Chapter

Videoberatung – Merkmale, Anforderungen, (ungenutzte) Potenziale in der beruflichen Beratung

Authors:
To read the full-text of this research, you can request a copy directly from the author.

No full-text available

Request Full-text Paper PDF

To read the full-text of this research,
you can request a copy directly from the author.

... Mit Videoberatungen sind immer auch technische Voraussetzungen (z. B. leistungsstarkes Internet) verbunden und beratende sowie ratsuchende Personen müssen die Bereitschaft haben, auch komplexere Problemlagen in dem Format zu besprechen (Stanik 2023). Hinsichtlich der medialen Reichhaltigkeit erhalten Beratungsfachkräfte mehr soziale Hinweisreize (z. ...
... Auch erhalten Beratungsfachkräfte Einblicke in Lebenssituationen/Lebensräume der Ratsuchenden, sodass man hier auch von einer Kanalerweiterung der Videoberatung gegenüber der Face-to-Face-Beratung sprechen kann. Damit ist zugleich auch die professionelle Anforderung verbunden, die darüber gewonnenen Informationen und Eindrücke zu reflektieren, um sich hiervon nicht vorschnell beeinflussen zu lassen (Stanik und Rott 2021, Stanik 2023. ...
... Diese umfasst Wissen über die beraterischen Vor-und Nachteile des Formats, ein Bewusstsein über die Kanalreduzierungen und wie diese kommunikativ zu kompensieren sind. Schließlich müssen die Beratenden in der Lage sein, Gesprächs-und Beratungsmethoden auch im digitalen Raum einzusetzen (Stanik 2023), um auch bei Videoberatungen mit den Ratsuchenden in Kontakt zu kommen, Anliegen zu klären und Lösungs-, Entscheidungsmöglichkeiten gemeinsam entwickeln zu können. Hierzu gehört es auch, Videoberatungen im Sinne eines Blended-Counselling mit Face-to-Face, Telefon-Beratungen oder mit anderen Online-Beratungsformaten (Chat, Mail, Messenger) zu verknüpfen. ...
Article
Full-text available
Zusammenfassung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ist einer der größten Anbieter von Beratungen in Bildung, Beruf und Beschäftigung. Neben der Beratung von arbeitslosen Personen adressiert das Beratungsangebot auch Personen, die sich beruflich orientieren oder (weiter-)entwickeln wollen. Seit der Corona-Pandemie kann das Beratungsangebot der BA auch im Format der Videoberatung in Anspruch genommen werden. Auch wenn diese Beratungen eine große Nähe zu Face-to-Face-Beratungen aufweisen, sind sie digital vermittelt. Der Beitrag untersucht mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Befragungen von Beratungsfachkräften der BA, welche Erfahrungen mit Videoberatung gemacht wurden, welche professionelle Anforderungen und Herausforderungen die Beratenden dabei wahrnehmen und wie sie hierfür ihre Kompetenzen einschätzen. Die Ergebnisse zeigen ein relativ hohes Kompetenzempfinden, und es konnte einer Typologie von Videoberatenden der BA exploriert werden.
... Il existe aujourd'hui de nombreuses références dans la littérature sur la réussite du conseil vidéo (cf. Engelhardt 2022, Engelhardt & Engels 2021, Engelhardt & Gerner 2017, Stanik 2023). Au moment de planifier les conseils, il est important de tenir compte des avantages et des inconvénients du format vidéo (cf. ...
