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Didaktische Experimente im Spielfeld zwischen Universität und Gesellschaft: Ein transdisziplinäres Lernlabor im Einkaufszentrum

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Abstract

Philipp, Thorsten, Katarina Marej, and Leo Fenster. 2023. Didaktische Experimente im Spielfeld zwischen Universität und Gesellschaft: Ein transdisziplinäres Lernlabor im Einkaufszentrum. In Transferwissenschaften: Mode oder Mehrwert? eds. Konstantin Kiprijanov, Thorsten Philipp, and Thorsten Roelcke. Frankfurt am Main: Peter Lang (im Erscheinen).
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PRE-PRINT
Thorsten Philipp / Katarina Marej / Leo Fenster
Didaktische Experimente im Spielfeld
zwischen Universität und Gesellschaft: Ein
transdisziplinäres Lernlabor im
Einkaufszentrum
In: Transferwissenschaften Mode oder Mehrwert? Hg. von Konstantin Kiprijanov,
Thorsten Philipp und Thorsten Roelcke (unter gleicher Beteiligung). Frankfurt am Main:
Peter Lang, 2023 (im Erscheinen).
Die Aufgabe des Transfers von Wissen zwischen unterschiedlichen Bereichen und
Akteur*innen umfasst nicht nur ontologische, epistemische, normative und strukturelle
Herausforderungen, sondern auch ganz praktische wie die nach der Gestaltung konkreter
Orte. Insbesondere transdisziplinäre Transferformate stellen spezifische infrastrukturelle
Anforderungen, da sie nicht der Wissensvermittlung dienen, sondern partizipative und
kollaborative Wege der Wissensproduktion bereitstellen müssen. Unser Beitrag stellt
Erfahrungen eines Praxisprojekts dar, in dem ein solcher Lernort experimentell geschaffen
wurde. Er will dazu beitragen, die praktische Umsetzung transdisziplinärer didaktischer
Interventionen zu erleichtern und aus den Erfahrungswerten neue Impulse für die
transdisziplinäre didaktische Praxis zu entwickeln. Der Artikel orientiert sich dabei normativ
an etablierten Positionen im Diskurs zu Transdisziplinarität (grundlegend: Funtowicz/Ravetz
1993; Gibbons et al. 1994; Nowotny et al. 2001; Carayannis/Campbell 2009). Diese betonen
insbesondere die Anerkennung pluraler Wissensformen und -ressourcen sowie horizontale
und dialogische Prozesse und verfolgen mit wissenschaftlich-gesellschaftlichen
Kooperationen das Ziel, Lösungen zu zentralen gesellschaftlichen Problemlagen zu
entwickeln und zu erproben. Für das Projekt standen inhaltlich vorrangig ökologische,
ökonomische und soziale Nachhaltigkeitsfelder im Fokus sowie methodisch die Erprobung
didaktischer Ansätze und kommunikativer Strukturen.
Lernen und Raum und Lernen stehen in einem engen Verhältnis zueinander und sind
Gegenstand verschiedentlicher Aushandlungen. Dies zeigt sich nicht nur in den Diskursen
um die Gestaltung etablierter Bildungsinstitutionen wie Schule oder Universität (z.B.
Rittelmeyer 2015), sondern auch in den Diskursen, die sich mit der Pluralisierung von
Lernräumen befassen (für einen Überblick über die Lernortdiskussion s. z.B. Faulstich 2013,
zum Kontext des Lebenslangen Lernens: Egger et al. 2008). Konzeptuell ist hervorzuheben,
dass Lerngegenstand und Lernziele auf einander abgestimmt werden müssen (Sander 2005:
25). Bei transdisziplinären Projekten erscheint dieser Anspruch mehrfach herausfordernd:
Im Gegensatz zu fachbezogenen Konzepten geschieht die Auseinandersetzung hier jenseits
und quer zu disziplinären Perspektiven (Vilsmaier 2021: 333). Transdisziplinäre Lernräume
haben dann die Aufgabe, Kooperation, Organisation und Dissemination zu garantieren, eine
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multidirektional gestaltete, reziproke Didaktik zu ermöglichen und eine dialogische
Kommunikationsstruktur zu sichern, in der rekursive Feedbackpraktiken (vgl. Carless/Boud
2018: 1320 f.) etabliert und anerkannt sind.
Zur Konkretisierung dieser Ansprüche an hybride Orte, Zwischenräume und Thirdspaces
(Soja 2007) lenken wir den Blick auf einen konkreten Fall in Berlin: Mall Anders Offenes
Lernlabor für Universität und Gesellschaft, ein 2021/22 über sieben Monate hinweg
betriebener transdisziplinärer Lehr- und Lernort in der Mitte eines Einkaufszentrums. Wir
stellen unser Projekt in (1) Genese und Gestalt vor, diskutieren die darin erprobten (2)
didaktischen Methoden und Techniken, unterscheiden die erlebten (3) Modi der Interaktion
und des Wissens jenseits der Campusgrenzen und unternehmen schließlich den Versuch, (4)
zentrale Lernerfahrungen an der Schnittstelle zwischen Universität und Gesellschaft
zusammenzufassen und (5) Fragen der Übertragbarkeit und Weiterentwicklung zu
diskutieren.
