21.28
(3.41)
19.26
(1.20)
19.92
(1.87)
Keine
Angaben
Datenauswertung: Die Skalen wurden auf ihre innere Konsistenz so-
wie nach Ausprägungen der Mielwerte und Streuungen untersucht,
um länderspezische Tendenzen zu erkennen. Unterschiede zwischen
den Ländern wurden varianzanalysch geprü.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen länderspezische Unterschiede in den Ausprä-
gungen der Berufswahlmove (Tab. 4, Abb. 2).
In den intrinsischen Moven liegen die Werte von Deutschland, der
Schweiz und Taiwan über den Werten von China und Japan. Die extrin-
sischen Move der Arbeitsplatzsicherheit und des zeitlichen Gestal-
tungsfreiraums sind in Japan geringer ausgeprägt als in den anderen
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vier Ländern. In den nicht auf den Beruf bezogenen Beweggründen
benden sich Deutschland, die Schweiz und Japan unter den Werten
von China und Taiwan. Im Mov der gesellschalichen Relevanz des
Berufs (Idealismus) liegen Taiwan und Deutschland über den Werten
der andern drei Länder.
Abb. 2 Ausprägungen der Berufswahlmove je Land
Wird die innere Konsistenz der Skalen betrachtet (Reliabilitäten,
Tab. 2), so verweisen die Werte auf ein eher einheitliches Verständ-
nis der berufsbezogenen intrinsischen Move; insbesondere bei den
tägkeitsnahen, intrinsischen Moven zeigen die Skalen aller unter-
suchter Länder eine gute innere Konsistenz. Die Skala der berufsbio-
graschen Berufswahlmove hebt sich von den anderen Skalen ab,
diese scheint nicht auf die Denkweise der Lehramtsstudierenden aus
den drei asiaschen Ländern zu passen. Inwiefern sich darin ein gerin-
gerer Freiraum in der Gestaltung der Berufslauahn spiegelt, kann le-
diglich angenommen werden. Bei den extrinsischen und den nicht be-
Berufswahlmotive
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rufsbezogenen Beweggründen ist die Konsistenz der Skalen geringer;
insbesondere die chinesischen Reliabilitäten sind geringer, die Skalen
scheinen das Verständnis weniger gut zu erfassen.
Tab. 4 Ergebnisse (Mielwerte und Streuungen; Varianzanalyse)
Bereich
Skala
(Anz. Items)
Mielwert/Streuung
Varianz-
analyse
Schweiz Deutschl China Taiwan Japan p / etapart
2
Intr. Move im
engeren Sinne
Arbeit
mit K/J (7) 3.61/.35 3.50/.45 2.63/.70 3.14/.52 2.86/.69 ***/.400
K/J fördern
(7) 3.09/.49 3.08/.51 2.65/.61 3.14/.51 2.58/.77 ***/.111
Fächer (5) 3.24/.50 3.24/.51 2.71/.57 3.02/.46 2.78/.76 ***/.143
Intr. Move im
weiteren Sinne
Ideal (5) 2.72/.54 2.90/.52 2.68/.52 2.98/.50 2.71/.65 ***/.033
Heraus-
forderung (6) 3.20/.46 3.08/.47 2.60/.54 2.75/.53 2.45/.63 ***/.071
Biographisch
(3) 2.24/.45 2.47/.40 2.55/.60 2.64/.43 2.35/.54 ***/.204
Extrinsische
Move
Sicherheit (5) 2.49/.65 2.83/.56 2.70/.56 2.89/.51 1.99/.62 ***/.109
Freiraum (4) 2.68/.69 2.69/.62 2.64/.60 2.66/.49 1.91/.68 ***/.058
Ansehen,
Status (1) 1.65/.73 1.99/.74 2.63/.88 2.46/.73 1.99/.86 ***/.167
Weitere Move
Empfehlung
(4) 1.35/.46 1.46/.50 2.27/.65 2.00/.56 1.65/.58 ***/.302
Fehlende
Alternaven
(4)
1.37/.49 1.48/.57 2.46/.61 2.49/.55 1.82/.74 ***/.372
Geringe
Kenntnisse
und Interes-
sen (3)
1.30/.47 1.57/.56 2.13/.70 2.11/.51 1.71/.66 ***/.237
Studienwahl-
move
Nützlichkeit
(3) 2.38/.72 2.52/.63 2.72/.65 3.05/.49 2.38/.81 ***/.049
Geringe
Studienanfor-
derungen (1)
1.63/.75 1.53/.67 2.51/.90 2.48/.76 1.57/.74 ***/.206
Anmerkung: Range von 1 = total unzutreend bis 4 = sehr zutreend; p = Irrtumswahrscheinlich * < .05,
** < .005, *** < .001; etapart
2 = parelles Etaquadrat, Eektstärke, Relevanz des Unterschieds
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Diskussion
Insgesamt wird deutlich, dass sich die fünf untersuchten Länder in den
Ausprägungen der Berufswahlmove deutlich unterscheiden, es wird
jedoch keine eindeuge Systemak in den Unterschieden erkennbar.
