Book

In Krisen aus Krisen lernen - Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft im Kontext sozial-ökologischer Transformation

Authors:

Abstract

Das zu Beginn der Corona-Krise heraufbeschworene „neue Normal“ wird von Krisen geprägt sein. Schon früher traten miteinander verwobene Krisen wie die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 ff., die Staatsschulden- und Eurokrise 2010, Armutskrisen oder die Krisen der liberalen Demokratie, etwa durch den Rechtspopulismus, zutage. Die Pandemie ist allgegenwärtig, das Klima bildet den Inbegriff einer Dauerkrise, die weitere Krisen evozieren wird. Die Omnipräsenz von Krisen fordert die Gesellschaft heraus. Dieser Themenband widmet sich dem Umgang mit Krisen aus der Perspektive sozioökonomischer Bildung und Wissenschaft. Ausgehend von den Erfahrungen des Lehrens und Lernens in Krisen erörtern die Beiträge u. a. folgende Fragen: Welche Bildungsinhalte, -formen und -politiken helfen, um in Krisen aus Krisen zu lernen? Welche Wege zum Umgang mit dem Dauerkrisenzustand bietet die sozioökonomische Wissenschaft? Neben programmatischen, theoretischen und historischen Abhandlungen stellt der Band Lehr-Lernformate dar, die diese Herausforderung angenommen haben. Präsentiert werden fachdidaktische und fachwissenschaftliche Antworten auf multiple Krisen als Inspiration für Ansätze und Aktivitäten einer kritisch-transformativen sozioökonomischen Bildung und Wissenschaft.
ResearchGate has not been able to resolve any citations for this publication.
Book
Full-text available
Klima, Biodiversität, Demokratien: Krisen, wohin der Blick fällt. Und jetzt: Corona. Was tun und was können Unternehmungen, die Krisen nicht aussitzen, sondern gestalten: die ihre Strategien und Geschäftsmodelle wie ihre Arbeits- und Geschäftsprozesse so reformulieren, dass sie zur Lösung dieser Krisen beitragen? Der Band fragt mit dem Begriff dynamic capabilities danach, wie ökonomische Organisationen die Corona-Krise wahrnehmen, deuten und verarbeiten. Anhand von sechs empirischen Studien diskutiert er die Möglichkeiten und Grenzen unternehmerischer Verantwortung für den jetzt notwendigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft.
Book
Full-text available
"This is one of the most important pieces of research to come out in ecological macroeconomics in the last 20 years, alongside Peter Victor's 'Managing Without Growth', and Tim Jackson's 'Prosperity Without Growth'. It is the first and only attempt to systematically work out the conditions for zero growth under different economic models.” (Giorgos Kallis, Research Professor of Ecological Economics, Autonomous University of Barcelona) "Steffen Lange has provided an amazing piece of work. The book has good chances of becoming a standard work for ecological economists in due course." (Arne Heise, Professor of Macroeconomics, University of Hamburg) How can we organize our economies without growth? "Macroeconomics Without Growth' provides a comprehensive understanding of how non-growing economies can be sustainable. With this book, Steffen Lange brings new momentum into the debate on post-growth, degrowth and steady state economies. The book delves deep into economic theory to understand how a macro-economy can operate without growth. By applying a highly diverse set of theories - from Neoclassical, Keynesian and Marxian traditions - the book is able to cover a wide range of macroeconomic aspects: Is zero growth possible in a capitalist economic system? What happens to aggregate demand and aggregate supply when economies stop growing? And what role do firms, markets and technological change play in post-growth economies? Steffen Lange conclusively shows that sustainable economies without growth are feasible from a macroeconomic perspective. However, small changes will not suffice. Rather, key economic institutions and dynamics need to be rearranged: the prices of labour and natural resources, the structures of companies, the framework of markets - just to name a few. 'Macroeconomics Without Growth' is the first economics book to investigate nongrowing economies in a comprehensive manner. It is a must read both for economists who want to use economics for a sustainable future, and for environmentalists who want to understand the economic principles of sustainable transformations.
