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Represent and Destroy: Rationalizing Violence in the New Racial Capitalism

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Abstract

In the global convulsions in the aftermath of World War II, one dominant world racial order broke apart and a new one emerged. This story portrays the postwar racial break as a transition from white supremacist modernity to a formally antiracist liberal capitalist modernity in which racial violence works normatively by policing representations of difference. Following the institutionalization of literature as a privileged domain for Americans to get to know difference—to describe, teach, and situate themselves with respect to race—the text focuses on literary studies as a cultural technology for transmitting liberal racial orders. It examines official antiracism in the United States and finds that these were key to ratifying the country’s global ascendancy. It shows how racial liberalism, liberal multiculturalism, and neoliberal multiculturalism made racism appear to be disappearing, even as they incorporated the assumptions of global capitalism into accepted notions of racial equality. Yet this book also recovers an anticapitalist“race radical” tradition that provides a materialist opposition to official antiracisms in the postwar United States—a literature that sounds out the violence of liberal racial orders, relinks racial inequality to material conditions, and compels desire for something better than U.S. multiculturalism.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarkt bezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
Chapter
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Dieses Unterkapitel beinhaltet eine breite und zugleich tiefgehende Auseinandersetzung mit dem theoretischen und methodologischen Konzept der Intersektionalität. Dabei wird die kategoriale Zuordnung innerhalb der intersektionalen Perspektive kritisch hinterfragt und die Reduzierung des Konzeptes auf Prozesse mehrfacher Diskriminierungen abgelehnt sowie differenziertes und dekolonialisiertes Wissen der theoretischen Grundlagen von Ungleichheits- und Diskriminierungsprozessen an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht in der deutschsprachigen Intersektionalitätsforschung verdeutlicht. Außerdem werden die beiden zentralen Differenzkategorien der vorliegenden Arbeit anhand einer intersektionaltätstheoretischen Perspektive besonders in den Fokus genommen, um die Teilhabemöglichkeiten und Diskriminierungsrisiken von BIPoC mit Behinderungserfahrungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Kontext eines 'weiten' Inklusionsverständnisses (u.a.: Budde et al., 2020; Werning, 2014) theoretisch auszuloten.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarkt bezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Gegenstand dieses Unterkapitel bilden die grundlegenden Perspektiven postkolonialer Theorien. Dabei werden in einem ersten Schritt die wichtigsten Impulse und Positionen aus den Forschungsfeldern postkolonialer Studien diskutiert. Erstens wird dabei angestrebt, einige Implikationen postkolonialer Perspektiven gegenüber den vielfältigen Normalisierungs- und Marginalisierungsmechanismen entlang der Differenzkategorien 'Behinderung' und 'Migration/Flucht' abzuleiten. Zweitens werden dabei die bestehenden Prozesse der Unsichtbarmachung von BIPoC mit Behinderungserfahrungen mittels einer intersektionalitätstheoretischen Perspektive kritisch herausgearbeitet. Daran anknüpfend wird anhand des Konzepts Decolonial Intersectionality erläutert, inwiefern sich die Zusammenführung der beiden Ansätze als besonders fruchtbar zeigt, um die voranschreitenden kolonialen Strukturen und die daraus resultierenden, intersektional verwobenen Ungleichheits- und Diskriminierungsverhältnisse theoretisch und empirisch auszuloten.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Dieses Unterkapitel widmet sich ethischen Fragen und methodisch-methodologischen Überlegungen partizipativer Forschung mit gesellschaftlich marginalisierten Gruppen wie z.B. BIPoC mit Behinderungserfahrungen, die zumeist als 'Hard-to-Reach' Gruppe markiert werden. Innerhalb des Forschungsprozesses wurden die betroffenen Personen und Communities aktiv und gleichberechtigt beteiligt. Hiermit verbunden ist die Grundüberzeugung, dass die betroffenen Personen und Communities nicht nur als Expert*innen der eigenen Orientierungen und Handlungen, sondern auch als Subjekte des Forschungsprozesses anerkannt werden müssen und sie an der Wissensproduktion aktiv zu beteiligen sind, damit lebensweltliches Wissen zur Stärkung ihrer vielfältigen Ressourcen und selbstbestimmten Teilhabe generiert werden kann. Ausgehend von einem machtkritischen und dekolonialen Partizipationsverständnis werden die in der empirischen Studie beteiligten Personen im Rahmen der vorliegenden Arbeit als Forschungspartner*innen bezeichnet, um ihre kontinuierliche und aktive Mitwirkung im gesamten Forschungsprozess anzuerkennen. Mit der Anpassung des Begriffs lassen sich jedoch die existierenden Machthierarchien zwischen den akademisch Forschenden und beteiligten Forschungspartner*innen weder negieren noch vollständig auflösen. Entsprechend werden diese im gesamten Verlauf des partizipativen Forschungsprozesses explizit in den Blick genommen, kritisch reflektiert und je nach Möglichkeit abgebaut. Einen Schwerpunkt bildet dabei der dekoloniale Aufruf zur Reflexion der eigenen Standortgebundenheit und Positionalität der Forschenden, um die damit verbundenen Verstrickungen in die Reproduktion geopolitischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Machtverhältnisse in den Fokus des kritisch-reflexiven Forschungsprozesses zu stellen. Vor dem Hintergrund der Forschungserfahrungen der vorliegenden Arbeit lässt sich die Notwendigkeit methodischer, methodologischer und forschungsethischer Weiterentwicklung partizipativer Forschung mit BIPoC mit Behinderungserfahrungen konstatieren.