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NEWS
Inhalt
• BerichtderFrühjahrstagung
• AktuelleForschungthemen
• Buchveröffentlichungen
EingeleitetwurdedieDiskussiondurchvier
spannendeKeynotes Vorträge gefolgt von
einer Postersession, Workshops und einer
abschließendenPodiumsdiskussion.
EswurdenvieleinteressanteAnwendungen
mitgroßem Potential vorgestellt.Esistalso
abzusehen,dass Werkzeuge,wiemodellba-
sierteAnsätzenodernumerischeSimultionen
zukünftig zunehmend durch KI-basierte
Ansätzeergänztwerden.
RolandLachmayer
EinenÜberblickzuunserenKI-Forschungs-
themenfindenSieunter:
https://wigep.de/veroeffentlichungen/
DasEuropäischeParlamentdefinierteine KI
als
„...dieFähigkeiteinerMaschine,mensch-
liche Fähigkeiten wie logisches Denken,
Lernen,PlanenundKreativitätzuimitieren.“
MicrosoftverstehteineKIals
„...Technolo-
gien,diemenschlicheFähigkeitenimSehen,
Hören,Analysieren,Entscheiden und Han-
delnergänzenundstärken.“
DiemeistenMeschennutzenbereitstäglich
schwacheKI.DasSmartphone,welchessich
merkt,wasihreLieblingsrestaurantssindund
Ihnenbei ihrenBesuchinderNachbarstadt
einähnlichesAmbientevorschlägt,istnurein
kleinerTeilvondem,was heutzutageschon
StandderTechnikist.
KIinderProduktentwicklung
Schwache KI in den Dimensionen von
Suchen,Planen, Optimieren,Schließenund
Approximierenunterstütztbereitsheuteauch
dieProduktentwicklungundistGegenstand
unsereraktuellenForschung.Gemeinsammit
führendenVertreternausderIndustiehaben
wiraufderFrühjahrstagunginGrazdieMög-
lichkeitgenutzt,umbestehendeKIAnsätze
undderenMöglichkeiteninderProduktent-
wicklungzudiskutieren.
KünstlicheIntelligenz
Sindesdieselbststeuerndenmenschenähn-
lichenRoboteraus den Filmen „I,Robot“,
„Matrix“,„Terminator“oderSchachroboter,
welcheselbstdenWeltmeisterbezwingen?
IstesderRoboterarm,welcherfeststellt,dass
erdieSchweißnahtnichtrichtigsetzenkann
undaufgrunddessenErroranzeigt.
•
„Computers make excellent and
efficientservants,butIhavenowishto
serveunderthem“
–MisterSpock
•
„Ichbefürchte, dass KIdie Menschen
insgesamtersetzenkönnte.WennMen-
schenComputerviren erschaffen, wird
auchjemandeineKIerschaffen,diesich
selbstrepliziert“
–StephenHawking
•
„Computerwerden einesTagesbesser
denken können als wir, aber solange
dieMenschenGefühlehaben,sind wir
besseralsComputer“
-ElvisPresley
MitderschwachenKIzumBeispielbasierend
auf neuronalen Netzen, Agentensysteme,
OntologienoderWahrscheinlichkeiten,sind
wiraktuellnochweitvonrealkreativenund
fühlendenMaschinenentfernt.
Leitthema künstliche Intelligenz
auf der WiGeP Frühjahrstagung in Graz
Ausgabe 1/2022
2
FürdieWiGeP
KevinHerrmann,M.Eng.
LukasHoppe,M.Sc.
InstitutfürProduktentwicklungund
Gerätebau
LeibnizUniversitätHannover
Alskrönender AbschlussdeszweitenTages
wurde zum Gala-Dinner ins Universalmu-
seum Joanneum geladen. Ein hervorra-
gendes Essen, interessante Reden und ein
regerAustauschzwischenderWissenschaft
und der Industrie bildeten einen rundum
gelungenenAbend.Hervorzuhebenseihier
dieanregendeRedevonProf.Helmut List,
VorsitzenderderGeschäftsführungundCEO
derAVLListGmbH.
Der letzte Tag der Tagung wurde dazu
genutztdie Impulse zur künstlichenIntelli-
genzinderProduktentwicklunggemeinsam
mit der AVL zu vertiefen. Dafür wurden
zuerstKeynoteszuaktuellenForschungsfel-
dernzurKI in der Produktentwicklungaus
denInstitutenderWiGePvorgetragen und
weitereArbeitendurcheinePoster-Begehung
aufgezeigt.InanschließendenWorkshopszu
denjeweiligenThemenderKeynotes,wurde
in kleineren Gruppen kontrovers diskutiert
und verschiedene Inhalte erarbeitet. Diese
konntenanschließendineiner Podiumsdis-
kussionvorgestelltunddurchdieExpertinnen
undExperteneingeordnetwerden.Durchein
abschließendes Abendessen im Restaurant
KunsthauscafékonntedieTagungimbesinn-
lichenBeisammenseinausklingen.
