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EGRETTA 48/1-2 63
Egretta 48: 63-87 (2005)
Der Einflug von Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) im
Winter 2004/05 im östlichen Österreich
Norbert Teufelbauer & Leander Kh il
Teufelbauer, N. & L. Khil (2005): The influx of Bohemian Waxwings (Bombycilla
garrulus) in the winter of 2004/05 in eastern Austria. Egretta 48: 63-87.
This study presents an analysis of the influx of Bohemian Waxwings in winter
2004/05 into eastern Austria (the provinces Vienna, Lower Austria, Burgenland and
Styria). The data set comprises 1,329 records of 62,604 individuals. Most of the
records come from in and around the city of Vienna, as was the case for the previ-
ous influx in 2000/01. The first Waxwings were recorded at the start of November.
Subsequently, the numbers reached two consecutive peaks: around Christmas and
from the end of January to the start of February. No distinct north-south migration
of the species was observed. The median number of individuals in flocks was 30
birds. The main foods of the Waxwings were apples Malus domestica (19.3%),
mistletoes Loranthaceae (13.8%) and rosehips Rosa canina (12.0%).
The influx described here was the largest of the four influxes into eastern Austria
(Vienna, Niederösterreich and Burgenland only) since 1989 (1989/90, 1990/91,
2000/01 and 2004/05). The second largest, during the winter of 2000/01, produced
only half as many records and individuals compared with the influx of 2004/05. The
first birds arrived two months earlier in 2004/05 than they had in 2000/01. In both
cases the last records were in spring at the start of May.
Keywords: Bombycilla garrulus, Bohemian Waxwing, influx, winter 2004/05, east-
ern Austria, distribution, phenology, flock size, food.
64 EGRETTA 48/1-2
1. Einleitung
Der Seidenschwanz ist ein Teilzieher, der in manchen Wintern in weiten Teilen
Europas erscheint (Glu tz von Bl otz hei m & Bauer 1985). In Österreich reichen
Aufzeichnungen zu Seidenschwanz-Invasionen knapp 300 Jahre zurück (Übersicht
in Dom bro ws ki 1931, siehe auch R udolf von Österreich & Brehm 1879,
Lindenthaler 1959, Wru ss 1972, Sa mwald 2005). Die letzten größeren Einflü-
ge im Norden bzw. Osten des Landes fanden in den Wintern 1988/89 (Maye r
1990, Kol lar & Sei ter 1991), 1989/90 (Ma yer 1990, Zuna-Kratky & Ranner
1990), 1990/91 (Zuna-Kratky & Ranner 1991) und 2000/01 (Brader 2001,
Teufelbauer 2001) statt. Im Winter 2004/05 erfolgte über weite Teile Europas ein
großer Einflug (z. B. Brader 2005, Fouarge & Vandevondele 2005, Psc hor n
et al. 2005a, Pos se & V ole t 2005, Va čkař 2005), der im Folgenden für den
Osten Österreichs näher analysiert werden soll.
2. Methode
Diese Auswertung basiert auf den Beobachtungsdaten von 340 namentlich bekann-
ten Personen, die ihre Daten BirdLife Österreich zur Verfügung gestellt haben.
Ihnen allen sei herzlich gedankt – ohne ihre Daten wäre diese Auswertung nicht
möglich gewesen! Neben dem Personenkreis, der regelmäßig Vogelbeobachtungen
meldet, standen auch zahlreiche Meldungen von „Laien“ zur Verfügung, die sich
nach Beobachtungen Auskunft suchend an das Wiener BirdLife Büro gewendet
hatten, bzw. durch Medienberichte oder das Internet auf den Seidenschwanz-
Einflug aufmerksam geworden waren. Für die Auswertung der Phänologie wurden
die Meldungen zwei Kategorien zugeteilt: Daten all jener Personen, die durch die
Medien, Internet etc. auf die Invasion aufmerksam geworden waren, wurden nicht
für die Darstellung verwendet. Durch die Medienberichte kam es zu einer verstärk-
ten Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und damit auch zu einem verstärktem Mel-
deaufkommen, das die Darstellung des tatsächlichen Verlaufs der Invasion ver-
fälscht (positive Rückkopplung, s. Abb. 2). Offensichtliche Doppel- oder Mehrfach-
zählungen (Beobachtungen am selben Tag und in räumlicher Nähe) wurden bei der
Darstellung der Phänologie ebenfalls nicht berücksichtigt (analog Sch mid 1990).
Die Auswertung umfasst die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und
Steiermark. Für den Vergleich mit dem Einflug aus dem Winter 2000/01 wurden die
Daten aus Teufelbauer (2001) verwendet. Eine Abtrennung der Meldungen als
Reaktion auf Medienberichte ist in diesem Datensatz nicht möglich. In den Daten
von 2000/01 sind auch alle Nachmeldungen (73 Meldungen = 20 %) enthalten, die
als Reaktion auf die Publikation erfolgt sind. Die zu erwartenden Nachmeldungen
vom Winter 2004/05 dürften daher die Unterschiede der beiden Invasionen zusätz-
lich verstärken. Bei Schätzungen von Truppgrößen „von…bis“ wurden prinzipiell die
Minimalwerte für Berechnungen verwendet.
EGRETTA 48/1-2 65
3. Ergebnisse
3.1 Verbreitung
Aus dem Untersuchungsgebiet liegen 1.329 Meldungen von Seidenschwänzen vor.
Davon betrafen 138 (10,4 %) Doppel- oder Mehrfachzählungen. Insgesamt wurden
62.604 Vögel gemeldet (ohne Doppelzählungen, Tab. 1). Die Seidenschwanz-
Nachweise konzentrieren sich auf den Großraum Wien, insbesondere das Wiener
Stadtgebiet und das südliche Wiener Becken (Abb. 1). Abgesehen von einer Beo-
bachtungshäufung im March-Thaya-Winkel stammen aus dem restlichen Niederös-
terreich und dem Burgenland nur vereinzelte Nachweise. In der Steiermark konzent-
rieren sich die Nachweise im südlichen Landesteil, insbesondere im Raum Graz.
Auffällig ist das Fehlen von Seidenschwanz-Nachweisen aus dem Voralpen- und
Alpenraum Niederösterreichs und der Steiermark.
Tab. 1: Eckdaten der Seidenschwanz-Invasion (Bombycilla garrulus) des Winters
2004/05 (ohne Doppel- und Mehrfachzählungen) und des Winters 2000/01.
Tab. 1: Overview of the data of the influxes of Bohemian Waxwings (Bombycilla garrulus)
of the winters 2004/05 and 2000/01, respectively (double counts excluded).
Meldungen Individuen Zeitspanne (Tage)
alle
Meldungen
95% der
Meldungen
2004/05
Burgenland 25 541 163
(2.11.-14.4.)