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Im Hinblick auf die politischen und wissenschaftlichen Diversity-Diskurse lässt sich am Beispiel der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht eine Art Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen der Problematisierung und Anerkennung gesellschaftlicher Heterogenität feststellen. Ein zusammenfassender Blick auf diese widersprüchlichen Diskurse über gesellschaftliche Diversität macht deutlich, dass die Kernaspekte, grundlegende Fragen und Herausforderungen diversitätstheoretischer Ansätze und antidiskriminierungspolitischer Maßnahmen zwischen neoliberaler Opferkonkurrenz und communityübergreifender Solidarität eingebettet sind. Um der Komplexität der Analyse von intersektionalen Ungleichheits- und Diskriminierungsverhältnissen Rechnung zu tragen und entsprechende politische Forderungen zu stellen, braucht es daher eine communityübergreifende Solidarität und kollektive Widerstandspraxis gegen die 'Olympiade der Unterdrückung', die als eine der gewaltvollen Formen des Spaltungsmechanismus der Dominanzgesellschaft zu enttarnen ist. In diesem Abschnitt soll es daher darum gehen, dekoloniale Möglichkeiten communityübergreifender, solidarischer Allianzen zwischen den verschiedenen diskriminierenden Gruppen aufzuzeigen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Gegenstand dieses Unterkapitels bildet die postkoloniale Kritik an der herrschenden Geopolitik, die u.a. mit der epistemischen Dominanz eurozentristischer Wissensproduktion einhergeht. Die Kolonialität des Wissens zeigt sich bspw. in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender eurozentristischer Wissensproduktion und paternalistischer Invisibilisierung von Betroffenenperspektiven sowohl in der Teilhabeforschung als auch in der Fluchtmigrationsforschung zu Behinderung und Migration/Flucht: Es wird wiederholt über BIPoC aber insbesondere über geflüchtete Menschen, statt mit ihnen gesprochen (u.a.: Aden et al., 2019; Afeworki Abay & Engin, 2019; Afeworki Abay et al., 2021; Amirpur, 2016; Kaufmann et al., 2019; von Unger, 2018b). Solche diskursiven und wissenschaftlichen Praktiken sind in vielerlei Hinsicht hochproblematisch, gleichzeitig lässt sich bei näherer Betrachtung dieser Thematik feststellen, dass die theoretische Annährung und empirische Bearbeitung des Themenfeldes der Vulnerabilität von gesellschaftlich marginalisierten Gruppen wie z.B. BIPoC mit Behinderungserfahrungen sich als ein vielschichtiges und widersprüchliches Forschungsfeld darstellt. Dabei zeigt sich die epistemische Gewalt als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens (zusammenfassend dazu siehe: Afeworki Abay & Soldatic, 2023b). Der Fokus der intersektionale Analyse liegt daher auf die vielfältigen Mechanismen epistemischer Gewalt der eurozentristischen Wissensproduktion an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht sowie damit zusammenhängenden kulturalisierenden Zuschreibungsprozesse.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Intersektionalität als einer der grundlegenden emanzipatorischen, politischen und wissenschaftlichen Zugänge des Black Feminism und der Critical Race Theory (Crenshaw, 1989, 1995; Eggers & Mohamed, 2014; Hill Collins, 1990; Nash, 2019) steht zunehmend im diversitätspolitischen Kontext vor der Herausforderung, ihre emanzipatorischen Projekte vor neoliberalen Vereinnahmungen durch die zunehmend hegemonial und performativ werdende Gleichstellungspolitik zu bewahren. Dabei stellen sich auch die Fragen nach der Repräsentation politischer Kämpfe marginalisierter Communities sowie der Relevanz von Diversifizierungs- und Dekolonisierungsprozessen im Sinne transformativer intersektionaler Gerechtigkeit. Ausgehend von dieser postkolonialen Kritik an der eurozentristischen Rezeption von Intersektionalität wird in diesem Unterkapitel das theoretisch-analytische Konzept Decolonial Intersectionality vorgestellt, welches viele wichtigen Möglichkeiten bietet, um postkoloniale und intersektionale Forschungszugänge zusammenzuführen. Dabei wird die Relevanz des Konzepts herausgearbeitet, um den bereits beschriebenen Problemstellungen und methodologischen Herausforderungen theoretischer und empirischer Intersektionalitätsforschung Rechnung zu tragen und die Forschungsfragen der vorliegenden Arbeit zu bearbeiten.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Wenngleich Ableism und Rassismus im Hinblick auf gesellschaftliche Strukturen fortbestehender Segregation und institutionalisierter Diskriminierung ähnliche Mechanismen der Exklusion darstellen, Parallelen und Wechselwirkungen zwischen den beiden Herrschaftsverhältnissen wurden im deutschsprachigen Raum bislang nur selten als Ausdruck einer machvollen, gesellschaftlichen Praxis der Differenzierung, Hierarchisierung und Diskriminierung intersektional begriffen. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Abschnitt diskutiert, weshalb die kritische Analyse sozialer Ungleichheitsverhältnisse an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht einer kategorienübergreifenden, intersektionalen Betrachtung des wechselwirkenden Verhältnisses zwischen Rassismus und Ableism erfordert. Dabei wird die bestehende Praxis theoretischer und analytischer Trennung der vielfältigen Verwobenheiten der beiden Herrschaftsverhältnisse überschritten und die Wirkmächtigkeit institutioneller Diskriminierungen von BIPoC mit Behinderungserfahrungen in den Vordergrund gerückt. Trotz der vielen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten zwischen Ableism und Rassismus, ist es allerdings wichtig zu betonen, dass die beiden Herrschaftsverhältnisse sich weder aufeinander reduzieren noch gleichsetzen lassen. Vielmehr geht es hierbei darum, die entfernten Verwandtschaften zwischen Ableism und Rassismus sowie die damit einhergehenden, verwobenen strukturellen Ausgrenzungs- und Exklusionsmechanismen in einem intersektionalen Kontext herauszuarbeiten.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Wenngleich Ableism und Rassismus im Hinblick auf soziale Konstruktionen der Wirklichkeit, institutionalisierte Diskriminierungen und wirkmächtige Disziplinarmacht/Biopolitik vielfältige Ähnlichkeiten aufweisen, Parallelen und Wechselwirkungen zwischen den beiden Herrschaftsverhältnissen wurden im deutschsprachigen Raum bislang nur selten als Ausdruck einer machvollen, gesellschaftlichen Praxis der Differenzierung, Hierarchisierung und Diskriminierung theoretisch und empirisch herausgearbeitet. Trotz der vielen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten zwischen Ableism und Rassismus, ist es allerdings wichtig zu betonen, dass die beiden Herrschaftsverhältnisse sich weder aufeinander reduzieren noch gleichsetzen lassen. Vielmehr können der beiden Herrschaftsverhältnisse zugrunde liegenden sozialen Ungleichheits- und Diskriminierungsstrukturen sowohl innerhalb als auch zwischen den beiden betroffenen Communities (Inter- und Intragruppenhierarchien) in unterschiedlicher Form und Ausmaß wirksam sein. Entsprechend soll es hierbei darum gehen, die entfernten Verbindungen zwischen Ableism und Rassismus sowie die damit einhergehenden, verwobenen strukturellen Ausgrenzungs- und Exklusionsmechanismen sowie die vielfältigen Widerstandspraxen und Handlungsstrategien der betroffenen Communities in einem intersektionalen Kontext herauszuarbeiten. Vor diesem Hintergrund soll in diesem Abschnitt ausgelotet werden, inwieweit die kritische Analyse sozialer Ungleichheitsverhältnisse einer kategorienübergreifenden, intersektionalen Betrachtung des wechselwirkenden Verhältnisses zwischen Rassismus und Ableism sich als fruchtbar erweist, um die vielfältigen Gemeinsamkeiten, Parallelen und Wechselwirkungen zwischen Rassismus und Ableism theoretisch und empirisch zu erfassen. Dabei soll die bestehende Praxis theoretischer und analytischer Trennung der vielfältigen Verwobenheiten der beiden Herrschaftsverhältnisse überschritten und die Wirkmächtigkeit institutionalisierter Diskriminierungen in den Vordergrund gerückt werden.