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Beiträge zur Theorie der Weltanschauungs-Interpretation

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... Mittels Kontrastierung unterschiedlich sozial-materiell situierter Praxen eröffnen die Rekonstruktionen Erklärungen für die Soziogenese, also die Hervorbringung von handlungsleitenden Orientierungen in spezifischen Zusammenhängen. Die Begriffe der Praxeologischen Wissenssoziologie gehen auf die Arbeiten zur Wissenssoziologie von Karl Mannheim (1964Mannheim ( , 1980 & Martens, 2018;Nohl, 2007 Rollen-und Identitätserwartungen (vgl. ebd.) wieder. ...
... "Bei diesem dokumentarischen Sinngehalt wird die geschilderte Erfahrung als Dokument einer Orientierung rekonstruiert, die die geschilderte Erfahrung strukturiert" (Nohl, 2017, S. 4). Maßgeblich für die Unterscheidung der beiden Sinnebenen ist die Differenzierung zwischen theoretischen und atheoretischen Formen des Wissens, wie sie Karl Mannheim (1964) entwirft. Im Anschluss an andere Theorietraditionen wird das atheoretische Wissen in seinem primordialen, konjunktiven Charakter auch als "implizites Wissen" (Polanyi, 2016) oder "habituelles Handeln" bezeichnet. ...
... Schule. In A. Moldenhauer, B. Asbrand, M. Hummrich & T.-S. Idel (Hrsg.), Kramer, R.-T., & Pallesen, H. (Hrsg.). (2019). Lehrerhabitus. Theoretische und empirische Beiträge zu einer Praxeologie des Lehrerberufs. Klinkhardt. Luhmann, N. (1978). Erleben und Handeln. In H. Lenk (Hrsg.), Macht im System. Suhrkamp. https://doi.org/10.36198/9783838537146Mannheim, K. (1964). Wissenssoziologie. Luchterhand.Mannheim, K. (1980). Strukturen des Denkens. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.Nohl, A.-M. (2007). Kulturelle Vielfalt als Herausforderung für pädagogische Organisati-Stanat, P., Schipolowski, S., Schneider, R., Sachse, K. A., Weirich, S., & Henschel, S. (Hrsg.). Schülerschaft einer Schule konnte in viele ...
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Sozialraumorientierung hält im erziehungswissenschaftlichen Diskurs zunehmend Einzug. Vor dem Hintergrund eines weiten Inklusionsverständnisses gewinnen dabei unterschiedliche Heterogenitätsdimensionen an Bedeutung, wodurch Perspektiven auf Schulentwicklungsprozesse über Schule und Unterricht hinaus in den Blick geraten. Dabei wird Schule nicht nur als Sozialraum, sondern auch im Sozialraum erfasst. Somit lassen sich unterschiedliche Forschungsfelder im schulischen wie außerschulischen Kontext miteinander verknüpfen und gewinnen zudem an Vielfältigkeit insbesondere im Hinblick auf soziale und kulturelle Praxen. In diesem Zusammenhang mangelt es bisher an einem übergreifenden Verständnis sowie einer einheitlichen (theoretischen) Verfasstheit des schulischen Sozialraums. Daraus ergeben sich Fragen, die Schulen in herausfordernden Lagen sowie die Umsetzung inklusiver Ansprüche in den Mittelpunkt sozialraumorientierter Schulentwicklung stellen. Ziel des Bandes ist es daher, mittels verschiedener theoretischer und empirischer Zugänge, eine Systematisierung sozialräumlicher Dimensionen von Schule vorzunehmen.
... Mittels Kontrastierung unterschiedlich sozial-materiell situierter Praxen eröffnen die Rekonstruktionen Erklärungen für die Soziogenese, also die Hervorbringung von handlungsleitenden Orientierungen in spezifischen Zusammenhängen. Die Begriffe der Praxeologischen Wissenssoziologie gehen auf die Arbeiten zur Wissenssoziologie von Karl Mannheim (1964Mannheim ( , 1980 & Martens, 2018;Nohl, 2007 Rollen-und Identitätserwartungen (vgl. ebd.) wieder. ...
... "Bei diesem dokumentarischen Sinngehalt wird die geschilderte Erfahrung als Dokument einer Orientierung rekonstruiert, die die geschilderte Erfahrung strukturiert" (Nohl, 2017, S. 4). Maßgeblich für die Unterscheidung der beiden Sinnebenen ist die Differenzierung zwischen theoretischen und atheoretischen Formen des Wissens, wie sie Karl Mannheim (1964) entwirft. Im Anschluss an andere Theorietraditionen wird das atheoretische Wissen in seinem primordialen, konjunktiven Charakter auch als "implizites Wissen" (Polanyi, 2016) oder "habituelles Handeln" bezeichnet. ...
... Schule. In A. Moldenhauer, B. Asbrand, M. Hummrich & T.-S. Idel (Hrsg.), Kramer, R.-T., & Pallesen, H. (Hrsg.). (2019). Lehrerhabitus. Theoretische und empirische Beiträge zu einer Praxeologie des Lehrerberufs. Klinkhardt. Luhmann, N. (1978). Erleben und Handeln. In H. Lenk (Hrsg.), Macht im System. Suhrkamp. https://doi.org/10.36198/9783838537146Mannheim, K. (1964). Wissenssoziologie. Luchterhand.Mannheim, K. (1980). Strukturen des Denkens. Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.Nohl, A.-M. (2007). Kulturelle Vielfalt als Herausforderung für pädagogische Organisati-Stanat, P., Schipolowski, S., Schneider, R., Sachse, K. A., Weirich, S., & Henschel, S. (Hrsg.). Schülerschaft einer Schule konnte in viele ...
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Der wissenschaftliche Austausch zwischen den USA und dem deutschsprachigen Europa ist historisch beständig und gekennzeichnet durch die gegenseitige Erschließung der constitutional mindsets, also der grundlegenden Verständnisse öffentlicher Schule und ihres gesellschaftlichen Auftrags, sowie der Aufgaben und Zuständigkeiten der Beteiligten. Auf dieser Grundlage werden historische, soziale, politische und strukturelle Kontexte der Organisation von Schule in den USA exemplarisch und anhand konkrete Fallbeispiele aus Alabama dargestellt. Die konzeptuelle, theoretische und empirische Verwobenheit von Schule mit ihrer community ist wirkmächtig; sie prägt sowohl die Gestaltungsfreiheit als auch die Verantwortung von Schulleiter:innen und Lehrer:innen gegenüber der community. Vor diesem Hintergrund entstehen kritische Fragen zu gängigen Modellen von school-community-partnerships und community schools, die Schule als treibende Kraft für die Leistungsverbesserung von Schüler:innen, die Entwicklung deren Familien und des Sozialraums denken. Vergleichende Forschungsansätze sind dem Wissen um sozio-geografische Kontexte verpflichtet, damit über Benennungs- und Begriffsunterschiede hinaus die vergleichende Substanz und der gegenseitige Erkenntnisgewinn internationaler Vergleiche gewährleistet werden kann.