Chapter
Full-text available
Die Einbettung des Gegenstandsbereichs Wirtschaft in die gesellschaftlichen Gegebenheiten der Moderne erfordert eine umfassende Reflektion der mit jeglicher Form des Wirtschaftens stets einhergehenden, jedoch nur selten systematisch herausgearbeiteten Normativität. Obgleich sich die multidisziplinär verstandene Sozioökonomie gegenüber dezidiert normativ ausgerichteten Bezugsdisziplinen wie der Wirtschaftsphilosophie und der Wirtschaftsethik geöffnet zeigt, kommt letzteren im Kanon der vordergründig sozialwissenschaftlichen Traditionen der Sozioökonomie weiterhin nur eine randständige Bedeutung zu. Dies mag auch darin begründet liegen, dass gerade die Wirtschaftsethik eine in sich heterogene Disziplin darstellt, deren Schulen höchst unterschiedliche Betrachtungen und Bewertungen der Mainstreamökonomik vornehmen. Eine Klärung dieser Positionen trägt dazu bei, Sozioökonomie und Wirtschaftsethik in einen fruchtbaren Diskurs zu bringen und sie hinsichtlich gemeinsamer Fragestellungen sprach- und anschlussfähig zu gestalten. Dazu soll in einem ersten Schritt eine Taxonomie entwickelt werden, die epistemologische, ontologische, normative und methodologische Dimensionen als Differenzierungskriterien erarbeitet und zur Systematisierung verschiedener wirtschaftsethischer Schulen herangezogen werden kann. Daran anknüpfend wird die Positionierung dieser Schulen gegenüber der neoklassischen Mainstreamökonomik und ihre Anschlussfähigkeit an die Sozioökonomie diskutiert.
Chapter
Full-text available
Die Globalisierung ist zur allgegenwärtigen Gewissheit geworden. Doch wie zutreffend ist das Konzept »Globalisierung«, wenn zeitgleich nationale Grenzen gestärkt und transnationale Freihandelszonen ausgeweitet werden, wenn auf unterschiedlichen scales Territorien überwunden und zugleich territoriale Abgrenzungen neu gesetzt werden? Aktuelle Veränderungen als Refiguration von Räumen zu verstehen, ermöglicht die Analyse und Diskussion widersprüchlicher, spannungsreicher und konflikthafter räumlicher Prozesse und ihrer alltäglichen Erfahrung. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes präsentieren theoretische und empirische Ergebnisse des Berliner Sonderforschungsbereichs 1265 »Re-Figuration von Räumen«.
Method
Full-text available
Das Paper skizziert die Erweiterung bestehender Modelle von Lehrer*innenkompetenz und Studienerfolg um die spezifische Perspektive in Rostock. Im Modell spielt die Kritische Gestaltungskompetenz von Berufsschullehrer*innen eine zentrale, übergeordnete Rolle, die sich aus dem Vermögen zu selbstreflexiver Autonomie und sozial-verantwortlichem Handeln speist. Selbstreflexive Autonomie ist hierbei die Fähigkeit, sich selbst vorzustehen, sein eigener "Chair" zu sein. Sozial-verantwortliches Handeln bedeutet, stets auch die Interessen der Allgemeinheit zu berücksichtigen. In gewissem Ausmaß kann kritische Gestaltungskompetenz bei Studienanfän-ger*innen bereits vorhanden sein. Die Schaffung von Gelegenheiten zu ihrer (Weiter-) Entwicklung ist innerhalb des ‚Rostocker Modells' ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches be-rufsbildendes Lehramtsstudium.
Article
Full-text available
Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Stößt das neuartige Coronavirus auf Menschen, deren ökonomische Lage und/oder sozialer Status sich deutlich unterscheiden, weichen die gesundheitlichen Auswirkungen für die Betroffenen häufig stark voneinander ab. Infektions-, Morbiditäts- und Mortalitätsrisiken der einzelnen Bevölkerungsschichten differieren zum Teil ganz erheblich, sind mit Abstand am höchsten bei armen und am niedrigsten bei reichen Personen. Die wirtschaftlichen Kollateralschäden der Pandemie und der Infektionsschutzmaßnahmen des Staates (zweimaliger bundesweiter Lockdown) verteilen sich ebenfalls nicht gleichmäßig über alle Bewohner:innen der Bundesrepublik. Vielmehr gibt es Gewinner:innen und Verlierer:innen, sowohl in der Wirtschaft (Differenzierung zwischen einzelnen Branchen) als auch in der Gesamtgesellschaft (Polarisierung zwischen verschiedenen Klassen und Schichten). Schließlich weisen die bisherigen Hilfsmaßnahmen, Finanzspritzen und Rettungsschirme des Staates eine verteilungspolitische Schieflage auf, wodurch die sozioökonomische Ungleichheit wächst, statt abgemildert zu werden. Angesichts der bevorstehenden Konflikte um die Rückführung der hohen Staatsverschuldung, die Deutschland in den nächsten Jahren vor eine politische Zerreißprobe stellen dürften, sollte Verteilungsgerechtigkeit bei der Subventionsvergabe oberste Priorität haben. Wenn der Sozialstaat nicht in dem Sinne als „systemrelevant“ gelten will, dass er nur die bestehenden Herrschaftsverhältnisse, Machtstrukturen und Verteilungsmechanismen stabilisiert, muss er die Fehlkonstruktion der staatlichen Finanzhilfen zügig revidieren und künftig diejenigen Personengruppen stärker unterstützen, die auf den Märkten, insbesondere dem Arbeits- und dem Mietwohnungsmarkt, die geringsten Durchsetzungschancen haben.