Book
Full-text available
Sur mandat du SECO, une équipe de l’Institut Beratung, Coaching und Sozialmanagement de la Haute école de travail social de la Suisse du Nord-Ouest a, dans le cadre de cette étude, analysé entre décembre 2022 et décembre 2023 le potentiel du conseil vidéo et par téléphone ainsi que les expériences des ORP en la matière. L’étude, menée en trois étapes, avait pour mission de recueillir des connaissances systématiques sur les opportunités, les difficultés, les groupes cibles et les différents éléments permettant d’atteindre les objectifs du conseil à distance, soit le conseil vidéo et par téléphone, au sein des ORP, pour ensuite formuler des recommandations. La première étape s’est attachée à analyser la littérature existante et à mener des entretiens avec des spécialistes pour proposer une vue d’ensemble du conseil vidéo et téléphonique. La deuxième étape a consisté à récolter aux niveaux stratégique (enquête quantitative en ligne auprès des directions et des coordinateurs ORP) et opérationnel (32 entretiens vidéo qualitatifs en ligne avec des conseillers ORP) diverses expériences, évaluations et propositions visant à promouvoir le conseil vidéo et téléphonique dans les ORP. S’agissant de la troisième étape, les résultats intermédiaires ont été dépouillés lors de quatre ateliers de validation auxquels ont participé 60 responsables et conseillers en personnel ORP, lesquels ont formulé des suggestions afin d’enrichir certains aspects. À l’issue de ces trois étapes, les résultats ont été synthétisés et mis en relation avec des réflexions stratégiques, pour ensuite en tirer des recommandations et offrir des pistes de travail.
... Die Einführung der Videoberatung in der Berufs-und Karriereberatung (Rübner 2022, Stanik 2023 und in der Bundesagentur für Arbeit (Rübner und Pintschka-Vögeli 2022) wäre ohne die Pandemie nicht oder nicht in demselben Tempo denkbar gewesen. Beratungsräume wurden technisch erheblich aufgerüstet und Beraterinnen und Berater standen plötzlich vor der Herausforderung, neben ihrem mediatisierten physischen Beratungsraum neue virtuelle Räume zu erschließen, zu kontrollieren und sinnvoll miteinander zu verzahnen (Mocigemba et al. 2023, S. 33). ...
Article
Full-text available
Zusammenfassung Der Beitrag analysiert aktuelle Veränderungen der Beratungssettings in der Berufs- und Laufbahnberatung, die durch Mediatisierung und Digitalisierung der Beratung und die Covid-19-Pandemie erheblich forciert wurden und werden. In Anlehnung an bildungswissenschaftliche Überlegungen zu „Hybrid Learning“ werden diese Veränderungen als „Hybridisierungstendenzen“ bezeichnet und als Grenzverschiebungen auf unterschiedlichen Ebenen (räumlich, zeitlich, sozial, institutionell) konzeptualisiert. Auf Basis einer Umfrage unter Bayerischen Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit ( n = 237) wird dargestellt, welche Hybridisierungstendenzen seit der Pandemie erlebt wurden, welche in der Zukunft erwartet und wie diese bewertet werden.
... "Seeing media as a process is an appropriate starting point from which to grasp their molding capacities on ever-changing construction of the social world" (Hepp, 2020;S. 58 (Rübner, 2023) und deren Anforderungen an professionelle Berater:innen sowie (ungenutzte) Potenziale eruiert (Stanik, 2023 ...
Article
Full-text available
Wie kommen Medien in die Beratungspraxis? Der Beitrag beschreibt die Mediatisierung der Beratung im Feld von Bildung, Beruf und Beschäftigung als einen Medienaneignungsprozess auf zwei Ebenen: als kontinuierliche (Re-)Konfiguration von Medienensembles durch Beratungsorganisationen einerseits und von individuellen Medienrepertoires durch professionelle Berater:innen andererseits. Am Beispiel zweier qualitativer empirischer Studien zur Aneignung von Videoberatung und von Online-Self-Assessments wird illustriert, dass a) professionelle Berater:innen als Individuen in der Initiationsphase der Medienaneignung zentral sind, während Beratungseinrichtungen in der Phase der Aufrechterhaltung an Bedeutung gewinnen. Es wird b) die Vielzahl der an Medienaneignungsprozessen beteiligten Akteur:innen dargestellt, c) die Bedeutung gedanklicher, räumlicher und zeitlicher Medienaneignung herausgearbeitet und d) gezeigt, dass Medienaneignung ein ergebnisoffener, nur bedingt planbarer Prozess ist, der auf die Beratungspraxis transformierend zurückwirkt. Schließlich wird e) argumentiert, dass in einer stark dynamisierten Medienumwelt Medienaneignungsprozesse künftig permanent stattfinden und Berater:innen eine sehr offene, medien-affine Haltung abverlangen werden.