... Bei der Wissenssoziologie handelt es sich um einen Ansatz, der ebenso einen erheblichen Beitrag für die Entwicklung der Rekonstruktiven Sozialforschung (Bohnsack 2010) wie für die Etablierung der «qualitativen» empirischen Sozialforschung in Gänze geleistet hat. Hierfür wird sich im Wesentlichen auf die (noch vorzustellenden) Beiträge der Weltanschauungs-Interpretation (Mannheim 1964a), die Unterscheidung zwischen konjunktivem und kommunikativem Wissen (Mannheim 1980b) sowie das Generationenkonzept (Mannheim 1964b) Kettler, Meja, und Stehr 1989, 56). Die Hauptthese dieser Wissenssoziologie lautet, dass jedes Wissen grundsätzlich seinsverbunden ist (Mannheim 1985e, 227). ...
... Methodologisch gewendet wird damit erstens eine geschichtliche Rekonstruktion einer Wissensart und zweitens ihr gegenwärtiger Platz gegenüber anderen Wissensarten eingefordert. Diese Wissensarten dokumentiere sich drittens in Objektivationen des Gesellschaftlichen (Dokumente, Artefakte der Bildenden Kunst) und könne viertens erst über die Strukturen und Architektur des jeweiligen Phänomens rekonstruiert werden (Mannheim 1964a ...
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Die Wissenssoziologie von Karl Mannheim wird (nicht nur) in der Medienpädagogik vornehmlich aufgrund der darin ausgearbeiteten Methodologie, die Dokumentarische Methode der Interpretation, zur Kenntnis genommen. Wesentlich hierfür sind bspw. die Beiträge zur Theorie der Weltanschauungs-Interpretation (Mannheim 1964a), die Unterscheidung zwischen konjunktivem und kommunikativem Wissen (Mannheim 1980) und der Aufsatz über «Das Problem der Generationen» (Mannheim 1964b). Der Beitrag geht davon aus, dass das Potenzial dieser Theorieschule durch die Reduktion auf ihre methodologischen Implikationen nicht hinreichend ausgeschöpft wird. Deshalb wird vorgeschlagen, die Wissenssoziologie als grundlagentheoretisches Fundament für ein medienpädagogisches Verständnis von professionellem (Denken und) Handeln zu entwickeln. Unter Zuhilfenahme der Medien-Pädagogik als partikulare Einmischung und als akzeptierende Disziplin (Fromme und Meder 2000) einerseits und dem Umgang mit dem Nicht-Wissen (Hugger 2007) andererseits werden die professionstheoretischen Implikationen unter besonderer Berücksichtigung des dynamischen Relationismus als wissenssoziologischen Programmatik reformuliert.
... I am analyzing the material using the documentary method of interpretation. The intellectual roots of this method can be found in Karl Mannheim's (1964aMannheim's ( , 1964bMannheim's ( , 1952 methodological writings on the Interpretation of Weltanschauung -the background assumptions about being in the world that are guiding the actions of specific groups at specific times. Mannheim suggested understanding the work of art 'as documentary evidence of something extra-psychic, of the objective 'art motive' as a driving force' that is orienting the practice of an artist ('für jenes bewußtseinsjenseitige, ihn treibende Kunstwollen') (Mannheim 1964a, 104;1952, 58). ...
... I am analyzing the material using the documentary method of interpretation. The intellectual roots of this method can be found in Karl Mannheim's (1964aMannheim's ( , 1964bMannheim's ( , 1952 methodological writings on the Interpretation of Weltanschauung -the background assumptions about being in the world that are guiding the actions of specific groups at specific times. Mannheim suggested understanding the work of art 'as documentary evidence of something extra-psychic, of the objective 'art motive' as a driving force' that is orienting the practice of an artist ('für jenes bewußtseinsjenseitige, ihn treibende Kunstwollen') (Mannheim 1964a, 104;1952, 58). ...
... Es geht also nicht nur in erster Linie darum zu eruieren, was und welche Aspekte von den Fachkräften in Bezug auf Armut und Bildung relevant gesetzt werden, sondern auch wie dies geschieht (vgl. Mannheim 1964). Sprache wird hier als machtvolles Symbolsystem verstanden, das reproduzierende, klassifizierende wie auch gewaltförmige Wirkung entfalten kann (vgl. ...
... Diese Wissensbestände grundieren die Praktiken der Akteur*innen auch in der Diskussion und sind daher als Regelmäßigkeit in der Alltagssprache zu rekonstruieren. 13 Die zu interessierenden Wissensbestände lassen sich auch mit K. Mannheim (1964) (Bohnsack 1983, S. 13). ...
... institutionellen Anforderungen und denjenigen der Fremd-und Selbstidentifizierung, immer wieder reproduziert und konturiert" (ebd., S. 181). 35 Genau genommen fußt die Dokumentarische Methode auf den wissenssoziologischen Arbeiten von Mannheim (1964aMannheim ( [1921) und Panofsky (1932) 1964c [1928]) Arbeiten zur Bildung von Generationen, in welchen er argumentiert, dass sich Generationen weniger über Jahrgänge, sondern vielmehr über das gemeinsame handlungspraktische Erleben zeitgeschichtlicher Veränderungen und Umbrüche konstituieren. Gemeinsamkeiten oder Strukturidentitäten der "Erlebnisschichtung" (Mannheim 1964a(Mannheim [1921, S. 536 f.) bilden einen "Generationszusammenhang" (Mannheim 1964c(Mannheim [1928, S. 547) -einen "konjunktiven Erfahrungsraum" (Mannheim 1980, S. 215, kursiv JB) -"der dann auch jene verbindet, die nicht in Kommunikation miteinander stehen und die einander gar nicht zu kennen brauchen" (vgl. ...
... 35 Genau genommen fußt die Dokumentarische Methode auf den wissenssoziologischen Arbeiten von Mannheim (1964aMannheim ( [1921) und Panofsky (1932) 1964c [1928]) Arbeiten zur Bildung von Generationen, in welchen er argumentiert, dass sich Generationen weniger über Jahrgänge, sondern vielmehr über das gemeinsame handlungspraktische Erleben zeitgeschichtlicher Veränderungen und Umbrüche konstituieren. Gemeinsamkeiten oder Strukturidentitäten der "Erlebnisschichtung" (Mannheim 1964a(Mannheim [1921, S. 536 f.) bilden einen "Generationszusammenhang" (Mannheim 1964c(Mannheim [1928, S. 547) -einen "konjunktiven Erfahrungsraum" (Mannheim 1980, S. 215, kursiv JB) -"der dann auch jene verbindet, die nicht in Kommunikation miteinander stehen und die einander gar nicht zu kennen brauchen" (vgl. Bohnsack 2013a, S. 185). ...
