Content uploaded by Beatrix Busse
Author content
All content in this area was uploaded by Beatrix Busse on May 10, 2023
Content may be subject to copyright.
LEHRE & SUTDIUM
UNIVERSITÄT ZU KÖLN
Lehrer*innenbildung als Schlüssel für die
Zukunftsfähigkeit Deutschlands
Bericht zum 8. German U15 Dialog zur Zukunft der
universitären Lehre
IMPRESSUM
Universität zu Köln
Prorektorat für Lehre und Studium | Prof.’ Dr.’ Beatrix Busse
Prof.’ Dr.’ Beatrix Busse
Kathrin Andree
Dr.’ Franziska C. Eickhoff
Ingo Kleiber
Dr.’ Curie Lee
Evelyn Rothkranz
Köln, den 10. Mai 2023
Dieses Werk und dessen Inhalte sind – sofern nicht anders angegeben –
lizenziert unter CC BY 4.0. Nennung bitte wie folgt: „Lehrer*innenbildung
als Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands – Bericht zum 8.
German U15 Dialog zur Zukunft der universitären Lehre“ von Beatrix
Busse, Kathrin Andree, Franziska Eickhoff, Ingo Kleiber, Curie Lee und
Evelyn Rothkranz. Lizenz: CC BY 4.0.
INHALTSVERZEICHNIS
1. Einleitung ............................................................................................................. 1
2. Bildung in der Krise? ............................................................................................ 2
3. Exzellente Lehrer*innenbildung für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands ............... 3
4. Ausblick ............................................................................................................... 5
Weiterführende Informationen.................................................................................. 6
1
1. EINLEITUNG
Deutschland befindet sich wieder in einer sogenannten Bildungskrise: Es gibt zu
wenig Lehrer*innen, insbesondere in den MINT-Fächern, in der
sonderpädagogischen Förderung und auch an Grundschulen. Die Zahlen sind in
mehreren Bundesländern alarmierend! Als würde der Lehrer*innenmangel nicht allein
schon herausfordernd genug sein, muss unser Bildungssystem dringend für unsere
sich längst immer schneller wandelnde Welt zukunftsfähig gemacht werden. Es muss
Bildung vermitteln für eine Welt, die von einem rasanten technologischen Wandel,
multiplen und globalen Krisen sowie anhaltender Transformation geprägt ist. Als
wichtige Akteurinnen in der Lehrer*innenbildung spielen Universitäten dabei eine
zentrale Rolle, denn eine herausragende Qualität der Lehrer*innenbildung sowie -
weiterbildung ist essenzielle Grundlage für eine gute Bildung der Schüler*innen.
Darüber hinaus ist sie zentral, um die Motivation junger Menschen für diese
Studienrichtung und den Lehrer*innenberuf zu steigern.
Vor diesem Hintergrund fand am 21. März 2023 an der Universität zu Köln der 8.
German U15 Dialog zur Zukunft der universitären Lehre mit dem Titel „Zukunft der
Lehrkräftebildung an forschungsstarken Universitäten – Schlüssel für die
Zukunftsfähigkeit Deutschlands” statt. Rund 130 Akteur*innen der verschiedenen
Bereiche der Lehrer*innenbildung, darunter Vertreter*innen der German U15
Universitäten, Schulen sowie des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes
Nordrhein-Westfalen und Stiftungen setzten sich mit dem Thema Lehrer*innenbildung
der Zukunft auseinander und diskutierten Lösungsansätze für die aktuell akuten
Probleme und Herausforderungen.
Während des Dialogs wurde deutlich, dass die sich aus der Bildungskrise ergebenden
Herausforderungen die Beantwortung grundsätzlicher Fragen sowie die gemeinsame
Suche nach Lösungsansätzen verlangen: Wie können Universitäten zur Linderung
des Lehrer*innenmangels und zur Sicherung der Qualität der Lehrer*innenbildung
auch bei den nun erforderlichen Ad-hoc-Maßnahmen beitragen? Wie kann die
Attraktivität des Berufs gesteigert werden? Wie gehen wir mit sich stetig
entwickelnden Themen, zum Beispiel der künstlichen Intelligenz, um, und welche
Kompetenzen spielen für Lehrer*innen und Schüler*innen heute und morgen eine
Rolle?