1 Mall Anders: Genese und Gestalt eines Lernlabors
Mall Anders Offenes Lernlabor für Wissenschaft und Gesellschaft wurde im Herbst 2021 in
den Räumen des Einkaufszentrums WILMA Shoppen in Berlin-Charlottenburg eingerichtet.
Seine Genese war das Ergebnis der Transferpolitik der Berliner Universitäten: Freie
Universität, Humboldt-Universität zu Berlin, TU Berlin und Charité-Universitätsmedizin
hatten im Rahmen ihres Exzellenzverbunds Berlin University Alliance die Zusammenarbeit
mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft, Kultur und Medien durch eine
gemeinsame Förderlinie gestärkt. Unter Vermittlung des Stadtbezirks Charlottenburg-
Wilmersdorf und des Transferbüros der TU Berlin gelangten die Berliner Universitäten an
eine 380 Quadratmeter große Ladenfläche, deren vorheriger Nutzer, ein auf
Geschenkartikel spezialisierter Einzelhändler, Insolvenz erlitten und die gesamte
Innenausstattung (Regale, Beleuchtung, Kassensysteme usw.) samt aller angebotenen
Waren auf der Fläche zurückgelassen hatte.
Die Umgestaltung der Fläche aus den vorgefundenen Materialien, die durch die
Marktsituation von einem Tag auf den anderen als Abfälle deklariert waren, obwohl sie ihre
Gestalt oder Funktion nicht verändert hatten, wurde im Wintersemester 2021/22 zur
zentralen Aufgabe einer Service-Learning-Lehrveranstaltung der TU Berlin: Das Natural
Building Lab der Fakultät für Architektur, das auf Praktiken kreislaufgerechten Bauens
spezialisiert ist, stellte Studierende im Rahmen eines interdisziplinär ausgerichteten
Entwurfsseminars vor die kreative Aufgabe, den Raum, seinen Kontext, die angestrebte
Zielsetzung und das zurückgelassene Materialangebot zu erschließen und für einen
transdisziplinären Lernort aufzubereiten. Die Studierenden entschieden sich für eine
flexible, unkompliziert veränderbare Innenausstattung, die fast vollständig aus dem
Upcycling vorgefundener Materialien bestand: Aus Regalkombinationen wurden
Raumteiler und Projektionsflächen für Videoinstallationen, Schubladen verwandelten sich
in Sitzgelegenheiten, zusammengebundene Stofftiere dienten zur Sitzpolsterung aus
Zivilisationsmüll wurde Innenarchitektur.
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Raumgestaltung und Raumaneignung durch die Studierenden waren von Anfang an mit
vielfältigen Fragen verbunden: Was sollte Mall Anders sein und leisten? Inwieweit
positionierte sich das Projekt kooperativ, inwieweit disruptiv oder störend im
Konsumkontext? Trotz des kollegialen Verhältnisses zwischen Shoppingcenter-
Management und Universitätsmitgliedern war die Divergenz der Interessen nicht zu
übersehen. Die offene Praxis von Upcycling, Maker Education und „Kultur der Reparatur
(Heckl 2015) in einem Einkaufszentrum und der ihm eigenen kapitalistischen
Verwertungslogik (Kroes 1996: XIV) ließ den schrittweise entstehenden Lernraum Mall
Anders bald als Irritationspunkt erscheinen. Der Bautyp Shopping Mall, seit jeher intendiert
als Ort der Massen und nach raffinierter Innengestaltung ganz auf Verführung und
Konsumlust ausgerichtet (Coleman 2006: 145-167), galt seinen Befürworter*innen einst als
Ort wirtschaftlicher Revitalisierung, als Kulminationspunkt urbaner Innovation und Forum
städtischer Öffentlichkeit (McMorrough 2001: 376). Heute, nach Jahrzehnten der Erfahrung
im Umgang mit Einkaufsarchitektur, bestimmen kritische Themen den Diskurs: die
Verdrängung kleinteiliger Stadtstruktur, die Zerstörung gewachsener Einzelhandelsvielfalt,
die Beseitigung identitätsstiftender Räume usw. (Dörhöfer 2008: 153-161; Bader 2016: 11
f.). In dieser Spannung stand auch unser Gebäude: Als Stadtteilcenter primär ein Ort der
Nahversorgung, an dem auch Gastronomie, kommunale Services und Sporteinrichtungen
ihren Platz hatten, unterlag es unverkennbar dem Trend der Akkumulation von Funktionen
(Wehrheim 2007: 9) und war nach der Idee seiner Betreiber längst nicht mehr nur dem
Einkauf verschrieben, sondern ein Ort der Freizeitgestaltung und des städtischen Lebens.
Dass es sich auch als Ort universitären Arbeitens etablieren könnte, erschien daher als
anschlussfähige Erweiterung.