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Die Arbeit gibt einen Einblick in die Verständigungspraxen bei Stadtführungen mit (ehemaligen) Obdachlosen, die in ihrem Selbstverständnis auf die Herstellung von Verständnis, Toleranz und Anerkennung für von Obdachlosigkeit betroffene Personen zielen. Zunächst wird in den Diskurs des Slumtourismus eingeführt und, angesichts der Vielfalt der damit verbundenen Erscheinungsformen, Slumming als organisierte Begegnung mit sozialer Ungleichheit definiert. Die zentralen Diskurslinien und die darin eingewobenen moralischen Positionen werden nachvollzogen und im Rahmen der eigenommenen wissenssoziologischen Perspektive als Ausdruck einer per se polykontexturalen Praxis re-interpretiert. Slumming erscheint dann als eine organisierte Begegnung von Lebensformen, die sich in einer Weise fremd sind, als dass ein unmittelbares Verstehen unwahrscheinlich erscheint und genau aus diesem Grund auf der Basis von gängigen Interpretationen des Common Sense ausgehandelt werden muss. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit, wie sich Teilnehmer und Stadtführer über die Erfahrung der Obdachlosigkeit praktisch verständigen und welcher Art das hierüber erzeugte Verständnis für die im öffentlichen Diskurs mit vielfältigen stigmatisierenden Zuschreibungen versehenen Obdachlosen ist. Dabei interessiert besonders, in Bezug auf welche Aspekte der Erfahrung von Obdachlosigkeit ein gemeinsames Verständnis möglich wird und an welchen Stellen dieses an Grenzen gerät. Dazu wurden die Gesprächsverläufe auf neun Stadtführungen mit (ehemaligen) obdachlosen Stadtführern unterschiedlicher Anbieter im deutschsprachigen Raum verschriftlicht und mit dem Verfahren der Dokumentarischen Methode ausgewertet. Die vergleichende Betrachtung der Verständigungspraxen eröffnet nicht zuletzt eine differenzierte Perspektive auf die in den Prozessen der Verständigung immer schon eingewobenen Anerkennungspraktiken. Mit Blick auf die moralische Debatte um organisierte Begegnungen mit sozialer Ungleichheit wird dadurch eine ethische Perspektive angeregt, in deren Zentrum Fragen zur Vermittlungsarbeit stehen.
... Mannheim's focus lies on everyday actions and he points out that even "pre-scientific everyday experience" (Mannheim, 1964(Mannheim, /2004) and unnoticed objects and actions contain a theory and meaning. When interpreting the social reality, Mannheim distinguishes three levels of meaning: the factual or objective, the subjective and the documentary meaning (Mannheim, 1923(Mannheim, /1970. The objective meaning stands for the factual object of investigation itself, representing the unmediated meaning of what is said or observed. ...
... Mannheim's focus lies on everyday actions and he points out that even "pre-scientific everyday experience" (Mannheim, 1964(Mannheim, /2004) and unnoticed objects and actions contain a theory and meaning. When interpreting the social reality, Mannheim distinguishes three levels of meaning: the factual or objective, the subjective and the documentary meaning (Mannheim, 1923(Mannheim, /1970. The objective meaning stands for the factual object of investigation itself, representing the unmediated meaning of what is said or observed. ...
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Although a common German sociological methodology, the documentary method has rarely been received outside the German-speaking region or in the field of criminology in general. Additionally, while ethnographic semantics is a recognized means of analysis in the field of ethnography, it is less known in criminological research. This paper proposes that the approaches in themselves but especially a combination of both allow for a deeper understanding of the cultural practices, everyday routines, and implicit knowledge of security actors. While the police are a constant focus of criminological and social science research, the study of Municipal Law Enforcement Services (MLES), particularly qualitative approaches, have been largely neglected, despite the increasing number of municipalities implementing their own security personnel. Consequently, their increased presence in public space warrants further investigation. The added value of linking two reconstructive approaches to analysis is demonstrated using MLES as an example. Thereby, both the advantages of such a combination for criminological research and new insights regarding the ways MLES interact with people in public space are illustrated. The research follows an ethnomethodological design and is based on expert interviews and participant observation. The paper addresses peripheral issues on three levels: the use of a previously geographically limited method of data analysis, an innovative triangulation of approaches to analysis that has not yet been applied in international criminological research as well as the presentation of German MLES as an under-researched subject.
... Im Austausch der vier Studierenden Ina, Mona, Klara und Malte über die Videos können unterschiedliche Orientierungen zu Nachhaltigkeit rekonstruiert werden. Dabei überwiegt der Eindruck, dass die Studierenden über ein geteiltes atheoretisch-konjunktives Wissen (Mannheim, 1964(Mannheim, & 1980 verfügen. Als ein in "lebenspraktische Vollzüge eingebettetes Erkennen und in diesem Sinne als eine direkte Hervorbringung von Sinn und Bedeutung" (Brümmer & Alkemeyer 2023, S. 36) sind Tendenzen auf geteilte "milieu-, generations-, geschlechts-und/oder organisationsspezifischen Erfahrungen" zu finden, die "als ein gemeinsames und sozial verbindendes implizites Orientierungswissen […], das Vertrautsein und Orientierung in einer sozialen Gruppe ermöglicht" fungieren (Kraus 2021, S. 22f.). ...
... Im Austausch der vier Studierenden Ina, Mona, Klara und Malte über die Videos können unterschiedliche Orientierungen zu Nachhaltigkeit rekonstruiert Implizites Wissen, Orientierungen und Habitus 25 werden. Dabei überwiegt der Eindruck, dass die Studierenden über ein geteiltes atheoretisch-konjunktives Wissen (Mannheim, 1964(Mannheim, & 1980 verfügen. Als ein in "lebenspraktische Vollzüge eingebettetes Erkennen und in diesem Sinne als eine direkte Hervorbringung von Sinn und Bedeutung" (Brümmer & Alkemeyer 2023, S. 36) sind Tendenzen auf geteilte "milieu-, generations-, geschlechts-und/oder organisationsspezifischen Erfahrungen" zu finden, die "als ein gemeinsames und sozial verbindendes implizites Orientierungswissen […], das Vertrautsein und Orientierung in einer sozialen Gruppe ermöglicht" fungieren (Kraus 2021, S. 22f.). ...
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Der vorliegende Sammelband basiert auf der Tagung der Kommission Bildung für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft am Heidelberger Zentrum Bildung für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2023. Dieser Band setzt sich mit drängenden Fragen im Forschungsfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinander: Wie lassen sich normative Zielsetzungen und die Ergebnisoffenheit von Bildungsprozessen in Einklang bringen? Welche neuen Perspektiven eröffnen sich für die berufliche Professionalität im Kontext von BNE? Wie kann mit Herausforderungen, wie negativen Emotionen angesichts globaler Krisendiagnosen, umgegangen werden? Die Beiträge widmen sich konkreten Ansätzen und interdisziplinären Schnittstellen und greifen dabei zentrale Kontroversen und Debatten im Forschungsfeld auf.
