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Dokumentarische Methode – Professionalisierung – Forschendes Lernen. Das Gruppendiskussionsverfahren zur Erfassung von Orientierungen von Lehramtsstudierenden in der Diskussion

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Abstract

Der Beitrag befasst sich mit der Erfassung von Orientierungen von Lehramtsstudierenden hinsichtlich eigenen Forschens im Kontext Forschenden Lernens mittels Gruppendiskussionen. Thematisiert wird dabei eine besondere Form des Gruppendiskussionsverfahrens, die ohne externe Diskussionsleitung umgesetzt wurde. Die mit der Dokumentarischen Methode generierten Interpretationsergebnisse weisen zwei typische Orientierungsrahmen aus, die in Relation zu Common Sense-Theorien der Studierenden über Schule und Forschung stehen. Diskutiert wird, was die generierten Ergebnisse zum Diskurs um die Erfassung von Professionalisierung in universitären Kontexten Forschenden Lernens beitragen können sowie welche Potenziale und Grenzen die eingesetzte besondere Form der Gruppendiskussionen mit sich führt.

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In der universitären Lehrer:innenbildung werden vielfältige Erwartungen an das Konzept Forschendes Lernen gerichtet. Sie reichen von der Entwicklung forschungsmethodischer Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz über den Aufbau der Kompetenz zur (kritischen) Rezeption von Forschungsergebnissen und von Reflexionskompetenz bis hin zur Anbahnung einer forschenden Grundhaltung. Teilweise werden mit Forschendem Lernen auch Erwartungen hinsichtlich der (künftigen) Schul- bzw. Unterrichtsentwicklung verbunden. Der Beitrag gibt Einblick in vier empirische Studien an drei Universitätsstandorten, in denen Entwicklungserwartungen im Kontext Forschenden Lernens in verschiedenen schulpädagogischen und fachdidaktischen Settings und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich konzeptioneller Verankerungen, Möglichkeiten und Praxen der Herstellung von bzw. des Umgangs mit Entwicklungserwartungen deutlich.
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Der wissenschaftliche Diskurs um „Professionalität und Professionalisierung von Lehrpersonen“ hat sich in den letzten Jahren weiter ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund gibt der Band einleitend einen Einblick in die Pluralität professionstheoretischer Ansätze, in die Vielfalt von methodischen Zugangsweisen und in das Spektrum beforschter Inhalte. Es folgen zwölf empirische Beiträge zu aktuellen Forschungsprojekten, die im Band nach drei Schwerpunktbereichen geordnet werden: „Professionalisierung von Lehramtsstudierenden in Bezug auf das Praxisfeld Schule“, „Auf die Professionalisierung von Lehramtsstudierenden einwirkende Akteur:innen“ und „Professionalisierung und Professionalität von Lehrpersonen im Schulfeld“. Mit dem Band wird das Anliegen verfolgt, den facettenreichen Diskurs um Professionalisierung und Professionalität studienbasiert anzureichern, eine Meta-Perspektive auf die Vielfalt des Diskurses zu ermöglichen sowie zur Reflexion dieser Vielfalt anzuregen. (DIPF/Orig.)
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Der wissenschaftliche Diskurs um „Professionalität und Professionalisierung von Lehrpersonen“ hat sich in den letzten Jahren weiter ausdifferenziert. Vor diesem Hintergrund gibt der Band einleitend einen Einblick in die Pluralität professionstheoretischer Ansätze, in die Vielfalt von methodischen Zugangsweisen und in das Spektrum beforschter Inhalte. Es folgen zwölf empirische Beiträge zu aktuellen Forschungsprojekten, die im Band nach drei Schwerpunktbereichen geordnet werden: „Professionalisierung von Lehramtsstudierenden in Bezug auf das Praxisfeld Schule“, „Auf die Professionalisierung von Lehramtsstudierenden einwirkende Akteur:innen“ und „Professionalisierung und Professionalität von Lehrpersonen im Schulfeld“. Mit dem Band wird das Anliegen verfolgt, den facettenreichen Diskurs um Professionalisierung und Professionalität studienbasiert anzureichern, eine Meta-Perspektive auf die Vielfalt des Diskurses zu ermöglichen sowie zur Reflexion dieser Vielfalt anzuregen. (DIPF/Orig.)