Die Studierenden sahen im Austausch mit Passant*innen und im Kennenlernen der
Mitarbeiter*innen der anderen Ladenflächen schon in der Entstehungsphase des Projekts
eine zentrale Aufgabe und wählten ungewöhnliche Begegnungsformen: ein
Tischtennisturnier, einen Verschenkemarkt, eine Modenschau, ein Speeddating. Die
Begegnungsarbeit sollte die Voraussetzung dafür schaffen, die Frage nach Bewertung und
Potenzialen von Einkaufszentren im städtischen Raum analytisch und reflexiv zu bearbeiten.
Dazu nutzten die Studierenden die Fläche sogar als temporäre Wohngemeinschaft: als Ort
gemeinsamer Mahlzeiten, als Arbeitsraum und Nachtquartier. Der partizipative
Netzwerkcharakter führte bereits in der Entstehungsphase Menschen, Ideen und
methodische Ansätze auf der Fläche zusammen. Am 1. Dezember 2021 unter den
besonderen Bedingungen des Pandemiegeschehens öffnete Mall Anders die Glasfassade.
2 Themen, Techniken und Akteur*innen
Mit der Eröffnung des Raums begann seine eigentliche Programmphase. Mitglieder der
Berliner Universitäten und weitere öffentliche Akteure*innen aus Kunst und
Zivilgesellschaft wurden im Rahmen offener Calls zur Nutzung der Fläche eingeladen : Sie
konnten ein Veranstaltungskonzept vorschlagen, in dem sie die kommunikativen Methoden
und Transferleistungen erläutern mussten, die sie mit ihrem Projekt anstrebten.
Thematische Vorgaben bestanden nicht. Die Nutzung der Fläche war für alle Gruppen
kostenfrei und wurde im Tagesbetrieb durch ein Team von Studierenden und
Nachwuchswissenschaftler*innen betreut.
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In ihrer siebenmonatigen Laufzeit bis Ende Juni 2022 war Mall Anders Gastgeber und
konzeptueller Rahmen für über 250 Veranstaltungen. Das inhaltliche Panorama war breit
und erstreckte sich über Nachhaltigkeit (etwa Praxiswissen für den Alltag,
Kreislaufwirtschaft, Mobilität), urbane Entwicklung, Digitalisierung, Popmusikforschung
und Linguistik bis hin zu antiken Kulturen und zahlreichen anderen Themen und Disziplinen.
Divers wie die Inhalte waren auch die methodischen Zugänge, die von Workshops,
(interaktiven) Ausstellungen, Science Slams und Kurzvorträgen über Quizveranstaltungen,
Infofilme, Kreativworkshops für Kinder bis zu künstlerischen Performances und individueller
Beratung reichten (weiterführend: Berlin University Alliance 2022).
Unter den Nutzergruppen befanden sich vor allem (1) Studierende, die die Fläche etwa im
Rahmen von Projektwerkstätten oder studentischer Forschung nutzten: zur Gruppenarbeit,
zur Präsentation eigener Forschung, zur Erhebung von Daten im Gespräch mit
Besucher*innen. (2) Vertreter*innen der Spitzenforschung, insbesondere der sieben
Berliner Exzellenzcluster, präsentierten in Ausstellungen, Podien, Storytelling-Events und
Science-Slams aktuelle Fragen etwa zur Zukunft liberaler Demokratien, zum aktuellen Stand
der Gehirnforschung oder zur Wirkungsweise von Katalyse. (3) Vertreter*innen der
Zivilgesellschaft behandelten überwiegend lokale Dissensthemen wie Flächengerechtigkeit
und urbane Mobilität, aber auch Wege der konstruktiven Konfliktbearbeitung. Mall Anders
war darüber hinaus ein Schauplatz (4) künstlerischer Intervention: Die Koproduktion von
Wissen am Kreuzpunkt von Kunst, Technik und Wissenschaft, die seit langem
wissenschaftliche Aufarbeitung und Anerkennung erfährt (grundlegend: Tröndle/Warmers
2012, Chemi/Du 2017, zusammenfassend: Horstmann 2021, ), sollte den Zugang zu Wissen
nicht primär über das künstlerische Endresultat, sondern über die Beziehungen entfalten,
die die Teilnehmer*innen zu den Exponaten, den Mitwirkenden und zur Lernumgebung
entwickelten. Und schließlich war Mall Anders immer wieder auch ein Display seiner selbst:
eine Einladung zur Reflexion über Aufgaben und Bedeutung von Wissenschaft, die (5) wir
selbst als Initiator*innen und Kurator*innen fortwährend anregten, um mit Passant*innen
und neuem Publikum ins Gespräch zu kommen. Hierzu gehörten sowohl strukturierte
Reflexionsworkshops und Feedbackgespräche, als auch die kommunikative Daueraufgabe,
eine einladende Atmosphäre zu schaffen (z.B. in der Kombination aus Dialog, Getränken
und Livemusik), um den Lernort und sein Programm zu erläutern
3 Wissen, Raum und Interaktion
Mall Anders diente dem Ziel, dem Wechselspiel pluraler Wissensressourcen Raum zu geben,
heterogene Wissensformen aufeinandertreffen zu lassen und Interaktion zu ermöglichen.