Chapter
Full-text available
Zusammenfassung In Zeiten multipler sozialer, ökologischer und ökonomischer Krisen sieht sich die Ökonomie, insbesondere aber die ökonomische Bildung durch die studentische Kritik an ihrer Weltfremdheit, Abstraktheit und ethischen Unschärfe zur Verantwortung gerufen. Im vorliegenden Beitrag berichten die Autorinnen von ihren Erfahrungen bei der Umsetzung einer dezidiert weltzugewandten ökonomischen Bildung. Diese rückt den Kontext wirtschaftlichen Denkens und Handelns auf der einen und das erkennende und sich bildende Subjekt auf der anderen Seite in den Mittelpunkt des Bildungsgeschehens. Am Beispiel der einwöchigen Exkursion von Ökonomiestudierenden der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in das landwirtschaftliche Ensemble von Rothenklempenow legen die Autorinnen die didaktische Umsetzung dieses Bildungsanliegens dar.
Chapter
Full-text available
Zusammenfassung Menschen sind kreative und sinnsuchende Wesen. Wir lieben es, zu lernen, Rätsel zu lösen und Neues zu gestalten. Wir suchen nach Verständigung und Verständnis. Wir sind erzählende und reflektierende Wesen, die in einer Welt der Geschichten leben. Und diese Geschichten lernen wir natürlich durch unser soziales Umfeld und in unseren Bildungsinstitutionen. Sie wirken auf mindestens drei Ebenen: Als Individuum entwickelt jeder Mensch eine persönliche Sicht auf die Dinge, anhand derer wir Urteile und Entscheidungen treffen. Als soziale Wesen verwenden wir normative Kodizes und einen kanonisierten Alltagsverstand, um diese Entscheidungen gegenüber anderen zu vertreten und sich in Beziehung zu ihnen zu setzen. Im politischen Raum schließlich herrschen die großen gesellschaftlichen Erzählungen und Paradigmen, die als Referenzrahmen für angemessenes oder auch rationales Handeln gelten und damit auch das Gefühl einer Schicksalsgemeinschaft kreieren. Daher wirken die Geschichten auf den drei Ebenen auch immer aufeinander ein. Und der gigantische Entwicklungsfortschritt der Spezies Mensch liegt nicht zuletzt genau darin begründet, dass dadurch koordinierte Routinen, ausdifferenzierte Arbeitsteilung, komplexe Institutionen und bahnbrechende Innovationen über eine erzählerische Begründung ihrer Sinnhaftigkeit funktionieren. Allein deshalb kann die Bedeutung des Hinterfragens und Neuausrichtens der vielleicht zentralen Geschichte des 19. und vor allem 20. Jahrhunderts gar nicht überschätzt werden: die Gesellschaft des (grenzenlosen) monetären Wachstums.
Chapter
Full-text available
Zusammenfassung Von 2006 bis 2019 wurde an der Universität Leipzig das sog. Erwägungsseminar angeboten. Das Konzept des Seminares fußt auf der Erwägungsdidaktik der „Forschungsgruppe Erwägungskultur Paderborn“ und wurde Ende der 1980er Jahre entwickelt. Die Grundidee umreißt einen spezifischen erwägungsorientierten Umgang mit Alternativen. Demnach soll das Wissen von Expertinnen und Experten nicht als gesetzt, gesichert, und unumstößlich gelten. Vielmehr geht es darum, Theorien zu hinterfragen, zu vergleichen und einen integrierten und bewahrenden Umgang mit unterschiedlichen Erklärungsansätzen zu praktizieren. Die zentralen Forderungen des Netzwerk Plurale Ökonomik – Selbstkritik, Reflexion und Offenheit in der VWL zu fördern – werden aufgegriffen und stellen meines Erachtens das vorrangige Ziel der Lehrveranstaltung dar.