DerVorstandbedanktsichbeiallenTeilneh-
mernunddenVeranstalternfüreineinteres-
santeund gelungene Frühjahrstagung und
freutsichaufdieHerbsttagung2022inBay-
reuth.
UnsereFrühjahrstagungkonnteindiesem
Jahr etwas später als gewohnt, dafür
aberbei bestem Wetterim sonnigen Graz
stattfinden.DieEinladungerfolgtevon Pro-
fessorHickinKooperationmitderFirmaAVL
undstandunterdemThema„KIinderPro-
duktentwicklung“.
Der Start dieser dreitägigen Veranstaltung
erfolgte mit einem gemeinsamen Abend-
essen im schönen Hotel Weitzer in der
AltstadtvonGraz. Die EröffnungderFrüh-
jahrstagungerfolgtedurchdenVeranstalter
Professor Hick und durch den Vereinsvor-
sitzenden Professor Krause. Zu den Spe-
zialitäten der österreichischen Küche und
regionalenWeinenwurdesichanschließend
innetterAtmosphäreausgetauscht.
DerzweiteTagbegannmitderMitglieder-
versammlung, in welcher neben der offi-
ziellen Tagungspunkten auch Berichte aus
Fach-undArbeitsgruppenunddenanderen
WiGeP-nahen Gesellschaften vorgetragen
wurden.Zusätzlich konnteden Mitgliedern
dasaktualisierteWiGeP-Portraitunddieneu
gestaltete WiGeP-Homepage vorgestellt
werden.ErfreulicherweisewurdeimRahmen
dieserVersammlungauchProfessorGöbelals
neuesMitgliedgewählt.
ImAnschlussandieMitgliederversammlung
erfolgtederTransferzumAVLHeadquarter.
Hier wurden die Mitglieder durch zwei
interessante Impulsvorträge von Professor
Fischerund Dr.Zehetner aufdie Thematik
derTagungeingestimmt.Die damitverbun-
deneFührung über das Werksgelände der
AVLverschafftedenTeilnehmerneinenein-
drucksvollenEinblick in die hochmodernen
PrüfständederFirma.
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
WiGeP Frühjahrstagung 2022
NatürlicheundKünstlicheIntelligenzinGraz
3
Produkt-Produktions-CoDesign
EinAnsatzzurintegriertenProdukt-undProduktionssystementwickungüberGenerationenundLebenszyklen
hinweg.
PotentialeinderintegriertenProdukt-und
Produktionssystementwicklung ausschöp-
fen und im Wettbewerb erfolgreich sein
können.
LITERATUR
[1] Albers A, Bursac N, Wintergerst
E.Productgenerationdevelopment–impor-
tanceandchallengesfromadesignresearch
perspective.NewDevelopmentsinMecha-
nicsandMechanicalEngineering:procee-
dingsof the International Conference on
MechanicalEngineering;2015.S.16-21.
[2] AlbersA,LanzaG,KlippertM,et
al. 2022. Product-Production-CoDesign:
An Approach on Integrated Product and
ProductionEngineeringAcrossGenerations
andLifeCycles.ProcediaCIRP; 2022. (in
Veröffentlichung)
AUTORINNENUNDAUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.Dr.h.c.AlbertAlbers
Dr.-Ing.SimonRapp
MonikaKlippert,M.Sc.
IPEK–InstitutfürProduktentwicklung
Prof.Dr.-Ing.GiselaLanza
LouisSchäfer,M.Sc.
wbkInstitutfürProduktionstechnik
KarlsruherInstitutfürTechnologie(KIT)
Die Bedeutung der Nachhaltigkeit
wächstnichtnurinBezugaufdenKli-
mawandel,sondernauchaufgrundsteigen-
derKostenfürRessourcen.Zur Erreichung
von Nachhaltigkeitszielen können Unter-
nehmeneinenimmensenBeitragleisten.