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Dieses Unterkapitel befasst sich mit diskursiven Konstruktions- und Repräsentationsweisen von BIPoC mit Behinderungserfahrungen auseinander und zeigt Möglichkeiten der Sichtbarkeit ihrer subjektiven Perspektiven mittels partizipativer Forschung auf. Dabei werden die hegemoniale Wissensproduktion über Behinderung und Migration/Flucht in der Fluchtmigrationsforschung und in den Disability Studies sowie damit einhergehenden kulturalisierenden Zuschreibungspraktiken gegenüber BIPoC mit Behinderungserfahrungen in den Blick genommen und Potenziale der daraus resultierenden, dekolonialen Interventionen emanzipatorisch-partizipativer Forschungszugänge aufgezeigt. Hierbei sind die betroffenen Personen und Communities innerhalb des Forschungsprozesses aktiv und gleichberechtigt zu beteiligen. Hiermit verbunden ist die Grundüberzeugung, dass die betroffenen Personen und Communities nicht nur als Expert*innen der eigenen Orientierungen und Handlungen, sondern auch als Subjekte des Forschungsprozesses anerkannt werden müssen, damit lebensweltliches Wissen zur Stärkung ihrer vielfältigen Ressourcen und selbstbestimmten Teilhabe generiert werden kann. Ausgehend von einem machtkritischen und dekolonialen Partizipationsverständnis werden die in der empirischen Studie beteiligten Personen im Rahmen der vorliegenden Arbeit als Forschungspartner*innen bezeichnet, um ihre kontinuierliche und aktive Mitwirkung im gesamten Forschungsprozess anzuerkennen. Mit der Anpassung des Begriffs lassen sich jedoch die existierenden Machthierarchien zwischen den akademisch Forschenden und beteiligten Forschungspartner*innen weder negieren noch vollständig auflösen. Entsprechend werden diese im gesamten Verlauf des partizipativen Forschungsprozesses explizit in den Blick genommen, kritisch reflektiert und je nach Möglichkeit abgebaut. Einen Schwerpunkt bildet dabei der dekoloniale Aufruf zur Reflexion der eigenen Standortgebundenheit und Positionalität der Forschenden, um die damit verbundenen Verstrickungen in die Reproduktion geopolitischer, wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Machtverhältnisse in einem kritisch-reflexiven Forschungsprozess besonders in den Fokus zu stellen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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In der empirischen Praxis partizipativer Forschung werden sowohl methodische als auch forschungsethische Entscheidungen getroffen, die weitreichende Konsequenzen für die Lebensrealitäten der Forschungspartner*innen haben können (u.a.: von Unger et al., 2014, S. 16). Ob und wie diese vielfältigen Entscheidungen, die in der Forschungspraxis getroffen werden (müssen), im gesamten Forschungsprozess bewusst reflektiert werden, ist je nach Forschungsprojekt sehr unterschiedlich (von Unger, 2014a, S. 16f.). In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass Machtasymmetrien zwischen akademisch Forschenden und Forschungspartner*innen aus marginalisierten Communities auch innerhalb partizipativer Forschungsprojekte existieren (u.a.: Afeworki Abay & von Unger, 2023; Korntheuer et al., 2021; Wallerstein et al., 2018). Gefordert wird daher ein sensibler, transparenter und reflektierter Umgang mit dem eigenen Handeln im Forschungsprozess sowie eine kontinuierliche Reflexion bestehender Hierarchie- und Machtverhältnisse während des gesamten Forschungsverlaufs (u.a.: Abma et al., 2018; Breuer, 2021; Islam, 2000; Korntheuer et al., 2021; Otten & Afeworki Abay, 2022; Sylla et al., 2019; von Unger, 2018b). In diesem Zusammenhang wurde der Selbstreflexion als immanenter Bestandteil der RGTM im gesamten Forschungsprozess der vorliegenden Arbeit einen besonderen Stellenwert zugeschrieben, da sich hierdurch die in Forschungssituationen eingebetteten Hierarchie- und Machtverhältnisse unter der Berücksichtigung grundlegender forschungsethischer Fragen kritisch reflektieren lassen (u.a.: Breuer et al., 2018). Ein weiterer diesbezüglich entscheidender Aspekt, der im wissenschaftlichen Forschungskontext lange unzureichend beachtet wurde, ist die eigene Vulnerabilität der Forschenden. In den letzten Jahren erfährt diese Thematik eine zunehmende wissenschaftliche Aufmerksamkeit (u.a.: Illouz, 2007; Kühner, 2018; Ploder, 2022; Ploder & Stadlbauer, 2016). Wenngleich in den hegemonialen Diskursen vorwiegend suggeriert wird, dass die Betroffenheit der Forschenden als Vorteil und Gewinn für die Forschung zu betrachten ist, muss dieser Annahme hier differenzierter betrachtet werden. Die eigenen Vulnerabilitäten der Forschenden sollten daher im gesamten Forschungsverlauf reflektiert werden (u.a.: Berger, 2015; Iphofen & Tolich, 2018; von Unger, Huber, et al., 2022), da bestimmte Interviewsituationen auch bei den akademisch Forschenden gewisse Reaktionen in Form von Gefühlen und körperlichen Widerständen während des Interviews auslösen können aber auch zu einem späteren Zeitpunkt durch erneutes Hören der Tonbandmitschnitte vergegenwärtigt werden können (u.a.: Illouz, 2007; Kühner, 2016; Orellana, 2019; Ploder, 2022). Mögliche Abwehrmechanismen der Forschenden bei solchen besonders belastenden Themen können z.B. ein Gefühl des Betäubtseins bzw. der Ohnmacht sein (u.a.: Nissen & Sturm, 2018, S. 27f.). Diese körperlichen und emotionalen Reaktionen sind jedoch nicht nur als individueller Umgang mit der Konfrontation mit einem Thema zu verstehen, sondern darüber hinaus auch als ein wichtiger Hinweis auf den internalisierten gesellschaftlichen Umgang mit den dazugehörigen Ausgrenzungsmechanismen (ebd.). Ferner können diese Reaktionen auf herausfordernde Interviewsituationen auch weitere Aufschlüsse über die sozialen und emotionalen Welten der betroffenen Forschenden geben (u.a.: Kühner, 2018; Ploder & Stadlbauer, 2016; von Unger, 2021). Darüber hinaus sind diese Forschungsinteraktionen für die Auseinandersetzung mit dem spezifischen Gegenstand der Forschung von großer Wichtigkeit (zu einer vertiefenden Auseinandersetzung mit dieser Thematik siehe u.a.: Bonz et al., 2017; Devereux, 1967; Nadig, 1986). Im ethnopsychoanalytischen Kontext kann sich der Ansatz der 'Übertragung und Gegenübertragung' in der kritischen Analyse des spannungsvollen Verhältnisses von Nähe und Distanz zu Forschungspartner*innen als besonders hilfreich erweisen, um den beschriebenen Emotionen und Affekten der Forschenden (wie z.B. Angstzustände, Schlafstörungen und Verunsicherungen) gezielt einen entsprechenden Raum zu geben und kontinuierlich zu reflektieren (siehe dazu: Nadig, 1986, S. 39f.).