Chapter
Full-text available
Dieser Beitrag ist als Zusammenschau gedacht und widmet sich übergeordneten Fragen dieses Bandes: Welche Menschen und Institutionen betrifft sozioökonomische Hochschullehre? Welche Merkmale und Spannungsfelder kennzeichnen hochschulisches Lernen im Allgemeinen und sozioökonomische Lehre im Besonderen? Aus den vorliegenden Beiträgen wird außerdem das gemeinsame Anliegen lebendigen Lernens identifiziert und nach drei Bestimmungen ausdifferenziert: Nach biographischen, lebensweltlichen Bezügen; nach der sinnlich-ästhetischen Qualität von Lernprozessen und nach der Interaktionsmoral von Lerngruppen. Abschließend werden institutionelle und persönliche Entwicklungslinien einer sozioökonomischen Hochschulbildung aufgezeigt.
Article
Full-text available
Recent research has explored the distributive consequences of major historical epidemics, and the current crisis triggered by Covid-19 prompts us to look at the past for insights about how pandemics can affect inequalities in income, wealth, and health. The fourteenth-century Black Death, which is usually believed to have led to a significant reduction in economic inequality, has attracted the greatest attention. However, the picture becomes much more complex if other epidemics are considered. This article covers the worst epidemics of preindustrial times, from Justinian's Plague of 540-41 to the last great European plagues of the seventeenth century, as well as the cholera waves of the nineteenth. It shows how the distributive outcomes of lethal epidemics do not only depend upon mortality rates, but are mediated by a range of factors, chief among them the institutional framework in place at the onset of each crisis. It then explores how past epidemics affected poverty, arguing that highly lethal epidemics could reduce its prevalence through two deeply different mechanisms: redistribution towards the poor, or extermination of the poor. It concludes by recalling the historical connection between the progressive weakening and spacing in time of lethal epidemics and improvements in life expectancy, and by discussing how epidemics affected inequality in health and living standards.
Article
Full-text available
Forecasts by economists of the economic damage from climate change have been notably sanguine, compared to warnings by scientists about damage to the biosphere. This is because economists made their own predictions of damages, using three spurious methods: assuming that about 90% of GDP will be unaffected by climate change, because it happens indoors; using the relationship between temperature and GDP today as a proxy for the impact of global warming over time; and using surveys that diluted extreme warnings from scientists with optimistic expectations from economists. Nordhaus has misrepresented the scientific literature to justify the using a smooth function to describe the damage to GDP from climate change. Correcting for these errors makes it feasible that the economic damages from climate change are at least an order of magnitude worse than forecast by economists, and may be so great as to threaten the survival of human civilization.
Article
Full-text available
Hundreds of sustainability programs have emerged at universities and colleges around the world over the past 2 decades. A prime question for employers, students, educators, and program administrators is what competencies these programs develop in students. This study explores convergence on competencies for sustainability programs. We conducted a Delphi study with 14 international experts in sustainability education on the framework of key competencies in sustainability by Wiek et al. (Sustain Sci 6: 203–218, 2011), the most frequently cited framework to date. While experts generally agreed with the framework, they propose two additional competencies, suggest a hierarchy of competencies, and specify learning objectives for students interested in a career as sustainability researcher. The refined framework can inform program development, implementation, and evaluation to enhance employability of graduates and facilitate comparison of sustainability programs worldwide.
Article
Full-text available
Our minds are still racing back and forth, longing for a return to ‘normality’, trying to stitch our future to our past and refusing to acknowledge the rupture. But the rupture exists. And in the midst of this terrible despair, it offers us a chance to rethink the doomsday machine we have built for ourselves. Nothing could be worse than a return to normality. Historically, pandemics have forced humans to break with the past and imagine their world anew. This one is no different. It is a portal, a gateway between one world and the next. We can choose to walk through it, dragging the carcasses of our prejudice and hatred, our avarice, our data banks and dead ideas, our dead rivers and smoky skies behind us. Or we can walk through lightly, with little luggage, ready to imagine another world. And ready to fight for it.
