Viele Leistungen von Schülerinnen und Schülern erfolgen mit einer Bewertung, die auf Kriterienraster gestützt ist. Diese helfen nicht nur dabei, Bewertungen feiner zu strukturieren und sie transparenter erscheinen zu lassen, sondern spiegeln auch eine Reihe von schulbezogenen Entwicklungen, unter anderen: 1. Zentrale Vorgaben und Standardisierungen zur Leistungsmessung können über Kriterienraster auch bei komplexeren Leistungen (wie etwa dem Verfassen von Texten) umgesetzt werden, weil Lehrende darin geschult werden können. 2. Kriterienraster können verbal Kompetenzen abbilden, die dann beurteilt werden. So kann die Tendenz hin zu kompetenzorientierten Lehrplänen formal effizient umgesetzt werden. 3. Schülerinnen und Schüler können mit Kriterienrastern ihre eigenen Arbeiten beurteilen und Selbsteinschätzungen vornehmen, die dann mit den Beurteilungen der Lehrenden abgeglichen werden. 4. Die aktuelle Kritik an der Prüfungskultur (vgl. etwa das Institut für zeitgemäße Prüfungskultur) führt zur Forderung, Leistungen von Schülerinnen und Schülern sollten vielfältiger und mit Lernprodukten erhoben werden.