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Tab. S1. Kategoriensystem sowie Anzahl Kodierungen pro Unterkategorien, für die angehenden Primarlehrpersonen S2, S7 sowie total für alle neun Studienteilnehmenden mit
dem Durchschnitt über alle Fälle in Klammern. Typ der Kodierung: i = induktiv, d = deduktiv
Kategorien
Beschreibung der Unterkategorien
Ankerbeispiele (S2 und S7)
S2
S7
Alle
n=9
1 Absicht
Absicht (d)
Beschreibungen der Absicht
Klimawandel zu unterrichten
S2 175-176: "In einer sechsten Klasse könnte ich es mir vorstellen, aber nur als kurzen
Exkurs.“
S7 138-140: "Explizit habe ich es noch nicht eingeplant, aber es gibt verschiedene Themen, in
denen das aufgegriffen werden kann.
13
12
91
(10)
2 Anforderungen
Rollenfindung (d)
Beschreibungen zum Umgang mit den
eigenen Ressourcen und Ansprüchen
als Lehrperson, sich abgrenzen,
Rollenklarheit aufbauen
S2 808: "Es ist die Angst davor, dass man das Kind indoktrinieren könnte.
S7 431-433: "Es ist wahrscheinlich nicht immer einfach, aber ich versuche eine neutrale Haltung
einzunehmen - als Lehrperson, denn ich will nicht, dass die Kinder einfach das denken, was ich
denke.
12
10
113
(13)
Vermittlung (d)
Aussagen, welche die Vermittlung
betreffen, z.B. Umgang mit
Binnendifferenzierung, Heterogenität,
Begleitung und Beurteilung von
Lernprozessen, Elternkontakte
aufbauen und pflegen
S2 409-410: "Wenn ein Kind Interessen in diese Richtung zeigt, dann möchte ich das nicht
stehen lassen, sondern nehme das auch gerne auf.“
S7 507-508: "Ohne geeignete Materialien ist die Vermittlung zu schwierig und es ist ein zu
komplexes Thema für die Kinder.“
13
13
96
(11)
Klassenführung (d)
Aussagen, welche direkte
Führungsaufgaben einer Lehrperson
oder Interaktionsaspekte im System
Klasse mit der Lehrperson beschreiben
S2 50-53: "Man muss auf die Balance achten zwischen sich an jemanden aufzuregen oder Zeit
zu investieren, um das Kind auf den richtigen Weg zu bringen und die anderen nicht außer Acht
zu lassen.
S7 74-75: "Handelnder, problemorientierter und lebendiger Unterricht an dem die Kinder auch
Freude haben.
8
3
51
(6)
Kooperation in und mit
der Institution (d)
Äußerungen bezüglich
Zusammenarbeit und Kooperation im
Team, in der Schuleinheit wie auch mit
Vorgesetzten
S2 707-708: "Ich glaube das könnte eher einen Druck ausüben, das Thema mit den Kindern zu
besprechen.
S7 5: "NMG unterrichte ich an einem Vormittag im Teamteaching.
2
3
37
(4)
Komplexität (i)
Beschreibungen eines komplexen,
vielschichtigen, nicht überschaubaren,
nicht determinierbaren, großen,
abstrakten Sachverhalts, Themas oder
Problems in der Gesellschaft, Medien
oder Wissenschaft
S2 586-587: "Klimawandel steckt wirklich in allen Lebensbereichen, irgendwie, drin.
S7 464-465: "Als herausfordernd sehe ich den Inhalt, die Komplexität des Themas.
9
10
55
(6)
Kontroversität (i)
Aussagen zu (widersprüchlichen)
wissenschaftlichen Erkenntnissen und
Expertenmeinungen, über «gutes,
richtiges» Handeln sowie zu
unterschiedlichen Meinungen in der
Gesellschaft
S2 499-503: "Ich finde es beim Klimawandel sehr schwierig, da es häufig keine Diskussion
zulässt. Meist hat es eine sehr, sehr extreme Gruppe, die Forderungen stellt, die in meinen Augen
sehr einseitig gedacht sind und nicht umsetzbar sind.
S7 602-603: "Ich finde die Klimastreiks gut […]. Man kann dann mit Leuten über das
Thema diskutieren.
19
3
59
(7)
Umgang mit
Meinungen von Eltern
und Lernenden (i)
Meinungen der Lernenden und deren
Eltern sowie den damit verbundenen
Umgang (der Lehrperson)
S2 580-582: "Schüler haben Überzeugungen, die sie von zu Hause mitnehmen. Dies ist ein
zweischneidiges Schwert mit diesen Vorstellungen als Lehrperson umzugehen.