Wissenschaftliches, künstlerisches und zivilgesellschaftliches Erfahrungs-, Praxis- und
Körperwissen sollten im Hinblick auf die drängenden Fragen der Gesellschaft
zusammengebracht werden und ineinandergreifen. Der Anspruch vieler Nutzer*innen,
verschiedene Wege der Wissenskommunikation und -produktion zu erproben, setzte
allerdings eine reflexive Öffnung akademischer Wissenskultur voraus, um Wirksamkeit zu
entfalten (Marej 2020). Mall Anders verzichtete daher auf traditionelle Transferlogiken der
unidirektionalen Wissensvermittlung und zielte auf den multidirektionalen Wissensfluss
zwischen pluralen Gesellschaftsmitgliedern. Wissenschaftliches Wissen wurde
überwiegend disziplinär, teils mit interdisziplinärer Perspektive, in das Lernlabor
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eingebracht. Entlang der transdisziplinären Zielsetzung ging es darum, wissenschaftliches
Wissen in den produktiven Austausch mit anderen Wissensformen zu bringen: lokales
Alltags- und Erfahrungswissen waren als gleichwertig anerkannt. Indem er fachliche wie
subjektive Reflexionsprozesse initiierte, öffnete der Experimentierraum Mall Anders die
wissenschaftliche Wissensproduktion für implizite Wissensformen (Polanyi 1985) wie
Erfahrungswissen und situiertes Wissen (Haraway 1988; Schmohl 2021). Die daraus
erwachsende Perspektivenpluralität ging zwar in vielen Fällen mit Verunsicherung einher;
sie eröffnete allerdings die Chance, zu einer polyphon fundierte Theorie- und
Methodenbildung beizutragen, um so in die wissenschaftliche Wissensproduktion
zurückzuwirken (Marej 2022).
Der aus Upcycling-Methoden entwickelte Raum befand sich an disziplinären, sektoralen und
institutionellen Schnittstellen zwischen Bildung (Schule, Universität, Bibliothek), Kultur
(Museum, Galerie, Theater), Politik (Versammlung, Podium, Planungsbüro) und Forschung
(Institut, Labor, Feld). Das Lernlabor war keinen Kategorien, Disziplinen oder Institutionen
zuzuordnen; es war angebunden an klassische Wissenschaftsorte, aber von
Dekanonisierung und Dehierarchisierung geprägt. Dies zeigte sich nicht nur in dem
dargestellten Umgang mit Wissensressourcen, sondern spiegelte sich auch in der
konzeptuellen Freiheit der Nutzer*innen sowie in der materiellen Gestaltung: Stets war der
Raum anders arrangiert und an geänderte Bedürfnisse angepasst. Die Möbelkonstruktionen
der mobilen Innenarchitektur wurden unterschiedlich positioniert und konnten den Raum
in seiner Wirkung verändern, verkleinern, intimer und vertrauter wirken lassen, ihn zu einer
großen Bühne oder in einen Laufsteg verwandeln. Die technischen Installationen (z.B. Licht-
und Klangeffekte), die Sprech- und Sitzanordnungen (z.B. Stühle randomisiert oder in
Reihen) bewirkten wandelbare Begegnungsmodi. Hinzu kamen Interaktionsobjekte wie im
Raum platzierte Exponate, Whiteboards, Videoprojektionen, Post-its und Filzstifte. Schon
der Umgang mit dem Grenzbereich zwischen Mall Anders und Einkaufzentrum wurde
essentiell: Die Glasfassade zur Ladenstraße konnte ganz oder nur zu Hälfte geöffnet sein,
Offenheit signalisieren oder verweigern. Programmeinladungen auf Aufstellern
funktionierten als Neugierde-Trigger und Inklusionsangebote.
Verschiedene Lern- und Interaktionsformen bestimmten Mall Anders: Im (1) Alltagsbetrieb
während der wenigen Zeitfenster, an denen kein angekündigtes Programm stattfand, stand
ein Teammitglied an der Rezeption des Eingangsbereichs, um Besucher*innen zu betreuen
und Fragen zu beantworten. Der Raum war in diesem Modus öffentlich zugänglich und die
visuelle Identität von Mall Anders aus Farbkodierungen, Palmen, Liegestühlen und modular-
mobilen Möblierungen diente als Einladung zum Verweilen und Austauschen. Die
vorherrschende Interaktionsform war die des persönlichen Gesprächs. Eine weitere freie
Interaktionsform war das, was wir (2) Offenes Haus oder Projekt-Display nannten. Mall
Anders wurde zu einem öffentlich zugänglichem Co-Working-Space, in dem Studierende,
Wissenschaftler*innen oder Künstler*innen ihre Arbeit in die Mall verlegten und so
Einblicke in ihre Arbeitsprozesse und Forschungspraxis gewährten. Darüber hinaus diente
Mall Anders als (3) Austausch- und Reflexionsforum für Workshops und Tagungen mit
Expert*innen zu Transdisziplinarität und Wissenschaftskommunikation. Diese Interaktion
fand größtenteils zwischen Akteur*innen aus dem Wissenschafts- und Kulturbetrieb statt.