Darüber hinaus muss aber auch eine Selbstreflexion erfolgen: Welche Rolle(n)
nehmen forschungsstarke Universitäten in der Lehrer*innenbildung ein, welche
Aufgabe kommt ihnen zu und wie können sie diese einzeln und im Zusammenspiel
mit anderen Akteur*innen der Lehrer*innenbildung auch langfristig optimal und
exzellent ausgestalten?
Auf der Basis der Beiträge und Diskussionen sowie unseren Reflexionen
argumentieren wir, dass der Lehrer*innenmangel Teil eines größeren
gesellschaftlichen Problems ist und dass die Zukunft andere, neue und mutigere
Ansätze, Formen der Zusammenarbeit, Einstellungen sowie ein fundamentales
2
Überdenken des Bildungssystems erfordert. Wir weisen auf die erarbeiteten und
vorgestellten Maßnahmen im Positionspapier „German U15 Empfehlungen für eine
zukunftsweisende Lehrkräftebildung” zum lösungsorientierten Handeln hin und
schließen mit Gedanken zu Partizipation ab.
2. BILDUNG IN DER KRISE?
Der 8. German U15 Dialog zur Zukunft der universitären Lehre kam zu einer Zeit, in
der die Bildungskrise von Medien, Politiker*innen, Universitäten und Schulen in den
Vordergrund gerückt und intensiv diskutiert wurde. Dabei sind viele der identifizierten
Herausforderungen im Bildungssystem – der Lehrer*innenmangel, die mangelnde
Attraktivität des Lehrer*innenberufs und das konsequenterweise nachlassende
Interesse junger Menschen an ihm, etablierte Machtstrukturen in der
Schulorganisation und die Überlastung der Lehrer*innen – keineswegs neu.
Insbesondere der Lehrer*innenmangel ist als Teil der andauernden Bildungskrise in
Deutschland historisch gesehen ein wiederkehrendes Problem. Ungeachtet dessen
ist die aktuelle Situation alarmierend und wir stehen vor einer Reihe von neuen und
folgenschweren Problemen, deren Bearbeitung und Lösung nicht länger warten
können.
Ein zentrales Motiv des Dialogs war die Erkenntnis, dass der Lehrer*innenmangel vor
dem Hintergrund größerer gesellschaftlicher Fragen diskutiert werden muss. So
merkte Professorin Dr.’ C. Katharina Spieß, Direktorin des Bundesinstituts für
Bevölkerungsforschung, an, dass die Herausforderungen von heute nicht
„lehrkräftespezifisch”, sondern breiter und komplexer seien. Der Fachkräftemangel
betreffe alle, nicht nur den Bildungssektor, und es bedürfe umfassender Maßnahmen,
die nicht nur die Erstausbildung und den Eintritt in den Beruf in den Blick nehmen. Es
gehe auch um die Verbesserung der Informationsangebote, der Arbeitsbedingungen,
z. B. hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit, sowie um
individuelle Weiterentwicklungspotenziale oder die Möglichkeit zu Weiterbildung oder
einem Tätigkeitswechsel.
Zusätzlich steht die Lehrer*innenbildung auch vor der Herausforderung, dass sich die
Welt, z. B. mit Blick auf die digitale Transformation, extrem und dynamisch verändert
und schwer abzusehen ist, welche Kompetenzen in Zukunft von Bedeutung sein
werden. So hatte beispielsweise Andreas Schleicher, Direktor des Direktorats für
Bildung der OECD, die Welt von morgen als eine Zeit des Disconnects beschrieben
und mit Verweis auf den OECD Lernkompass 2030 hervorgehoben, dass der Erwerb
neuer Kompetenzen, darunter insbesondere Kreativität als zentrale Ressource des
21. Jahrhunderts, fundamentales Bildungsziel sein müsse. Es sei notwendig, auf die
Anforderungen von morgen einzugehen und Bildungsprozesse heute dynamischer zu
gestalten. Damit gehe auch einher, disziplinenübergreifend zu denken und die am
besten geeigneten Personen für den Lehrer*innenberuf zu finden.