Wie in anderen Ländern (Rothland, 2014; Scharfenberg, 2020) sind
gemäß diesen Selbstberichten auch in den untersuchten asiaschen
Ländern die intrinsischen Move am stärksten ausgeprägt. Die intrin-
sischen, tägkeitsnahen Berufswahlmove sind bei den schweizeri-
schen, deutschen und taiwanesischen Lehramtsstudierenden stärker
ausgeprägt als bei den japanischen und den chinesischen, was sich
nicht in dem PISA-Ranking entsprechenden Schüler*innenleistungen
spiegelt.
Im Berufswahlmov des beruichen Ansehens spiegelt sich der von
Dolton und She (2018) ermielte Statusindex wider. So werten chine-
sische Lehramtsstudierende das Mov des beruichen Ansehens am
höchsten, gefolgt von Taiwan. Für japanische, deutsche und schweize-
rische Lehramtsstudierende ist dieses Mov weniger relevant.
Die Beweggründe der fehlenden Alternaven und der geringen Kennt-
nisse und Interessen, welche insbesondere bei den chinesischen und
taiwanesischen, aber auch bei den japanischen Lehramtsstudieren-
den stärker ausgeprägt sind als bei deutschen und schweizerischen,
könnten, trotz des höheren Leistungsdrucks, der auf diesen asia-
schen Lehrpersonen lastet, zur Berufswahl beitragen.
Insgesamt zeigt sich kein direkter Zusammenhang zwischen einer für
die Berufsarbeit günsgen Movkonstellaon, den länderdierenten
Arbeitsplatzfaktoren und den Schüler*innenleistungen. Deutlich wird,
dass den möglichen Wirkmechanismen komplexere Zusammenhänge
zugrunde liegen.
Trotz der aus den stasschen Kennwerten hervorgehenden relav
guten Passung der Skalen auf die latente Struktur berufsrelevanter
Move der Lehramtsstudierenden der dierenten Länder muss das
Faktum als limierend gewertet werden, dass es sich insgesamt um
westeuropäisch geprägt Skalen handelt, welche die Berufswahl als
vom Individuum gestalteten Prozess denieren und die kollekv-ge-
sellschaliche Rahmung der Frage von Berufswahl oder Berufszu-
schreibung ausser Acht lassen. Zudem muss in Erinnerung gerufen
werden, dass die Items der Datenerhebung von den jeweiligen Ko-
operaonspartner*innen übersetzt wurden und damit nicht geprü
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Berufswahlmove von ostasiaschen und deutschsprachigen Lehramtsstudierenden
jlb no. 4/2023 hps://doi.org/10.35468/jlb-04-2023-02
werden konnte, inwiefern die Übersetzungen von einem kulturellen
Bias begleitet sind. Dennoch erönen die Ergebnisse einen interes-
santen Einblick in die länderspezischen Sichtweisen.
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Manuela Keller-Schneider, Dr., Professorin
für Professionsforschung und Lehrer*innenbildung,
Pädagogische Hochschule Zürich.
Arbeitsschwerpunkte:
Professionalisierung von angehenden,
berufseinsteigenden und erfahrenen Lehrpersonen,
Kooperaon, Team- und Schulentwicklung
m.keller-schneider@phzh.ch
Irina Kahre, Studenn
in Soziologie und Psychologie
sowie Studensche Hilfskra
an der Marn-Luther-Universität Halle-Wienberg
irina.kahre@gmx.de
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Berufswahlmove von ostasiaschen und deutschsprachigen Lehramtsstudierenden
jlb no. 4/2023 hps://doi.org/10.35468/jlb-04-2023-02
Sabine Weiß, Dr., Professorin
am Lehrstuhl für Schulpädagogik,
Ludwig-Maximilians-Universität München.
Arbeitsschwerpunkte:
Inklusion, schulpraksche Studien,
Berufswahlprozesse, Beratung,
Lehrergesundheit
sabine.weiss@edu.lmu.de
Ewald Kiel, Dr., Ordinarius für Schulpädagogik,
Ludwig-Maximilians-Universität München.
Arbeitsschwerpunkte:
Inklusion, interkulturelle Schulentwicklung,
Berufswahlprozesse, Klassenführung,
schulpraksche Studien
kiel@lmu.de