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Bezugnehmend auf die im vorherigen Abschnitt beschriebenen neokolonialen Verhältnisse der gegenwärtigen Wissensproduktion über Behinderung und Migration/Flucht, erweist sich ein postkolonial orientierter Blick auf die bestehenden rassifizierten und ableistischen Zuschreibungspraktiken (Othering) als besonders fruchtbar, um die damit verbundenen ethischen Fragen kritisch zu reflektieren (Afeworki Abay & Wechuli, 2022; Attia, 2013a; Hutson, 2007, 2011; Thompson, 2021; Wechuli & Afeworki Abay, 2023). Othering lässt sich als »eine machtvolle Bezeichnungs- und Abgrenzungspraxis [definieren], durch die im gesellschaftlichen Diskurs 'der Andere' in Differenz zum Eigenen hervorgebracht« (Foroutan & İkiz, 2016, S. 142) wird. Vor dem Hintergrund dieser epistemologischen Erkenntnisse wird in der vorliegenden Arbeit eine postkolonial-feministische Analyseperspektive eingenommen, um die geopolitischen Machtstrukturen aufzuzeigen, die sich in der weitgehenden Invisibilisierung der Perspektiven von BIPoC mit Behinderungserfahrungen in den gegenwärtigen Diskursen und Forschungen zeigen. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die gängigen Prozesse des diskursiven und strukturellen Othering gegenüber BIPoC mit Behinderungserfahrungen gelegt. In diesem Kontext soll zunächst der scheinbar einfachen Frage nachgegangen werden, inwieweit die Personengruppe BIPoC mit Behinderungserfahrungen in den wissenschaftlichen Diskursen und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung in Deutschland sichtbar ist. Bezugnehmend darauf können die gesellschaftlich bestehenden Mechanismen der Forschungsexklusion als machtvolle diskursive und institutionalisierte Praxen des Silencing begriffen werden (Korntheuer et al., 2021, S. 233; Santinele Martino & Fudge Schormans, 2018, S. 3). Wie bereits im Unterkapitel 2.1.1 erläutert, fungiert Silencing als subtile und unauffällige Mechanismen der Invisibilisierung bzw. Unsichtbarmachung von marginalisierten und rassifizierten Gruppen wie z.B. BIPoC mit Behinderungserfahrungen innerhalb der hegemonialen Diskurse der Dominanzgesellschaft (Afeworki Abay, 2023a; Afeworki Abay & von Unger, 2023; Wöhrer et al., 2021; Yeo & Afeworki Abay, 2023). Mit Bezug auf Hall (2004) argumentiert Rommelspacher (2009), dass solche rassifizierten Verhältnisse und Markierungen dazu dienen „soziale, politische und wirtschaftliche Handlungen zu begründen, die bestimmte Gruppen vom Zugang zu materiellen und symbolischen Ressourcen ausschließen und dadurch der ausschließenden Gruppe einen privilegierten Zugang sichern“ (ebd., S. 25). In ähnlicher Weise argumentiert Veronika Kourabas (2019), dass „diese gemachten Unterschiede sich für Menschen auf Zugänge zu materiellen wie symbolischen Ressourcen auf allen relevanten, gesellschaftlichen Ebenen aus[wirken] sichern“ (ebd., S. 5). Vor dem Hintergrund dieser theoretischen Erkenntnisse wird in diesem Abschnitt die Praxis des diskursiven und strukturellen Othering gegenüber BIPoC mit Behinderungserfahrungen aus einer postkolonial orientierten intersektionalen Perspektive kritisch beleuchtet.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Nachfolgend werden postkoloniale Theorien und Intersektionalität als sich ergänzende theoretische Zugänge postkolonialer Theorien und Intersektionalität dargelegt. Anhand einer komplementären Analyseheuristik wird dabei erstens die Notwendigkeit der Hinzunahme postkolonialer Perspektiven erläutert, um die geopolitischen Machtstrukturen in der Kolonialität des Wissens über Behinderung und Migration/Flucht kritisch zu analysieren. Dabei wird erörtert, inwieweit der Einbezug einer solchen Analyseheuristik sich als besonders produktiv erweist, um die vielfältigen Verflechtungen der beiden Differenzkategorien Behinderung und Migration/Flucht sowie den damit verbundenen Teilhabediskurs im Kontext kritischer Analyse von sozialen Ungleichheitsverhältnissen zu erfassen. Vor diesem Hintergrund werden postkoloniale und intersektionale Perspektiven zusammengeführt und die daraus gewonnen Erkenntnisse für die partizipative Teilhabeforschung an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht anschlussfähig gemacht, um die bestehenden Formen eurozentristischer Wissensproduktion sichtbar zu machen und dekoloniale Alternativen aufzuzeigen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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In Bezug auf die gängige Annahme der vermeintlichen Schwererreichbarkeit und Schwerbefragbarkeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen ist ausgehend von dem aktuellen Forschungs- und Diskursstand zu konstatierten, dass zur Erreichung und Befragung der betroffenen Communities der kritische Blick vielmehr auf die bestehenden unzugänglichen Strukturen der Forschungsteilhabe sowie auf die eigenen Verstrickungen der Forschenden in Machtverhältnisse im Sinne von Cultural Humility zu richten ist (u.a.: Afeworki Abay & von Unger, 2023). Dies impliziert, dass die gegenwärtige partizipative Forschungspraxis an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht einiger Weiterentwicklungen bedarf, um das Fortbestehen der theoretischen und methodischen Annahme der 'Hard-to-Reach' Gruppe zu überwinden und Möglichkeiten einer aktiven Partizipation von BIPoC mit Behinderungserfahrungen stärker zu fördern. In diesem Abschnitt soll daher auf einige konkrete methodologische und forschungspraktische Überlegungen zur Entwicklung eines entsprechenden Feldzugangs von BIPoC mit Behinderungserfahrungen als ein zentraler Aspekt der anzustrebenden Dekolonialisierungsprozesse eurozentristischer Wissensordnungen eingegangen werden. Darüber hinaus werden forschungsethische und methodologische Herausforderungen des komplexen partizipativen Forschungsprozesses mitsamt den darin eingebetteten Hierarchie- und Machtverhältnissen im Sinne einer kritischen Selbstreflexion der eigenen Positionalität analysiert.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Wenngleich das Feld der Teilhabeforschung im Kontext der Erwerbsarbeit an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht empirisch nahezu unerforscht ist, insbesondere aus einer intersektionalen Perspektive, lässt sich ausgehend von den zentralen Erkenntnissen des vorliegenden Forschungs- und Diskursstands ein grundlegendes Spannungsfeld zwischen ökonomischer Existenzsicherung und umkämpfter Teilhabe konstatieren. Beiden Personengruppen sind die multiplen Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung gemein, die sie an einer gleichberechtigten Teilhabe nicht nur an Erwerbsarbeit, sondern auch an weiteren Lebensbereichen der Gesellschaft unmittelbar be-hindern. In diesem Abschnitt sollen die zentralen Erkenntnisse des aktuellen Forschungs-und Diskursstands an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht zusammenfassend diskutiert werden.