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Dieses Open Access-Buch zeigt, dass Forschendes Lernen ein zentrales Schlagwort in der Bildungsdebatte der letzten Jahre ist. Mit diesem didaktischen Format steht im Fokus des Lernens nicht mehr die Reproduktion von Wissen, sondern die aktive Konstruktion und Reflexion in einem kollaborativen Prozess und damit die direkte Teilnahme am wissenschaftlichen Prozess. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbands geben eine Übersicht über die theoretische Fundierung und Formen der strukturellen Verankerung des Forschenden Lernens, über aktuelle empirische Befunde, über Praxisbeispiele aus einer Vielzahl von Fächern und über Möglichkeiten, studentische Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Inhalt • Struktur, Formen, Theorie • Empirische Befunde • Praktische Umsetzung • Präsentation und Publikation Die Zielgruppen Lehrende an Universitäten und Hochschulen Die Herausgeberinnen Dr. Carmen Wulf, Dr. Susanne Haberstroh und Maren Petersen arbeiten im Profil forschen@studium an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
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Diese systematische Einführung bietet einen Einstieg in die Planung und Durchführung von qualitativen Interviews zur Analyse sozialer Systeme (Gemeinden, Organisationen, Gruppen oder Familien). Die Autoren zeigen verschiedene Möglichkeiten zur Erstellung von Forschungsdesigns und führen drei sich ergänzende Interpretationsverfahren vor. Darüber hinaus erläutern sie Strategien der Qualitätssicherung und informieren über den methodologischen Hintergrund dieses interpretativen sozialwissenschaftlichen Verfahrens. Das Buch wendet sich an Studierende der Soziologie, Politikwissenschaft, Pädagogik, Psychologie oder Wirtschaftswissenschaften sowie Personen, die sich beruflich mit Organisationsdiagnosen oder prozeßorientierter Unternehmensberatung beschäftigen.
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Praxeologie - die sozialwissenschaftliche Erforschung der Praxis alltäglichen Handelns Ralf Bohnsack skizziert bedeutsame Ansätze zur Professionalisierungstheorie und beleuchtet sie aus dem Blickwinkel der Praxeologie. Die Praxis in Lehramt, Sozialer Arbeit und der Frühpädagogik steht dabei im Fokus. Die Praxeologie gewinnt in den Sozialwissenschaften zunehmend an Bedeutung: Sie zeigt Wissenschaftler*innen die Logik ihrer eigenen Theorie auf und verdeutlicht, mit welchen Wirkmechanismen diese inhärente Logik in die Praxis hinein projiziert wird. Der Band bietet sowohl eine systematische Verknüpfung der Professionalisierungstheorie mit der Praxeologie als auch Lösungsvorschläge für die Praxis.
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Wissenssoziologie und Dokumentarische Methode Die hier ausgearbeiteten und erläuterten Kernbegriffe der Praxeologischen Wissenssoziologie sind wesentliche Grundlage der Dokumentarischen Methode. Der Band versteht sich als Beitrag zur Praxistheorie, die in Bezug zur qualitativ-empirischen Forschung gestellt wird. Die Wissenssoziologie des Klassikers Karl Mannheim wird so in Bezug zu Ethnomethodologie, Sozialphänomenologie, Kultursoziologie und Interaktions-/Identitätstheorie weiterentwickelt. Eine wichtige Grundlegung für alle, die mit der Dokumentarischen Methode arbeiten.
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Forschendes Lernen wird seit einigen Jahren vermehrt in der universitären Lehrer*innenbildung umgesetzt, obwohl auf empirischer Seite noch weithin unklar ist, welche lernbezogenen Erfahrungen Studierende in Veranstaltungen Forschenden Lernens machen. Vor diesem Hintergrund setzt sich der Beitrag mit Erfahrungen Lehramtsstudierender im Kontext Forschenden Lernens in schulpädagogischen Forschungswerkstätten an der Universität Hamburg auseinander. Fokussiert wird dabei auf die Fragen, welche Irritationen die Studierenden beim Forschenden Lernen erfahren, wie sie damit umgehen und inwiefern dies als lernförderlich oder lernhinderlich interpretiert werden kann. Die Datenauswertung von fünf am Ende der Forschungswerkstätten erhobenen Gruppendiskussionen mit der Dokumentarischen Methode lässt drei Arten von Irritationen im Datenmaterial erkennen: Irritationen durch die Datenerhebung, die Datenauswertung und das Seminarsetting. Die Einschätzung bezüglich des Lernens erfolgt auf Grundlage einer Nachzeichnung kontrastiver Orientierungsrahmen, die exemplarisch aus zwei Gruppendiskussionen herausgearbeitet werden. Abschließend werden die Ergebnisse gebündelt und hinsichtlich Forschungsperspektiven und hochschuldidaktischer Konsequenzen diskutiert.