Research
Full-text available
Educating the public is central to governmental and NGO responses to the COVID-19 pandemic. Arising from a sense of urgency, this education tends to focus on providing instructions and guidance on things such as handwashing, physical distancing, proper quarantining and recognising physical symptoms of the disease. Such imperatives are echoed by social and broadcast media and by local institutions, reflecting the immediate need to ‘get the message across’ to large publics in a short time. Increasingly, these messages are also backed-up with the threat of police, judicial and military power and continuous surveillance; noncompliance with prescribed behaviours can lead to sanctions, and in some countries to detention. It is our contention in this report that while the provision of clear, accurate and trustworthy information is essential during a pandemic, public education should not be limited to this approach alone. Instead, dialogic and situated community-based forms of public education are needed, premised on two-way communication with communities. We call this Transformative Public Education. Transformative Pubic Education is necessary under these conditions for two reasons: first, because such approaches are better at addressing the immediate risks of COVID-19 than the ‘inform and enforce’ model described above; and second, because such approaches are better able to successfully address the interrelated and underlying structural problems of massive wealth inequalities, gender inequality, infrastructure inequalities , ecological damage and climate change that feed into and interact with the pandemic. While instrumental forms of information sharing, education and training are useful in dealing with the immediate health risks of the pandemic, applied alone and with no sensitivity to the underlying issues faced by each community, their impact is likely to be limited. Instead, more interactive and emancipatory forms of education are required to build the understanding, knowledge and competences that citizens need to respond situationally, culturally and with solidarity to the pandemic. Such collective learning and solidarity, even in times of physical distancing, is possible.
Article
Full-text available
(1) Hope and optimism are strongly connected to physical and psychological health and have been much researched in the field of positive psychology. Research has shown that hope is connected to pro-environmental behavior and plays an important role in ESD. (2) In order to operationalize hope and optimism, in a survey, 2564 young people and 525 teachers in Germany assessed the probability and desirability of predefined future scenarios. (3) Only every fourth respondent is optimistic regarding the global future. The biggest discrepancy between expectation and desirability exists with regard to climate change. Latent class analysis revealed four classes, whereby 50% of the participants are “sustainability-affine but disillusioned”. This half of the sample has great potential to promote a sustainable future: For them, a positive socio-ecological future has by far the highest value. They report the strongest emotions regarding SD and want to take the most responsibility for SD. Surprisingly, they do not disclose more sustainable behavior in comparison to the other classes. (4) The low expectation of positive socio-ecological developments might be a central factor in preventing half of the sample from behaving more sustainable and indicating a strong potential for hope. The implications for Education for Sustainable Development are discussed.
Chapter
Full-text available
Ähnlich wie die neoklassische Standardökonomie als der vom wirtschaftsdidaktischen Mainstream identifizierte „Referenzrahmen“ vernachlässigen die monoparadigmatischen Ansätze ökonomischer Bildung kulturelle, historische, politische, ethische und gesellschaftliche Einflüsse, obwohl die Bezüge für die Analyse ökonomischer Sachverhalte thematisch aufschlussreich, (fach)didaktisch naheliegend und lernpsychologisch überzeugend sind. Weitestgehend ungeachtet der intensiven Debatten über die Notwendigkeit multi-, inter- und transdisziplinärer Zugänge in der Volkswirtschaftslehre halten sich gerade im Lehrkontext viele wirtschaftswissenschaftliche „Semifiktionen“ wie der homo oeconomicus unverändert – insbesondere auch in der eigentlich auf Situations- und Lebenswelt- statt auf Disziplin- und Modellorientierung verpflichteten schulischen (ökonomischen) Bildung. Vor diesem Hintergrund soll der vorliegende Beitrag die erkenntnistheoretischen, bildungspolitischen und fachdidaktischen Mängel der neoklassisch geprägten Wirtschaftsdidaktik benennen, um sodann wissenschaftstheoretische Annahmen, fachdidaktische Prinzipien und bildungspolitische Implikationen einer sozioökonomischen Bildung zu skizzieren.
Chapter
Full-text available
Die Sozioökonomiedidaktik konzipiert sozioökonomische Bildung als sozialwissenschaftliche Bildung. Zusammen mit dem Prinzip der Subjektorientierung zählt Sozialwissenschaftlichkeit zum Identitätskern sozioökonomischer Bildung. Das Prinzip Sozialwissenschaftlichkeit steht in einer langen Tradition der sozioökonomischen Bildung. In der Dimension des Wissenschaftsbezugs markiert es zugleich eine Differenz zur orthodoxen ökonomischen Bildung, die ihre Identität aus einer einzelnen, von ihr selbst definierten Disziplin ableitet. Der vorliegende Beitrag bestimmt die Grundlagen für das Prinzip der Sozialwissenschaftlichkeit und begründet es in bildungstheoretischer, fachdidaktischer und fachwissenschaftlicher Hinsicht.
Article
Full-text available
In spite of many claims that the European treaties cannot be reformed, European economic governance has evolved substantially over the last two decades. The process has erected an ever more complex system of rules, deadlines, and commitments conferring more power on the European Commission and other common institutions. This paper analyses the sequence of reforms to the Stability and Growth Pact, focusing on how reliance on shaky theory-laden macroeconomic estimates has played a crucial role in the whole process. The cyclically adjusted (or structural) budget estimate has provided scientific validation to behind-the-scenes political negotiations.