124
(26.11.-30.3.)
Niederösterreich 306 13.600 160
(21.11.-30.4.)
131
(11.12.-21.4.)
Steiermark 116 4.389 144
(5.12.-28.04.)
85
(22.12.-17.3.)
Wien 744 44.074 163
(23.11.-05.05.)
121
(21.12.-21.4)
Gesamt 1.191 62.604 184
(2.11.-05-05)
126
(15.12.-20.4.)
Gesamt
(ohne Steiermark)
1.075 58.215 184
(2.11.-5-)
125
(17.12.-21.5.)
2000/01
Gesamt
(ohne Steiermark)
366 25.827 121
(6.1.-7.5.)
96
(20.1.-26.4.)
66 EGRETTA 48/1-2
2004/05
2001/02
Abb. 1: Verteilung der Seidenschwanz-Nachweise (Bombycilla garrulus) im östlichen
Österreich im Winter 2004/05 bzw. 2000/01 (Daten aus T euf elbauer 2001). Von der
Invasion 2000/01 lagen keine steirischen Daten vor.
Fig. 1: Distribution of records of Bohemian Waxwings in eastern Austria in the winters
2004/05 and 2000/01 (data from T euf elbauer 2001). No data were obtained from Styria
in the winter of 2000/01.
EGRETTA 48/1-2 67
Abb. 2: Phänologie des Seidenschwanz-Einfluges (Bombycilla garrulus) im Winter
2004/05 (oben) im Vergleich zum letzten größeren Einflug im Winter 2000/01. Für
2004/05 sind Meldungen als Reaktion auf Medienberichte extra dargestellt (mittlerer Teil
der Abbildung). Schwarz: Tagessummen, grau: Pentadensummen.
Fig. 2: Phenology of records of Bohemian Waxwing in the winter 2004/05 (top), compared
to the winter 2000/01 (bottom). Records from the general public in the winter 2004/05 are
shown separately (obtained via reports in mass media; middle). Black columns: daily
sums; grey columns: sum of five-day periods.
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
Individuen
0
1000
2000
3000
Individuen
0
1000
2000
3000
1.Nov.
11.Nov.
21.Nov.
1.Dez.
11.Dez.
21.Dez.
31.Dez.
10.Jan.
20.Jan.
30.Jan.
9.Feb.
19.Feb.
1.Mar.
11.Mar.
21.Mar.
31.Mar
10.Apr.
20.Apr.
30.Apr.
Individuen
68 EGRETTA 48/1-2
3.2 Phänologie
Der zeitliche Ablauf des Einfluges ist in Abbildung 2 dargestellt. Die Abbildung zeigt
einen zweigipfeligen Verlauf. Der erste Höhepunkt der Invasion setzte folglich zu
Weihnachten ein (die darauf folgende geringere Anzahl an Beobachtungen könnte
auf die Weihnachtsfeiertage und die Urlaubszeit zurückzuführen sein), und dauerte
bis Mitte Jänner. Am Ende des Jänners stieg die Anzahl der beobachteten Vögel
nochmals an. Der zweite Höhepunkt, der bis Mitte Februar dauerte, wurde auch von
weiten Teilen der Bevölkerung wahrgenommen. Das führte zu zahlreichen zusätzli-
chen Meldungen, die überwiegend mit dem zweiten Höhepunkt der Invasion zu-
sammenfallen (Abb. 2). In diesen Zeitraum fallen etwa ein Artikel in der „Neuen
Kronen Zeitung“ (Anfang Februar) oder der Aufruf zur Meldung von Beobachtungen
auf der Homepage von BirdLife Österreich (ab 5.2.). Die maximale Tagessumme
betrug 1.970 Seidenschwänze (4.2.).
November
Abb. 3: Räumliche Verteilung der Seidenschwanz-Nachweise (Bombycilla garrulus) im
östlichen Österreich im Winter 2004/05, aufgeteilt nach Monaten.
Fig. 3: Distribution of Bohemian Waxwing-records (Bombycilla garrulus) in eastern Aus-
tria, each month shown separately.
EGRETTA 48/1-2 69
Dezember
Jänner
70 EGRETTA 48/1-2
Februar
März
EGRETTA 48/1-2 71
April
Mai
72 EGRETTA 48/1-2
Niederösterreich
Wien
Steiermark
Burgenland
Abb. 4: Phänologie des Seidenschwanz-Einfluges (Bombycilla garrulus) in den einzelnen
Bundesländern (Pentadensummen). Beachte die unterschiedlichen Maßstäbe der Ordi-
nate.
Fig.4: Phenology of records of Bohemian Waxwing in eastern Austria (sum of five-day
periods).
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
Individuen
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
Individuen
0
100
200
300
400
500
600
700
Individuen
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
1.Nov.
1.Dez.
31.Dez.
30.Jan.
1.Mar.
31.Mar
30.Apr.
Individuen
EGRETTA 48/1-2 73
Das Auftreten der Seidenschwänze in den einzelnen Bundesländern (Abb. 3, 4)
erfolgte nach Süden hin nur etwas verzögert. Auch eine genaue räumliche Analyse
erbrachte kein deutlicheres Nord-Süd-Gefälle. Es ist bemerkenswert, dass die mit
Abstand früheste Beobachtung dieser Invasion aus dem nördlichen Burgenland
stammt (2.11.2004, St. Georgen bei Eisenstadt). Erst- und Letztbeobachtungen aus
den Bundesländern sind in Tab. 1 zusammengefasst. Aus Wien liegt eine bemer-
kenswerte Beobachtungsserie vor, die einen durchgehenden Aufenthalt von Sei-
denschwänzen belegt: Im einem Teil des 23. Bezirks wurden zwischen dem 9.12.
und dem 5.5 an 51 Tagen (34,7 % aller Tage) Seidenschwänze beobachtet (Gerd
Wichmann, Archiv BirdLife Österreich).
Abb. 5: Durchschnittliche Truppgrößen des Seidenschwanzes (Bombycilla garrulus) in
den einzelnen Bundesländern. Neben den Werten von 2004/05 (graue Säulen) sind die
Werte von 2000/01 (schwarze Säulen) dargestellt. In Klammer ist die Anzahl der entspre-
chenden Beobachtungen angegeben, der erste Wert entspricht der Invasion 2004/05.
Fig. 5: Mean flock size of Bohemian Waxwings in different Austrian provinces. Grey
columns indicate values from the winter 2004/05; black columns indicate the winter
2000/01. The number of records per province is shown in brackets, the winter 2004/05 is
always shown first.
3.3 Truppgrößen
Von 1.176 Beobachtungen lagen Angaben zur Anzahl der beobachteten Vögel vor.