Besucher*innen beteiligen sich, indem sie sich zur Tagungsrunde hinzusetzten, Gedanken
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und Themen teilten. Stark frequentiert waren die explizit auf Interaktion ausgerichteten
Formate: die von Kooperationspartner*innen (4) kuratierten Veranstaltungen, die unser
Programm maßgeblich bestimmten. Die Kooperationspartner*innen kündigten die
Veranstaltung über unsere Online-Präsenz an, planten und gestalteten ihre
Lernarrangements eigenständig im Raum und bereiteten die Ansprache von Passant*innen
und Besucher*innen vor. Die Veranstaltungen reichten von einstündigen bis mehrtägigen
Ausstellungs-, Dialog-, Workshop-Formaten.
4 Leben im Labor: Unsere Lernerfahrungen in vier Perspektiven
Der Rückblick auf sieben ungewöhnliche Monate universitären Lebens im Einkaufszentrum
zieht die Frage nach sich, auf welche Lernerfahrungen Nutzer*innen, Besucher*innen und
Initiator*innen am Ende zurückblicken. Die Bewertung von Wirkung, Wirksamkeit, Erfolg
oder Misserfolg transdisziplinärer Projekte birgt allerdings besondere Herausforderungen
in der Anwendung und Kombination qualitativer Techniken (Nagy/Schäfer 2021: 373). In
unserem Fall war sie schon durch die Kurzfristigkeit der Projektplanung erschwert und von
vornherein dadurch belastet, dass eine belastbare Verständigung über Erwartung,
Erfolgsbewertung und angestrebte Wirkung im gesetzten Rahmen ex ante nicht möglich
war und zur Auswertung ex post nicht zur Verfügung stand. Zahlreiche Ad-hoc-
Entscheidungen und -maßnahmen drängten längerfristige Planungen,
Zwischenevaluationen und konzeptionelle Reflexionen in den Hintergrund. Bereits die
Klärung der Verantwortungsrollen für den Prozess und seine Ergebnisse eigentlich
Grundvoraussetzung für erfolgreiche transdisziplinäre Arbeit (Lüdtke 2018) verwirklichte
sich nur in Ansätzen.
Die folgenden Lernerfahrungen basieren daher nicht auf einer empirischen Studie, sondern
auf prozessorientiert aufbereiteten Praxiserfahrungen. Um das Fehlen ex ante festgelegter
Evaluationskriterien zu kompensieren, haben die Teammitglieder mit Passant*innen und
Besucher*innen gesprochen, ethnographische Notizen gefertigt, Veranstaltungen
zusammen mit den Durchführenden ausgewertet sowie mehrfache Reflexionsworkshops
im Team sowie zusammen mit weiteren Nutzer*innen durchgeführt. Dies kann keine
strukturierte Auswertung ersetzen, doch konnten wir auch auf diesem Wege induktiv
wichtige Beobachtungen und Lerneffekte verzeichnen, die für weitere Projekte,
Forschungen und Evaluationsbestrebungen relevant sein können und daher mit der
gebotenen Bescheidenheit berichtet und zur Diskussion gestellt werden.
(1) Besucher*innen und Passant*innen berichteten häufig, dass Mall Anders in vielfältiger
Hinsicht eine Irritation im Konsumstrom war, ein Aufbrechen eingeübter
Raumerwartungen, ein überraschendes Lern- und Begegnungsangebot an Orten, an denen
dies nicht zu erwarten war. Erstbesuche wurden oft durch das Interesse an einzelnen
Themen, durch die Neugier an der ungewöhnlichen Ladenfläche und ihrer Ästhetik und
durch persönliche Ansprache angeregt. Manche Besucher*innen erkannten im Gespräch
mit Vertreter*innen der Wissenschaft nicht nur eine Informationsquelle, sondern auch die
Gelegenheit zur Betrachtung der eigenen Wissensressourcen und der eigenen
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Bildungsgraphie in ihren Bedingungen, Hindernissen und Chancen. Mall Anders war immer
auch ein Ort der Bildungsreflexion.
(2) Nutzer*innen und Veranstalter*innen offenbarten uns, dass der
Kommunikationsrahmen des Einkaufszentrums vor allem vielen Wissenschaftler*innen die
Grenzen ihrer Sprachfähigkeit aufzeigte, wenn es darum ging, Forschungsfragen und deren
Relevanz voraussetzungsfrei einem neuen, fremden Publikum zu eröffnen. Wie erzähle ich
über meine Forschungsarbeit, wenn ich nicht vor Wissenschaftler*innen stehe? Wie
erschließe ich meine Zuhörerschaft, wenn ich nicht weiß, welche Hintergründe sie
mitbringt? Extravertiertheit gegenüber fremden Menschen, Freude an reibungsvoller
Kommunikation und die Bereitschaft nicht nur zum Sprechen, sondern auch zum Zuhören
Grundpfeiler transdisziplinärer Wissenschaftskommunikation konnten helfen. Auch
konzeptionell-strukturelle Aspekte waren bestimmend: Gerade die Erfahrungen mit
Ausstellungen zeigte, dass der Faktor Zeit einen Schlüssel bildet. Ausstellungen können
nicht auf innovative Designs beschränkt werden, sondern bedürfen aktiver Präsenz, um
wechselseitige Kommunikations- und Verständigungsprozesse zu ermöglichen. Insofern
war Mall Anders auch eine Reflexion über Grenzen und Herausforderungen von
Wissenschaftskommunikation im Zeitalter pluraler Gesellschaften, in denen sich
Publikumsformationen ständig wandeln und die medial ausgetragenen Legitimitätskrisen
von Wissenschaft (Görke/Rhomberg: 51; Weingart 2001: 15) nicht einfach überspielt
werden können.