... (Bohnsack 2017, S. 102ff.). Dieser konstituiert sich -vor dem Hintergrund der analytischen Trennung zwischen theoretischen und atheoretischen Formen des Wissens (Mannheim 1964) -in dem notorischen Spannungsverhältnis zwischen sozialen Normen, die einer propositionalen Logik folgen, und der performativen Eigenlogik der Praxis resp. der handlungsleitenden Orientierungen des Habitus (Bohnsack 2017, S. 103). ...
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Der Sammelband widmet sich der Professionsforschung mittels der Dokumentarischen Methode, die die soziale Praxis des Lehrer:innenberufs und die impliziten Wissensbestände von Lehrpersonen in den Fokus rückt. Im Zentrum steht die Frage, welchen Beitrag die Dokumentarische Methode zur professionsbezogenen Forschung hinsichtlich des Lehrer:innenberufs leistet, d.h. welches erkenntnisgenerierende Potenzial, aber auch welche entsprechenden Limitationen mit diesem Zugang einhergehen. Ziel ist es, das Feld sowie die Genese und Veränderung von berufsbezogenen Wissensbeständen von Lehrpersonen besser zu verstehen und den Diskurs darüber zu fördern. Der Band enthält grundlagentheoretische Beiträge, nach Forschungsbereichen gegliederte Aufsätze zu empirischen Studien sowie ein umfassendes Studienreview, das mit der Dokumentarischen Methode operierende Studien, bezogen auf den Lehrer:innenberuf, systematisch betrachtet. (DIPF/Orig.)
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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In diesem Open-Access-Buch werden die Nachhaltigkeitspositionierungen von Angestellten im öffentlichen Dienst im Kontext organisationaler Nachhaltigkeitstransformationen untersucht. Mithilfe der Dokumentarischen Methode wird ein qualitativ-rekonstruktiver Ansatz verfolgt, um die vielschichtigen handlungsleitenden Orientierungen der Positionierungsfindung offenzulegen. Hierfür werden die Komplexität, die Kontextabhängigkeit und die Wechselwirkungen zwischen individuellen, sozialen und organisationalen Ebenen analysiert. Zentral ist das entwickelte Sphärenmodell, das die endogenen (individuellen), mesogenen (sozialen) und exogenen (organisationalen) Dimensionen der Positionierungen integriert. In und zwischen diesen Sphären positionieren sich die Angestellten in Spannungsfeldern zwischen Selbstreflexion, sozialen Dynamiken und organisationalen Vorgaben. Die Studie liefert einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der komplexen Vorgänge und Interdependenzen, die für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Veränderungen in öffentlichen Organisationen entscheidend sind und bietet so eine bereichernde Lektüre sowohl für die Wissenschaft als auch für alle, die sich mit der Transformation von Organisationen hin zu mehr Nachhaltigkeit beschäftigen.
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung In diesem Kapitel werden die methodologischen Grundlagen und methodischen Verfahren, die für diese Forschungsarbeit verwendet werden, detailliert vorgestellt und deren Auswahl begründet. Zunächst wird auf das Erkenntnisinteresse, die Zielsetzung und die Fragestellung der Arbeit eingegangen, die den Rahmen für die nachfolgenden methodologischen und methodischen Betrachtungen abstecken und als Bindeglied zwischen der Theorie, dem aktuellen Stand der Forschung, den methodologischen Überlegungen und dem methodischen Forschungsdesign fungieren. Es wird auf das dialektische Verhältnis von Theorie, Methodologie und methodischen Verfahren Bezug genommen.
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung lassen sich in insgesamt drei Hauptkategorien einteilen, in denen sie in den folgenden Abschnitten dargestellt werden. Die erste Kategorie gibt einen Überblick über die untersuchten Fälle und stellt diese sowohl in ihren formalen als auch inhaltlichen Charakteristiken dar und synthetisiert sie auf der inhaltlichen Ebene.
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung Die sinnhafte Beachtung und Darlegung von soliden theoretischen Grundlagen in der Wissenschaft sind essenziell für jegliche Form der Erkenntnisgenerierung, da sie eine gemeinsame Plattform für Verständnis und Diskussion bereitstellen und die Möglichkeit bieten, auf früheren Erkenntnissen und Theorien aufzubauen. Dieses Kapitel widmet sich explizit dieser Aufgabe mit dem Ziel, ein umfassendes theoretisches Fundament zu etablieren. Zunächst wird die grundlagentheoretische Rahmung gesetzt.
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung In dieser Arbeit wurde der Themenkomplex der Nachhaltigkeit in den Organisationen des ÖD mit dem Fokus auf das nachhaltigkeitsrelevante Verhalten der Beschäftigten umfassend untersucht. Das Hauptziel der Untersuchung bestand darin, neue Theorie zum Verständnis und zur Klärung der Frage zu generieren, wie Angestellte des ÖD den wahrgenommenen Anforderungen des Konzepts der Nachhaltigkeit vor dem Hintergrund ihres beruflichen Alltags begegnen.
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung Aufbauend auf der grundlagentheoretischen Rahmung und der gegenstandstheoretischen Verortung der Untersuchung, welche im vorangegangenen Kapitel vorgenommen wurden, gilt es nun, sich einen Überblick über die bisher gewonnenen Forschungserkenntnisse im Gegenstandsbereich dieser Arbeit zu verschaffen. Methodisch verortet sich das Vorgehen zur Ermittlung des Forschungsstandes im Bereich des Systematic Literature Reviews (SLR).
... Die Bezeichnung Dokumentarische Methode 1 kann auf den Wissenssoziologen Karl Mannheim zurückgeführt werden. Im Verlauf der 1920er Jahre, im Zusammenhang mit einem breiteren epistemologischen Diskurs, konzentrierte sich Mannheim auf das Problem der Entwicklung einer Theorie für die (soziologische) Auslegung von sozialen und intellektuellen "Strukturen" (Mannheim 1964;zit. nach Schäffer 2012a: 196). ...
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Zusammenfassung Nachdem die Ergebnisse der Untersuchung in dem vorangegangenen Kapitel detailliert und strukturiert dargestellt wurden, gilt es nun sie abschließend zu reflektieren. Nach einer Reflexion zu methodischen Aspekten und der Güte der vorliegenden Untersuchung werden die Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. Daraufhin wird ein Rückbezug zu den gegenstandstheoretischen Konzepten individuellen Entscheidungsverhalten durchgeführt.
... The implicit content is called "documentary meaning." According to its originator Mannheim (1964Mannheim ( , 1980, the concept resembles more than just an individual 9 mental state. Instead, the documentary meaning often points to a specific social context, including shared routine practices and experiences. ...
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The article examines how nuclear risk was perceived by German and Japanese journalists covering the Fukushima Disaster. Drawing from the theoretical framework of Beck's World Risk Society , the journalists' personal risk perceptions are reconstructed from narrative interviews, adding an important variable to the understanding of journalistic communication on risk and disaster. The results indicate that German correspondents in Japan were highly concerned about their personal safety while Japanese journalists hardly showed any anxiety with regard to the nuclear disaster. The varying perceptions also widely applied to the journalists' professional experience of the disaster, although further influences like organizational culture came into play as well. The article concludes that historically shaped discourses are an important macro factor for media reporting on risk and disaster.