Chapter
Die Corona-Pandemie hat die Gesellschaft abrupt verändert - und ihre Folgen werden lange nachwirken. Zu Beginn beherrschte die Expertise der Virologie die öffentliche Debatte. Angesichts der Tragweite der Veränderungen ist jedoch klar, dass auch sozial- und kulturwissenschaftliche Sichtweisen auf die Pandemie unverzichtbar sind, denn: Die Corona-Krise ist eine gesellschaftliche Krise. Jenseits von Ansteckungs- und Mortalitätsraten hat sie tief greifende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das alltägliche Leben der Menschen. Die Beiträge vermessen die Situation inmitten der »Corona-Gesellschaft« und zeigen Perspektiven für die Zeit nach der Krise auf. Damit bieten sie der Öffentlichkeit Orientierung und ermöglichen den Wissenschaften einen ersten Austausch. Denn zur kollektiven Bewältigung der Pandemie ist nicht nur eine kritische Analyse der Lage nötig, sondern auch das Kultivieren eines Zukunftshorizonts mit Möglichkeitssinn. Mit Beiträgen von Frank Adloff, Thomas Alkemeyer/Bernd Bröskamp, Andrea Baier/Christa Müller, Katharina Block, Ingolfur Blühdorn, Sascha Dickel, Klaus Dörre, Frank Eckardt, Angelika Epple, Petra Gehring, Ulrike Guérot, Silke Helfrich, Anna Henkel, Christine Hentschel, Stefan Hirschauer, Gabriele Klein/Katharina Liebsch, Hubert Knoblauch/Martina Löw, Elke Krasny, Stephan Lessenich, Susanne Lettow, Gesa Lindemann, Antonio Lucci, Fred Luks, Katharina Manderscheid, Jürgen Manemann, Jürgen Martschukat, Franz Mauelshagen, Herfried Münkler, Sven Opitz, Andreas Reckwitz, Eleonora Rohland, Simon Scharf, Frank Schulz-Nieswandt, Sarah Speck, Cornelia Springer, Rudolf Stichweh, Andreas Weber, Gabriele Winker und Lars Winterberg.
Article
The purpose of this paper is to examine the rationale for the unconventional monetary policies adopted by central banks in response to the Global Financial Crisis. Quantitative easing appears to be a return to monetarist principles. Indeed, the Bank of England emphasised a causal chain running from increases in broad money to spending and inflation, while the Bank of Japan later pointed to a theorised relation between base money and expected inflation. Some aspects of monetarism have been renounced, albeit not necessarily with convincing reasoning. Monetarist principles can also be discerned in the ‘credit view’ associated with the research of two-term US Federal Reserve Chair, Ben Bernanke. An understanding of the banking system and the channels of monetary transmission is still a work in progress.
Chapter
Die volkswirt- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge in Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich werden nach wie vor von der Neoklassik dominiert. Dies gilt sowohl für die Lehre als auch für die Lehrbücher und die entsprechenden Curricula. Hinzu kommt, dass die neoklassischen Modelle in der volkswirtschaftlichen Lehre in nur wenigen Fällen kritisch und reflexiv vermitteln werden. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise wird diese einseitige Ausrichtung der Volkswirtschaftslehre allerdings von immer mehr Studierenden und Lehrenden kritisiert. In diesem Zusammenhang wurden bereits vielfältige und verschiedene Ansätze entwickelt, um eine plurale volkswirtschaftliche Lehre zu ermöglichen. Die Konzeption einer historisch-kritischen Volkswirtschaftslehre soll einen Beitrag dazu leisten, die Volkswirtschaftslehre auf eine breitere Basis zu stellen. Die Studentinnen und Studenten sollen dazu befähigt werden, ökonomische Theorien und Modelle aus der Geschichte heraus verstehen, einordnen, reflektieren und kritisieren zu können. Dazu werden in diesem Aufsatz die Grundzüge einer historisch-kritischen Volkswirtschaftslehre skizziert und Ansätze für eine entsprechende didaktische Umsetzung aufgezeigt. Hierfür wird insbesondere das Wissenschaftsverständnis Adornos im Rahmen der Kritischen Theorie fruchtbar gemacht.
