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Einleitung: Wirksame Jugendhilfe als teilhabeorientierter Motor des Welfare Service State?

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Die Beschäftigung mit dem Staat und staatlicher Politik ist in den liberalen Sozialwissenschaften von formalen Begriffsbildungen geleitet. Wo wir Definitionen dessen, was der parlamentarisch-demokratische Rechtsstaat soziologisch ist, überhaupt antreffen, da beziehen sich diese auf Formen und Prozeduren, auf die Regeln und Instrumente der Staatstätigkeit, nicht auf deren Funktionen, Interessenbezüge und Ergebnisse. Die Webersche Definition des Staates als des „Monopols physischer Gewaltsamkeit“ verweist auf die formale „Letztinstanzlichkeit“ von Hoheitsakten, verrät aber nichts über die Gerichtetheit der Gewaltbeziehung: von wem wird sie ausgeübt, gegen wen ist sie gerichtet?
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Die frühkindliche Bildungsforschung ist in der Ökonomie erst in jüngster Vergangenheit zu einem bedeutenderen Forschungsthema geworden, nachdem sich die klassische Bildungsökonomie viele Jahre ausschließlich auf den Schulbereich, das Erwachsenenalter oder Bildungsprozesse im Allgemeinen konzentriert hat. Insgesamt bietet die Bildungsökonomie unterschiedliche Perspektiven auf die frühkindliche Bildung, die in diesem Beitrag lediglich beispielhaft und keinesfalls mit dem Anspruch auf Vollständigkeit skizziert werden können. Dabei erfolgt eine Schwerpunktsetzung auf den Bereich der frühkindlichen Bildung, der außerhalb der Familie in institutionellen Settings, wie z.B. Kindertageseinrichtungen stattfindet. Dies bedeutet aber nicht, dass die Bildungsökonomie den hohen Stellenwert anderer Bildungsorte in der frühen Kindheit verkennt. Insbesondere die Familie hat für die frühkindliche Bildung eine zentrale Bedeutung.
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Als Hilfen zur Erziehung werden sozialpädagogische Angebote bezeichnet, die für Kinder, Jugendliche und ihre Familien im Rahmen von Jugendhilfeleistungen erbracht werden. als Jugendhilfeleistungen sind diese Hilfen sehr stark verrechtlicht (SGB VIII). Der Zugang erfolgt in der Regel durch Antragstellung an den öffentlichen Jugendhilfeträger (Jugendamt), der prüft, ob im Antragsfall die Gewährungsvoraussetzungen gegeben sind. Die Hilfen werden als pädagogische Sozialleistungen erbracht und sind für die Eltern—von der Einforderung der „Haushaltsersparnis“ im Falle einer Unterbringung des Kindes außerhalb des Elternhauses abgeschen (§§ 91, 93 SGB VIII) — kostenfrei.
Book
Die Familie in Westeuropa ist historisch in der Beziehung des Paares begründet, die als gleich berechtigte Erwachsene Fürsorge für schwächere Dritte leisten, die Kinder in das System einbeziehen und in diesem privaten Kontext den Oikos von Liebe, Leidenschaft und Haushalt leben. Durch die demografischen und ökonomischen Veränderungen in der Gesellschaft zusammen mit der Verlängerung der Lebenszeit haben sich entscheidende Modernisierungen der Rollen von Vätern, Müttern und Kindern ergeben, die in ihren Konsequenzen für die Sozialisation der Kinder im Buch reflektiert werden. Das ganze Beziehungsgefüge von Familien und Verwandtschaft wird dadurch in einen dynamischen lebenslangen Bedeutungszusammenhang gestellt, der subjektiv und objektiv wirksam ist. Vor diesem Hintergrund bildet das sozial-ökologische Modell für die kindliche Entwicklung die theoretisch und empirisch gesättigte Folie, um das Kind als gestaltenden Entdecker seiner Welt zu begreifen und seine Weltaneignung in sozialer, kognitiver und emotionaler Weise zu verstehen und die dynamischen Verknüpfungen der verschiedenen Kontexte, in denen sich Eltern und Kinder bewegen, nachzuzeichnen. Dazu wird Familie in ihren Ressourcen betrachtet und über den ganzen Lebensverlauf über Zeitoptionen, ökonomische Absicherung und kindliches Wohlbefinden, sowie Beziehungsmuster in unterschiedlichen Familienformen und Kontexten als verlässlichen Umwelten begleitet. Als Konsequenz dieser Entwicklungslinien stehen am Ende Optionen für eine nachhaltige Familienpolitik, um die Frage von Care in der modernen Gesellschaft in ihren Auswirkungen für die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Fürsorge für Kinder und ältere Menschen und das Wohlbefinden der Eltern und Kinder zu bestimmen. Ein Buch für alle Studierenden, Lehrenden und Interessierten aus den Bereichen aller Sozialwissenschaften: Soziologie, Psychologie, Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit, Heilpädagogik. Aus dem Inhalt: • Das Paar, die Liebe und der Lebenslauf • Ökonomie und Familie • Die demografische Revolution und ihre Folgen • Der Aufstieg der Dienstleistungsgesellschaft und die Erosion der Familie der Industriegesellschaft • Die innere Dynamik der Familie • Kindliche Entwicklung in sozial-ökologischer Perspektive • Familie und ihre Ressourcen • Familienpolitik: Zukunft von Kindern und Zukunft von Eltern