Ansätze wie das Remanufacturing oder
Second Use liefern bereits Möglichkeiten
zurAufbereitungoderWiederverwendung
gebrauchterProdukte. Dabei ist schon in
derEntwicklung von Produktenund Sys-
temenzwingenderforderlich das zugehö-
rige Produktionssystem mitzugestalten,
umzukünftigeInnovationspotenziale(z.B.
hinsichtlich Nachhaltigkeit, Losgröße 1,
Individualisierung)durcheinestrukturierte
ZusammenarbeitvonProduktentwicklung
undProduktionvonAnfanganzuheben.
NEUERANSATZMITPOTENTIAL
Verschiedene Ansätze und Modelle
beschreiben, welche Wechselwirkungen
zwischeneinemProduktund dessen Pro-
duktionssystembestehenundwelcheAus-
wirkungendieseaufdieGestaltunghaben.
In Kooperation zwischen dem IPEK und
wbkdesKITwurdenbestehendeAnsätze
undModelleumdiegenerationsübergrei-
fendeBetrachtungvonProdukt-und Pro-
duktionssystemüber Lebenszyklenhinweg
erweitert. Der neue Ansatz des Produkt-
Produktions-CoDesigns(PPCD) beschreibt
diehochvernetzte und parallelisierte Ent-
stehung, d.h. Planung, Entwicklung und
Realisierung von Produkten und deren
Produktionssystem(en) sowie der Gestal-
tung zugehöriger Geschäftsmodelle. Das
PPCD berücksichtigt den effizienten und
effektiven Betrieb der Produktion sowie
derstrukturiertenAußerbetriebnahmeder
ProdukteundProduktionssysteme.DiePla-
nungerfolgtdabeizwingendübermehrere
Produktgenerationen und die zugehörige
Produktionssystemevolutionhinweg(siehe
Bild1).
NUTZENFÜRDIEZUKUNFT
Mit PPCD können Fragestellungen, wie
beispielsweise Nachhaltigkeitsziele (u.a.
Reduktionvon EmissionenaberauchPro-
duktindividualisierung) in Unternehmen
angegangenwerden.Die zur Realisierung
notwendigen Methoden, Prozesse und
Tools werden in der gemeinsamen For-
schung auf Basis des Modells der SGE –
Systemgenerationsentwicklung(auchPGE
–Produktgenerationsentwicklung)gemein-
samerarbeitet.
Mit PPCD wird somit eine Grundlage
geschaffenmitderUnternehmenzukünftig
Bild 1: VisualisierunggrundlegenderAspektedesProdukt-Produktions-CoDesigns
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
4
Bild 1: NutzungderVerwaltungsschaleimAASX-FormatmitAASHubzurInbetriebnahme
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Beschleunigte Datenanbindung von Industrie 4.0 Kom-
ponenten an IoT-Lösungen
EuropäischesInnovationsprojektzurHerstellungvonKompatibilitätzwischenPLM,IoTundIndustrie4.0
Das EIT-Manufacturing Projekt „Acce-
lerating Industrial IoT integration
through Asset Administration Shell temp-
lateimplementation(AASHub)”starteteam
01.01.2022amLehrstuhlfürDigitalEnginee-
ring.DieAssetAdministrationShell(AAS,dt.
Verwaltungsschale)ist einestandardisierte,
digitale Darstellung eines Objekts (Asset)
bzw.einerIndustrie4.0Komponente,dieals
GrundsteinfürdieInteroperabilitätzwischen
verschiedenenAnwendungenundSystemen
dient.Ziel des Projektes istdieBeschleuni-
gungderInbetriebnahme von industriellen
IoT-Integrationenundder Übernahme von
DigitalTwinAnsätzenindasProduktlebens-
zyklusmanagement.
PRAXISORIENTIERUNG
Das12-monatige Projekt findetin Koope-
rationmitdenFirmenCONTACTSoftware,
BöllhoffGroupundPrimaIndustrie(Italien)
statt.
Contact Software stellt dabei das Pro-
dukt„CONTACTElementsforIoT“fürdie
Integration in Bezug auf Datenmodelle,
Schnittstellen und Interaktionsmodelle zur
Verfügung, während Böllhoff und Prima
Pilot-Anwendungsfällespezifiziert haben,in
denendie angestrebte Innovationin Form
einer Erweiterung zu „Elements for IoT“
namens „AASHub“ getestet bzw.validiert
werdenkann.
Hierdurch stehen Anwendungsfälle bereit,
dieim Fertigungsumfeldsowohl klassische
MaschinendatenerfassungalsauchÜberwa-
chungderVersorgungderFertigungssysteme
mitHilfsstoffeninFormvonZeitreihendaten
umfasst. Ziele dieser Integration sind eine
Verbesserung der Maschinenverfügbarkeit
sowie die konsistente Aufzeichnung von
DatenzurNachverfolgung.