Chapter
Sozioökonomische Bildung möchte ein aufgeklärtes Denken über Wirtschaft und ihre gesellschaftlichen Zusammenhänge (be)fördern und zur mündigen Teilhabe am wirtschaftlichen Zusammenleben befähigen. Deshalb bedarf sie einer skeptischen und kritischen Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Wirklichkeit. Dazu gehört wesentlich, die in der Gesellschaft dominierenden ökonomis(tis)chen Deutungs- und Erklärungsmuster zu hinterfragen. Ausgehend von einer pointierten Auseinandersetzung mit den Charakteristika sozioökonomischer Bildung veranschaulicht der Beitrag den Stellenwert, den die Befähigung zur Ideologiekritik innerhalb der sozioökonomischen Bildung einnimmt. Anschließend werden die Lern- und Bildungsbedingungen in den ökonomisierten und digitalisierten Lebenswelten der Gegenwart problematisiert. Dabei wird deutlich, dass sozioökonomische Bildung die Fähigkeit umfasst, sich von der „Ideologie der Gegenwart“ emanzipieren zu können. Um sich dieser Bildungsaufgabe angemessen stellen zu können, muss sozioökonomische Bildung (auch) historische Zugänge auf ihre Bildungsgegenstände eröffnen. Mit dem Beitrag werden Ansatzpunkte entwickelt, Retroperspektiven innerhalb der didaktischen Auswahlentscheidungen der multidisziplinären und multiparadigmatischen sozioökonomischen Bildung angemessen zu berücksichtigen. Konzeptionell beziehen sich diese auf den vom Autor entwickelten Vorschlag, die sozioökonomische Bildung als Teil einer integrativen Didaktik der politischen Bildung zu verstehen, die sich daran orientiert und legitimiert, Lernende zu einer aufgeklärten Teilhabe am gesellschaftlichen Zusammenleben zu befähigen. Wesentlich ist dafür der didaktische Dreischritt aus der Rekonstruktion, der Dekonstruktion und der Konstruktion gesellschaftlicher Ordnungen und ihrer Ideen. Die sozioökonomische Bildung bezieht sich dabei auf die Wirtschaftsordnung.
Chapter
Ausgangspunkt dieses Beitrages ist die These, dass wir in einer ökonomisierten Gesellschaft leben, die durch Zweckrationalisierung, Quantifizierung, individuelle Ressourcenoptimierung und Beschleunigung gekennzeichnet ist. In unserer ökonomisierten Gesellschaft werden Wirtschaft und Wirtschaften lebensweltlich und wissenschaftlich ambivalent wahrgenommen. Wie also soll vor einem solchen Hintergrund sozioökonomische Bildung konzipiert sein? Im Sinne einer reflexiven Wirtschaftspädagogik wird eine bildungswissenschaftlich fundierte Didaktik der ökonomischen Bildung vorgestellt, welche den in Kultur und Gesellschaft eingebetteten Menschen in den Mittelpunkt stellt. Institutionen, Strukturen, Macht und Kontingenzen sind Bedingungen, welche für wirtschaftliche Entscheidungen von besonderer Bedeutung sind. Die Crux der ökonomischen Bildung liegt in der Unterscheidung zwischen der lebensweltlichen Ökonomie und der wissenschaftlichen Ökonomik, denn in der Mainstream-Ökonomik wird von diesen Bedingungen abstrahiert und die wirtschaftliche Handlung als eine egoistisch zweckrationale verstanden. Wirtschaft und Wirtschaften können in der ökonomischen Bildung aber nicht ausschließlich aus dieser Perspektive betrachtet werden, sondern müssen um die soziale, politische und ethische Dimension erweitert werden, wenn sie einen bildungswissenschaftlich begründeten pädagogisch-didaktischen Anspruch stellen will. Eine einseitige ökonomische Rationalität, die nur auf Effizienz abstellt, greift zu kurz, denn eine formale zweckrationale Input-Output-Relation alleine stellt keinen pädagogisch zu vermittelnden Wert dar. Erst der verantwortliche und sinnvolle Einsatz von Mitteln zur Erreichung verantwortlicher und sinnvoller Ziele kann einer kritischen Reflexion standhalten. Mit dem Rad der sozioökonomischen Bildung wird gezeigt, wie die wirtschaftlichen Dimensionen von Ökonomie und Ökonomik mit der sozialen, politischen und ethischen Dimension sowie den Wirklichkeitsebenen von Effizienz, Verantwortung und Sinn kombiniert werden und dadurch jede ökonomische Bildung zu einer sozioökonomischen Bildung wird.