Book
Full-text available
Im Rahmen der gesamtschweizerischen Studie im Auftrag des Schweizerischen Staatssekretariates für Wirtschaft (SECO) wurden Potenziale und Herausforderungen sowie mögliche Zielgruppen von Videoberatung und Telefonberatung im Kontext der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) untersucht und Empfehlungen auf nationaler, kantonaler und organisationaler Ebene entwickelt. Die Studie umfasste 3 Phasen: 1. Auslegeordnung: zunächst wurde eine Übersicht über Video- und Telefonberatung mittels Literaturanalyse und Expert*innen-Interviews erarbeitet. 2. Befragung: im zweiten Schritt wurden die Erfahrungen und Einschätzungen zur Distanzberatung den RAV gesamtschweizerisch auf der strategischen Ebene (quantitative Online-Befragung bei RAV-Leitungen und RAV-Koordinator*innen) sowie auf der operativen Ebene (32 qualitative Online-Video-Interviews mit RAV-Personalberater*innen) untersucht. 3. Diskussion der Zwischenergebnisse: Die Erkenntnisse wurden im Herbst 2023 4 Workshops mit Fachpersonen aus den RAV aller Kantone diskutiert. Daraus wurden Empfehlungen entwickelt.
Chapter
Full-text available
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern eine forschende Auseinanderset-zung von Beratenden mit ihren mailbasierten Beratungspraxen dazu beitragen kann, diese zu reflektieren und zu professionalisieren. Hierzu werden zunächst professio-nelle Anforderungen der Mailberatung skizziert, um dann die Methode der Qualitati-ven Korrespondenzanalyse vorzustellen und an einem Fallbeispiel zu veranschauli-chen. Die Methode basiert methodologisch auf der kommunikativen Textpragmatik und betrachtet dementsprechend E-Mails als Sprachhandlungen und bedient sich der Interpretationsprinzipien des sequenzanalytischen Vorgehens der strukturalen Hermeneutik. Abstract The article deals with the question of how counsellors can reflect and professionalize their email-based consulting practices with the help of a research-based approach. For this purpose, we outline professional requirements of email consulting and we present the method of qualitative correspondence analysis. The method methodologi-cally is based on communicative text pragmatics and accordingly considers e-mails as actions and uses the principles of the sequence-analytic approach of structural herme-neutics. The methods are illustrated by an analysis of an authentic Email correspondence .
Article
Full-text available
Zusammenfassung Die Corona-Pandemie verändert aktuell zahlreiche Lebens- und Arbeitsbereiche in Deutschland. Im vorliegenden Beitrag werden erste Trends aus einer bundesweiten Online-Befragung mit 1867 Beschäftigten der Sozialen Arbeit zu den Auswirkungen der Einschränkungen auf die Beschäftigungssituation in der Sozialen Arbeit vorgestellt. Deutlich wird bereits jetzt: Neben Arbeitsverdichtungen nehmen die Beschäftigten veränderte Arbeitsbündnisse mit den Adressat*innen ebenso wie sich wandelnde professionelle Standards wahr – bei gleichzeitig mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung. Die Folgen der Corona-Pandemie für die Soziale Arbeit sind zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar, münden für die Mehrheit der Befragten aber in größeren Anforderungen an das eigene Handlungsfeld.