VORGEHEN
Die automatische Integration wird erreicht
durch die Dokumentation sämtlicher sta-
tischer Charakteristika von Assets in einer
Verwaltungsschalen-kompatiblen Notation
im sog. AASX-Dateiformat. AASHub wird
dieseteilsgenerischeAAS-Implementierung
importierenkönnen,ohneeinevollständige
IntegrationderAASaufAsset-Ebenevoraus-
zusetzen.Darüberhinauswerdenspezifische
sog.Submodelledefiniert,dieeineautomati-
scheEinordnungindieShopfloor-Verwaltung
von„ElementsforIoT“ermöglichen.
AASHub benötigt neben den statischen
Informationen,wie z.B.Typ-Informationen,
verbauteTeile,Stücklisten, aberauch Sen-
soren und benutzte Kommunikationspro-
tokolle,ebenfallsInformationenzuraktiven
VerbindungzumAsset.MitderKombination
aus Asset-Beschreibung und Verbindungs-
assistentlassen sich auchkomplexe Assets
halb-automatisch in die Unternehmens-IT
einbinden.
DEMONSTRATOREN
Zunächstwurdenvirtuelle Demonstratoren
direktmitCONTACTElementsforIoTver-
bunden,umSensor-undPlattformverhalten
zuevaluieren.Die sehr einfachen Minimal-
demonstratoren stellen dabei diskrete und
kontinuierlicheTransportprozessedar,welche
überentsprechendevirtuelleSensorikerfasst
werden.Hinzukamenmehrerephysikalische
DemonstratorenvonmodellhaftenProdukti-
onssystemenausdemLDELabor.
Für die Demonstratoren wurden entspre-
chendeVerwaltungsschalenüber dasOpen
SourceTool„AASX-Explorer“ definiert und
anschließendüberdenPrototypderAASHub
Softwareautomatisch an die „Elements for
IoT“-Plattformangebunden.
EinähnlichesVorgehenwirdbeidenindust-
riellenUseCasesabAnfangJunistattfinden,
umdieAnwendbarkeitinderPraxiszuvali-
dieren.
AUSBLICK
Natürlich sollen die Verwaltungsschalen
zukünftig nicht von Hand erstellt werden,
sondern als Artefakt während des Pro-
duktentwicklungsprozesses entstehen.
Hierfür wird ein in AASHub integriertes
Exportsystemgeschaffen,welchesbasierend
aufdenimContactPLMhinterlegtenDaten
undwenigenweiterenAngabenkompatible
AASX-Dateienerzeugt.
AlsErgebnisdiesesProjekteswerdenneben
der Erweiterung der CONTACT Software
auchLearningNuggetsmitBestPracticeBei-
spieleninderGuidedLearningPlattformdes
EITMbereitgestellt.
AUTOREN
Prof.Dr.-Ing.DetlefGerhard
Dr.-Ing.MarioWolf
LehrstuhlfürDigitalEngineering(LDE)
Ruhr-UniversitätBochum
5
Unterstützung der Auslegung von Wälzlagern durch ela-
stohydrodynamische Simulation
Effekte berücksichtigt, ist der letzte Schritt
des sequentiellen Lösers die Berechnung
der Temperaturverteilung im FEM Gebiet
(ϑ)unterVerwendungeinestetraedrischen
Netzes,sieheBild1. Diese Schritte werden
wiederholt, bis eine konvergente Lösung
füralleLösungsvariablengefundenist. Die
Kopplung der verschiedenen FEM Gebiete
erfolgtdurchlineareExtrusionen.
WeiteregrundlegendeAspekte zurFEMfür
EHDKontaktesindbeiHABCHI[2]zufinden
und für weitere Informationen zur Imple-
mentierunginderSoftwareCOMSOLMul-
tiphysicswirdderinteressierteLeseraufTAN
etal.[10]undLOHNERetal.[4]verwiesen.
In vielen Maschinenelementen treten in
tribologischen Kontakten Reibung und
Verschleißauf, wasmaßgeblich zum Ener-
gieverbrauch technischer Systeme beiträgt
[3]. Die Schmierungsbedingungen spielen
hierbei eine entscheidende Rolle, weshalb
dernumerischen Modellierung vonelasto-
hydrodynamischen (EHD) Kontakten ein
hoherStellenwert zukommt.Grundsätzlich
unterscheiden sich EHD Kontakte in Geo-
metrie,Kinematik undSchmierungszustand,
wobei insbesondere die Effekte durch die
geometrischePaarungsowiedieRollreibung
berücksichtigtwerdenmüssen[9].Eswurde
gezeigt, dass in hochbelasteten Kontakten
die hydrodynamische Schmierfilmbildung
zusammenmit derüberlagertenelastischen
Verformung berücksichtigt werden muss
und die Theorie der hydrodynamischen
(HD)Schmierungalleinenichtausreicht[1].