Book
Der vorliegende Band beantwortet die zentrale Frage nach der Nutzung des Potenzials von Lernräumen, in denen die wichtige Individualisierung von Lernprozessen ermöglicht wird. Dabei werden Raumkonzepte unterschiedlicher Disziplinen zusammengeführt. Die herausgearbeiteten Funktionen von Raum als „materieller Raum“, „sozialer Erfahrungsraum“, „Kooperationsraum“ sowie als „virtueller“ Raum ermöglichen neue interdisziplinäre Sichtweisen auf Lernen und Lehren in der Weiterbildung. Jede dieser Funktionen wird aus wissenschaftlicher Perspektive analysiert bzw. reflektiert und mit Praxisbeispielen aus unterschiedlichen Handlungsfeldern der Weiterbildung konkretisiert. Die Beiträge wollen Anregungen geben, zur Weitung der Sichtweise von „Raum“ in Wissenschaft und Praxis sowie zur innovativen Gestaltung von pädagogischen Raumszenarien in der Weiterbildung. Der Inhalt • Raum als materieller Raum • Raum als sozialer (Erfahrungs-)Raum • Raum als Kooperationsraum • Raum als virtueller Raum Die Zielgruppen • Studierende und Dozierende der schulischen politischen Bildung • Lehrende in der außerschulischen politischen Bildung Die Herausgeber Dr. Wolfgang Wittwer ist emeritierter Professor für Berufliche Bildung und Weiterbildung an der Universität Bielefeld. Dr. Andreas Diettrich ist Professor am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Gründungspädagogik an der Universität Rostock. Dr. Markus Walber ist Leiter der Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Bielefeld.
Book
Der Autor entwickelt die These, dass die zunächst befreiende und befähigende Wirkung der modernen sozialen Beschleunigung, die mit den technischen Geschwindigkeitssteigerungen des Transports, der Kommunikation oder der Produktion zusammenhängt, in der Spätmoderne in ihr Gegenteil umzuschlagen droht. Das Tempo des Lebens hat zugenommen und mit ihm Stress, Hektik und Zeitnot, so hört man allerorten klagen – obwohl wir auf nahezu allen Gebieten des sozialen Lebens mithilfe der Technik enorme Zeitgewinne durch Beschleunigung verzeichnen können. Wir haben keine Zeit, obwohl wir sie im Überfluss gewinnen. Dafür, so die leitende These der Arbeit, ist es erforderlich, die Logik der Beschleunigung zu entschlüsseln.
Article
Ten years after the global and European financial crises, significant progress has been made both in financial and economic research to address the shortcomings of mainstream modelling frameworks used to inform monetary and financial policymaking. This article first reviews the progress made in the field of econometric modelling, namely more elaborated financial sectors, partial non-linearity, addressing the effective lower bound for interest rates, and dealing with heterogeneity across countries and economic agents. We then describe how such progress has helped assessing the impact of unconventional monetary policy and the interaction between monetary and prudential policies, also building on the extensive use of micro-data. We conclude that more research remains needed on the transmission of negative rates and their financial stability repercussions, and to understand better central bank communication (including forward guidance on monetary policy) by introducing elements of bounded rationality. Research remains also needed on building models with more heterogeneous agents, given the relevance of heterogeneity for the transmission of monetary policy and the rising importance of inequality in the broader policy discussion. © 2017, Institut National de la Statistique et des Etudes Economiques. All Rights Resreved.
Article
In der Märzausgabe 2017 veröffentlichte der Wirtschaftsdienst einen Aufsatz mit dem Titel „Der Transmissionsmechanismus der Geldpolitik — warum springt die Kreditvergabe nicht an?“ von Daniel Hagemann und Monika Wohlmann. Manuel Rupprecht hält den Fokus des Beitrags für zu stark auf das Kreditangebot gerichtet und betont hier die Bedeutung der Kreditnachfrage. Die Autoren greifen den unterstellten Bedeutungsverlust des Bankkredits in einer Erwiderung auf und erläutern, warum dennoch kreditangebotsbedingte Restriktionen untersucht werden sollten.
Article
Skuce et al., responding to Powell, title their article, “Does It Matter if the Consensus on Anthropogenic Global Warming Is 97% or 99.99%?” I argue that the extent of the consensus does matter, most of all because scholars have shown that the stronger the public believe the consensus to be, the more they support the action on global warming that human society so desperately needs. Moreover, anyone who knows that scientists once thought that the continents are fixed in place, or that the craters of the Moon are volcanic, or that the Earth cannot be more than 100 million years old, understands that a small minority has sometimes turned out to be right. But it is hard to think of a case in the modern era in which scientists have been virtually unanimous and wrong. Moreover, as I show, the consensus among publishing scientists is demonstrably not 97%. Instead, five surveys of the peer-reviewed literature from 1991 to 2015 combine to 54,195 articles with an average consensus of 99.94%.