PosterPDF Available

Rolle freiberuflicher Hebammen in Netzwerken Frühe Hilfen: Die Perspektive von Adressatinnen aus Rostock und Umgebung

Authors:

Abstract

In Netzwerken Früher Hilfen wird freiberuflichen Hebammen die Rolle von Vermittlerinnen zugeschrieben. Trotz fehlender Statistiken zur Inanspruchnahme originärer Hebammenhilfe (§ 134a SGB V) rund um die Phase der Geburt wird angenommen, dass diese Gesundheitsfachkräfte Klientinnen bei Bedarf Unterstützungsangebote, insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe, vermitteln können (Sann, 2020). Zudem wird davon ausgegangen, dass diese Empfehlungen in hohem Maß von Frauen akzeptiert werden. Grund hierfür ist das aus der Praxis bekannte Vertrauensverhältnis zwischen Klientinnen und Hebammen. Unbekannt ist jedoch, welche Merkmale diese spezielle Form der Arbeitsbeziehung aufweist und inwiefern sie von kontextuellen Faktoren beeinflusst wird.
Korrespondenz: Dipl.-Päd. Noreen Naranjos Velazquez
Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (ISER)
Universität Rostock |August-Bebel-Str. 28 | 18055 Rostock
E-Mail: noreen.velazquez@uni-rostock.de
Rolle freiberuicher Hebammen in
Netzwerken Frühe Hilfen
Noreen Naranjos Velazquez
Die Perspektive von Adressatinnen aus Rostock und Umgebung
Philosophische Fakultät
1. Theorie & konzeptioneller Rahmen
Einleitung
In Netzwerken Früher Hilfen wird freiberuichen Hebammen die Rolle von Vermittlerinnen zugeschrieben. Trotz fehlender Statistiken zur Inanspruchnahme originärer Hebammenhilfe
134a SGB V) rund um die Phase der Geburt wird angenommen, dass diese Gesundheitsfachkräfte Klientinnen bei Bedarf Unterstützungsangebote, insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe,
vermitteln können (Sann, 2020). Zudem wird davon ausgegangen, dass diese Empfehlungen in hohem Maß von Frauen akzeptiert werden. Grund hierfür ist das aus der Praxis bekannte
Vertrauensverhältnis zwischen Klientinnen und Hebammen. Unbekannt ist jedoch, welche Merkmale diese spezielle Form der Arbeitsbeziehung aufweist und inwiefern sie von kontextuellen
Faktoren beeinusst wird.
Bordin, E. S. (1979). The generalizability of the psychoanalytic concept of the working alliance. Psychotherapy: Theory, Research & Practice, 16(3), 252–260.
Brand, T. & Jungmann, T. (2013). Einleitung. In T. Brand & T. Jungmann (Hrsg.), Kinder schützen, Familien stärken (S.15–20). Weinheim: Beltz Juventa.
Bronfenbrenner, U. (1976). The Experimental Ecology of Education. Educational Researcher, 5(9), 5–15.
Lenzmann, V., Bastian, P., Lohmann, A., Böttcher, W. & Ziegler, H. (2010). Hilfebeziehung als Wirkfaktor aus professionstheoretischer Perspektive. In I. Renner & A. Sann (Hrsg.), Forschung und
Praxisentwick-lung Früher Hilfen. Modellprojekte, begleitet vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (S. 128–146). Köln: NZFH.
Perry, B. L., Pescosolido, B. A. & Borgatti, S. P. (2018). Egocentric network analysis: foundations, methods, and models. Cambridge: Cambridge University Press.
Sann, A. (2020). Frühe Hilfen in Deutschland. In K. H. Brisch, W. Sperl & K. Kruppa (Hrsg.), Early Life Care. Frühe Hilfen von der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr (S.144–164). Stuttgart: Klett-Cotta.
