Hintergrund: Die vorliegende retrospektive Studie untersuchte den prädiktiven Wert der 18-F-Fluorodeoxyglucose-Positronenemissionstomographie (18-F-FDG-PET) beim Staging, Zwischenstaging und Restaging von Non-Hodgkin-Lymphomen. Ziel ist es, möglichst viele Patienten mit möglichst geringer Therapie zu heilen. Um diesem Ziel näher zu kommen, kann die 18-F-FDG-PET zwischen Narbe und Residuum im
... [Show full abstract] Zwischen- und Restaging unterscheiden. Methodik: Die Patienten wurden retrospektiv aus den Datenbanken der Nuklearmedizin mit der Diagnose eines Non-Hodgkin-Lymphoms ausgewählt. Alle 18-F-FDG-PETs zwischen 1994 und 2002 wurden berücksichtigt. Daraufhin wurden Daten aus der Inneren Medizin gesucht und verwertet, um den Verlauf der Patienten zu erfassen. Dadurch ließen sich für das Staging 40 Patienten identifizieren, für das Zwischenstaging 28 und für das Restaging 81 Patienten. In der Abteilung Nuklearmedizin der Universität Ulm stehen zwei Positronenemissionstomographen (Siemens ECAT EXACT und Siemens ECAT EXACT HR+) zur Verfügung. Alle 18-F-FDG-PET-Befunde wurden qualitativ durch Fachärzte für Nuklearmedizin befundet. Jede Lokalisation, die fokal vermehrt 18-F-FDG in Bezug auf den Hintergrund speicherte, wurde als lymphomverdächtig und damit positiv definiert. In Organen mit physiologisch vermehrter 18-F-FDG-Aufnahme, wie zum Beispiel Herz oder Darm, wurde eine fokal oder inhomogen vermehrte 18-F-FDG-Aufnahme als lymphomverdächtig definiert. Negative 18-F-FDG-PET-Befunde hatten in keiner Lokalisation eine pathologische 18-F-FDG-Aufnahme, auch nicht in den zuvor befallenen Lokalisationen. Die Organgrößen wurden nicht als Krankheitskriterium benutzt. Ergebnisse: Die 18F-FDG-PET hat im Primärstaging bei 40 Patienten zuverlässig sowohl indolente als auch aggressive Non-Hodgkin-Lymphome erfasst. Im Zwischenstaging bei 28 Patienten konnte kein signifikanter Unterschied des progressionsfreien Überlebens zwischen positiven und negativen Befunden gezeigt werden. Es ergaben sich eine hohe Sensitivität und Spezifität sowie ein hoher positiver und negativer prädiktiver Wert (85 %, 87 %, 85 % und 87 %), das heißt, die 18-F-FDG-PET ist sehr gut geeignet zum Zwischenstaging von Non-Hodgkin-Lymphomen. Das progressionsfreie Überleben war bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen länger als bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen. Im Restaging ergaben sich auch eine hohe Sensitivität und Spezifität sowie ein hoher positiver und negativer prädiktiver Wert (85 %, 98 %, 97 % und 87 %). Es bestand im Hinblick auf den Median des progressionsfreien Überlebens ein signifikanter Unterschied zwischen Patienten mit negativem Restaging und Patienten mit positivem Restaging, das heißt, Patienten mit Residuum nach der Chemotherapie hatten öfter ein Rezidiv oder eine Progression und damit eine kürzere Überlebenszeit als Patienten mit kompletter Remission. Schlussfolgerung: Zusammenfassend sollte die 18-F-FDG-PET einen festen Platz in der diagnostischen Führung von Patienten mit malignen Lymphomen einnehmen.