Content uploaded by Noreen Naranjos Velazquez
Author content
All content in this area was uploaded by Noreen Naranjos Velazquez on Dec 08, 2022
Content may be subject to copyright.
Korrespondenz: Dipl.-Päd. Noreen Naranjos Velazquez
Institut für Sonderpädagogische Entwicklungsförderung und Rehabilitation (ISER)
Universität Rostock |August-Bebel-Str. 28 | 18055 Rostock
E-Mail: noreen.velazquez@uni-rostock.de
Rolle freiberuicher Hebammen in
Netzwerken Frühe Hilfen
Noreen Naranjos Velazquez
Die Perspektive von Adressatinnen aus Rostock und Umgebung
Philosophische Fakultät
1. Theorie & konzeptioneller Rahmen
Einleitung
In Netzwerken Früher Hilfen wird freiberuichen Hebammen die Rolle von Vermittlerinnen zugeschrieben. Trotz fehlender Statistiken zur Inanspruchnahme originärer Hebammenhilfe
(§ 134a SGB V) rund um die Phase der Geburt wird angenommen, dass diese Gesundheitsfachkräfte Klientinnen bei Bedarf Unterstützungsangebote, insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe,
vermitteln können (Sann, 2020). Zudem wird davon ausgegangen, dass diese Empfehlungen in hohem Maß von Frauen akzeptiert werden. Grund hierfür ist das aus der Praxis bekannte
Vertrauensverhältnis zwischen Klientinnen und Hebammen. Unbekannt ist jedoch, welche Merkmale diese spezielle Form der Arbeitsbeziehung aufweist und inwiefern sie von kontextuellen
Faktoren beeinusst wird.
Bordin, E. S. (1979). The generalizability of the psychoanalytic concept of the working alliance. Psychotherapy: Theory, Research & Practice, 16(3), 252–260.
Brand, T. & Jungmann, T. (2013). Einleitung. In T. Brand & T. Jungmann (Hrsg.), Kinder schützen, Familien stärken (S.15–20). Weinheim: Beltz Juventa.
Bronfenbrenner, U. (1976). The Experimental Ecology of Education. Educational Researcher, 5(9), 5–15.
Lenzmann, V., Bastian, P., Lohmann, A., Böttcher, W. & Ziegler, H. (2010). Hilfebeziehung als Wirkfaktor aus professionstheoretischer Perspektive. In I. Renner & A. Sann (Hrsg.), Forschung und
Praxisentwick-lung Früher Hilfen. Modellprojekte, begleitet vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (S. 128–146). Köln: NZFH.
Perry, B. L., Pescosolido, B. A. & Borgatti, S. P. (2018). Egocentric network analysis: foundations, methods, and models. Cambridge: Cambridge University Press.
Sann, A. (2020). Frühe Hilfen in Deutschland. In K. H. Brisch, W. Sperl & K. Kruppa (Hrsg.), Early Life Care. Frühe Hilfen von der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr (S.144–164). Stuttgart: Klett-Cotta.
Wilmers, F. & Munder, T. (2016). WAI-SR: Working Alliance Inventory – Revidierte Kurzversion. In K. Geue, B. Strauß & E. Brähler (Hrsg.), Diagnostische Verfahren in der Psychotherapie (3.,
überarb. und erw. Au., S.511–514). Göttingen: Hogrefe.
Ziegenhain, U., Schöllhorn, A., Künster, A. K., Hofer, A., König, C. & Fegert, J. M. (2011). Werkbuch Vernetzung (4. Au.). Köln: NZFH c/o BZgA.
Die therapeutische Allianz wird beeinusst durch die Zufriedenheit mit der Angebotsnutzung
Früher Hilfen, womit sich bestehende Annahmen bestätigen (Lenzmann et al., 2010).
Professionelle Netzwerke von Adressatinnen sind heterogener, wenn originäre
Hebammenhilfe nach der Geburt in Anspruch genommen wird. Dies kann mit der
Vermittlerrolle von Hebammen in Verbindung gebracht werden (Sann, 2020).
3. Ergebnisse
4. Diskussion
Literatur
5. Implikationen
4. Diskussion
2. Methodik
• Kombination der Online-Befragung mit Fragebögen in Papierform zur verbesserten Erreich-
barkeit der Kernklientel Früher Hilfen (Familien in belastenden Lebenslagen)
• Eindeutigkeit genutzter Angebote erhöhen, beispielsweise über Angabe von Trägerschaften
• Variable „Wohnort“ als separate Ebene einer hierarchischen Datenanalyse nutzen, um
regionale Spezika mit in den Blick zu nehmen
Professionelle Netzwerke von Klientinnen sind heterogener, wenn originäre
Hebammenhilfe nach der Geburt in Anspruch genommen wurde.
Ein mittlerer Effekt wurde nachgewiesen. Dieser ist bedeutend größer als der
Effekt weiterer Kontrollvariablen.
.
Während der Schwangerschaft wirkt sich die Zufriedenheit mit der
Angebotsnutzung Früher Hilfen positiv auf die therapeutische Allianz
zwischen Klientin und Hebamme aus.
Es ist hierbei im Gegensatz zu anderen signikanten Einussfaktoren von
einem großen Effekt auszugehen.
Um kontextuelle Einüsse näher zu betrachten, wird bei Präventionsprogrammen oft
Bronfenbrenners (1976) sozialökologisches Konzept genutzt. Grundvoraussetzung für wir-
kungsvolle Präventionsangebote sind starke Beziehungen, die vergleichbar sind mit therapeu-
tischen Bündnissen. Eine besondere Form dieser Arbeitsbündnisse ist die therapeutische
Allianz. Vertrauen wird als wichtiges Element dieser Allianz erachtet (Bordin, 1979;
Brand & Jungmann, 2013). Ein Vertrauensverhältnis zwischen Hebamme und Klientin ist not-
wendig, damit eine Vermittlerrolle der Gesundheitsfachkraft überhaupt möglich wird. Beschrie-
bene Beziehungen werden zudem durch Zufriedenheit mit regionalen Angeboten Früher Hilfen
beeinusst (Lenzmann et al., 2010).
• quantitative egozentrierte Netzwerkanalyse
• multiple lineare Regression (Perry et al., 2018, S. 205)
• Frauen (N=289) wohnhaft in der Hansestadt oder dem Landkreis Rostock, mindestens ein
Kind, Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft und/oder nach der Geburt
• Netzwerkfragebogen adaptiert nach Ziegenhain et al. (2011, S.197ff.)
• therapeutische Allianz: “Working Alliance Inventory-Short Revised” (WAI-SR, Deutsch)
(Wilmers & Munder, 2016)
• standardisierte Online-Befragung (2015/2016) über EvaSys (Lehrevaluationssystem der
Universität Rostock), offener Zugang
• 10-Euro-Gutschein für Rostocker Bastelgeschäft nach Absenden der Daten