Aus diesen ergibt sich eine durchschnittliche Truppgröße von 30 Vögeln (Median).
In Niederösterreich und Wien liegt die durchschnittliche Truppgröße ebenfalls bei
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Burgenland
(26/12)
Steiermark
(114/keine
Daten)
Niederösterreich
(309/123)
Wien
(727/212)
Truppgröße (Median)
74 EGRETTA 48/1-2
30 Vögeln, während in der Steiermark und im Burgenland im Schnitt kleinere
Trupps beobachtet wurden (Abb. 5). Die durchschnittlichen Truppgrößen veränder-
ten sich im Lauf der Invasion (Abb. 6). Von November bis Jänner stieg die Anzahl
der Vögel an, um dann bis März wieder deutlich abzufallen. Im April traten wieder-
um etwas größere Trupps auf. Der größte beobachtete Trupp umfasste über 1.000
Vögel und wurde am 4.2. in Wien beobachtet (T. G ram ani tsc h, Archiv BirdLife
Österreich). Bemerkenswert ist auch die Beobachtung von 1.000 Vögeln im Soutok
bei Lanžhot/Tschechien, unmittelbar an der österreichischen Grenze (27.2., D.
Hor al, Archiv AURING - Biologische Station Hohenau - Ringelsdorf).
In den einzelnen Bundesländern fielen die zeitlichen Veränderungen der Truppgrö-
ßen unterschiedlich aus (Abb. 7). Nur in Wien folgen die Truppgrößen dem Ge-
samtverlauf, in der Steiermark erfolgte dieser Verlauf zeitversetzt. In Niederöster-
reich blieben die Trupps während der ganzen Invasion in etwa gleich groß.
Aussagen für das Burgenland sind aufgrund der wenigen Beobachtungen nicht
möglich.
Abb. 6: Zeitliche Veränderung der Truppgrößen des Seidenschwanzes (Bombycilla garru-
lus) während der Invasion 2004/05 (graue Säulen) bzw. 2000/01 (schwarze Säulen). In
Klammer ist die Anzahl der entsprechenden Beobachtungen angegeben, der erste Wert
entspricht der Invasion 2004/05.
Fig. 6: Change in flock sizes of Bohemian Waxwing during the winter 2004/05 (grey
columns) and winter 2000/01 (black columns). The number of records per province is
shown in brackets, the winter 2004/05 is always shown first.
0
10
20
30
40
50
60
Nov.
(8/0)
Dez.
(121/0)
Jän.
(262/34)
Feb.
(428/59)
Mär.
(255/124)
Apr.
(81/129)
Mai
(6/1)
Truppgröße (Median)
EGRETTA 48/1-2 75
Niederösterreich
0
20
40
Nov.
(4)
Dez.
(28)
Jän.
(50)
Feb.
(118)
Mär.
(76)
Apr.
(30)
Mai
(0)
Wien
0
20
40
60
80
Nov.
(1)
Dez.
(77)
Jän.
(173)
Feb.
(262)
Mär.
(149)
Apr.
(48)
Mai
(6)
Truppgröße
Steiermark
0
20
40
Nov.
(0)
Dez.
(16)
Jän.
(35)
Feb.
(35)
Mär.
(25)
Apr.
(2)
Mai
(0)
Abb. 7: Zeitliche Veränderung der Truppgrößen des Seidenschwanzes (Bombycilla garru-
lus) in den einzelnen Bundesländern. Vom Burgenland liegen für diese Darstellung zu
wenige Daten vor. In Klammer ist die Anzahl der jeweiligen Beobachtungen angegeben.
Fig. 7: Change in flock sizes of Bohemian Waxwing during the winter 2004/05 in eastern
Austria (except Burgenland, from where no data were received). The number of records
for each month is shown in brackets.
76 EGRETTA 48/1-2
3.4 Nahrung
Insgesamt lagen 166 Beobachtungen von Nahrung aufnehmenden Vögeln vor. Das
entspricht 12,5 % aller Seidenschwanz-Beobachtungen dieses Winters, wobei hier
nur jene Angaben ausgewertet wurden, in denen die Nahrung näher beschrieben
wurde. Der weitaus größte Teil der Nahrungsaufnahme umfasste fleischige Früchte
diverser Pflanzen (90,4 %, Tab. 2). Am häufigsten wurde der Verzehr von Äpfeln
Malus domestica beobachtet (19,3 %), wobei fast die Hälfte dieser Beobachtungen
auf Vogelfütterungen zurückgeht (8,3 %). An zweiter und dritter Stelle folgen Misteln
Loranthaceae (13,8 %) bzw. Hagebutten Rosa canina (12,0 %). Bemerkenswert ist
die Beobachtung eines Seidenschwanz-Trupps an einem Feuerdorn Pyracantha
coccinea, dessen bodennahe Beeren durch die Schneedecke wühlend erreicht
wurden (J. Sindelar, mündl. Mitt.).
Vereinzelt wurde das Anknabbern von Baumrinde (im Dezember und Jänner) sowie
von Knospen (im Jänner und Februar) beobachtet. Mit dem Frühling wurden mehr-
mals sowohl Flugjagd nach Insekten (ab Mitte März), als auch das Fressen an
frischen Pflanzentrieben beobachtet (ab Anfang April; Tab. 2). Insgesamt neunmal
wurde von trinkenden Vögeln berichtet. In der Mehrzahl nutzten die Seidenschwän-
ze Pfützen, einmal wurde auch Wasseraufnahme an tropfenden Eiszapfen gemel-
det.
Tab. 2: Beobachtete Nahrung von Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) im Winter
2004/05 im östlichen Österreich.
Tab. 2: Recorded food of Bohemian Waxwings (Bombycilla garrulus) in winter 2004/05 in
eastern Austria.
Nahrung Anzahl
Registrierungen
Prozent
Wacholder Juniperus sp. 6 3,6
Eibe Taxus baccata 2 1,2
Zürgelbaum Celtis occidentalis 2 1,2
Rose (Hagebutte) Rosa canina 20 12,0
Apfel Malus domestica 32 19,3
Eberesche Sorbus aucuparia 2 1,2
Schwedische Mehlbeere Sorbus intermedia 1 0,6
Sorbus sp. 2 1,2
Steinmispel Cotoneaster sp. 3 1,8
Feuerdorn Pyracantha coccinea 11 6,6
Weißdorn Crataegus sp. 2 1,2
Schlehdorn Prunus spinosa 2 1,2
Zwetschke Prunus domestica 1 0,6
EGRETTA 48/1-2 77
Nahrung Anzahl
Registrierungen
Prozent
Kirsche Prunus avium 1 0,6
Jungfernrebe (Veitschi) Parthenocissus sp. 4 2,4
Weinrebe Vitis vinifera 1 0,6
"Wilder Wein" Parthenocissus/Vitis 10 6,0
"Misteln" Loranthaceae s.l. 16 9,6
Eichenmistel Loranthus europaeus 1 0,6
Laubholz-Mistel Viscum album 6 3,6
Efeu Hedera helix 4 2,4
Gewöhnlicher Liguster Ligustrum vulgare 3 1,8
Gewöhnlicher Schneeball Viburnum opulus 1 0,6
Weiße Schneebeere Symphoricarpos rivularis 2 1,2
Früchte/Beeren indet. 15 9,0
Knospen 3 1,8
(indet., Ahorn Acer sp., Prunus sp.)