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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In diesem Abschnitt der vorliegenden Arbeit werden die methodischen und methodologischen Grenzen der Operationalisierung empirischer Intersektionalitätsforschung im deutschsprachigen Raum in ihren machttheoretischen Verwicklungen kritisch beleuchtet. Dabei werden die komplexitätsreduzierende Zuschreibungspraxis der intersektionalen Lebensrealitäten der Betroffenen aus postkolonialer Perspektive reflektiert, um die sich daraus ergebenden Implikationen herauszuarbeiten. Die zusammenführende Analyse der theoretischen und empirischen Erkenntnisse bildet die zentrale Grundlage für eine umfassendere und resümierende Diskussion über die Komplexität intersektionaler und partizipativer Teilhabeforschung sowie deren Bedeutung für die weitere Schärfung des Teilhabediskurses an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht. Darüber hinaus wird eine kritische Reflexion über die Limitationen der eigenen empirischen Forschungspraxis vorgenommen.In diesem Abschnitt der vorliegenden Arbeit werden die methodischen und methodologischen Grenzen der Operationalisierung empirischer Intersektionalitätsforschung im deutschsprachigen Raum in ihren machttheoretischen Verwicklungen kritisch beleuchtet. Dabei werden die komplexitätsreduzierende Zuschreibungspraxis der intersektionalen Lebensrealitäten der Betroffenen aus postkolonialer Perspektive reflektiert, um die sich daraus ergebenden Implikationen herauszuarbeiten. Die zusammenführende Analyse der theoretischen und empirischen Erkenntnisse bildet die zentrale Grundlage für eine umfassendere und resümierende Diskussion über die Komplexität intersektionaler und partizipativer Teilhabeforschung sowie deren Bedeutung für die weitere Schärfung des Teilhabediskurses an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht. Darüber hinaus wird eine kritische Reflexion über die Limitationen der eigenen empirischen Forschungspraxis vorgenommen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Vor dem Hintergrund der 2009 in Deutschland ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) rückt die Frage nach gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten und Diskriminierungsrisiken von Menschen mit Behinderungserfahrungen in den vergangenen Jahren in besonderer Weise in den Fokus politisch-aktivistischer, pädagogischer und wissenschaftlicher Diskurse (mehr dazu siehe u.a.: Degener, 2015; Hirschberg, 2010, S. 2; Rudolf, 2017, S. 15; Wansing et al., 2022; Wansing et al., 2018). Als gemeinsamer Kernbegriff der verschiedenen Diskurse über die Lebenslagen von Menschen mit Behinderungserfahrungen erfreut sich dabei von 'Inklusion' zunehmender Popularität. Hier stellen sich allerdings insbesondere die folgenden Fragen: Was ist eigentlich unter 'Inklusion' zu verstehen und in welchen spezifischen Punkten unterscheidet sie sich von den anderen theoretischen Konzepten wie 'Partizipation' und 'Teilhabe'? Diese zentrale Frage der deutschsprachigen Inklusions- und Teilhabeforschung lässt sich zunächst nicht ohne Weiteres beantworten, da in den meisten theoretischen Diskussionen Relationen zwischen 'Teilhabe', 'Partizipation' und 'Inklusion' nicht systematisiert werden. Vielmehr werden diese Begriffe häufig ohne trennscharfe Abgrenzung synonym verwendet (Bartelheimer et al., 2020). In diesem Abschnitt wird daher die aktuellen Bestrebungen nach einer theoretischen sowie analytischen Präzisierung des diffusen Inklusionsbegriffes im deutschsprachigen theoretischen und methodologischen Diskurs über 'Inklusion' und 'Exklusion' zusammenfassend diskutiert, mit dem Ziel, zu einer kritischen Auseinandersetzung und begrifflichen Präzisierung beizutragen. In Anlehnung an Mai-Anh Boger (2019d) werden zunächst die einzelnen Konzepte 'Teilhabe', 'Partizipation' und 'Inklusion' in einem kartographischen Arbeitsschritt nebeneinander gelegt ohne zu bewerten, um daran anschließend zu überlegen, inwieweit die drei Konzepte voneinander abzugrenzen sind, wo sie sich überschneiden und welches Spezifikum jedes einzelne Konzept für sich beanspruchen kann. Dabei werden die theoretischen, konzeptionellen und methodologischen Implikationen der bestehenden Verständnisvielfalt des Inklusionsbegriffs kritisch beleuchtet und ihr Verhältnis zu den weiteren zentralen Konzepten der Teilhabeforschung wie 'Partizipation' und 'Teilhabe' herausgearbeitet. Darauf aufbauend wird der aktuelle Diskurs zu Intersektionalität an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht in der deutschsprachigen Inklusions- und Teilhabeforschung kritisch beleuchtet, um damit zu einer Reflexion des weiterhin wirksamen 'engen' Inklusionsverständnisses (u.a.: Budde et al., 2020; Werning, 2014) beizutragen. Resümierend sollen Schlussfolgerungen aus den theoretischen und empirischen Erkenntnissen der deutschsprachigen Teilhabeforschung an der Schnittstelle Behinderung und Migration/Flucht gezogen werden, um somit zu einer kritisch-reflexiven Thematisierung der begrifflichen, theoretischen und analytischen Auseinandersetzung mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten von 'Inklusion', 'Partizipation' und 'Teilhabe' beizutragen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarktbezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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In diesem Unterkapitel wird das Konzept der Intersektionalität als Work-in-Progress diskutiert, um die Unvollständigkeit und Grenzen der hegemonialen Intersektionalitätsforschung zur Analyse der komplexen postkolonialen Zusammenhänge differenziert zu beleuchten und die Prozesshaftigkeit und Notwendigkeit weiterer empirischer Exploration intersektionaler Analyse zu betonen. In diesem Zusammenhang wird in diesem Abschnitt auf die vielfältigen Kritikpunkte am Konzept der Intersektionalität mit besonderem Fokus auf die deutschsprachige Intersektionalitätsforschung detaillierter eingegangen, um die gegenwärtigen theoretischen und empirischen Erkenntnisse der Intersektionalitätsforschung als work-in-progress zu begreifen.