... In fortgeführten Diskussionen im Rahmen der Autor*innenschaft dieses Beitrags wurde daher entschieden, ein Forschungsprogramm zu initiieren, das zurückliegenden, laufenden und noch folgenden Forschungen auf Basis unserer Systematisierungen in den Studienreviews einen entsprechenden Rahmen bietet und so die beiden Prinzipien ‚mapping the field' und ‚inspiring the field' in ein produktives Verhältnis setzt. Bohnsack 1989Bohnsack , 2017Nohl 2017;Mannheim 1964Mannheim , 1980 ...
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In den letzten Jahren ist es durch gesteigerte Forschungsaktivitäten zu einer Ausdifferenzierung jenes Forschungsbereichs gekommen, in dem Schule mit der Dokumentarischen Methode erforscht wird. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Beitrag ein Forschungsprogramm vorgelegt, das eine doppelte Zielsetzung verfolgt. Erstens soll das Forschungsprogramm eine studien(review)basierte Orientierung über diesen Forschungsbereich geben. Zweitens soll es der Inspiration für künftige Forschung dienen. Aufbauend auf grundlegenden Überlegungen zu einem Forschungsprogramm im Bereich Dokumentarischer Schulforschung werden zu dessen Kennzeichnung Ergebnisse aus Studienreviews bzw. der systematischen Sichtung jener Gegenstandsfelder aufgegriffen, die die Dokumentarische Schulforschung kennzeichnen. Abschließend werden wesentliche Charakteristika des Forschungsprogramms zusammenfassend dargelegt und Perspektiven der Fortsetzung aufgezeigt.
... Um Zugang nicht nur zum manifesten, sondern auch zum impliziten handlungsanleitenden Wissen der Pflegefachkräfte zu erlangen, orientiert sich diese Arbeit an der Dokumentarischen Methode (Bohnsack, 2014). Der Tradition der Wissenssoziologie folgend (Mannheim, 2000), soll damit das stillschweigende, konjunktive Wissen der Pflegenden methodisch angeleitet analysiert werden. Die berufsspezifischen Erfahrungsräume und kollektiv geteilten Orientierungsmuster der Pflegenden, die sich in der praktischen Versorgung hochaltriger Patient_innen auf Intensivstationen zum Ausdruck bringen, sollen dabei Was ist zu dieser Thematik schon bekannt? ...
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Nurses' common experiences of old age and intensive care: A qualitative study Abstract. Background: Increasingly more people in the 80+ age group are receiving treatment in the ICU-setting. The related critical care nurses' experience has been the subject of very few studies. Aim: To better understand the everyday nursing practice in the care of old patients in the ICU setting, the knowledge of critical care nurses that guides their actions will be examined and presented in terms of their orientations and typologies. Method: Within the interpretative paradigm, three guideline-based group discussions were conducted with a total of 14 critical care nurses from an Austrian clinic. Data was analyzed using the documentary method according to Bohnsack. Results: Five orientations characterize the knowledge and the actions of critical care nurses relating to old patients: the respect for the patients' will, the search for ethical justification, the beauty of the job, the own reflection of professional actions as well as the perception of a partly misguided health care system. The superior action-guiding typology is advocacy in the representation of the very old patients' interests. Conclusions: The multi-faceted experiences of critical care nurses are characterized by personal, interpersonal, and structural challenges, but also by positive experiences. The findings offer approaches to improve the care situation for nurses as well as for old people in intensive care units.
... Das integrative Basisverfahren ist ein rekonstruktiv-hermeneutischer Analyseansatz, der Elemente aus der Ethnomethodologischen Konversationsanalyse (z.B. Heritage, 1984), aus Mannheims Wissenssoziologischem Ansatz (Mannheim, 1964), aus der GroundedTheory (z.B. Strübing, 2008) ...
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Eine wachsende Anzahl an Studien zeigt, dass achtsamkeitsbasierte Programme sich als vorteilhaft in der Förderung des psychischen Wohlbefindens von Krankenhausmitarbeitenden erweisen. Bei den gängigen Achtsamkeitskursen werden in der Regel jedoch nur wenige Bemühungen unternommen, den Transfer des Erlernten in den Arbeitsalltag zu gewährleisten. Mit dem Ziel, ein Achtsamkeitsprogramm zu entwickeln, das auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden im Krankenhaus ausgerichtet ist, wurde ein zehnwöchiges Programm konzipiert und evaluiert. Der Kurs bestand aus einem Einführungstag und neun Praxistagen, an denen ein Meditationslehrer direkt im Krankenhaus die Kursinhalte vermittelte. Die Fortbildung umfasste Achtsamkeits- und Mitgefühlspraktiken (Metta- und Tonglen-Meditation). An der Studie nahmen 28 Mitarbeitende eines Palliativzentrums teil. Die vorliegende qualitative Studie untersuchte die Einbettung des Kurses in die subjektiven Perspektiven der Teilnehmenden. Es wurden halbstrukturierte Interviews mit allen Teilnehmenden durchgeführt und mit einem rekonstruktiven Analyseverfahren, analysiert. Obgleich der Kurs bei den Teilnehmenden auf positive Resonanz stieß, war es den Mitarbeitenden ein starkes Bedürfnis, sich als sehr achtsame und mitfühlende Mitarbeitende zu positionieren. Teilweise grenzten sie sich von den Inhalten des Kurses ab. Es muss jedoch angemerkt werden, dass die Mitarbeitenden Mitgefühl als Synonym für Empathie verstehen. Achtsamkeitsprogramme für Krankenhausmitarbeitende sollten die Kontextbedingungen des jeweiligen Teams sowie auch die ethische Verwurzelung von Achtsamkeits- und Mitgefühlspraktiken berücksichtigen.
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Der Sammelband beleuchtet zentrale Fragestellungen rund um die wissenschaftliche Qualifizierung von Lehramtsstudierenden als Beitrag zur Professionalisierung. Ausgehend von der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ und dem Projekt KALEI an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vereint der Band Beiträge, die theoretische Grundlagen, innovative Lehrkonzepte und empirische Erkenntnisse zu Fallverstehen und Reflexivität präsentieren. Die Autor:innen untersuchen, wie diese Zugänge nicht nur für das berufliche Handeln von Lehrpersonen, sondern auch für die universitäre Lehrer:innenbildung richtungsweisend sein können. Der Band bietet sowohl kritische Perspektiven als auch Impulse für die Weiterentwicklung einer Lehrer:innenbildung, die den Anforderungen u.a. von Inklusion und Heterogenität gerecht wird. Er richtet sich an Wissenschaftler:innen, Lehrende und Lehrpersonen, die sich mit der Zukunft des Lehrberufs und der Gestaltung einer reflexiven, professionellen Lehrer:innenbildung auseinandersetzen möchten. (DIPF/Orig.)