Baumrinde 3 1,8
(Echte Walnuß Juglans regia, indet.)
Flechten 1 0,6
Frische Triebe 3 1,8
(Eibe Taxus baccata, Hybrid-Pappel Populus x
canadensis, Pappel Populus sp.)
Flugjagd nach Insekten 7 4,2
Summe 166 100,0
3.5 Vergleich der Invasionen 2004/05 und 2000/01 in Ostösterreich
Vom Einflug 2000/01 liegen 366 Beobachtungen von Seidenschwänzen vor, was
34,1 % der Beobachtungen des Einfluges von 2004/05 entspricht (Tab. 1). Mit
25.827 gemeldeten Vögeln wurden 44,4 % des Wertes von 2004/05 erreicht. Damit
war der Einflug im Winter 2004/05 sowohl nach der Zahl der Meldungen als an
Individuenzahl mehr als doppelt so stark wie jener des Winters 2000/01.
78 EGRETTA 48/1-2
Die Verbreitungskarten der Seidenschwanz-Nachweise zeigen für beide Winter ein
grundsätzlich ähnliches Bild (Abb. 1): der Schwerpunkt der Nachweise liegt 2000/01
ebenfalls im Wiener Raum, wobei sowohl in Wien als auch im Umland weniger
Fundpunkte vorliegen als vom Winter 2004/05. In Summe liegen auch aus den
restlichen Teilen Ostösterreichs weniger Funde aus dem Winter 2000/01 vor.
Der markanteste phänologische Unterschied ist das zeitversetzte Auftreten der
Vögel. Im Winter 2000/01 wurden die ersten Vögel erst nach dem Jahreswechsel
festgestellt (Abb. 2, Tab. 1). Da die Vögel bei beiden Einflügen etwa gleich lang in
Ostösterreich geblieben sind, war die Aufenthaltsdauer im Winter 2000/01 um ein
Viertel kürzer als 2004/05 (24,2% – Vergleich der Zeiträume mit 95 % der Meldun-
gen; s. Tab. 1). Das absolute Tagesmaximum des Winters 2000/01 liegt mit 1.756
Vögeln nur um 10,9 % hinter den 1.970 Vögeln des Winters 2004/05, wurde aber
2000/01 um sieben Wochen später erreicht (26.3.).
Die durchschnittliche Truppgröße über alle Daten betrug bei beiden Invasionen 30
Vögel. In den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich die Truppgrößen kaum.
Nur in Wien waren im Winter 2000/01 um ein Viertel größere Trupps als im Winter
2004/05 zu beobachten (Abb. 5). Die größten Trupps traten 2000/01 erst im März
auf (Abb. 6).
3.6 Bemerkenswerte Beobachtungen
In mehreren Fällen wurden in Wien Schlafplätze gefunden bzw. vermutet. In einem
Hausgarten im 23. Bezirk fanden sich zwischen 10.12. und 3.1. jeweils zwischen
100 und 300 Seidenschwänze ein, die auf einer Kalifornischen Zeder Calocedrus
sp. und manchmal auf einer Fichte Picea abies dicht an den Stamm gedrängt über-
nachteten (R. Kal z schriftl. Mitt.). Weitere Schlafplätze wurden am Wiener Zentral-
friedhof (E. Kar ner -Ranner, A. Ranner, R. Riegler, Archiv BirdLife Österreich)
sowie nahe dem Lainzer Tiergarten im 23. Bezirk (Gerd Wic hmann, Archiv BirdLi-
fe Österreich) vermutet. In Graz konnte eine Partnerfütterung beobachtet werden
(4.1., L. Khi l; siehe Abb.8 ). Im März wurde in Wien sogar eine Partnerfütterung mit
anschließender, am Boden stattfindender Kopula dokumentiert (Archiv BirdLife
Österreich).
Mehrfach wurden tote Seidenschwänze gefunden. In sechs Fällen verstarben Vögel
nach dem Anflug an Glasflächen. Einmal wurde die Rupfung eines Männchens
gefunden, in drei Fällen konnten keine Angaben zur Todesursache gemacht wer-
den, und dreimal wurde die Verarztung verletzter Vögel angegeben. Ansammlungen
toter Seidenschwänze wurden zwei Mal Mitte Februar aus Wien berichtet. Einmal
wurden 10 tote Vögel aufgefunden, in einem zweiten Fall verstarben acht Exempla-
re nach Anflug gegen eine Hausmauer. Der Grund des Anflugs könnte plötzliches
Aufschrecken gewesen sein (G. Hö gle r, mündl. Mitt.). Unter diesen Seiden-
schwänzen befand sich ein mit einem norwegischen Ring markiertes Individuum.
Eine Rückmeldung zum Ringfund lag bis dato nicht vor.
EGRETTA 48/1-2 79
Abb. 8: Partnerfütterung bei Seidenschwänzen (Bombycilla garrulus) im Winter, 4.1.2006,
Graz, (L. Kh il) .
Fig. 8: Partner feeding of Bohemian Waxwings in winter, 4.1.2006, Graz, (L. Kh i l).
Vier Mal wurden – bei winterlichen Temperaturen – von in Schmelzwasser und
Bächen badenden Seidenschwänze berichtet, beispielsweise nahm ein Trupp von
20 Individuen Ende Februar ein Bad in der Schwarza (C. Su mme r & R. Ki rni g,
Archiv BirdLife Österreich). Bemerkenswert ist auch die Meldung eines vollalbinoti-
schen Vogels Ende April in einem Trupp von 15 Seidenschwänzen nahe Hain-
feld/Niederösterreich (M. Po llh eim er, Archiv BirdLife Österreich).
