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Das gute Opfer häuslicher Gewalt. Von institutionellen Zurichtungen und der Ideologie des Toolism

Authors:
  • Vienna Centre for Societal Security (VICESSE Gmbh)
  • Ilse Arlt Institute
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Abstract

Man kann sich dem Phänomen häuslicher Gewalt auf verschiedene Arten nähern – man kann etwa nach Definitionen suchen, die verschiedene Formen interpersonaler Gewalt im geteilten Haushalt oder im sozialen Nahraum beschreiben. Oder aber nach Definitionen und Erklärungen, die das Wechselspiel von interpersonaler und struktureller Gewalt in den Blick nehmen. Man kann sich ansehen, was überhaupt – in Wissenschaft, in Politik(formen), in der medialen Öffentlichkeit (oder in deren Zusammenwirken) unter diesem Bündel firmiert oder welche moralunternehmerischen Kämpfe geführt werden. Dieser Artikel wählt aber zunächst einen anderen Ausgangspunkt, der von Heinz Steinert inspiriert und dem Projekt mit Steinert weiter denken zutiefst verpflichtet ist: Er nähert sich dem Phänomen von den Institutionen ausgehend, die häusliche Gewalt mit spezialisiertem Wissen bearbeiten und dabei das Problem selbst (um)gestalten, sodass sie den verfügbaren Hilfeleistungen entsprechen. Die polemische Zuspitzung des guten Opfers im Titel zielt also zunächst auf eine administrative Passförmigkeit – das gute Opfer definiert sich nämlich nicht durch die eigenen Probleme, sondern ist Produkt der Bedürfnisse und Handlungsrepertoires der intervenierenden Apparate.

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