S7 561-564: "Eltern, die vielleicht komplett dagegen sind oder es nicht so sehen wie ich, sind
im Unterricht nicht groß hinderlich, weil jedes Kind eine eigene Meinung bilden soll.
5
4
24
(3)
Umgang mit eigenen
Überzeugungen als
Lehrperson (i)
Umgang mit der eigenen Meinung und
Rolle als Lehrperson
S2 689-690: "Die eigene Meinung hat einen Einfluss. Vor allem auf das, was dann den
Kindern als wichtig vermittelt wird.
S7 431-433: "Es ist wahrscheinlich nicht immer einfach, aber ich versuche eine neutrale Haltung
einzunehmen - als Lehrperson, denn ich will nicht, dass die Kinder einfach das denken, was ich
denke.
5
2
29
(3)
(Nicht) lösbares
Problem / fehlende
Maßnahmen (i)
(Fehlende) geeignete Maßnahmen und
Klimawandel als nicht lösbares und zu
wenig beeinflussbares Problem, bzw.
Problem ohne eindeutige, klare
Lösungen und Antworten
S2 519-520:
"Ich könnte nicht vor die Klasse stehen und sagen es ist alles schlecht und wir
werden sowieso keine Lösung finden, falls wir nicht alle sofort umdenken.
S7 382-390: "Es ist zwar nur ein kleiner Punkt wie beim Recycling oder Stromverbrauch, bei
dem die Kinder etwas ändern können. […] Aber über die Kinder kann man an die Eltern
gelangen.»
9
1
20
(2)
Emotional konnotiertes
Thema (i)
Aussagen zu einer als negativ
konnotierten, belastenden Thematik in
der Gesellschaft, (inkl. für Eltern und
Lernende)
S2 547-549: "Ich glaube, dass das auch möglich ist mit einem anderen Thema, das vielleicht in
der Gesellschaft - nicht so emotional aufgeladen ist.
S7 439: "Diese Bilder haben Auswirkungen auf die Kinder, auch emotional.
2
2
23
(3)
Nicht kindgerecht (i)
Einschätzung des Lerngegenstandes als
zu schwierig, zu anspruchsvoll, zu
theoretisch, zu wenig relevant oder zu
wenig interessant für Kinder im
Primarschulalter
S2 274-276: "Andere Themen weisen weniger Widersprüche auf und die kann man den
Kindern besser zumuten.
S7 224-226: "Es ist nicht fassbar oder vorstellbar für die Kinder und ich weiß nicht, wie ich das
für die jüngeren Kinder runterbrechen kann, dass sie es verstehen.
4
9
37
(4)
Aktualität (i)
Aktualität der Thematik in der
Gesellschaft sowie in Bezug zum
Unterrichten
S2 196-198: "Es ist omnipräsent, das ist mir schon bewusst. Daher möchte ich nicht aktiv einen
Bogen darum machen, wenn ein Kind fragt, was Fridays for Future ist, zum Beispiel.
S7 545-447: "Es ist ein sehr präsentes Thema und man liest ständig in den Medien darüber.
Das unterstützt mich, Klimawandel in der Schule aufzunehmen.
11
5
33
(4)
Vorbereitungsaufwand
und Verbindlichkeit (i)
Aufwand zur Vorbereitung,
Zeitressourcen zur Durchführung,
Verbindlichkeit des Lerngegenstandes
zur Durchführung
S2 638-639: "Ich müsste mich vertiefter damit auseinandersetzen, um es im Unterricht
durchführen zu können.
S7 691-693: "Die zusätzliche Zeit könnte ein Punkt sein oder dass andere Themen wichtiger
waren, obwohl ich mir das aktuell nicht vorstellen kann.