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Das Buch liefert eine durchgängige und kohärente Orientierung zu forschungsnahem und forschendem Lernen. Es unternimmt den Versuch, die zahlreich vorhandenen Modelle, typische Erfahrungen und praktische Empfehlungen zu bündeln und aufeinander zu beziehen. Als Monografie zweier hochschuldidaktisch tätiger Wissenschaftler bietet das Buch eine komplementäre Lektüre zu den zahlreichen Artikeln in Sammelbänden und Zeitschriften über die Verbindung von Forschung und Lehre. Der Inhalt Forschungsnahes Lernen • verstehen: Begriff und Genese • fordern: Gründe und Ziele • entfalten: Differenzierung und Formate • verankern: Hochschulprogramme und Curricula • fördern: Gestalten und Umsetzen • prüfen: Grundlagen und Praxis • einbinden: Kontexte und Besonderheiten • ergründen: Befunde und Forschungsansätze Die Zielgruppen • Hochschullehrende aller Fachwissenschaften • Bildungswissenschaftler und Hochschulforscherinnen • Hochschuldidaktiker in Forschung und Praxis Die Autoren Dr. Dr. h.c. Ludwig Huber war emeritierter Professor für Erziehungswissenschaft (Wissenschaftsdidaktik) an der Universität Bielefeld und war dort bis 2002 Wissenschaftlicher Leiter des Oberstufenkollegs. Dr. Gabi Reinmann ist Professorin und Leiterin des Hamburger Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg.
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Das Thema des forschungsnahen Lehrens und Lernens ist vor allem durch bildungspolitische Notwendigkeiten der letzten Jahre stärker in den Blick der Hochschulpraxis geraten. Die Lehrer*innenbildung kann diesbezüglich jedoch auf eine lange Tradition zurückschauen. Dieser Herausgeberband möchte die Themenbereiche schulpädagogische Forschungsperspektive und hochschuldidaktische Umsetzungsformen verbinden und richtet sich an Lehrende und Forschende in der Lehrer*innenbildung. Die Publikation unternimmt den Versuch, ebenso Forschungszugänge wie auch hochschuldidaktische Konstruktionen des forschenden Lernens vorzustellen und problemorientiert einzuordnen. Außerdem werden konzeptionelle Entwicklungslinien und fachdidaktische Zugänge abgesteckt. Dabei kommen nationale wie auch internationale Stimmen zu Wort.
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Im Zentrum des Bandes steht die Frage, ob und wie sich Ungewissheiten in schulischen Bildungsprozessen positiv nutzen lassen. Die Gewohnheit, Unvorhersehbarkeiten im Unterricht als Belastung oder Zumutung wahrzunehmen und zu benennen, wird hinterfragt, indem der Zustand der Ungewissheit anerkannt und als Chance zur pädagogischen Professionalisierung diskutiert wird. Der Inhalt Ungewissheit im Unterricht: Empirische Anhaltspunkte und theoretische Zugänge • Steigerung von Ungewissheit durch Pluralisierung der Schul- und Unterrichtswirklichkeit • Der Umgang mit Ungewissheit in der Lehrerbildung Die Herausgeber Prof. Dr. Angelika Paseka ist Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Prof. Dr. Manuela Keller-Schneider ist Professorin für Erziehungswissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Prof. (em.) Dr. Arno Combe ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
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In diesem Beitrag wird – auf der Grundlage von zwei Fallstudien zu einer Haupt- und einer Sekundarschule – die Frage diskutiert, ob die Passung zwischen dem Habitus von Lehrkräften und dem ihrer Schüler für die Erzeugung von Bildungsungleichheit bedeutsam ist. Kommt es also auf die „richtige“ Passung an, um tragfähige Arbeitsbündnisse mit Schülern gestalten zu können? Diese Überlegungen führen zum Entwurf eines Modells der Herausbildung des Lehrerhabitus und zur Ausdifferenzierung des Habitusbegriffs. Im Anschluss steht das Verhältnis von Lehrerhabitus und Professionalität im Mittelpunkt. In einem Ausblick werden – wobei die Herausbildung von Professionalität als transformatorischer Bildungsprozess verstanden wird – Konsequenzen für die Lehrerbildung entworfen.