In diesem Kontext geht es darüber hinaus auch um komplexe Fragen, die die
Teilhabe, die Demokratie, die Verteilung von Macht, den Zugang zu Ressourcen und
3
z. B. die Effekte einer immer komplexer und undurchsichtig werdenden Informations-
und Wissensgesellschaft betreffen. Diese stellen insbesondere Lehrer*innen, die als
Lernbegleiter*innen diese Themen navigieren müssen, vor die Aufgabe, umfassende
Kompetenzen zu erwerben und sich ständig weiterzubilden. Dies geht
notwendigerweise einher mit einer Reflexion und Erweiterung des Rollenbilds von
Lehrer*innen und einer gebotenen Inwertsetzung des Berufs sowie der
(kontinuierlichen) Lehrer*innenbildung.
3. EXZELLENTE LEHRER*INNENBILDUNG FÜR
DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DEUTSCHLANDS
Die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit Deutschlands hängt unmittelbar vom
Bildungsstand der Gesellschaft, insbesondere der Kinder und künftigen
Generationen, und deshalb auch von der Bildung derer ab, die diese
Bildungsprozesse gestalten und begleiten – den Lehrer*innen. Mit Blick auf die
akuten Herausforderungen haben die Ständige Wissenschaftliche Kommission, die
Kultusministerkonferenz sowie der Stifterband Anfang des Jahres 2023 Maßnahmen
zur Bekämpfung des Lehrer*innenmangels entwickelt und vorgestellt. Diese wurden
während des Dialogs als wichtige Impulse aufgegriffen und im Kontext der
verschiedenen Themenaspekte auch kritisch diskutiert.
Darüber hinaus wurden während des Dialogs weitere, neue Ideen und Maßnahmen
zur Weiterentwicklung der Lehrer*innenbildung und zur Linderung des
Lehrer*innenmangels entwickelt und diskutiert. Es wurde herausgearbeitet, dass die
Lehrer*innenbildung der Zukunft ein dringendes Mehr in und an beispielsweise den
folgenden Bereichen braucht: Entlastung von Verwaltungsaufgaben für Lehrer*innen,
Öffnung des Lehramtsstudiums für Studierende mit anderen Studienausrichtungen in
Form von neuen Studienmodellen, forschungsbasierte Ziele und Maßnahmen,
innovative (digitale) forschungsbasierte Angebote zur Fort- und Weiterbildung von
Lehrer*innen, breite, diverse und qualitätsorientierte Zugänge zum Beruf, dauerhafte
Perspektiven für Quer- und Seiteneinsteiger*innen, zusätzliche Ressourcen sowie
Experimentierräume.
Der Lehrer*innenberuf muss attraktiver, zugänglicher, flexibler,
transformationsorientierter und zukunftsgerichteter werden. Darüber hinaus müssen
Narrative und Gesprächskulturen mit Blick auf die Lehrer*innenbildung sowie den
Lehrer*innenberuf kritisch in den Blick genommen werden. Dies wurde sowohl von
Vivian Breucker, Schulleiterin der Offenen Schule Köln, als auch von Professorin Dr.’
Anne Sliwka, Professorin für Schulpädagogik der Universität Heidelberg,
hervorgehoben. Sliwka illustrierte problematische Narrative zum Lehrer*innenberuf
mit der so häufig getätigten Aussage: „Mit einem Abitur von 1,0 musst du doch nicht
Lehrer*in werden. Da kannst du etwas Besseres werden“. Dabei muss es das Ziel
sein, mit allem Engagement für den Lehrer*innenberuf genau die Personen zu
gewinnen, die in der Bildung künftiger Generationen ihre Bestimmung finden und
dafür gesamtgesellschaftlich das ihrer Aufgabe gebührend hohe Ansehen erhalten.
4
Die Anforderungen an Lehrer*innen sind massiv gestiegen. Dies ist sowohl auf die
komplexe Weltsituation als auch auf bestehende Aufgaben wie z. B. Inklusion und
Heterogenität und die immer umfassenderen Kompetenzen (z. B. im Bereich der
digitalen Bildung), über die Lehrer*innen verfügen müssen, zurückzuführen.
Dementsprechend muss es ein zentrales Anliegen sein, Lehrer*innen dabei zu
unterstützen, ihre Aufgaben wahrnehmen zu können.