Article
Full-text available
Beratung in der Weiterbildung wird wieder vermehrt gesellschaftliche und damit auch wissenschaftliche Bedeutung zugemessen, da sich Bedarfe nach Orientierungen und Entscheidungsunterstützungen erhöhen (vgl. Käpplinger und Maier-Gutheil 2015). Dies ist auch der Grund, warum sich die empirische und theoretische Auseinandersetzung mit dieser pädagogischen Handlungsform (vgl. Giesecke 2000, 87 ff.) in den letzten Jahren intensiviert hat, um Beiträge zur deren Professionalisierung zu leisten. Während Prozessverläufe von Beratungsinteraktionen mittlerweile häufig Gegenstand empirischer Studien geworden sind, wurden asynchrone, computervermittelte Weiterbildungsberatungen bislang noch nicht untersucht, wenngleich Konsens darüber herrscht, dass diese – nicht mehr neuen – Kommunikationsformen das gesellschaftliche Leben nachhaltig verändert haben. An diesem Forschungsdesiderat setzt der vorliegende Beitrag insofern an, als erstmalig E-Mail-Weiterbildungsberatungen empirisch analysiert werden. Auf Basis dieser Analysen konnten zwei Typen von E-Mail-Weiterbildungsberatungen mit zwei Prozessierungsmodi unterschieden werden. Die Ergebnisse zeigen, dass E-Mail-Weiterbildungsberatungen einerseits spezifische (medienpädagogische) Anforderungen für Beratende bereithalten und andererseits, dass die in diesem medienvermittelten Angebot liegenden Potenziale nicht immer hinreichend ausgeschöpft werden. Diese Befunde werden zum Anlass genommen, um die Notwendigkeit von entsprechenden medienpädagogischen Fortbildungen zu diskutieren.
Article
Full-text available
Zusammenfassung Dieser Beitrag der Zeitschrift Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO) fasst bisherige Forschung zu technologie-mediierten Interviews zusammen und gibt darauf aufbauend Empfehlungen für weitere Forschung und die Praxis. Durch die Digitalisierung und den technologischen Fortschritt hat sich auch die Art und Weise verändert, wie Vorstellungsgespräche geführt werden. Technologie-mediierte Alternativen zu klassischen Face-to-Face-Interviews haben sich in der Personalauswahl teilweise etabliert. In unserem Artikel wollen wir einen Überblick über den bisherigen Stand der Forschung zu solchen technologie-mediierten Interviews geben. Dabei hat sich gezeigt, dass Bewerber in den meisten Formen von technologie-mediierten Interviews schlechter abschneiden und diese auch schlechter akzeptieren als FTF-Interviews. Die Gründe für diese Unterschiede sind jedoch weitestgehend ungeklärt. Zudem wird die Validität von verschiedenen Formen der Interview-Durchführung beleuchtet. Abschließend benennen wir wichtige Forschungslücken und leiten auf Basis bisheriger Ergebnisse Empfehlungen für die Praxis ab.
Chapter
Full-text available
Der Beitrag fasst zentrale Theoriemodelle der computervermittelten Kommunikation zusammen. Von diesem Kapitel gibt es in der 7. Auflage des Sammelbandes (2023) eine erweiterte und aktualisierte Fassung (open access): https://doi.org/9783110769043-044
Article
Full-text available
The article provides a systematizing overview of contemporary method- ological approaches and results of research on guidance and counselling. As well qualitative as quantitative approaches will be explored and concerning its insight lo- cated. Different but also complementary findings become visible. At the end, it will be argued in favour of a further elaboration of research on guidance and counselling in adult education. Therefore, it should be looked for a mutual relation between studies and a shared vocabulary. Results of evaluations have to be received seri- ously by policy-makers and the administration. Research findings have to be inte- grated into initial and continuing education in the field of guidance and counselling.
Article
Full-text available
A relatively new form of human communication, video-conferencing has become more popular as video technology improves and with increasing demands for real-time communication across greater distances. The full effects of video-conferencing on human communication are still being explored. Video-conferencing is presumed to be a somewhat richer form of communication than email and telephone, but not quite as informative as face-to-face communication. This review explores research into the influence of eye contact on communication and how video-conferencing mediates both verbal and non-verbal interactions. Facilitation of eye contact is a challenge that must be addressed so that video-conferencing can approach the rich interactions of face-to-face communication.
Article
Full-text available
Der Artikel widmet sich jenseits psychologischer, psychotherapeutischer und beraterischer Interventionstechniken der Frage spezifischer methodischer Zugänge zu Online-Beratung unter der Perspektive des digitalen Lesens und Schreibens. Es werden mögliche Zugänge dargestellt und Anregungen für das Lesen und Schreiben von Texten im Kontext von Online-Beratung angeboten.