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Research on young people's perspectives on COVID-19 remains limited. This qualitative serial picture analysis of Swedish chil-dren's drawings, predominately from spring 2020 (N = 169), aimed to explore their views and meaning-making processes. The focus was on the interconnections of two global crises in the drawings-pandemic and environmental crisis-revealing several links, such as negative emotions and dystopian expectations, as well as a lack of hope and agency, yet also resistance and utopian optimism for solutions. Our findings offer insights into young people's responses to contemporary global crises and their implications.
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Zusammenfassung Angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ist zu fragen, ob die pädagogische Ergänzung politischer Entscheidungen sich allein auf die Bildung Erwachsener stützen kann oder ob nicht auch erzieherische Formate notwendig sind. Diese stehen allerdings unter einem Entmündigungsverdacht. Einen Ausweg aus diesem Dilemma könnten Sachbücher mit einem erzieherischen Impetus bieten. Exemplarisch werden daher Sachbücher, die ihren Leserinnen und Leser rassismuskritische Sichtweisen unterbreiten und sie z. T. zu diesen erziehen, interpretiert. Deutlich werden hier nicht nur unterschiedliche pädagogische Adressierungen der Leserinnen und Leser, die vom Bildungsangebot bis zu inszenierten Erziehungsprozessen reichen, sondern auch neue Perspektive auf die Entmündigungsproblematik.
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Die vorliegende Arbeit untersucht die diskurslinguistischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der ungarischen und deutschen Kriegspropaganda des Zweiten Weltkriegs und vergleicht dabei systematisch den Einsatz von Text und Bild. Mit einem Rückblick auf die alten Kriegsdiskurse und ihren Relevanzbezug zu aktuellen Konflikten wird der Kriegsdiskurs als Element von Krisenkommunikation beleuchtet. Zunächst wird das DIMEAN-Modell zur objektiven Analyse der Text-Bild-Beziehungen vorgestellt. Danach erfolgt eine detaillierte Analyse der Plakate, die auf Gemeinsamkeiten wie nationale Machtdarstellung und Opferbereitschaft eingeht und abschließend die kulturellen und situativen Unterschiede etwa in der Feindbildkonstruktion erörtert.
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Im Beitrag „Wenn der Raum abhandenkommt: Hochschullernwerkstätten im Zeichen pandemiebedingter Schließungen. Eine empirische Untersuchung“ rekonstruiert Prof. Dr. Robert Baar die Perspektive von Studierenden, die sich in den Lernwerkstätten der Universitäten Bremen und Halle-Wittenberg engagieren, auf die Bedeutung des analogen und digitalen Raumes in Zeiten der COVID-19-Pandemie. Es zeigt sich, dass das materielle Arrangement aus Objekten und Subjekten Voraussetzung dafür ist, den Raum als Hochschullernwerkstatt zu markieren und bestimmte soziale Praktiken zu evozieren. Digitalität erscheint dahingegen als Notlösung, der kein besonderes Entwicklungspotential zugeschrieben wird. Das Buch, in dem der Aufsatz erscheinen ist, kann hier (https://www.pedocs.de/volltexte/2024/30406/pdf/Weber_et_al_2024_Hochschullernwerkstaetten.pdf ) eingesehen werden.
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Zusammenfassung Wie Menschen mit dem Sterben und dem Tod umgehen, ist immer ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse. Es erstaunt nicht, dass auch in der vorliegenden Arbeit auf den gesellschaftlichen Diskurs rund um das Lebensende eingegangen wird, denn gerade die Soziale Arbeit gilt als eine Profession, welche ihr Wirken aus den gesellschaftlichen Spannungen und Problemlagen direkt bezieht und darauf auch reagiert. In Anlehnung an Roth (1960, zit. nach Krüger, 2017, S. 40) bedeutet das, dass die Soziale Arbeit sich «in der theoretischen Beschreibung ihrer Tätigkeiten, ihrer Funktionen, ihrer Handlungsfelder und Institutionen auf sozialwissenschaftliche Analysen der Gesellschaft» stützt.
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Zusammenfassung Sich in der Debatte zu Professionalisierung bezogen auf die Soziale Arbeit zu verorten, ist – ehrlicherweise gesagt – kein einfaches Unterfangen. Denn die Diskussion, ob Soziale Arbeit eine Profession ist, wird seit Jahrzenten hartnäckig und zugleich kontrovers geführt. Professionsforschung allgemein betrachtet untersucht das Handeln und Wirken und wie dieses in vorhandene institutionelle und organisationale Strukturen eingebettet ist. Diesem Verständnis folgend werden auf die Forschungsfrage bezogenen professionstheoretische Ansätze für das Feld der Palliative Care skizziert.
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Zusammenfassung Die vorliegende Forschung setzte sich zum Ziel, die eigenen Sichtweisen von Fachpersonen der Sozialen Arbeit auf ihr Tätigsein in der Begleitung am Lebensende sichtbarer zu machen – und dabei einen wichtigen Schritt bezogen auf das praxisbedingte Verorten des professionellen Handelns zu leisten.
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Zusammenfassung Unter diesem Kapitel wird der Forschungsstand über die Soziale Arbeit im Feld von Sterben und Tod bzw. in der Palliative Care aufgearbeitet – dies basierend auf der eigens durchgeführten Literaturrecherche, welche insbesondere zwischen 2018 und 2021 umgesetzt und seit 2021 bis zum März 2023 mit einzelnen neueren Publikationen ergänzt worden ist. Die Darlegung des Forschungsstandes nimmt folglich den gegenwärtigen Stand der fachwissenschaftlichen Debatte in diesen Jahren auf und geht auf deutschsprachige sowie partiell auf internationale Publikationen ein, erhebt aber für sich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Zusammenfassung Die im vorangegangenen Kapitel erörterte und noch immer bestehende öffentliche Tabuisierung des Sterbens sowie das damit einhergehende Privatisieren und Verdrängen des Todes lassen sich mit der Hospizbewegung und der Palliative Care endlich etwas brechen. Grossen Einfluss dabei hatte die WHO in den 1980er Jahren, denn sie legte ein erstes umfassendes Konzept zu Palliative Care vor. Diese Definition und die damit einhergehend stärkere Ausdifferenzierung von Hospizarbeit in verschiedenen Ländern sowie die Entwicklung von „Cure zu Care“ haben dazu geführt, dass das Sterben und der Tod als bearbeit- und gestaltbare Phase anerkennt werden.
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Zusammenfassung Die Qualität für ein Forschungsvorhaben erwächst aus der besonderen Sorgfalt in der Vorbereitung, Analyse und Interpretation von Daten. Auch ich habe mich an diesen Maximen orientiert, um die wissenschaftliche Zielsetzung der vorliegenden Forschung zu realisieren. So wurden im Vorfeld sorgfältige Überlegungen im Hinblick auf das methodische Vorgehen und den Auswertungsprozess angestellt. Der Entscheid für die Auswertung der Daten fiel auf die dokumentarische Methode.