4. Diskussion
Der Seidenschwanz-Einflug des Winters 2004/05 war der individuenstärkste zumin-
dest der letzten 16 Jahre. Der letzte größere Einflug im Winter 2004/05 blieb mit
25.827 deutlich unter den heuer gemeldeten 62.604 Vögeln. Durch die unterschied-
liche Datenlage beider Einflüge (Doppelzählungen, Nachmeldungen) dürfte dieser
Unterschied noch größer sein als derzeit dokumentiert. Interessanterweise gilt diese
Feststellung nicht für das westlich unseres Bearbeitungsgebietes liegende Oberös-
terreich, wo nach Brader (2005) der Einflug nicht die Stärke vom Winter 2000/01
erreicht hat. In Ostösterreich bleiben die Einflüge 1989/90 und 1990/91 mit 3.566
bzw. 12.639 Seidenschwänzen (Zuna-Kratky & Ranner 1990, 1991) weit hinter
dem Winter 2004/05 zurück. Hier ist zu berücksichtigen, dass vor knapp 20 Jahren
noch nicht so viele Personen Vogelbeobachtungen meldeten, was aber die etwa
fünfmal geringeren Individuenzahlen im Winter 1990/91 nach unserer Ansicht nicht
aufwiegen kann. Vom Winter 1988/89 liegen leider keine überregionalen Ver-
80 EGRETTA 48/1-2
gleichsdaten vor (siehe Kol lar & Se ite r 1991). Ein quantitativer Vergleich mit
früheren Invasionen ist aufgrund der damals geringeren Meldeaktivität nicht möglich
(siehe Rudolf von Österreich & Brehm 1879, Do mbr ows ki 1931, W rus s
1972, Mayer 1990, Sa mwa ld 2005).
Auch nach Ergebnissen aus anderen Ländern handelte es im Winter 2004/05 um
einen außergewöhnlich großen Einflug. In der Schweiz brachte der Winter 2004/05
den stärksten Einflug seit mindestens 50 Jahren. Die dort gemeldeten 378.763
Individuen (Pos se & V ole t 2005) übertreffen das östliche Österreich bei weitem,
jedoch ist zu berücksichtigen, dass in der Schweiz um ein Vielfaches mehr ornitho-
logisch interessierte Personen leben. In Deutschland wurden 510.084 Vögel gemel-
det, der Einflug zählt hier als einer der größten je registrierten (Psc hor n et al.
2005a). Auf gesamteuropäischem Niveau brachte der Winter 2004/05 die größte
jemals beschriebene Invasion (Fouarge & Vandevondele 2005). In den Jahren
vor dem Einflug wurden in Schweden unüblich hohe Zahlen brütender Seiden-
schwänze festgestellt, was den außergewöhnlich individuenreichen Einflug erklären
könnte. Die großräumige Ausbreitung der Vögel über Europa erfolgte in südlicher
bzw. südwestlicher Richtung (sehr anschauliche Präsentation unter
http://www.aves.be/bulletins/2005_4.htm#1). Die Vögel erreichten dabei u. a. die
Scilly-Inseln, in Frankreich sowohl Mittelmeer- als auch Atlantikküste und Nordita-
lien (Fouarge & Vandevondele 2005).
4.1 Verbreitung
Die Verbreitung der Seidenschwanz-Nachweise der vier letzten ostösterreichischen
Invasionen deckt sich weitgehend (Zuna-Kratky & Ranner 1990, 1991, Teuf el-
bauer 2001, diese Arbeit). Bei allen Invasionen stammt der weitaus größte Anteil
der Meldungen aus Wien. Die hohe Anzahl an naturinteressierten Personen in der
Stadt dürfte zu dieser Ansammlung von Nachweisen nicht unwesentlich beitragen,
während Lücken in den Niederungen – wie schon von Zuna-Kratky & Ranner
(1991) festgestellt – „offenbar beobachtungsbedingt“ sind. Weiters ist das Fehlen
von Seidenschwanz-Nachweisen aus dem Alpen- und Voralpenraum Niederöster-
reichs und der Steiermark auffällig (siehe auch S amwal d 2005). Das dürfte auf
eine generelle Meidung größerer Seehöhen zurückzuführen sein, wie sie auch
Sch mid (1990) feststellen konnte. W rus s (1972) kommt zu dem Schluss, dass
die Mehrzahl der Vögel nördlich der Alpen ziehen und nur wenige das Gebirge bis
nach Kärnten queren.
Das Auftreten der Seidenschwänze im östlichen Österreich folgte 2004/05 keinem
klaren zeitlichen Nord-Süd-Verlauf (Abb. 3 und 4), wie es beispielsweise für
Deutschland gezeigt werden konnte (Ps cho rn et al. 2005a). Hier dürften die im
Vergleich zu Deutschland erheblich kleinere Fläche sowie die Alpen (Wru ss 1972,
Sch mid 1990) ausschlaggebend sein.
EGRETTA 48/1-2 81
Abb. 9: Seidenschwanz (Bombycilla garrulus), diesjähriges Männchen. Altenmarkt bei
Fürstenfeld, 28.12.2004 (L. Kh il)
Fig. 9: Immature male Bohemian Waxwing, Altenmarkt bei Fürstenfeld, 28.12.2004, (L.
Khil).
4.2 Phänologie und das Auftreten von Seidenschwänzen in Mitteleuropa
Das Brutgebiet des Seidenschwanzes liegt in der Taiga-Zone der Paläarktis. Die
Westgrenze in Fennoskandinavien kann sich von Jahr zu Jahr verändern. Im Osten
reichen die Vorkommen bis nach Ostsibirien (Glu tz von Blo tzh eim 1966, Gl utz
von Blotzheim & Bauer 1985). Seidenschwänze sind Teilzieher, bei denen man
grundsätzlich drei unterschiedliche Formen des Auftretens im Winter unterscheiden
kann (Glu tz von Blo tzh eim 1966, Glu tz von Blo tzhei m & Bauer 1985). [1] Bei
gutem Fruchtansatz der Eberesche Sorbus aucuparia – der Hauptnahrung der Art
im Winter – überwintern die Seidenschwänze zum Großteil im Brutgebiet bzw.
knapp südlich davon, und nur ein kleiner Teil der Population erscheint weit abseits
der Brutgebiete. [2] Bei mittleren Erträgen der Eberesche beginnen die Vögel nach
dem Abernten der Früchte nach Süden und Westen auszuweichen. In solchen
Jahren kommt es bei uns zu späten Einflügen (beginnend in der zweiten Jän-
nerhälfte), die sich auf das nördliche und östliche Mitteleuropa beschränken. [3]
Fällt die Ernte der Eberesche großräumig schlecht aus, beginnt die ganze Populati-
82 EGRETTA 48/1-2
on früh zu wandern. Typisch für Jahre mit Massenzug sind einzelne Vorboten, die
schon sehr früh am Rand des späteren Invasionsareals erscheinen. Da die fen-
noskandische Seidenschwanz-Population nicht groß ist, müssen an Masseneinflü-
gen Vögel von östlicher Herkunft beteiligt sein (G lut z von B lot zhe im 1966, G lutz
von Blotzheim & Bauer 1985).