2
6
29
(3)
3
Ress
ourc
en
Fachwissen (d)
Individuelles Fachwissen
S2 204: "Es ist eigentlich wirklich so ein wenig -- das fehlende Wissen.“
S7 244: "Ich weiß recht viel darüber.“
13
5
67
(7)
Fachdidaktisches
Wissen (d)
Individuelles Fachdidaktisches Wissen
inkl. Lehrmittelkenntnisse
S2 427: "Lehr-/Lernmaterialien dazu kenne ich nicht.“
S7 193-194: "Ich bin gespannt, wie ich das Thema im Unterricht hinunterbrechen kann, damit
die Kinder es verstehen.“
6
6
51
(6)
Überzeugungen und
Einstellungen (d)
Aussagen zu Überzeugungen,
Einstellungen, Werte zum Klimawandel
S2 240-241: "Der Mensch ist mittlerweile der Hauptverursacher von diesem Klimawandel, das
sehe ich ein. Das werde ich auch nicht leugnen.“
S7 304: "Ich stehe dahinter, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht wird.“
11
9
48
(5)
Ziele und Motive (d)
Aussagen zu Lernzielen und Motive
S2 340-343: "Ich möchte in Diskussionen auch die gegnerische Seite aufzeigen, die wirtschaftliche
Seite auf, die sonst wenig Rücksicht genommen wird, damit den Kindern auch
Widersprüchlichkeiten aufgezeigt werden.“
S7 396-398: "Mein Hauptziel ist, dass sie sich selbst Wissen darüber aufbauen können und
selber eine Meinung gestalten können.“
4
12
48
(5)
Emotionen (d)
Aussagen zum eigenen
Empfinden/Emotionalität
S2 270-272: "Vielleicht ist es - eher so, dass das Gefühl von Resignation oder Hilflosigkeit ein
wenig die Motivation nimmt, sich mit dem Thema tiefer auseinanderzusetzen.“
S7 406-407: "Wenn ich an Bangladesch oder mit Plastik überfüllten Stränden denke, dann
werde ich wütend und traurig.“
8
3
17
(2)
Interesse (d)
Interesse am Thema
S2 392: "Ich bräuchte größeres Interesse, um Klimawandel explizit zu thematisieren.“
S7 342-352: "Mich interessiert das Thema, wie man den Klimawandel stoppen kann, […]
auch die Umstellung auf erneuerbare Energien und was die Politik machen kann.“
6
8
29
(3)
Vertrauen in
Informationsquellen (i)
Einschätzungen zum Vertrauen in
Informationsquellen wie Wissenschaft,
soziale Medien, Politik, Lehrmittel etc.
S2 563-566: "Ich muss aktuelles und anerkanntes Wissen vermitteln und es ist eine große
Herausforderung für mich, dazu die richtigen Materialien und Quellen auszuwählen.“
S7: -
2
0
18
(2)
Eigenes klimabewusstes
Verhalten (i)
Äußerungen zum eigenen (nicht)
klimabewussten Verhalten
S2 843-845: "Gewisse Leute können nicht nachvollziehen, dass ich just for fun eine
Rollerausfahrt mache oder mit dem Auto irgendwo hinfahre.“
S7: -
3
0
35
(4)
Private und berufliche
Kontakte (i)
Äußerungen zu Familie, Freunde,
Mitstudierende, Stellenpartner,
Praxislehrpersonen etc.
S2 604-606: "Ich pflege einen regen Austausch mit meiner Familie und von dort kommt
vielleicht auch der Umgang mit dem Thema, mit den Widersprüchen.“
S7 5-6: "An einem Vormittag pro Woche unterrichte ich eine Lektion NMG im
Teamteaching.“
1
1
16
(2)
Schulzeit (i)
Aus der eigenen Schulzeit
S2 597-598: "Im Gymnasium ist es ein Thema gewesen, aber ich habe neben einigen Basics so
gut wie nichts dazu gelernt.“
S7 537: "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das Thema in der Schule hatte.“
1
1
13
(1)
Studium (i)
Aus dem Studium (ohne
Berufspraktika)
S2 644-652: "Ich hätte einen vermehrten Austausch darüber spannend gefunden, mit
verschiedenen politischen Meinungen, […] denn es regt zum Denken an.“
S7 678-679: "Wir haben Methoden kennengelernt, bei denen Kinder sich eine eigene Meinung
bilden können.“
7
3
36
(4)
Schulpraxis (i)
Aus eigenen Unterrichtstätigkeiten
S2 711-712: "In einem Aufsatz hat eine Schülerin geschrieben, dass sie den Schulleiter um
Erlaubnis zur Teilnahme an einer Klimademonstration angefragt hat.“
S7 413-420: "In einem Praktikum ist eine Organisation vorbeigekommen. […] Einige Kinder
waren danach wütend, andere traurig. [...]Das hat mir gezeigt, dass Emotionen sehr wichtig
beim Thema Klimawandel sind.“
1
1
8
(1)
4 Kontext
Phasenspezifische
Rahmung:
Berufseinstiegsphase (i)
Aussagen in Bezug auf die
Berufseinstiegsphase
S2 477-478: "Gerade beim Berufseinstieg ist es einfacher, weniger kontroverse Themen zu
nehmen.“
S7 202-203: "Das Thema werde ich wahrscheinlich nur am Rand ansprechen, denn als
Neulehrer ist es mit allem anderem nicht einfach.“
4
5
28
(3)
Sozio-kulturelle
Einflüsse (i)
Sozio-kulturelle Einflüsse und Normen
in Bezug zum Klimawandel
S2 516-517: "Ich bin unsicher, darf ich das überhaupt äußern, oder bin ich dann schon eine
Umweltsünderin?