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In dem Beitrag werden Ergebnisse einer qualitativ-rekonstruktiven Studie präsentiert, die im Schnittfeld von Allgemeiner Pädagogik und Elementarpädago­gik verortet ist. Im Zentrum stand die Frage, wie Kinder im Alltag einer Kindergartengruppe gemeinschaftlich ästhetischen Sinn herstellen. Das Ziel des Beitrags ist es hingegen aufzuzeigen, dass und wie verschiedene Verstehens- und Herstellungsordnungen von Sinn nicht nur fließenden Wechseln unterliegen und sich verschränken, sondern sich auch wechselseitig zu impulsieren vermögen. Dabei werden exemplarisch ausgewählte Videoszenen und -analysen präsentiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die bildungstheoretische Relevanz dieser Übergänge gelegt.
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Parkour is a relatively recent urban sport that has been anchored in a complex yet co-constituting media environment. While media representations of the sport fascinate outsiders, they also generate certain uneasiness for parkour's practitioners, who know these representations are more the result of mediated effects than actual renderings of their own interactions. And yet, many traceurs keep on producing these materials themselves. This article analyzes how this tension reveals parkour's underlying philosophy working on a two-tiered structure, seemingly contradictory at times but actually serving a complementary function. In that sense, the analysis aims to show how this structure is articulated. Once the social world of parkour is described, both on its interactional and its media levels, an analysis of its aesthetic narratives and representations shows how an "inexact" or "complementary" series of depictions actually serve a supplementary objective, a task that fulfills both an organizational as well as a symbolic need.
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The starting point of the methodological reflection of sociological biography research from the perspective of memory theory, is the observation of an underdeveloped reflection on the processuality, selectivity and socio-cultural location of memory work, which is carried out both on the part of the biographer and on the part of the biography researcher in the course of the collection and evaluation of life history interviews. The focus of the discussion, however, is less on the selective presentation of life-history experience in biographical narratives. The focus is rather on the intersubjective possibility of memory work, as well as on the relational dynamics of the scientific processing of experience on the part of the biography researcher. More precisely: on the (multi-dimensional) processuality, selectivity and relationality constitutively underpinning both the dynamic collaboration in the survey and the scientific evaluation. Instructive points of reference for such a memory-theoretical inquiry to sociological biography research can be found in the memory-theoretical foundation of oral history and the sociological basis of the documentary method. The epistemological and methodological positions that materialize in the above-mentioned approaches in the form of a specific research attitude or a scientific self-observation, are to be worked out and discussed with regard to the possibility of a memory-theoretical expansion of sociological biographical research.
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Vor dem Hintergrund einschlägiger Rhetoriktheorien werden im Beitrag zwölf Reden zu Beginn der Coronapandemie von Staatschefs und -chefinnen sowie einem Staatsoberhaupt aus Europa, Nord- und Südamerika sowie Australien und Neuseeland im Hinblick auf Dimensionen einer edukatorischen Rhetorik untersucht. Als Ergebnis werden vier Partialtypologien vorgestellt: 1. Eine Typologie der Adressierung der Bevölkerung, 2. eine Typologie der mit der Adressierung und Ansprache einhergehenden Konstruktionen der Bevölkerung, 3. eine Typologie der Modi von Orientierungszumutungen an die Bevölkerung sowie 4. eine Typologie andragogischer Modi Operandi in den Reden (Loben, Danken, Drohen, Bitten usw.). Es wird die These vertreten, dass die andragogischen Elemente in den Reden in opaker Form daherkommen, da eine zu offenkundige Pädagogisierung die Gefahr von Ablehnung aufseiten der Rezipierenden mit sich bringt.
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Using drawings to study children’s development has a long history in developmental psychology. At the beginning of the 20th century, William Stern was among the first researchers to collect children’s drawings systematically. He i.a. conducted comprehensive collections, e.g. on the topic “the Land of Plenty”. The methodological approach and framework for analysing the pictures remained vague and descriptive at that time and focused on inter-individual differences, e.g. in the development of drawing abilities. Meanwhile, pictures gain some interest in psychology, especially photographs, e.g. in the context of social media. However, research using children’s drawings is still scarce, which is probably due to the methodological challenges involved. In this chapter, we present a replication of Stern’s historic the Land of Plenty study and show a qualitative-reconstructive approach to serial picture analysis. With this method, even large collections of children’s drawings can be analysed in a way that allows access to the children’s perspectives and their inherent meaning-making processes. This provides qualitative developmental psychologists with a valuable means of exploring child development processes from the children’s point of view and including their everyday socio-cultural experiences.
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Die Beziehung von Lehrperson und Lernenden kennzeichnet eine komplexe Asymmetrie. Sie gilt als konstitutiv für die pädagogische Beziehung, aber auch als von der Lehrkraft zu bearbeitendes Handlungsproblem. Diese rekonstruktive Studie untersucht den habitualisierten Umgang von Lehrkräften mit der Asymmetrie in der Interaktion mit Lernenden. Sie schlägt eine heuristische Konzeption der asymmetrischen Beziehungsstruktur in ihrer Mehrdimensionalität vor und nimmt anhand mittels Dokumentarischer Methode ausgewerteter Gruppendiskussionen die habitualisierten Orientierungen und konjunktiven Erfahrungen von Lehrkräften zur Asymmetriegestaltung in den Blick. Die Ergebnisse werfen weiterführende Fragen zur Auseinandersetzung von Lehrkräften mit der Asymmetrie der pädagogischen Beziehung wie auch metatheoretische Fragen zur Konzeption habitualisierter Orientierungen von Lehrkräften auf.
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With regard to its theme Music is What People Do this book asks how music education can connect with learners’ expertise in music and how the rich musical diversity of our times can be supported in the music classroom (p. 7, in this volume). The discourse on intercultural music education is looking for answers to these currently relevant questions. In this chapter, we want to take a closer look at what people do when they approach interculturality in the music classroom. To this end, we are analysing data from three research projects located in the field of intercultural music education. In these studies, we aim to extend the knowledge of the conditions and circumstances of intercultural learning by reconstructing teachers’ and learners’ perspectives. We will show that the construction of ethnic differences is a common practice in dealing with topics of cultural diversity. Furthermore, teachers as well as students tend to associate cultural affiliations with national-ethnic belongings in the context of intercultural learning in the music classroom. As a result, ethnicity becomes a determining factor in the context of intercultural music education.