Der Seidenschwanz-Einflug im Winter 2004/05 in Ostösterreich ist nach dieser
Einteilung auf einen grundsätzlich schlechten Ertrag der Nahrungspflanzen im
Brutgebiet zurückzuführen (Typus [3]). Die Beobachtung von Anfang November als
„Vorbote“ passt genau auf die Beschreibung von Glu tz von Blo tzh eim (1966). Im
Winter 2000/01, in dem die Vögel erst nach dem Jahreswechsel erschienen
(Abb. 2), war die Nahrung für einige Zeit ausreichend, bevor die Vögel nach Mittel-
europa ausweichen mussten (Typus [2]). In beiden Wintern blieb die Anzahl beo-
bachteter Vögel über einen langen Zeitraum hoch. Das östliche Österreich war
demnach eines der Zielgebiete dieser Invasionen. Im Gegensatz dazu beherbergte
besipielsweise Süddeutschland nur von Anfang Dezember bis Ende Jänner eine
große Anzahl an Seidenschwänzen (Ps cho rn et al. 2005b). Danach traten nur
mehr geringe Zahlen auf, die Vögel dürften u. a. nach Österreich weiter gezogen
sein. Bayern und Baden-Württemberg in Süddeutschland waren auch bei mehreren
anderen großen Invasionen vornehmlich ein Durchzugsgebiet mit zeitlich stark
konzentriertem Auftreten (z. B. Winter 1963/64, 1965/66, 1970/71; Bez zel 1966,
Hölzinger 1972).
Bemerkenswert ist das synchrone Auftreten von Seidenschwänzen in Südmähren
(Vačkař 2005): nach Erstbeobachtungen am 2.11. und 6.11. folgte ein erster (klei-
nerer) Gipfel Anfang Jänner und ein zweiter Höhepunkt etwa von Anfang bis Ende
Februar. Die Zeitspanne mit Seidenschwanz-Beobachtungen umfasste 189 Tage,
nahezu ident mit den 184 Tagen aus unserem Beobachtungsgebiet (Tab. 1).
Große Invasionen erhalten entsprechende Aufmerksamkeit in der Bevölkerung, was
einerseits viele zusätzliche Beobachtungen einbringt, andererseits aber die Darstel-
lung der Phänologie merkbar beeinflussen kann (Abb. 2). Aus diesem Grund ist –
soweit möglich – eine differenzierte Auswertung der Meldungen anzustreben (siehe
auch Sch mid 1990).
4.3 Trupps
Die Beobachtung großer Trupps ist keine Seltenheit: schon Do mbr ows ki (1931)
berichtet von bis zu 1.000 Vögeln bzw. davon dass die Vögel „ganze Wolken bilde-
ten“. Da bei anderen Arbeiten nicht angegeben wurde, wie die durchschnittliche
Truppgröße errechnet wurde, sind Vergleiche nicht sinnvoll. Zur Alters- und Ge-
schlechtsverteilung in den beobachteten Trupps liegt aus Ostösterreich nur eine
einzige Beobachtung vor. In der Schweiz waren im Winter 2004/05 gefangene
Vögel zum Großteil Jungvögel sowie adulte Weibchen (n = 380, D upl ain et al.
2005).
EGRETTA 48/1-2 83
4.4 Nahrung
Zur Nahrung von Seidenschwänzen liegen schon zahlreiche Übersichten vor (z. B.
Dom bro ws ki 1931, R oki tan sky 1959, Glu tz von Blo tzhei m 1966, Hö lzinger
1972, Mayer 1990, Brader 2001, 2005, Mul hauser & Zimmermann 2005,
Sam wa ld 2005). Vergleiche mit anderen Gebieten und Invasionsjahren sind
schwierig, da sich die prozentuelle Zusammensetzung der beobachteten Nahrung
mit den lokalen Gegebenheiten verändern kann und zusätzlich durch unterschiedli-
che Fruchterträge in einzelnen Jahren beeinflusst wird (s. Sa mwa ld 2005). Prinzi-
piell sind Seidenschwänze nicht sehr wählerisch, was Gl utz von Bl otz hei m &
Bauer (1985) in die Worte „ungenützt bleibt praktisch keine der vielen im Winter-
halbjahr Beeren oder andere fleischige Früchte tragenden Wild- und Zierholzarten“
kleiden. Bemerkenswert ist die Übereinstimmung unserer Daten mit den oberöster-
reichischen Beobachtungen: die „Top 3“ der Nahrungsliste – Äpfel, Misteln und
Hagebutten – sind gleich (Brader 2005, s. auch M aye r 1990). Der Besuch von
Vogelfütterungen wurde schon mehrmals dokumentiert (z. B. Be zzel 1966, G lut z
von Blo tzhei m 1966, Ma yer 1972, Br ader 2005). Beeren von Ebereschen spiel-
ten bei uns im Vergleich zu anderen Regionen Mitteleuropas (z. B. Gl utz von
Blo tzhei m 1966, Hölzinger 1972, M ulhauser & Zimmermann 2005, Ps cho rn
et al. 2005a) keine große Rolle als Nahrung, wohl bedingt durch ihr relativ geringes
Vorkommen.
Der Seidenschwanz ist zur Brutzeit überwiegend insektivor (Glut z von Blo tzh eim
& Bauer 1985). Insektenjagd wird dem entsprechend nahezu während jeder größe-
ren Invasion beobachtet (z. B. Ro kit ans ky 1959, G lut z von Blo tzhei m 1966,
Hölzinger 1972, Ma yer 1972, 1990, Zuna-Kratky & Ranner 1991, M ulhau-
ser & Zimmermann 2005). Das beobachtete Knabbern an Baumrinde dürfte der
Aufnahme von Flechten gedient haben, einem bei Glu tz von B lot zh eim (1966)
ausführlich beschriebenen Verhalten, dessen Grund nicht geklärt ist.
4.5 Bemerkenswerte Beobachtungen
Beobachtungen von Seidenschwanz-Schlafplätzen sind relativ selten publiziert
worden. Aus dem Schlosspark Schönbrunn/Wien wird von einem Schlafplatz in
Thujen Thuja sp. berichtet, der von Mitte Dezember an besetzt war, und auch noch
Ende März von 200-250 Vögeln genutzt wurde (Pe ter s 1959). Am Höhepunkt
zählte Pet ers (1959) etwa 1.000 Vögel, und nach seiner Einschätzung wurde der
Schlafplatz von einem großen Teil der in Wien überwinternden Vögel aufgesucht. In
Bayern nutzten 1965/66 mehr als 500 Vögel einen 15jährigen Fichtenbestand als
Schlafplatz (Bezze l 1966).