Chapter
Dieser Artikel entsteht am Ende eines Jahres, welches als das erste Jahr einer Pandemie mit massiven Auswirkungen auf direkte zwischenmenschliche Kontakte in die Geschichtsbücher eingehen wird. Aus einer neugierig beobachtenden Perspektive wird jedoch auch deutlich: Es ist das Jahr, in dem in Deutschland digitale Formate wie nie zuvor für die Beratung genutzt wurden. Dabei ist Onlineberatung kein Corona-Phänomen. Sie existierte vor allem in Form von schriftlicher Beratungskommunikation per Mail und Chat bereits seit Mitte der 1990er Jahre (Engelhardt 2018). Gleichwohl hat sich unter den Einschränkungen in Folge der Kontaktbeschränkungen Onlineberatung als eine wichtige Möglichkeit der Aufrechterhaltung von Beratungskontakten und -beziehungen erwiesen. Der Artikel bemüht sich um eine Schärfung des Begriffs und gibt einen Überblick über die Formen und Möglichkeiten der Onlineberatung. Er zeigt auf, wie Beratende die Möglichkeiten der digitalen Kommunikationsmedien gezielt für die Gestaltung des Beratungsprozesses mit den etablierten Formen der Beratung verknüpfen können. Es werden notwendige Kompetenzen für Beratende beschrieben, die zukünftig Bestandteil jeder Beratungsqualifikation sein müssen und Fragen der Qualitätssicherung thematisiert. Abschließend werden einige Zukunftsszenarien für die Beratung in einer digitalen Welt skizziert und daraus folgende fachliche und politische Aufgaben dargestellt.
Chapter
This paper gives an overview of the ongoing project STellaR – A stationary telepresence counselling system for collaborative work on paper documents. The system consists of dedicated rooms for video counselling, which clients can use to connect to a remotely located counselor without requiring any knowledge about computers or the internet. STellaR rooms are equipped with a large monitor, high quality microphone, camera, and sound system, which represent the counselor in life size.
Article
Abstract: Der Artikel entfaltet in der Differenz zwischen Digitalität und Digitalisierung eine heuristische Perspektive für die Analyse der Nutzung digitaler Medien in der psychosozialen Beratung. Beleuchtet werden dabei Fragen der Funktion digitaler Medien, der resultierenden Beratungskonzepte sowie Fragen der Form und Vermittlung digitaler Professionalität. Einleitung: Der vorliegende Artikel greift mit dem Thema Digitalität und Digitalisierung ein Topos für Beratung auf, dessen Bezug zu üblichen Beratungsdiskursen, die sich an Methoden oder Arbeitsfeldern ausrichten, durch Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten geprägt ist. Einerseits sind digitale Formate Schwerpunkt im dritten Band des einschlägigen Handbuchs der Beratung (Nestmann/Engel/Sickendiek 2013), andererseits galten bis zur Corona-Pandemie die dort skizzierten digitalen „neuen Beratungswelten“ aus Sicht der etablierten Beratungstheorien- und praxen als wenig relevantes Terrain. So lässt sich erklären, dass der deutschsprachige Diskurs zu digitalen Beratungsformaten mit unterschiedlich prononcierten Begriffen (Internetberatung, Onlineberatung, mediatisierte Beratung, digitale Beratung, jeweils mit Schnittstellen zu E-Mental-Health/Telemedizin etc.) nach innen reichhaltig differenziert ist, bereits über eine Tradition empirischer Forschung (van Well 2000; Siekmeier 2006; Westphal 2007; Weinhardt 2009; Vey 2016; Dzeyk 2012; Koparan 2013), akademisch kodifiziertes Lehrbuchwissen (Janssen 1998; Kühne/Hintenberger 2009; Geißler/Metz 2012; Eichenberg/Kühne 2014; Zuehlke 2014; Benke 2014; Justen-Horsten/Paschen 2016; Knaevelsrud/Wagner/Böttche 2016; Engelhardt 2018; Rietmann/Sawatzki/Berg 2019) und ein Periodikum (e-beratungsjournal.net) verfügt, aber meist unverbunden mit zentralen Theorien und Konzepten Sozialer Arbeit bleibt.