Auch auf der Seite des (3) Shoppingcenter-Managements gab es Lernerfahrungen. Die
ungewöhnliche nicht-kommerzielle Nutzung der Ladenfläche durch die Berliner
Universitäten verhalf über die Verlegenheit ungenutzter Areale hinweg, konnte zumindest
temporär ein neues Publikum erschließen und mediale Aufmerksamkeit entfalten.
Andererseits führte die Arbeit von Studierenden im Einkaufszentrum und die
unkonventionelle Art mancher Interventionen unweigerlich zu Konflikten mit anderen
Ladenbetreiber*innen. Mall Anders initiierte eher ungewollt die Auseinandersetzung mit
der Frage, inwieweit Shoppingcenter bereit sind, die aus der Zeit gefallene Doktrin einer
„Architektur der Verführung“ (Venturi/Brown/Izenour 1979: 20) hinter sich lassen und
stattdessen die soziale Interaktion mit ihren Besucher*innen als Prozess „kollektive[r]
Kreativität“ anzunehmen (Bareis 2005: 172). Dies setzt allerdings voraus, dass
Besucher*innen nicht als Kaufkraft, sondern als Mitgestalter*innen der Einrichtung
anerkannt werden (Bareis 2007: 164).
Die größten und kontinuierlichsten Lernerfahrungen durften wohl wir selbst im Kreis
unseres eigenen (4) Teams verzeichnen: die Kolleg*innen, die Mall Anders im täglichen
Betrieb steuerten, die Glastüren öffneten und schlossen, das Programm kuratierten, die
Veranstalter*innen berieten, den Besucher*innen Rede und Antwort standen u.v.m. Eine
zentrale Lernerfahrung bestand für uns in der Bearbeitung der räumlichen wie sozialen
Schwelle zwischen innen und außen. Vielen Passant*innen war die Herausforderung, sich
dem anderen, riskanten, unbekannten Raum auszusetzen, anzusehen aber wie reagieren?
Wir lernten täglich, die Unbekanntheitsdimensionen zu bearbeiten, um die Schwelle
durchlässig zu halten: Ständige Aufmerksamkeit und unaufdringliche persönliche Ansprache
waren die Schlüssel, um Zugänglichkeit zu signalisieren, Neugier zu wecken und Sorgen vor
Vereinnahmung auszuräumen. Der tägliche Spagat zwischen „Willkommenskultur“ und
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Zurückhaltung war permanent überfordernd, der Aufbau von Vertrauen und die Etablierung
längerfristiger Beziehungen durch wiederholte Besuche waren der größte Erfolg. Kinder
hatten indes die geringste Scheu, unsere Fläche zu betreten. Technisch-
naturwissenschaftliche Installationen und Experimente und andere spielerische
Interaktionsangebote im Eingangsbereich wirkten in der Aufmerksamkeitsökonomie des
Einkaufsbetriebs wahre Wunder.
5 Was bleibt? Überlegungen zur Zukunft transdisziplinärer Räume
Wie lassen sich die Lernerfahrungen aus dem Alltag unseres Lernlabors an den
transdisziplinären Diskurs rückbinden? Welche Grundfragen stellen sich und wie müsste
der transdisziplinäre Lernraum der Zukunft auf der Basis unserer Erfahrungen aussehen?
Blicken wir zunächst auf das Postulat der Teilhabe, das für transdisziplinäre Arbeit als
Erfolgsbedingung schlechthin gilt (Pohl/Hirsch Hadorn 2006: 23 f.). Auch wenn Mall Anders
als Ort der Partizipation ausgewiesen war, haben wir täglich spüren müssen, wie
voraussetzungsreich partizipative Kultur ist und wie zahlreich die Hürden bleiben. Neben
den unmittelbar raumbezogenen Zugangsfragen war das Sprachenproblem, das die
Diskussion um Inter- und Transdisziplinarität seit jeher prägt (Balsiger 2005: 252f.; Böhm
2006: 134; Philipp 2021: 167), eine enorme Alltagsaufgabe. Alle Veranstaltungen fanden auf
Deutsch statt wodurch zahlreiche Bürger*innen des postmigrantischen Berlins von der
Teilnahme ausgeschlossen waren. Was wäre passiert, wenn wir unsere Kommunikation auf
Türkisch, Ukrainisch oder Farsi angeboten hätten? Die Sprachgrenzen, die es zu überwinden
gilt, betreffen keineswegs nur Ländersprachen, sondern gleichermaßen Alltags- und
Fachsprachen, Soziolekte und Berufsidiome. Unentschlossen standen wir ganz
grundsätzlich der Frage nach den Kriterien von Teilhabe gegenüber: Ist der Blick durch die
Glasfassade schon ein erster Schritt der Mitwirkung? Was ist mit Passant*innen, die ihren
Einkauf unterbrechen, um an einer Umfrage von Studierenden, an einer Verkostung, an
einem Kurzvortrag, einer Videoperformance teilzunehmen? Was war mit den Kund*innen
des gegenüberliegenden Friseurbetriebs, die unserem Treiben durch den Spiegel, aus
sicherer Distanz, zuschauten? Als erfolgreich in der Frage partizipativer Praxis war Mall
Anders im Hinblick auf die räumlicher Ästhetik und ihre Anziehungskraft zu werten: Vor
allem die Lichtgestaltung, das lässige Design in einem konsistenten Farbschema und
originelle Möbel aus upgecycleten Materialien waren echte Blickfänge und erfuhren
positives Feedback.