... • The Coloniality of Power and Knowledge (Mbembe, 2019;Mignolo, 2007b;Quijano, 2000;Segato, 2022) • The Coloniality of Migration (Achiume, 2019;Afeworki Abay & Wechuli, 2022;Andrews, 2021;Gutiérrez Rodríguez, 2018b;Mbembe, 2019;Picozza, 2021) 42 Unter dem Begriff des rassifizierten Kapitalismus (Racialized Capitalism) werden die zunehmenden rassifizierten Diskriminierungs-und Ausschlussmechanismen der Teilhabe an Erwerbsarbeit auf allgemeinen Arbeitsmarkt bezeichnet (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Tsing, 2015;Virdee, 2019 & Soldatic, 2023a;Chataika & Goodley, 2023;Ineese-Nash, 2020;Meekosha, 2011;Pickens, 2019;Puar, 2017;Schalk, 2022) All diesen Arbeiten liegt die Annahme zugrunde, dass die Kontinuität und Wirkmächtigkeit post-und neokolonialer Verhältnisse sich mit einer herrschaftskritischen und intersektionalen Analyse hegemonialer Wissensproduktion erschließen und analysieren lassen, wie Grada Kilomba (2012) deutlich macht: ...
... Im Hinblick auf die Differenzkategorie ›Klasse‹ 8 lässt sich ebenfalls in den letzten Jahren beobachten, dass einige internationale Wissenschaftler*innen mit Bezug auf dem Konzept des rassifizierten Kapitalismus (siehe dazu insbesondere: Andrews, 2021;Edwards, 2021;El-Tayeb, 2016;Fraser, 2016;Melamed, 2011Melamed, , 2015Robinson, 1983;Virdee, 2019) die Notwendigkeit betonen, Klasse als einen gemeinsamen Nenner der verschiedenen Diskriminierungsformen im neoliberalen, rassifizierten und vergeschlechtlichten Kapitalismus herauszuarbeiten 9 . Entsprechend bleibt hier auf den 7 ...
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Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert.
... Jones argued that one could not understand the oppression of black women without considering their unique status as a worker, as a woman, and as a person of color. Each of these statuses alone could be leveraged to create social division for capital exploitation (Melamed, 2011); all three layer upon black women the unique condition of superexploitation. ...
... Urban microclimate patterns are correlated with redlining maps that served as cartographic guides for racial segregation and disinvestment in non-white communities during the U.S.'s New Deal Era of the last century (Hoffman et al., 2020;Wilson, 2020). Heat in the built environment is one spatial manifestation of the hierarchy fundamental to racial capitalism (Melamed, 2011) and urban political economy. ...
... We discuss how educators substitute representation for Criticality as a way to get to know the "other" as a type of cultural property, blurring the political goals of the authors (Melamed, 2011). Our goal is to gently question the purpose and effect of literature that is used (regardless of author intent) to invite surface-level discourse on diversity, inclusion, and recognition, but diffuse discussions of the material politics of redress, redistribution, and transformation. ...
... It can expose the colonial, racial logic that has underscored and sustained knowledge about the past and its use within modernity's hegemonic structures. The global Middle Ages could be a Eurocentric gaze on the world that reformulates itself within the language and apparatus of the modern liberal university (Melamed 2011, Ferguson 2012, or it could be an entry into that gaze to destroy it from the inside out, an option that yet hovers with Audre Lorde's prudent warnings about the "master's tools." ...
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This essay outlines the current challenges facing medieval studies by focusing on the deployment of “medieval” as a category for knowledge production. It argues that as the field confronts white supremacist medievalism and pushes for a global turn, it exposes the unsustainability of the epistemologies, methodologies, and discourses that have buttressed the formation of the “medieval.” Through an analysis of the “global medieval” archive that Belle da Costa Greene curated at the Morgan Library, this essay also demonstrates how Orientalism still lurks within the global Middle Ages. The essay concludes with an introduction of the ten essays included in this special journal issue, all of which show the ways our push for epistemological progress ultimately undoes medieval studies and other disciplinary formations that have held—or been held by—it.
... Most relevant are theorizations of the post-1945 shift in (global) liberal order from open white supremacy and naked imperial power towards 'sophisticated, flexible, "diverse" (or neoliberal) white supremacy' (Rodríguez, 2008) under US hegemony. In response to surging anti-colonial movements and Soviet indictments of Nazism and Jim Crow, the white global order recast the incorporation of racially oppressed populations into the expanding capitalist system as the path to global liberation (Melamed, 2011). Rodríguez's (2020) concept of 'white reconstruction' captures the 'dreadful genius' (Rodríguez, 2008) of valorizing certain forms of gendered, sexualized and racialized difference without ending the global colour line and racial capitalism. ...
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This article examines the #SdScandal: the backroom and public fracas surrounding an article on epistemic racism in classic securitization theory that we authored. It argues that what the #SdScandal illustrates is that disciplinary whiteness in international relations has been upheld not despite, but in part through, the 'critical turn'. Using textual analysis as well as cyber-ethnographic and auto-ethnographic methods, it details how post-positivist knowledge-frames sometimes become vehicles for the rehabilitation of racial-colonial concepts, and how white femininities and novel tender masculinities can be evoked in the defence of institutional hierarchies. That such gendered shifts in disciplinary whiteness (seem to) depart from old-guard 'white man's IR' (per Lake, 2016) only increases their efficacy in securing the status quo. The article further contextualizes this argument about international relations within the broad backlash against resurgent claims for racial justice both inside and outside the academy. It identifies political-intellectual convergences, not only between orthodox and some critical thought, but between right-wing and some self-identified liberal, leftist and/or feminist scholars, especially around the supposed threat of 'cancellation' of scholars and scholarship. Examining what critics of the #SdScandal called threats of retribution against this journal, it argues that at stake are issues of editorial independence and academic freedom, and, more broadly, contending visions of how to pursue anti-racism.