Im Impulsvortrag von Professor Dr. Sebastian Becker-Geschow der Universität zu
Köln wurde beispielsweise darüber diskutiert, wie (angehende) Lehrer*innen durch
den Einsatz von Technologie unterstützt und entlastet werden können, und wie der
Beruf aufgewertet und transformiert werden kann. Professor Dr. Christian Bauckhage,
Lead Scientist für Maschinelles Lernen beim Fraunhofer IAIS, stellte heraus, dass
Lehrer*innenbildner*innen insbesondere auch pädagogisch-didaktische Antworten
finden müssen. Um Lehrer*innen zu unterstützten und zu entlasten sind eine
(ergebnis-)offene und zukunftsgerichtete Auseinandersetzung sowie kritische
Hinterfragung aktueller Praxen, aber auch innovativer Ansätze, z. B. dem Einsatz von
künstlicher Intelligenz, notwendig. In diesem Zusammenhang wurde auch betont,
dass es wichtig sei, den eigenen (auch fachlichen) Horizont zu erweitern und sich
auch von anderen Bereichen und Kontexten inspirieren zu lassen.
Passend zur Forderung, über den Tellerrand hinauszublicken, war
Internationalisierung ein wiederkehrendes Thema in den Dialogen um die zukünftige
Entwicklung der Lehrer*innenbildung und der Lösung des Lehrer*innenmangels. Als
ein Beispiel wurde die Förderung der internationalen Mobilität sowie die Anerkennung
von Abschlüssen und Qualifikationen aus dem Ausland genannt. Außerdem wurde,
durchaus auch kritisch, diskutiert, inwiefern wir von internationalen Beispielen,
z. B. Singapur oder Kanada, mit Blick auf Incentivierung, Ausbildung oder auch
Arbeitsbedingungen, lernen können. Abgesehen von dem Blick in die Ferne ist aber
auch deutlich geworden, dass die Zusammenarbeit und der Dialog innerhalb
Deutschlands regional und national verstärkt werden müssen.
Ein konkretes regionales Beispiel für ein gemeinsames Format stellte Professor Dr.
Matthias Martens der Universität zu Köln am Beispiel der Inklusiven
Universitätsschule (IUS) vor. Die IUS als „third space”, Kooperationsprojekt, Lern-
Lebensraum und eine Form der Zusammenarbeit bietet Schule, Universität und Stadt
die Möglichkeit, sich einer breiteren Öffentlichkeit zu öffnen. An ihr wird auch deutlich,
welche Potenziale sich entfalten können, wenn unterschiedliche Akteur*innen der
Lehrer*innenbildung zusammenarbeiten und in den Dialog über konkrete Projekte
treten.
Auf nationaler Ebene ist es wichtig, dass die Hochschulen gemeinsam durch Ko-
Kreation und mit partizipativen Ansätzen Lösungen erarbeiten, geschlossen auftreten
und in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Ein Beispiel dafür ist
das im Zuge des Dialogs veröffentlichte Positionspapier der German U15 „German
U15 Empfehlungen für eine zukunftsweisende Lehrkräftebildung”, welches zeigt, wie
die identifizierten Herausforderungen aus universitärer Sicht angegangen werden
können. In diesem Papier werden sowohl Ad-hoc- als auch grundsätzliche
5
Maßnahmen für eine zukunftsgerichtete Lehrer*innenbildung dargestellt, die einen
Konsens der 15 beteiligten Hochschulen darstellen.
An der von Anne Sliwka gestellten Frage „Bin ich Teil des Problems, oder bin ich
schon Teil der Lösung?” wurde jedoch auch sehr deutlich, dass es neben der
Erarbeitung und Diskussion von Lösungsansätzen auch einer umfassenden
Selbstreflexion bedarf, um die Lehrer*innenbildung wissenschaftsgeleitet und kritisch
reflektiert weiterzuentwickeln.
4. AUSBLICK
Der gemeinsame Dialog hat eine große Zahl von Herausforderungen und möglichen
Lösungen ins Blickfeld gerückt, aber gleichzeitig auch gezeigt, dass es viele weitere
Themen gibt, die ebenfalls einer vertieften Auseinandersetzung bedürfen. So wurde
beispielsweise deutlich, dass die Themen Inklusion, Heterogenität, Diversität und
Bildungsgerechtigkeit, Partizipation aber auch Nachhaltigkeit eng mit den aktuell im
Diskurs dominierenden Themen interagieren und in Zukunft nur noch wichtiger
werden.