Ist unser Projekt übertragbar oder wiederholbar? Die Komplexität der vielen
Voraussetzungen, die sich in unserem Fall glücklich ineinanderfügten, rät uns zu
Zurückhaltung. Eine Fülle von verzweigten Hintergrundproblemen, die nach außen hin nicht
sichtbar waren, zeigten eingängig, dass die administrativen Kulturen weder der
Universitäten noch des Einzelhandels auf solche Kooperationen vorbereitet sind. Wer
unterzeichnet den Mietvertrag und was steht darin? Wer trägt Verantwortung wofür
und unter welchen Bedingungen? Wie lassen sich versicherungstechnische Fragen lösen?
Wer moderiert im Fall der Interessendivergenz? In allen diesen Fragen kam uns zur Hilfe,
dass auf allen Seiten kollegiale Wertschätzung, Veränderungswille, Risikobereitschaft und
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Spaß an der Sache die Kontexte prägten, aus denen Mall Anders Gestalt gewann.
Übertragbarkeit kann daraus allerdings nicht abgeleitet werden.
Im Hinblick auf den Erfolg der Wissenschaftskommunikation erscheint es uns notwendig,
dass Universitäten ihren Auftrag zu Veränderungskultur erstnehmen und bereit sind, dem
entsprechenden Fortbildungsbedarf über Marketingkonzepte hinaus zu begegnen: Wie
entwickeln wir eine barrierefreie, dialogische Gesprächssituation, die nicht durch
Hierarchien des Wissens vorkonditioniert ist? Wie erschließen und nutzen wir das
Erfahrungs- und Praxiswissen unserer Gesprächspartner? Es geht längst nicht nur um
physische, sondern vor allem um milieuspezifische Grenzen und um den Anspruch,
Erfahrungsräume soziostrukturell aufzubrechen (Bohnsack 2018: 23-29). Voraussetzung
einer solchen didaktischen Kultur ist nach unserer Erfahrung die Bejahung von Experiment
und rekursiver Lerndynamik (vgl. Groß/Hoffmann-Riem/Krohn 2005: 210 ff.) sowie die
Bereitschaft zur Neuaushandlung von Kontrolle, Macht (Herriger 2014: 16): Indem unser
Experiment eingeübte disziplinäre Kategorien und institutionelle Zuordnungen überwand,
war es zwangsläufig ein Spielfeld der Neuaushandlung von Pfadabhängigkeiten und
Wissenshegemonien (vgl. Thompson Klein/Philipp 2023).
Transdisziplinäres Lernen wird, sofern und soweit Teilhabe erreicht werden kann, zu einem
Prozess der Umverteilung von Gestaltungsvermögen: Es fördert selbstbestimmtes Lernen
und kommunikative Aushandlungsprozesse mit anderen Wissensbeständen. Gleichzeitig
werden etablierte Gestaltungen und Praktiken in Frage gestellt und Reflexionsprozesse
angeregt. Diese werden jedoch, wie jede Irritation, nicht immer bereitwillig aufgenommen,
sondern ggf. sogar abgewehrt, weshalb es einer didaktischen Begleitung über die konkrete
inhaltliche Dimension hinaus bedarf, um die Integration verschiedener Wissensbestände zu
erleichtern. Das sprachliche, sozioökonomische und normative Erleben von Differenz und
Differenzspannungen eröffnet Erfahrungen des Übergangs, der Hybridität, der non-binären
Realität. Der Umgang mit diesen spezifischen Erfahrungen bedarf allerdings weiterer
Untersuchung und Erprobung, um valide Aussagen zu Generalisierung und Klassifizierung
treffen zu ermöglichen.
Als transdisziplinärer Lernraum, als konflikthaftes Forum der Auseinandersetzung
ermöglichte Mall Anders die Arbeit an zahlreichen Schnittschnellen von
Problemzusammenhängen und verzichtete dabei auf hierarchische Strukturen. Was
ursprünglich als 'Serviceleistung' von Universitätsmitgliedern für die Gesellschaft intendiert
war und mit dem primären Ziel der Wissenschaftskommunikation antrat, erwies sich
zusehends als Lernerfahrung für die Universitäten selbst. Am Kreuzpunkt von Wissenschaft
und Gesellschaft war es nicht nur ein Risiko- und Probenraum, sondern auch ein Ort der
Kompetenzüberprüfung für Wissenschaftler*innen aller Disziplinen und
Qualifikationsstufen. Insofern war Mall Anders auch eine Arbeit am universitären
Bildungsversprechen und speiste sich dabei nicht zuletzt aus der Verbindung von Neugier,
Reflexion, Freundschaft, Spaß und Freude an der Performanz, um die Anziehungs- und
Strahlkraft integraler Bildung sogar im Einkaufszentrum erfahrbar werden zu lassen.