... The posthuman means the subversion of human and nature as they have been characterized by capitalist modernity in its search to achieve a final domain of man's world, in its human and nonhuman aspects (Echeverría, 2016, p. 9). The posthuman is a critique of the domination forms generated with the closure of bodies, and their posterior inscription as sexual, racial, stigmatized or classified subjects, denying any possible dignity as a consequence of such closure (Melamed, 2011). In a certain way, the latter means breaking away from the conceptual jail of the subject (Adorno, 2005) in its most common conceptions such as man, woman, indigenous, black, etcetera. ...
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Techno-anthropology derives from transformative, functional, socio-cultural thought. Its practitioners advocate for understanding and creation of an inclusive techno-cultural society. The field’s humanistic perspectives and approaches resonate in spaces dedicated to creativity and innovation — laboratories, universities, consultancies, etc. — spaces where new technologies and their challenges; the needs of digital society, and techno-culture with its corresponding requirements and values of a society of knowledge come together. Techno-anthropology emerged at the beginning of the 1990’s, and approaches the study of technology as its own cultural system. It draws on analyses of social contexts and cultural knowledge, through which technology is developed and new feedback cycles of social adaptation and innovative frameworks of knowledge emerge. Techno-anthropology finds its roots in the encounter between anthropology, the ethos of open innovation, and user-focused design; it draws on both research methods and human experience to develop new technologies and analyze their impact on contemporary and future societies. This volume continues the analyses presented in Case Studies: Technoanthropology (2015); its essays invite the reader to reflect on the world, the nature of this emerging field, and its focus, development, and evolution from diverse disciplinary perspectives and fields of action.
... Yet, empirical research has demonstrated that Faculty of Color, who literally embody the diversity that the university claims to esteem, routinely report being devalued in the professoriate (Settles et al., 2020;Turner et al., 2008). Thus, diversity initiatives in faculty hiring ironically allow HWIs to reap the social benefits of being perceived as progressive, diverse organizations, while simultaneously functioning to maintain the status quo (Ahmed, 2006;Melamed, 2011). Leong (2012) captured this irony by stating, "the result of our dedication to the concept of diversity is that what was once a means to an end has become an end in itself " (p. ...
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Faculty hiring is an important dimension of diversity efforts across many postsecondary institutions. Many U.S. colleges and universities have released faculty job announcements establishing a demonstrated commitment to diversity, equity, and inclusion as a necessary criterion for applicants. This move is significant because it entrenches diversity as a commodity—an exchangeable good that universities value and are willing to pay for. This conceptual paper explores how underlying racialized cultures in academia incentivize People of Color to commodify their racial identity when participating in the faculty job market. By interrogating the racial character of capitalist exploitation, we expose how diversity imperatives shape the faculty hiring process at historically white institutions in ways that commodify, exploit, and devalue People of Color.
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This article maps how inclusive discourses aimed at addressing systemic racism and anti-Black racism circulate and operate within youth social policy in Ontario, Canada. Numerous reports and programmes attempt to understand systemic racism and propose new approaches to youth work in addressing youth violence, underemployment, underachievement, etc. This article demonstrates how efforts to counter state violence and systemic racism are pulled into the economic and political framework of racial neoliberal and colonial standards. Employing a Foucauldian genealogy of policy discourses (1992-2019) and semi-structured interviews with youth sector members, it traces how anti-racism discourses are altered by a colonial aphasia (Stoler, 2016) that in turn supports circuits of Whiteness, which continue to target, measure, train, and surveil racialised youth, limiting alternative ways of being.
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This research examines a shift in international development discourse away from more overtly colonial and abject depictions of people from the Global South toward foregrounding positive portrayals of people from the Global South who are self-reliant and empowered through entrepreneurship and market labor. Through interviews, observations, and content analysis of university-based development programs and development organizations, we examine the racial meaning and consequences of this shift. We argue that this discourse reformulates colonial racial hierarchies in development by suturing racial value to adherence to free market ideals, such as freedom and fulfillment through markets, while legitimizing these changes through affirmations of multiculturalism. This shift in development aligns with a broader context of neoliberal multiculturalism, which has reconfigured racial hierarchies based on adherence to multicultural global citizenship and free market principles. This research illustrates the changing intersections of race, colonialism, neoliberalism, and development and speaks to the importance of universities and development organizations in shaping racial meaning and inequalities in a global context.
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This article interrogates feminist frameworks for understanding the racial and sexual politics of United States secularism. It theorizes the history of religious freedom law as a history of racial performance. Reading the aesthetic practices surrounding the Burwell v. Hobby Lobby case and the subsequent consumer culture flurry around Justice Ruth Bader Ginsburg, and building on accounts of religious freedom law as a vehicle for launching competing rights-based claims, the author shows the processes through which Hobby Lobby’s Christian family secured its religious exemption by conjuring ghosts of settler dispossession of indigenous people, even as an elderly Jewish justice was made to refuse submissive white femininity in the likeness of rapper Biggie Smalls. Circulated as competing minstrel brands, both performances consolidate the anti-Black and settler colonial grounds on which religious freedom laws—as well as some forms of mainstream protest against them—have flourished under neoliberal capitalism.
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Gelare Khoshgozaran, a Los Angeles–based multidisciplinary artist, gave her initial performance of “UNdocumentary” as part of the welcome to what we took from is the state exhibition at Queens Museum in New York City. This performance entailed a reading, by the artist and audience members, of Khoshgozaran's original declaration of asylum to the US government. When this produced empathetic and, in Khoshgozaran's words, “depressed” reactions from the audience, Khoshgozaran altered the performance, rewriting the document to reflect how she understands her life trajectory, as opposed to what queer asylum seekers are expected to produce to become subjects of and legible to empire. The next iteration of the performance is a refusal of legibility and empathy for a life narrative she, in some ways, lived, but simultaneously did not identify with. This article argues that the revised performance of “UNdocumentary” interrupts heteronormative space and time, crafting a queer otherwise world where relationality is pushed out of the realm of identification, inviting a bond forged through opacity rather than the violence of transparency.
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Die voranschreitende Geopolitik geht mit komplexen Formen epistemischer Gewalt eurozentristischer Wissensordnungen einher. Diese zeigt sich auch in der Weitertradierung komplexitätsreduzierender Wissensproduktion sowohl über Behinderung als auch über Migration/Flucht: Es wird wiederholt über die Betroffenen, statt mit ihnen gesprochen. Robel Afeworki Abay widmet sich der Diskriminierung und Teilhabe an Erwerbsarbeit von BIPoC mit Behinderungserfahrungen und beleuchtet aus postkolonialen und intersektionalen Perspektiven die Zugangsbarrieren und Bewältigungsressourcen der Betroffenen. In seiner partizipativen Studie legt er dar, dass epistemische Gewalt hierbei als konstitutiver Bestandteil der Kolonialität des Wissens fungiert.