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Was müssen pädagogische Beobachtungen leisten, die sich mit Lernprozessen von Schülerinnen und Schülern auseinandersetzen, fragt Heike de Boer. Dazu skizziert sie ihr Verständnis von Lernen und reflektiert, ob und in welcher Form Lernen zu beobachten ist. Verschiedene Konzepte, die mit offenen, pädagogischen Beobachtungen und mit Beobachtungsprotokollen arbeiten, werden vorgestellt. An Beispielen wird gezeigt, welche Schritte notwendig sind, um eine pädagogisch angelegte Beobachtung durchführen und dokumentieren zu können und wie der Wechsel von einer eher defizitorientierten Perspektive hin zu einer Ressourcenorientierung methodisch unterstützt werden kann. Im Rückgriff auf das vom Deutschen Jugendinstitut entwickelte Konzept der Lern- und Bildungsgeschichten werden beispielhafte Darstellungen vorgenommen und reflektiert.
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Die Gegenüberstellung von „qualitativ“ und „quantitativ“, welche als zentrale Leitdifferenz die Auseinandersetzung in der empirischen Sozialforschung wesentlich bestimmt, erscheint methodologisch wenig begründet. Zentrale Differenzen lassen sich eher mit der Gegenüberstellung von rekonstruktiven und standardisierten Verfahren fassen. Das Buch stellt drei Wege rekonstruktiver Sozialforschung mit ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten vor: das Narrative Interview, die Objektive Hermeneutik und vor allem die Dokumentarische Methode. Es werden grundlegende Anforderungen diskutiert, welche an Methodologie und Forschungspraxis rekonstruktiver Sozialforschung zu stellen sind. Im Zentrum steht die vom Verfasser selbst entwickelte Dokumentarische Methode in ihren methodologischen Grundlagen und forschungspraktischen Verfahrensweisen im Bereich der Textinterpretation (insbesondere der Gesprächsanalyse und Gruppendiskussion) sowie der Bild- und Videointerpretation. Dieser Titel ist auf verschiedenen e-Book-Plattformen (Amazon, Libreka, Libri) auch als e-Pub-Version für mobile Lesegeräte verfügbar.
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Seit mehr als dreißig Jahren – genauer gesagt seit dem zentralen Dokument der Bundesassistentenkonferenz „Forschendes Lernen – Wissenschaftliches Prüfen“ von 1970 (BAK 1970; vgl. Huber 1970) – gehört Forschendes Lernen zum Kanon der in der Hochschuldidaktik diskutierten und auch hochschulpolitisch wiederholt thematisierten Konzepte. Überblickt man die einschlägigen Diskussionslinien, lassen sich – historisch gesehen – unterschiedliche Positionierungen zu dem Konzept ausmachen: Während der frühere Wissenschaftsrat in seinem Konsekutivmodell des Studienaufbaus von 1986 noch dafür eintrat, dass sich das Studium auf die Vermittlung der Kenntnisse konzentrieren solle, „die für alle Absolventen und deren voraussichtliche Teilarbeitsmärkte unerlässlich erscheinen“ (Wissenschaftsrat 1986, 56), mit der Konsequenz, dass Forschendes Lernen aus dem Grundstudium ausgeklammert bleibt, enthält das im Jahr 2000 vorgelegte Gutachten des Wissenschaftsrats zur Einführung der neuen Bachelor-Master-Studiengänge (Wissenschaftsrat 2000) eine andere Optik: Bis in die Wortwahl stimmen die Äußerungen zu Schlüsselqualifikationen und Lehrmethoden mit den Formulierungen der Bundesassistentenkonferenz überein (Schneider/Wildt 2004, 153), wenn z.B. postuliert wird: „Zu diesem Kompetenzprofil sind insbesondere zu zählen: Kommunikations- und Teamfähigkeit, Präsentationstechniken, der Umgang mit modernen Informationstechnologien […] die Fähigkeit, Wissen und Informationen zu verdichten und zu strukturieren sowie eigenverantwortlich weiter zu lernen“ (Wissenschaftsrat 2000, 21f., Hervorhebung Autor). Forschendes Lernen stellt ein hochschuldidaktisches Konzept dar, um dieses Qualifikationsprofil zu entwickeln und zu erreichen. Dies zeigt sich auch in den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur künftigen Struktur der Lehrerausbildung (Wissenschaftsrat 2001), wo explizit von Forschendem Lernen gesprochen wird.
Die Praxis der Lehrer*innenbildung
  • P Herzmann
  • K Kunze
  • M Proske
  • J Rabenstein
Forschendes Lernen in Langzeitpraktika
  • U Weyland
Skizze einer Theorie forschenden Lernens in der Lehrer_innenbildung
  • W Fichten
  • H Meyer
Antinomien des Lehrerhandelns und die Bedeutung der Fallrekonstruktion
  • W Helsper