S7: 547-548: "Klimawandel ist sehr häufig in den Medien, was ich sehr gut finde. Das
unterstützt mich, das Thema in der Schule aufzunehmen.“
5
1
17
(2)
Vorgaben durch
Lehrplan, Lehrmittel
und Bildungspolitik (i)
Aussagen zu (verpflichtenden)
Vorgaben durch Lehrplan, Lehrmittel
und Bildungspolitik und dessen
Umgang damit.
S2 386: "Ich orientiere mich in NMG an die Lehrmittel wie NaTech.“
S7 706-708: "Für mich ist es wichtiger als zum Beispiel Steinzeit. Aber das muss jeder für
sich selber wissen und begründen können mit dem Lehrplan.“
4
8
57
(6)
Medien (i)
Berichterstattung in den (sozialen)
Medien
S2 841-843: "Auf Social Media beobachte ich Leute, die auf vieles verzichten können. Diese
sind aber nicht mehr objektiv und können die andere Seite nicht nachvollziehen.“
S7 610-614: "Ein Thema, das in den Medien jetzt so stark Präsenz hat, kann auch im
Unterricht eine große Präsenz bekommen oder haben sollte, vielleicht sogar.“
4
3
32
(4)
Klimabewegung (i)
Aussagen zu Klimademonstrationen,
Fridays for Future, Greta Thunberg
S2 500-503: "Es gibt eine sehr extreme Gruppe beim Klimawandel. Es ist schwierig mit denen
zu diskutieren und es werden Forderungen gestellt, die nicht umsetzbar sind.“
S7 602-603: "Ich finde die Klimastreiks gut, denn man bekommt Aufmerksamkeit für ein
Thema, das alle Menschen auf dieser Welt betrifft.“
9
3
27
(3)
5 Bearbeitung
Bedeutsamkeit (d)
Relevanzeinschätzung der Anforderung
Klimawandel zu unterrichten
S2 378-380: "Es ist mir wichtig, aktuelle Themen einzubringen Aber ich bräuchte größere
Interesse, damit ich es mit den Kindern anschauen würde.“
S7 338-340: "Für mich ist das Thema sehr relevant und es ist wichtig, dass die Kinder etwas
darüber erfahren, denn es ist für Ihre Zukunft sehr zentral.“
8
15
82
(9)
Bewältigbarkeit (d)
Einschätzung zur aktuell
wahrgenommenen Bewältigbarkeit
S2 355: "Ich bin einfach beim Klimawandel noch nicht so weit.“
S7 244: "Ich fühle mich unsicher und noch nicht kompetent genug.“
12
11
62
(7)
Vermeidung /
Umdeutung (d)
Aussagen und Strategien zur
Vermeidung oder Umdeutung
S2:802-803: "Ich denke den Kindern ist Klimawandel nicht unbekannt. Sie werden
selbst, irgendwie, so auf die Schiene kommen, bei der ich finde - können wir gerne darüber
reden.“
S7 202: "Es ist nicht einfach und daher werde ich es nur am Rande ansprechen.“
13
3
53
(6)
6
Hau
ptgr
ünde
Zu unterrichten (i)
Hauptgründe Klimawandel zu
unterrichten
S2 782: "Die Aktualität, oder Brisanz der Thematik.“
1
1
9
(1)
S7 755-757: "Da ich es - ein sehr zentrales Thema finde für die Kinder, bei dem sie wirklich
auch erfahren sollten, dass sie es in der Zukunft mitgestalten können. Oder in der Zukunft etwas
verändern können.“
Nicht zu unterrichten
(i)
Hauptgründe Klimawandel nicht zu
unterrichten
S2 804-805: "Also - eben ich glaube, es braucht schon auch Mut, das Thema zu behandeln
wegen den Eltern auch --. Also es ist eigentlich ein sehr großer Teil.“
S7 730: "Es ist komplex und kein einfaches Thema.
4
2
16
(2)

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Content uploaded by Petra Breitenmoser
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