Balzfütterung bzw. Kopulationen werden gelegentlich beobachtet, so bei zwei frühe-
ren Invasionen in Ostösterreich (Zuna-Kratky & Ranner 1990, 1991).
Von Todfunden einzelner Seidenschwänze, beispielsweise nach Fensteranflug,
wurde schon mehrfach im Laufe größerer Invasionen berichtet (z. B. Be zz el 1966,
84 EGRETTA 48/1-2
Brader 2005). Ungewöhnlich ist jedoch das Auffinden toter Seidenschwanz-
Trupps, wie es in Wien zweimal gemeldet wurde. Auch im Winter 2005/06 wurden
insgesamt 40 Vögel an mehreren U-Bahnstationen tot „in Haufen“ aufgefunden, was
aufgrund der Vogelgrippe zu hohem öffentlichen Interesse führte (z .B. Tageszei-
tung „Der Standard“, 3.2.2006). Die daraufhin durchgeführte amtstierärztliche Un-
tersuchung ergab bei allen Tieren Genickbruch als Todesursache, vermutlich als
Folge des Anpralls an Glasscheiben. Darüber hinaus wurde bei den Vögeln Leber-
verfettung festgestellt, ein Symptom von regelmäßigem Alkoholgenuss. Als Frucht-
fresser nehmen Seidenschwänze regelmäßig schon gärende Beeren oder Früchte
auf („u. U. ansehnlicher Alkoholgehalt überreifer Früchte“; Glu tz von Blo tzh eim &
Bauer 1985). Als Anpassung daran haben die Vögel eine bemerkenswert große
Leber und zusätzlich ein sehr effizientes Detoxifikationssystem (zit. in Glu tz von
Blotzheim & Bauer 1985). Der Tod ganzer Trupps an Glasscheiben wurde in der
Öffentlichkeit mit übermäßigem Alkoholgehalt in Verbindung gebracht
(http://derstandard.at, Download vom 4.2.2006), was aufgrund der obigen Angaben
aus der Fachliteratur aber zumindest in Frage gestellt werden muss. Eine weitere
mögliche Unglücksursache ist das Flugverhalten der Vögel. Seidenschwänze sind
in kompakten und sehr schnell fliegenden Schwärmen unterwegs, wodurch das
Anfliegen an Glasscheiben relativ leicht vorkommen kann.
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird der Seidenschwanz-Einflug des Winters 2004/05 im Osten
Österreichs (Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark)
analysiert. Von dem Einflug liegen 1.329 Meldungen von 62.604 Individuen vor. Die
überwiegende Zahl der Meldungen konzentrierte sich – wie im Winter 2000/01 – im
Großraum Wien. Nach dem ersten Auftreten Anfang November erreichte die Sei-
denschwanz-Anzahl zwei Maxima: einmal um Weihnachten und einmal Ende Jän-
ner/Anfang Februar. Die maximale Tagessumme von 1.970 Vögeln trat am 4.2. auf.
Die letzten Nachweise stammen vom Anfang des Monats Mai. Das Auftreten der
Seidenschwänze folgte keinem deutlichen Nord-Süd-Verlauf. Die durchschnittliche
Truppgröße der Invasion betrug 30 Vögel (Median).
Die Seidenschwänze ernährten sich überwiegend von Früchten und Beeren, von
denen Äpfel Malus domestica (19,3 %), Misteln Loranthaceae (13,8 %) und Hage-
butten Rosa canina (12,0 %) am häufigsten verzehrt wurden.
Im Vergleich mit den letzten, ähnlich gut dokumentierten Einflügen der Winter
1989/90, 1990/91 und 2000/01 in Ostösterreich war der hier beschriebene Einflug
deutlich stärker. Der zweitstärkste Einflug – jener des Winters 2000/01 – erreichte
sowohl an Meldungen als auch an Individuen knapp die Hälfte des Winters 2004/05.
Im Vergleich zum Winter 2000/01 kamen die ersten Vögel 2004/05 zwei Monate
früher an, während die letzten Beobachtungen in beiden Fällen Anfang Mai statt-
fanden.
EGRETTA 48/1-2 85
Danksagungen
Die hier analysierten Daten stammen von den folgenden 340 namentlich bekannten Personen
(in alphabetischer Reihenfolge). Ihnen allen sei herzlich für die Meldung ihrer Beobachtungen
gedankt! Weiters danken wir Alexander Sch ust er für wertvolle Kommentare zur Verbesse-
rung des Manuskriptes.
Helga Adam, E. Aigner, Franz Aigner, T. Aigner, Ernst Albegger, Almir, Peter Altmann, Carl
Auer, Fr. Baburek, Josef Bauer, Ernst Bauernfeind, Gertraud Benedikt, Andreas Benes, V.
Beran, Beatrix Berg, Hans-Martin Berg, Assunta Berger, Franz Berger, Sophie Berger, Wolf-
gang Berger, Matthias Berkemeyer, Patricia Blaas, Fr. Blazovsky, Martin Blochberger, R.
Bohrn, Franz Boroviczeny, Johann Brandner, Lidia Brandstätter, E. Buchner, Markus Bund-
schuh, Laura Bursa-Edelbacher, Günter Cernicek, Ines Choura, Luzia Choura, Alika Cotten,
Bernhard Deimel, Johann Dick, Michael Dvorak, Konrad Edelbacher, Andreas Eder, Silvia
Eichinger, Andreas Eipeldauer, Georg Eisnecker, Murat Erol, Silke Farmer, Christine Farniok,
Fehrer, Johannes Feichtinger, Fr. Fellner, Benedikt Felsinger, Christian Fiedler, Fiedler, M.
Fingernagel-Grüll, Michael Formann, Eva Frank, J. Fruhmann, Maria Ganso, Peter Garn,
Barbara Gastnarschitz, Fam. Gerhart, Karin Gerhartl, Joachim Gerstl, Helga Gfatter, Christian
Giefing, Gabriele Glendinning, Maria Goetz, Cornelia Göppner, Grete Gös, Gerhard Gragga-
ber, Thomas Gramanitsch, Lieselotte Grohs, Monika Grösswang, Alfred Grüll, Brigitte Haber-
reiter, Rupert Hafner, Caroline Handler, Heinz Hanka, Johann Haselberger, Ursula Hauber,
Isabella Hauer, Ferdinand Hauser, G. Hekele, Michael Herunter, Johann Hinteregger, V.
Hlaváč, Anton Hlebaina, Inge Hochfelner, Hr. Hofbauer, Gertrude Högler, Marianne Hoppl, P.