Chapter
Im Zuge der Digitalisierung kommt der Bildungsberatung aufgrund ihrer Bezugsfelder (Bildungs- und Beschäftigungssystem) und aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine kommunikative Dienstleistung handelt, sowohl intermediäre Funktionen zu als auch wird sie selbst zum Gegenstand von Digitalisierungsprozessen. In dem Beitrag werden Befunde eines laufenden Forschungsprojekts dargelegt, in dem auf Basis einer qualitativen Befragung von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis professionelle Anforderungen an Onlinebildungsberatungen ermittelt werden. Neben diesen Ergebnissen werden erste Ableitungen zur empirischen Erfassung von Onlinebildungsberatungskompetenzen zur Diskussion gestellt.
Book
Dieses Manual für Psychotherapeuten und Supervisoren zeigt, wie Sprechstunde und Supervision per Video gelingen – einem Medium, dem in der Beratungsbeziehung oft das Etikett der zweiten Wahl anhaftet. Richtig genutzt bietet die Videotherapie jedoch Möglichkeiten, die über die Face-to-Face-Interaktion hinausgehen. Exposition, Rollenspiel und Entspannung – das alles funktioniert online. Die Videobehandlung erleichtert die Umsetzung von Interventionen, stärkt die professionelle Interaktion und fördert so therapeutische Effekte. Hierfür muss eine hohe Vertrautheit mit dem Medium und der Kommunikation innerhalb des Mediums vorhanden sein sowie eine Sensibilität für die Grenzen des Einsatzes. Neben rechtlichen und technischen Grundlagen vermittelt das Praxishandbuch daher Gesprächsstrategien und Adaptionen der wesentlichen therapeutischen und supervisorischen Vorgehensweisen. Aus dem Inhalt Technische und rechtliche Grundlagen – Vorbehalte – Sitzungsorganisation – Struktur und Ablauf – Interventionen – Dos and Don'ts. Geschrieben für Psychotherapeuten und Supervisoren und zudem alle Berater, die Video nutzen, um mit ihren Klienten zu kommunizieren. Über die Autorin Susanna Hartmann-Strauss ist Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin und Supervisorin. Sie arbeitet kassenzugelassen in eigener Praxis, ist seit mehr als 15 Jahren in der Weiterbildung tätig und begeisterte Onlinetherapeutin.
Chapter
Der Beitrag behandelt die Frage der Professionalisierung von Fachkräften in der Sozialen Arbeit im Kontext von Digitalisierung. Am Beispiel der Hilfeform Internetberatung lässt sich zeigen, dass derzeit noch unklar ist, wie Kompetenzen für eine gelingende Soziale Arbeit im Internet beschrieben und wie und wo diese vermittelt werden können. Feststellbar ist, dass sich im aktuellen Diskurs ein einseitiger Schwerpunkt in der Frage der methodisch-technischen Handhabung von Internetberatung zeigt und Aspekte digitaler Selbst- und Systemkompetenz wenig thematisiert werden.
Article
Clinton Enoch untersucht anhand eines wissenstheoretischen Ansatzes Interaktionsverhältnisse in beruflichen Beratungsprozessen. Dazu analysiert er in einer grundlagentheoretischen Analyse den Vermittlungsbegriff als theoretisches Konstrukt im Bereich der beruflichen Beratungstheorien und der Erwachsenenbildung. Ausgehend von einer ethnomethodologisch orientierten Forschungsperspektive werden Beratungsgespräche sequenz- und gesprächsanalytisch ausgewertet. Der Autor zeigt, dass eine einfache Gegenüberstellung von Prozess- und Fachberatung aus beratungstheoretischer Perspektive nicht geeignet ist, um implizite – fördernde wie steuernde – Gesprächsstrategien zu reflektieren.