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Für viele überraschend wechselte die deutsche Familienpolitik: in den letzten Jahren ihre Ziele, schuf neue Instrumente und verwarf alte. Man kann durchaus von einem familienpolitischen Paradigmenwechsel sprechen und diesen annäherungsweise als „Ökonomisierung der Lebenswelt“ bezeichnen. Der Wechsel stand und steht bis heute im Zusammenhang mit einer grundsätzlicheren Neuprogrammierung der deutschen Sozialpolitik, wie sie von der Regierung Schröder mit der an OECD-Vorschläge und EU-Vorgaben angelehnten Agenda 2010 auf den Weg gebracht werden sollte. Die OECD hatte ihr auf die Familie gerichtetes Aktivierungsparadigma wie folgt beschrieben: „The new social policy agenda is how to achieve social solidarity through enabling individuals and families to support themselves ...“ (OECD 1999: 4). Der OECD Employment Outlook 2001 begründete dieses Paradigma ausführlicher. So heißt es dort in der Einleitung zum Kapitel, das Maßnahmen der Work-Life-Balance in den OECD-Ländern vergleicht: „The main policy concern addressed is that of encouraging a higher participation by mothers in paid employment. This is important to maintain their labour market skills, to ensure adequate resources for families and women living by themselves, and to make further progress towards gender equity. In addition, the skills of mothers will be increasingly needed in the labour market as the population of working age in most OECD countries begins to shrink. The chapter notes the probable relevance of the work/family relationship to fertility — the low fertility rates seen in most OECD countries will exacerbate shortfalls in labour supply if they continue“(OECD 2001: 29).
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Die sozialstrukturelle Entwicklung in Deutschland wird gegenwärtig durch Polarisierungen bestimmt, die sich im Zusammenhang eines tiefgreifenden Strukturwandels von Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt haben. Die sozialen Folgen dieses Strukturwandels laufen den historisch in der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders entstandenen und eng an die Erwerbsarbeit geknüpften Inklusionserwartungen der Bevölkerung zuwider. Dabei nimmt die Sozialstruktur der bundesrepublikanischen Gesellschaft eine zunehmend von Gegensätzen geprägte Form an, in der geringer Qualifizierte und teilweise auch der Kern der industriellen Arbeitsgesellschaft durch Erwerbslosigkeit und die Entwertung industriegesellschaftlicher Arbeit (und Qualifikationen) deprivilegiert und deklassiert werden. Seit den 1990er Jahren hat die einschlägige Forschung auf die kumulativen Effekte sozialer Ausgrenzung aufmerksam gemacht, die meist mit dem Ausschluss vom Arbeitsmarkt beginnen und neben dieser ökonomischen auch die soziale und kulturelle Marginalisierung bedeuten (vgl. Kronauer 1997: 36ff.).
Introduction. Ambivalences of the Rising Welfare Service State - Hopes and Hazard of Modern Welfare Architectures
  • J.-M Bonvin
  • H.-U Otto
  • A Wohlfarth
  • H Ziegler
Professionalisierung und Geschlecht im Berufsfeld Soziale Arbeit
  • M Brückner
Kinderarmut als Kindeswohlgefährdung?
  • K A Chassé
  • KA Chassé
Monitor Hilfen zur Erziehung. Eigenverlag Forschungsverbund DJI/TU Dortmund an der Fakultät 12 der Technischen Universität Dortmund
  • S Fendrich
  • J Pothmann
  • A Tabel
Familie im Fokus Sozialer Arbeit - Theoretische Perspektiven und sozialpolitische Adressierungen
  • K.-P Sabla
Theoretische Grundelemente Sozialer Arbeit als Dienstleistung Perspektiven eines sozialpädagogischen Handlungsmodus
  • A Schaarschuch
Bedarfe und Herausforderungen in Familien mit psychisch erkranktem Elternteil - „Health Literacy“ als Rahmenkonzept? Forum Gemeindepsychologie
  • P Wahl
  • C Otto
  • A Lenz
Der Gebrauch der eigenen Kräfte
  • F Kessl
Kompetenzen als Humankapital. Über die Wahlverwandtschaft zweier Leitkonzepte zeitgenössischer Bildungsreform
  • J Nicht
  • T Müller
Social investment and its critics
  • A Hemerijk
Sozialpolitische Perspektiven. Eine Einführung in Grundlagen und Probleme sozialer Dienstleistungen
  • B Badura
  • P Gross