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Anonymität entwickelt sich im 20. Jahrhundert zu einem markanten Begriff der Gesellschaftsbeobachtung, der Utopie anderer Existenzweisen und der Gefährdung von Ordnung. Die Gesellschaft des 20. Jahrhunderts erscheint mitunter als eine immense Hotelhalle, in der sich die Menschen bezugslos tummeln. Die Zonen des Anonymen gelten gleichermaßen als unfassbar wie auch als Kristallisationspunkte, wo neue Formen des Sozialen entstehen. Dergestalt lenken sie den Blick einer neuartigen Sociology Noir auf sich, mehr noch, über die Fotografie, die namenlose Menschen auf neue Weise in Szene setzt, entwickelt sich eine eigentliche Ästhetik des Anonymen an der alltäglichen Bruchstelle von Individuum und Gesellschaft. Allein, die wissenschaftliche Bestimmung des Phänomens des Anonymen erweist sich als unmöglich: »Das Anonyme, das begriffen würde, wäre es nie gewesen«, so Jaspers. Genau in dieser Unmöglichkeit liegt gleichzeitig auch der Kern einer Utopie, eines Jenseits der gesellschaftlichen Ordnung. Anonymität erweist sich zusehends als eine Maschine zur Erzeugung von Fiktionen. Avantgarde-Bewegungen beginnen mit der Anonymität zu experimentieren – und scheitern. So droht die Anonymitätsvorstellung mehr und mehr zum Mythos zu werden, und Foucaults Ruf, »wir müssen die Anonymität erobern«, lockt in eine Falle, wie die aussichtslose Suche nach Anonymität in den Adressräumen des Cyberspace zeigt. Denn was Anonymität selbst anonymisiert ist die Tatsache, dass sie stets einer Ordnung entspringt und mehr noch über Verrätselung dabei hilft, diese Ordnung an neue Realitäten anzupassen. Anonymität und moderne Gesellschaft sind so auf das Engste miteinander verbunden. Das Widerständige, so die These in diesem Band, liegt in den Namen selbst.
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Anonymität entwickelt sich im 20. Jahrhundert zu einem markanten Begriff der Gesellschaftsbeobachtung, der Utopie anderer Existenzweisen und der Gefährdung von Ordnung. Die Gesellschaft des 20. Jahrhunderts erscheint mitunter als eine immense Hotelhalle, in der sich die Menschen bezugslos tummeln. Die Zonen des Anonymen gelten gleichermaßen als unfassbar wie auch als Kristallisationspunkte, wo neue Formen des Sozialen entstehen. Dergestalt lenken sie den Blick einer neuartigen Sociology Noir auf sich, mehr noch, über die Fotografie, die namenlose Menschen auf neue Weise in Szene setzt, entwickelt sich eine eigentliche Ästhetik des Anonymen an der alltäglichen Bruchstelle von Individuum und Gesellschaft. Allein, die wissenschaftliche Bestimmung des Phänomens des Anonymen erweist sich als unmöglich: »Das Anonyme, das begriffen würde, wäre es nie gewesen«, so Jaspers. Genau in dieser Unmöglichkeit liegt gleichzeitig auch der Kern einer Utopie, eines Jenseits der gesellschaftlichen Ordnung. Anonymität erweist sich zusehends als eine Maschine zur Erzeugung von Fiktionen. Avantgarde-Bewegungen beginnen mit der Anonymität zu experimentieren – und scheitern. So droht die Anonymitätsvorstellung mehr und mehr zum Mythos zu werden, und Foucaults Ruf, »wir müssen die Anonymität erobern«, lockt in eine Falle, wie die aussichtslose Suche nach Anonymität in den Adressräumen des Cyberspace zeigt. Denn was Anonymität selbst anonymisiert ist die Tatsache, dass sie stets einer Ordnung entspringt und mehr noch über Verrätselung dabei hilft, diese Ordnung an neue Realitäten anzupassen. Anonymität und moderne Gesellschaft sind so auf das Engste miteinander verbunden. Das Widerständige, so die These in diesem Band, liegt in den Namen selbst.
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Der Sammelband der Sektion Bild, der Deutschen Gesellschaft für Semiotik, über Bilder als Agenten kultureller Transformationsprozesse ist im Anschluss an die letzte interdisziplinäre Konferenz der Gesellschaft in Chemnitz 2021 entstanden. Sein Schwerpunkt liegt - im Anschluss an Aby Warburg - darin, Bilder als Agenten zu verstehen und insofern nicht nur ihre Erkenntnis-, sondern auch ihre Handlungspotentiale zu erkennen und zu verstehen. Als aktive Teile der Kultur können Bilder nicht nur als Dokumente und Zeugnisse kollektiver Geschichte, sondern auch als aktive Träger und Speicher affektiv wirksamer Kommunikationselemente verstanden werden. Sie nehmen einen eigenen Stellenwert innerhalb der menschlichen Ausdrucks- und Handlungsfähigkeit ein. Zur Frage, wie das möglich ist, legen die Aufsätze dieses Bandes ein beredtes Zeugnis ab.
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Diversity ist als Begriff und Konzept allgegenwärtig. Während es zunächst darum ging, die Interessen sozial benachteiligter Gruppen zu berücksichtigen, sollte Diversity Management auch dazu beitragen, die vielfältigen Leistungen und Erfahrungen unterschiedlicher Menschen als Potenzial zu begreifen und zu nutzen. Doch kann die alltägliche Praxis des Diversity Managements diese originären Ziele noch halten – und konnte sie es je? Johanna Degen analysiert aus kritisch-sozialpsychologischer Perspektive die gelebte Praxis in der deutschen Wirtschaft anhand von Expert:inneninterviews. Durch die Auswertung subjektiver Erfahrungen von Vorständ:innen, CEOs, Manager:innen, Arbeitnehmer:innen und Arbeitssuchenden wird deutlich, dass das ausgeübte Diversity Management nurmehr – wenig überraschend – organisationale und kapitalistische Interessen schützt. Die Autorin zeigt darüber hinaus auf, wie Gruppendynamiken entstehen, in denen letzten Endes die Subjekte auf sich selbst zurückgeworfen werden und gezwungen sind, sich von den eigenen Werten und vom Problemgegenstand der sozialen Ungleichheit zu entfremden. Durch die Fokussierung auf die Frage, warum Diversity Management so nicht funktionieren kann, werden zugleich auch Lösungsrichtungen verdeutlicht.
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Zusammenfassung Der Deutsche Caritasverband und die Diakonie Deutschland sind zwei tiefgreifend in der wohlfahrtsstaatlichen Infrastruktur verwurzelte, weltanschauliche Akteure, deren christliches Profil in jüngerer Zeit zunehmend hinterfragt wird. Der Beitrag beschäftigt sich mit ebenjenem Profil und nimmt dabei insbesondere die Perspektive der Fachkräfte in den Blick.
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Der vorliegende Beitrag stellt mit dem MethodenLab Qualitative For- schung exemplarisch ein digitales Format zur Unterstützung der Vermittlung von forschungsmethodischen Kenntnissen und Fähigkeiten zur Diskussion vor. Nachdem erstens die strukturellen und didaktischen Grundlagen einge- führt werden, stellen wir zweitens die dem MethodenLab zugrundeliegenden Prinzipien qualitativer Forschung vor: die Gegenstandsangemessenheit der Methode, das Prinzip der Offenheit und die Reflexivität im Forschungs- prozess. Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen mit der Entwicklung des Angebots für die Methodenlehre werden drittens die Herausforderungen und Perspektiven der Vermittlung qualitativer Methoden in digitalen Lernräumen und hybriden didaktischen Arrangements reflektiert.
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