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This article, based on collaborative ethnography, describes five low income white mothers’ equity literacy practices as they advocated for their children's diverse “failing” school during a state takeover. Mothers used both hard and soft advocacy. They promoted equity by reinforcing positive aspects of the school community, and resisting and reframing negative stories perpetuated about the school based on stigma at the intersection of race, class, and standardized educational attainment. They shared the ideal of exposing their children to “real life” by staying loyal to their school. However, their advocacy can also be understood as subtly reifying whiteness. These mothers’ stories present possibilities, and challenges, for realizing interracial solidarity that fosters and sustains equitable schooling in the United States long term.
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This article explores the shifting perceptual scales of racial epistemology and anti-blackness in predictive policing technology. Following Paul Gilroy, I argue that the historical production of racism and anti-blackness has always been deeply entwined with questions of scale and perception. Where racialisation was once bound to the anatomical scale of the body, Thao Than and Scott Wark’s conceptualisation of “racial formations as data formations” inform insights into the ways in which “race”, or its 21st century successor, is increasingly being produced as a cultivation of post-visual, data-driven abstractions. I build upon analysis of this phenomena in the context of predictive policing, where analytically derived “patrol zones” produce virtual barriers that divide civilian from suspect. Beyond a “garbage in, garbage out” critique, I explore the ways in which predictive policing instils racialisation as an epiphenomenon of data-generated proxies. By way of conclusion, I analyse American Artist’s 21-minute video installation 2015 (2019), which depicts the point of view of a police patrol car equipped with a predictive policing device, to parse the scales upon which algorithmic regimes of racial domination are produced and resisted.
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This entry provides an overview of the wide‐ranging work deriving from ethnic studies in the heterogeneous discipline of communications. Following a brief definition of ethnic studies, the entry details its presence in all areas of the field—from interpersonal and organizational communications to media studies and its four components: production, content, audiences, and effects. The entry ends with the contemporary turn to hybrid and interracial identities as well as the transnational flow of ethnic populations and—therefore—ethnic studies in communication.
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From data gathered during 18 months of ethnographic fieldwork, this paper unpacks the implications of five ethnographic examples describing interactions between educators and students at New Horizons, a majority Latinx middle school, to demonstrate that the circulation of racialized “good Latinx” narratives legitimates differential allocation of limited school resources between those imagined as falling into the good Latinx category and those that do not because they are ascribed Blackness (i.e., African American and Afro‐Latinx youth). That is, the discursive construction of Latinidad as well‐behaved, hard‐working, and specifically non‐Black positioned it as a racialized yet privileged credential at school. In these circumstances, Latinidad may at best be considered a constrained credential.
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This chapter reflects on the evolution of an analysis and practice of science education that makes the relational and material relations between the scientist and their object the heart of science education. The paper develops a framework for a science education grounded in resistance to the social relations of neoliberalism. The paper first explores my evolving thinking on guinea pig pedagogy, i.e., pedagogies that construes the object of science as agential, historical, and political. It expands upon this by considering the nature of clinical labor (e.g., plasma donation) in the lives of my students and the way that such labor provides insight the nature of contemporary science. I then examine how the politics of radicalized medics reveals dichotomized geographies of precarity within neoliberal governance and also the importance of heteroglossic/culturally entangled sciences to survival of the vulnerable. Finally, I examine STEM/science education policy and how it is disconnected from the lives of students. In its place I imagine a pedagogy that emphasizes skills for those living in precarity, focuses on the hegemonic and destructive nature of STEM/science discourses and practices, and finally reimagines science as contested, global, complex, and multicultural.
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Multiculturalism, as an ideological and institutional phenomenon, emerged in the late twentieth century in response to local and national dissatisfaction with historical systems of human exclusion. Though originally conceived as harbinger of multiple races and cultures, the term has had lasting consequences for the ways the state and, increasingly so, corporations negotiate difference based along color lines. Despite having strong US‐based origins, particularly in education curriculum reform movements, multiculturalism continues to permeate multiple Western liberal democracies on account of shifts in human migration and political economy. This entry provides an overview into the origins, development, and lasting implications of multiculturalism as social theory, political philosophy, and state policy as understood by political theorists, race and ethnicity scholars, historians, and sociologists. It concludes with an overview into the growing global implications of multiculturalism into the twenty‐first century, marked by heightened national security and global neoliberalism.
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This essay examines the work of detail in contemporary Asian American metafiction by reconsidering Georg Lukács’s understanding of description as a mode of fiction that transforms humans into observers and objects via an excess of detail. Lukács’s work has informed views of how “exotic” details in Asian American fiction turn Asian American characters and people into objects of entertainment and edification for predominantly white readerships. Yet works of Asian American metafiction such as Maxine Hong Kingston’s Woman Warrior, Ruth Ozeki’s My Year of Meats, and Nam Le’s “Love and Honor and Pity and Pride and Compassion and Sacrifice” deploy description to unsettle detail’s objectifying effects. Their authors invent techniques of deploying racist and exotic details to reveal how the logic of liberal multiculturalism and diversity rather than the aesthetics of description transforms Asian American persons into things.
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In this article, we explore critical university studies (CUS), an interdisciplinary body of scholarship that interrogates structures of higher education and their entanglements with national and global institutions and political movements. Favoring an expansive definition of CUS, we draw from scholars who trace the origins of the American university to the slave trade, racial science, and Native American ethnic cleansing projects, as well as scholars who bring abolitionist and decolonial stances to highlight how the university continues to perpetuate state interests, carceral and settler logics, empire, and antiblackness. We then bring the lens of CUS to bear on critical work by anthropologists on higher education and on the discipline more broadly. We explore the challenges of advocating for antiracist and anti-imperial anthropology without attending to the structures of Western/white superiority that have enabled its institutionalization. We conclude by considering interventions by the emerging field of abolitionist anthropology. Expected final online publication date for the Annual Review of Anthropology, Volume 52 is October 2023. Please see http://www.annualreviews.org/page/journal/pubdates for revised estimates.
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[Trust Exercise] reminds us that visibility and recognition, for racialized groups who desire the psychic satisfaction of being and feeling seen, are also fraught and contingent on those doing the viewing.
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This Companion offers students and scholars a comprehensive introduction to the development and the diversity of the American short story as a literary form from its origins in the eighteenth century to the present day. Rather than define what the short story is as a genre, or defend its importance in comparison with the novel, this Companion seeks to understand what the short story does – how it moves through national space, how it is always related to other genres and media, and how its inherent mobility responds to the literary marketplace and resonates with key critical themes in contemporary literary studies. The chapters offer authoritative introductions and reinterpretations of a literary form that has re-emerged as a major force in the twenty-first-century public sphere dominated by the Internet.
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