Wilmers, F. & Munder, T. (2016). WAI-SR: Working Alliance Inventory Revidierte Kurzversion. In K. Geue, B. Strauß & E. Brähler (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie (3.,
überarb. und erw. Au., S.511–514). Göttingen: Hogrefe.
Ziegenhain, U., Schöllhorn, A., Künster, A. K., Hofer, A., König, C. & Fegert, J. M. (2011). Werkbuch Vernetzung (4. Au.). Köln: NZFH c/o BZgA.
Die therapeutische Allianz wird beeinusst durch die Zufriedenheit mit der Angebotsnutzung
Früher Hilfen, womit sich bestehende Annahmen bestätigen (Lenzmann et al., 2010).
Professionelle Netzwerke von Adressatinnen sind heterogener, wenn originäre
Hebammenhilfe nach der Geburt in Anspruch genommen wird. Dies kann mit der
Vermittlerrolle von Hebammen in Verbindung gebracht werden (Sann, 2020).
3. Ergebnisse
4. Diskussion
Literatur
5. Implikationen
4. Diskussion
2. Methodik
Kombination der Online-Befragung mit Fragebögen in Papierform zur verbesserten Erreich-
barkeit der Kernklientel Früher Hilfen (Familien in belastenden Lebenslagen)
Eindeutigkeit genutzter Angebote erhöhen, beispielsweise über Angabe von Trägerschaften
Variable „Wohnort“ als separate Ebene einer hierarchischen Datenanalyse nutzen, um
regionale Spezika mit in den Blick zu nehmen
Professionelle Netzwerke von Klientinnen sind heterogener, wenn originäre
Hebammenhilfe nach der Geburt in Anspruch genommen wurde.
Ein mittlerer Effekt wurde nachgewiesen. Dieser ist bedeutend größer als der
Effekt weiterer Kontrollvariablen.
.
Während der Schwangerschaft wirkt sich die Zufriedenheit mit der
Angebotsnutzung Früher Hilfen positiv auf die therapeutische Allianz
zwischen Klientin und Hebamme aus.
Es ist hierbei im Gegensatz zu anderen signikanten Einussfaktoren von
einem großen Effekt auszugehen.
Um kontextuelle Einüsse näher zu betrachten, wird bei Präventionsprogrammen oft
Bronfenbrenners (1976) sozialökologisches Konzept genutzt. Grundvoraussetzung für wir-
kungsvolle Präventionsangebote sind starke Beziehungen, die vergleichbar sind mit therapeu-
tischen Bündnissen. Eine besondere Form dieser Arbeitsbündnisse ist die therapeutische
Allianz. Vertrauen wird als wichtiges Element dieser Allianz erachtet (Bordin, 1979;
Brand & Jungmann, 2013). Ein Vertrauensverhältnis zwischen Hebamme und Klientin ist not-
wendig, damit eine Vermittlerrolle der Gesundheitsfachkraft überhaupt möglich wird. Beschrie-
bene Beziehungen werden zudem durch Zufriedenheit mit regionalen Angeboten Früher Hilfen
beeinusst (Lenzmann et al., 2010).
quantitative egozentrierte Netzwerkanalyse
multiple lineare Regression (Perry et al., 2018, S. 205)
Frauen (N=289) wohnhaft in der Hansestadt oder dem Landkreis Rostock, mindestens ein
Kind, Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft und/oder nach der Geburt
Netzwerkfragebogen adaptiert nach Ziegenhain et al. (2011, S.197ff.)
therapeutische Allianz: “Working Alliance Inventory-Short Revised” (WAI-SR, Deutsch)
(Wilmers & Munder, 2016)
standardisierte Online-Befragung (2015/2016) über EvaSys (Lehrevaluationssystem der
Universität Rostock), offener Zugang
10-Euro-Gutschein für Rostocker Bastelgeschäft nach Absenden der Daten
ResearchGate has not been able to resolve any citations for this publication.
ResearchGate has not been able to resolve any references for this publication.