Das Ausleben des natürlichen Bewegungs- und Entdeckungsdranges bildet ein elementares Grundbedürfnis von Kindern und eröffnet ihnen einen Zugang zu sich selbst, ihrer räumlichen und sozialen Umwelt. In diesem Entwicklungsprozess sind neben Familie und Schule auch räumliche Rahmenbedingungen der Lebenswelt bedeutsam, da sie die Möglichkeiten der Bewegungs- und Naturerfahrungen mitdefinieren. Wie dieser Übersichtsbeitrag verdeutlicht, hat sich der Forschungs- und Erkenntnisstand zur Bedeutung des Spielens und Bewegens im Freien sowie von regelmässigen Naturkontakten für eine ganzheitliche Entwicklungsförderung in den letzten Jahren immer mehr verdichtet. Zugleich zeigt sich in Bildungseinrichtungen ein wachsendes Interesse, dieses Potenzial des handlungsorientierten Lernens mit pädagogischen Konzeptionen wie der bewegten Schule oder des Draussen-Lernens noch besser in schulische Lernprozesse zu integrieren. Wie die Bestandsaufnahme diesbezüglicher Entwicklungen am Beispiel der Schweiz aufzeigt, werden bereits in vielen Kindergärten und Primarschulen bewegungsför-
dernde Massnahmen und Projekte umgesetzt, das fächerübergreifende Draussen-Unterrichten scheint hingegen noch wenig verankert zu sein. Um noch mehr Schulleitende und Lehrpersonen vom Mehrwert des Draussen-Lernens zu überzeugen, besteht nicht nur Handlungsbedarf in der Weiterbildung, sondern angehende Lehrpersonen müssen auch in ihrer Ausbildung relevante Methoden und Umsetzungshilfen kennenlernen. Eine weitere Voraussetzung um den Unterricht in Bildungsstätten regelmässig ins Freie zu verlagern, bildet ein bewegungsfreundlich und naturnah gestalteter Aussenraum.