Horák, D. Horal, H. Hubinger, M. Hubinger, Helmut Jaklitsch, Rudolf Janoschek, D. Jobst-
mann, Diethelm Jobstmann, Hr. Jobstmann, R. Jureček, Wilhelm Kadiz, Renate Kalz, Wolf-
gang Kantner, S. Karl, Eva Karner-Ranner, Alfred Kastner, Sophie Katzmann, Wolfgang
Kautz, Herta Kerschbaum, Leander Khil, Christop Kienel, Robert Kinnl, Renate Kirnig, Hans
Peter Kleemaier, Romana Klein, Johann Klikovich, Reinhard Knebelsberger, Gabor Kohglber-
ger, Ingrid Kohl, Viktoria Kohl, Fr. Köhler, Philipp Kolleritsch, Günter Komarnicki, Robert Ko-
necny, Christa König, Richard Kopeczky, Elfriede Köppl, W. Köppl, Korniner, Anton Koschuh,
Hr. Koschutnig, Renate Kothbauer-Hellmann, Gernot Kotizer, Karl Kratochwill, Herbert Kratzer,
Hilde Krivanek, Alex Krumbholz, Norbert Krummeich, Johann Kummerer, Alfred Kuntner, Hr.
Kusi, Hans Kusy, Johannes Laber, B. Landsfeld, Hansjörg Lauermann, Hermann Leitner,
Hermine Leitner, Martin Leitner, Sieglinde Leutgeb, Volker Lichem, Helga Lieberzeit, Brigitte
Liebhart, Wolfgang Lindinger, Franz Loley, Gerhard Loupal, Rudolf Mader, Günter Maderba-
cher, Christine Manoch, Christine Mayer, Michael Mayer, Wolfgang Mayrhofer, Peter Meindl,
Hans Peter Meister, Regina Melzer, O. Mikulica, Johanna Minar, S. Mittermayr, Claudia Mül-
lauer, Fritz Müllauer, Michael Müller, Hans Peter Müllner, Yoko Muraoka, Christoph Neger,
Margit Neger, Ulrike Neger, Alfred Nemetschek, Eva Neuhauser, Heidemarie Niederl, Gerhard
Novak, Gerhard Oberreiter, Ludwig Ohlicher, Fr. Öller, Ortner, Silvia Otto, Gabriel Pammer,
Alexander Panrok, Marcus Parrag, Roya Payandeh, Simin Payandeh, Heinz Peter, G. Petra-
kovits, Bernhard Pfandl, Helmut Pfeifenberger, Christine Pfeifhofer, Hartwig W. Pfeifhofer,
Thomas Pfeifhofer, Marianne Pingitzer, Johannes Plachy, Karin Pollack, Juergen Pollheimer,
Martin Pollheimer, Franz Popp, Michael Posavec, Wolfgang Potocnik, Manfred Prendl, J.
Pribitzer, R. Probst, R. Raab, Brigitte Rad, Veronika Rampetsreiter, N. Ramsauer, Dagmar
Rand, Andreas Ranner, Edith Ranner, Richard Ranner, Thomas Ranner, Jutta Rathberger,
Philipp Rauchwarter, Ebrahim Razzazi, Reichel, Holger Reichert, Josef Reif, Hans Reimer,
Herbert Reiter, Werner Reitmeier, Irmgard Resch, Fr. Rieder, Regina Riegler, Robin Riegler,
Josef Ringert, Hannelore Robl, Horst Rohrhofer, Christoph Roland, Michael Rom, Heidi Rossi-
ter, M. Rössler, Harald Rötzer, Stephan Sacher, Brigitte Sack, Daniel Sack, Fr. Saftner, Franz
Samwald, Harald Sauer, Gabriele Schaden, Schaffer, Johanna Schamburek, Christian Sche-
der, Ingo Scherff, A. Schiffmann, Fr. Schild, Maria Schindler, Gerda Schleiss, Ursula
Schmiedpeter, Gabriele Schnabl, Helmut Schneider, Josef Schöllhammer, Hans Schön,
Robert Schön, Marianne Schran, Alma Schulz, Norbert Schwarzinger, Renate Schweiger, Gabi
86 EGRETTA 48/1-2
Schweighofer, W. Schweighofer, Ulrike Schwind, Benedikt Segur, Josef Semrad, D. Senko, Hr
Sindelar, W. Sontag, Erwin Soucek, V. Spath, Edith & Anton Stabentheiner, Beatrix Stadler,
Petra Stadler, Helga Stadlmann, J. Steiner, Norbert Steinwendner, P. Štepanek, Ingrid
Stipsits, Karl Stockhammer, Andreas Straka, Uwe Streese-Browa, E.-L. Strimitzer, Anna
Stuiber, Christine Summer, Wilma Taibinger, Eva Täubl, Graham Tebb, Angelika Teubl, Nor-
bert Teufelbauer, Sabine Teufelbauer, Astrid Thoby, Daniela Thonhofer, Monika Trimmel,
Troger, Monika Tröstner, Sergej Ucakar, Marianne Uitz, Marianne Ullmann, M. & H. Ullrich,
Frederik van der Loos, Armin Vidal, Ingolf Völker, D. Vongrej, Gernot Waiss, Elisabeth Wald,
Helga Walenta, Sybille Walker, Fam. Wallner, Gertrude Wallner, Bruno Wallnöfer, Doris
Walter, Winfried Walter, Karl-Heinz Wegleitner, Stefan Wegleitner, Herwig Weigl, Gerlinde
Weinhäupl, Veronika Weiß, Christian Wende, Gabor Wichmann, Gerd Wichmann, Judith
Wieser-Huber, Gerda Winkler-Born, G. Wolf, Daniel Wolschner, C. Wratschko, Frau Wyrau-
bel, Robert Zalek, Walther Zankl, V. Zavadil, E. Zdimal-Koller, Christian Zechner, Martin
Zehetbauer, Fr. Ziegler, Franz Zinggl, Sebastian Zinko, Hr. Zuber, Thomas Zuna-Kratky.
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Anschriften der Verfasser:
Mag. Norbert Teufelbauer
Schließmanngasse 5-7/A/14
A-1130 Wien
email: norbert.teufelbauer@birdlife.at
Leander Khi l
Neutorgasse 26
A-8010 Graz
email: leander@khil.net
Um das Bild dieses Einfluges zu vervollständigen, sind wir auf eine möglichst voll-
ständige Einsendung von Beobachtungen angewiesen. Sollten Sie noch weitere
Meldungen zum Einflug 2004/05 oder zu dem noch aktuelleren Einflug 2005/06
haben, senden Sie diese bitte an das Büro von BirdLife Österreich (Museumspl.
1/10/8, 1070 Wien, office@birdlife.at) bzw. für die Steiermark an BirdLife Steier-
mark, Hartwig W. Pfe ifh ofe r, Am Steinergrund 37, 8047 Hart bei Graz, hart-
wig.pfeifhofer@uni-graz.at.