Die Diskussionen wurden von allen als äußerst gewinnbringend wahrgenommen,
stellen aber selbstverständlich nur einen Schritt in einem längeren Prozess dar. Jetzt
geht es darum, neue Formate der Zusammenarbeit zu finden und in die konkrete
Planung und Umsetzung zu kommen. Ganz konkret soll die Arbeit unter Einbeziehung
aller Akteur*innen der Lehrer*innenausbildung in Form einer Arbeitsgruppe oder einer
Zukunftskonferenz weitergeführt werden.
Selbstreflexiv stellen wir als Verfasser*innen uns hierbei die Frage, wer mit
Akteur*innen gemeint ist: Denn einerseits geht es darum, dass gegenwärtige
Akteur*innen bestehender relevanter Institutionen in neuen Formaten der
Zusammenarbeit (forschungsbasiert) Lösungen und Maßnahmen erarbeiten, sowie
ihre praktische Umsetzung planen und durchführen, andererseits zeigen die o. g.
relevanten Themen (besonders Inklusion, Heterogenität, Diversität,
Bildungsgerechtigkeit, Partizipation und Nachhaltigkeit), dass Lehramtsstudierende,
Lehrer*innen, Quereinsteiger*innen, Studieninteressierte und Studienanfänger*innen
anderer Fachrichtungen, sowie (und vor allem) Schüler*innen selbst nicht nur als
Gegenstand der Forschung, sondern ebenfalls als Akteur*innen beziehungsweise
aktiv Handelnde bezüglich der Gegenwart und Zukunft von Lehrer*innenbildung sein
sollten.
Es bedarf, wie bereits oben beschrieben, außerdem an Innovationsräumen sowie
beispielsweise dem von Professorin Dr.’ Beatrix Busse, Prorektorin für Lehre und
Studium der Universität zu Köln, entwickelten Arena-Format, in dem die ko-kreative
und inspirierende Zusammenarbeit zwischen Akteur*innen ermöglicht wird. Bund und
Länder müssen gemeinsam mit den Universitäten die Weichen stellen, so Professor
Dr. Michael Hoch, Vorsitzender der U15 und Rektor der Universität Bonn, um die
Lehrer*innenbildung zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln. Dabei bedarf es jedoch
unbedingt einer Gesamtstrategie und einer Schulreform. So ernteten die Worte Ulrich
6
Wehrhöfers vom Ministerium für Schule und Bildung NRW, der genau dieses
Zusammenspiel von Lehrer*innenausbildung und Schulreform betonte, zu Recht
Beifall.
Wie eingehend beschrieben, braucht es ein reformiertes Bildungssystem, um
Kompetenzen zu vermitteln für eine Welt, die von rasantem technologischem Wandel,
multiplen und globalen Krisen sowie anhaltender Transformation geprägt ist –
Schüler*innen und Student*innen sind dabei diejenigen, die nicht nur von den
Lösungen profitieren sollen, sondern auch an ihnen mitwirken können. So werden sie
nicht Teil des Problems, sondern gestalten die Lösungen, die sie selbst und
zukünftige Generationen am meisten betreffen werden, mit. Wir müssen bereit sein,
Denkmuster zu durchbrechen, so Professor Dr. Roger Gläser, Prorektor für
Talententwicklung der Universität Leipzig. Ganz unabhängig davon besteht Einigkeit
darüber, dass wir jetzt und nicht erst nach vielen weiteren Diskussionen handeln
müssen. „The heat is on” sagte Professorin Dr.’ Beatrix Busse in ihrer
Einführungsrede. Das gelte natürlich momentan für uns alle, für heute und für unsere
direkte Zukunft – aber für die Lehrer*innenbildung gilt es gerade jetzt im ganz
besonderen Maße, und das schaffen wir – alle Akteur*innen der Lehrer*innenbildung
– partizipativ.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN
Über die folgenden Links erreichen Sie weitere Informationen sowie die
Präsentationsmaterialien.
● Das Programm des Dialogs
● Pressemitteilung der Universität zu Köln
● Ordner zu den Präsentationen (via Sciebo)
7