Article
Psychotherapy services are limited in remote and rural areas in Australia and across the globe. Videoconferencing has become well established as a feasible and acceptable mode of psychological treatment delivery. Therapeutic alliance (TA) is an essential factor underlying successful therapy across therapeutic models. In order to determine the state of knowledge regarding TA in psychotherapy via videoconferencing, a literature review was conducted on research studies that formally measured TA as primary, secondary or tertiary outcome measures over the past 23 years. The databases searched were Medline, PsycArticles, PsycINFO, PsycEXTRA and EMBASE. Searching identified 9915 articles that measured satisfaction, acceptability or therapeutic rapport, of which 23 met criteria for the review. Three studies were carried out in Australia, 11 in USA, 4 in Canada, 3 in Scotland and 2 in England. Studies overwhelmingly supported the notion that TA can be developed in psychotherapy by videoconference, with clients rating bond and presence at least equally as strongly as in-person settings across a range of diagnostic groups. Therapists also rated high levels of TA, but often not quite as high as that of their clients early in treatment. The evidence was examined in the context of important aspects of TA, including bond, presence, therapist attitudes and abilities, and client attitudes and beliefs. Barriers and facilitators of alliance were identified. Future studies should include observational measures of bond and presence to supplement self-report.
Book
Das Lehrbuch zur kompakten Einführung in praxisnahe Methoden der Onlineberatung und -therapie ist didaktisch bestens aufbereitet. In der psychosozialen Beratung und Therapie sind digitale Medien auf dem Vormarsch. Diese Einführung in Onlineberatung und -therapie stellt Forschung und Praxis in den drei Feldern klinisch-psychologischer Intervention im Internetsetting (Information, Beratung, Therapie) mit deren Chancen und Grenzen vor. Erläutert werden Wirksamkeit, mediale Veränderung der therapeutischen Beziehung sowie klinisch relevante Auswirkungen der Internetnutzung. Praxisnahe Methoden, Fragen zu jedem Kapitel und weiterführende Links machen dieses Buch zur unverzichtbaren Ausbildungsgrundlage in der Onlineberatung und -therapie.
Aktuelle Aspekte der Internetnutzung in Deutschland 25
  • N Beich
  • W Koch
  • Ard Jahre
  • Zdf-Onlinestudie
Asynchronous Video Interviews in Selection: A Systematic Review and Five Empirical Investigations
  • F S Brenner
Einführung in die Onlineberatung per Video. e-beratungsjournal.net Fachzeitschrift für Onlineberatung und computervermittelte Kommunikation
  • E Engelhardt
  • V Gerner
Professionell beraten: Kompetenzprofil für Beratende in Bildung, Beruf und Beschäftigung
  • C M Petersen
  • C Schiersmann
  • P Weber
  • A Schlüter
Welche Chancen und Risiken ergeben sich durch den Einsatz videogestutzter Kommunikationstechniken in der Berufs
  • M Silfverberg
Wie richte ich mein virtuelles Beratungszimmer ein? dvb forum
  • G Bäuml-Westebbe
Vom realen Gespräch zum digitalen Pendant: Überlegungen zur Reproduktion der Face-to-Face-Kommunikation im Cyberspace. Visual Past. A Journal for the Study of Past Visual Cultures
  • T Held
Frustration in Videokonferenzen vermeiden: Limitationen einer Technik und Folgerungen für videobasiertes Lehren
  • M Kerres
PIAAC 2012: Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
  • B Rammstedt
Anteil der Nutzer von Internet- oder Videotelefonie in Deutschland bis 2020
  • Statista
Lehrbuch Onlineberatung. Vandenhoeck & Ruprecht.CrossRef Google Scholar
  • E Engelhardt
Lehrende lernen am Fall: Konzepte fallbasierten Lernens von der Weiterbildung bis zur Frühpädagogik
  • A Goeze
  • S Hartz
Hilfe aus dem Netz. Theorie und Praxis der Beratung per E-Mail
  • B Knatz
  • B Dodier
  • A Schlüter
  • N Feisel
Mailen, chatten, zoomen: Digitale Beratungsformen in der Praxis
  • B Knatz
  • B Dodier
Telefonische Beratung von Jugendlichen in Zeiten der Pandemie - ein Werkstattbericht aus der Praxis in Arbeitsagenturen
  • B Rademacher-Bensing
Neue Medien verändern die Beratungslandschaft nachhaltig. Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung
  • J Wenzel