10
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Article
Full-text available
Increasingly, academia is being used to 'solve' societal problems, including civic education. Here, for example, impact is intended to serve social cohesion or the prevention of radicalization. If research submits to the creation of societal impact, it is obliged to both social responsibility and academic standards (not to the source of funding). Therefore, the perspectives on society must be revealed as well as the goals of the impact. Particularly normative research is at risk to reproduce unconscious patterns, hegemonic perspectives, and epistemic violence. For creating legitimacy and ensuring integrity, it is necessary to make paradigmatic positionings transparent, to reflect research structures, and to connect heterogeneous knowledge stocks. The paper develops quality criteria and makes a proposal for the normative direction. Full text open access: https://www.jsse.org/index.php/jsse/article/view/2354/3669
Article
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'Mode 3' allows and emphasises the co-existence and co-evolution of different knowledge and innovation paradigms: the competitiveness and superiority of a knowledge system is highly determined by its adaptive capacity to combine and integrate different knowledge and innovation modes via co-evolution, co-specialisation and co-opetition knowledge stock and flow dynamics. The 'Quadruple Helix' emphasises the importance of also integrating the perspective of the media-based and culture-based public. What results is an emerging fractal knowledge and innovation ecosystem, well-configured for the knowledge economy and society.
Article
The Dutch scholar Rob Kroes argues that American culture is "modular, " continually fragmenting, disassembling, and reassembling itself - and in the process creating something new. In a series of topical essays that show why he is one of Europe's leading authorities on American culture, Kroes probes trends in American advertising, the image of the Vietnam war in American films, the implications of American vernacular culture as represented in rap music, and other topics.
Article
Science always evolves, responding to its leading challenges as they change through history. After centuries of triumph and optimism, science is now called on to remedy the pathologies of the global industrial system of which it forms the basis. Whereas science was previously understood as steadily advancing in the certainty of our knowledge and control of the natural world, now science is seen as coping with many uncertainties in policy issues of risks and the environment. In response, new styles of scientific activity are being developed. The reductionist, analytical world-view which divides systems into ever smaller elements, studied by ever more esoteric specialties, is being replaced by a systemic, synthetic and humanistic approach. The old dichotomies of facts and values, and of knowledge and ignorance, are being transcended. Natural systems are recognized as dynamic and complex; those involving interactions with humanity are “emergent,” including properties of reflection and contradiction. The science appropriate to this new condition will be based on the assumptions of unpredictability, incomplete control, and a plurality of legitimate perspectives.
Chapter
Handel ist eine der Gründungsfunktionen von StÄdten, und StÄdte waren immer auch KonsumentenstÄdte. So definiert Max Weber Stadt als Ansiedlung, an der „die ortsansÄssige Bevölkerung einen ökonomisch wesentlichen Teil ihres Alltagsbedarfs auf dem öffentlichen Markt befriedigt, und zwar in einem wesentlichen Teil durch Erzeugnisse, welche die ortsansÄssige und die Bevölkerung des nÄchsten Umlandes für den Absatz auf dem Markt erzeugt oder sonst erworben hat. Jede Stadt im hier gebrauchten Sinn des Wortes ist ‚Marktort‘, d.h. hat einen Lokalmarkt als ökonomischen Mittelpunkt der Ansiedlung, auf welchem (…) auch die nicht stÄdtische Bevölkerung ihren Bedarf an gewerblichen Erzeugnissen oder Handelsartikel oder an beidem deckt (…)“ (Weber 1985: 728).
Die Architektur der Shopping Mall
  • Vera Bader
  • Simone
Bader, Vera Simone (2016): Die Architektur der Shopping Mall. In: Andreas Lepik/Vera Simone Bader (Hg.): World of malls. Architekturen des Konsums, 11-21. Berlin: Hatje Cantz.
Urbane Shoppingmalls und Subjektivitäten
  • Ellen Bareis
Bareis, Ellen (2007): Urbane Shoppingmalls und Subjektivitäten. In: Wehrheim, Jan (Hg.): Shopping Malls. Interdisziplinäre Betrachtungen eines neuen Raumtyps, 153-174. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
  • Ralf Bohnsack
Bohnsack, Ralf (2018): Milieu als Erfahrungsraum. In: Müller, Stella/Zimmermann, Jens (Hg.), Milieu -Revisited, 19-52. Wiesbaden: Springer.
Shopping Environments. Evolution, Planning and Design
  • Peter Coleman
Coleman, Peter (2006): Shopping Environments. Evolution, Planning and Design. Amsterdam/Boston: Elsevier.