Zusätzlichkonnte gezeigtwerden,dassder
Verschleißder Oberflächen dieKontaktbe-
dingungenverändert[8].
AmLehrstuhl KTmfk wird die EHDSimula-
tionmit demeigens entwickelten und auf
COMSOL Multiphysics basierenden Tool
„TriboFEM“fürunterschiedlicheKontaktbe-
rechnungen–z.B.fürMikrotexturen[7,11],
Kniegelenke[6]undVerschleißberechnungen
[13]–erfolgreicheingesetzt,sieheBild1.In
diesem Beitrag werden aktuelle Anwen-
dungender EHD SimulationimBereichder
Wälzlagertechnik vorgestellt. Durch die
Geometriebeschreibungder Kontaktpartner
mittels mathematisch exakt beschriebener
Oberflächen und durch die Berücksichti-
gung der verschleißinduzierten Änderung
desOberflächenprofilslassensichSekundär-
kontaktezwischenRollenstirnundRingbord
sowieverschleißkritischePrimärkontaktevon
Wälzlagernberechnen,wieinBild 2veran-
schaulicht.
EHDSIMULATIONINTRIBOFEM
Bild1 zeigt denAufbau sowie den Ablauf
derFEM-basierten EHDSimulationvonTri-
boFEMin derkommerziellenFEM-Software
COMSOLMultiphysics.NachdemEinlesen
aller erforderlichen Eingangsgrößen und
Funktionenwerdenauf der Grundlage der
HERTZ‘schenTheorieInitialwerte ermittelt.
DiesewerdenalsStartlösungfürdieBerech-
nungderelastischenVerformungverwendet.
ImnächstenSchrittwirddasvollgekoppelte,
stationäre, isotherme Newtonsche Modell
imFEM Gebiet(P,H)gelöst.Dazuwirdein
tetraedrischesNetzmitVerfeinerungimKon-
taktzentrumderOberseiteverwendet.Ohne
thermische
oder nicht-newtonsche Effekte würde die
Zeitschleifegestartetundwiederholtwerden,
bisder letzteZeitschrittberechnetist.Unter
BerücksichtigungdieserEffekteberechnetein
sequentiellerSolverdieintegralenTermeder
verallgemeinerten REYNOLDS-Gleichung,
gefolgt von dem vollständig gekoppelten
SystemvonDruckundVerformungimFEM
Gebiet(P,H)undschließlichdieBestimmung
der Geschwindigkeitsverteilung im FEM
Gebiet(U).Fürletztereswird ein Dreiecks-
netz mit regelmäßiger Verteilungin Spalt-
richtung verwendet. Werden thermische
Bild 1: AblaufundAufbauderunterschiedlichenBerechnungsgebietederEHDSimulationmitTriboFEM
inCOMSOLMultiphysics
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
5
Bild 2: AblaufderEHDKontaktberechnungfürPrimär-undSekundärkontakteimWälzlager
6
anteile wesentlich zum Reibungsverlust in
Kegelrollenlagernbei. Zur exakten Berech-
nung und Reduktion des Reibungsanteils
dieses Sekundärkontaktes ist eine genaue
Beschreibung der Geometrie der Kontakt-
partner notwendig. Die Kontaktberech-
nung erfolgt häufig vereinfacht auf Basis
derHERTZ‘schenTheorieundist damitnur
füreinige Geometriepaarungenausreichend
genau.Komplexe GeometrienderKontakt-
partner, wie sie zur Reduzierung des Rei-
bungsanteilsvon Rollenstirn und Ringbord
eingesetzt werden, bedürfen einer genau-
eren Berechnungsmöglichkeit, wie bereits
vonWIRSCHINGet.al. in [15] vorgestellt.
DieGeometrienderbeidenKontaktpartner
werdenmathematischexaktberechnetund
anschließendineinemErsatzkörperzusam-
mengeführt.Dieser Ersatzkörperwirdinder
EHDSimulationverwendet.DieBerechnung
desEHDKontakteserfolgtnachdeminBild
1gezeigtenSchemaundeswerdenderKon-
taktdruck, die Schmierfilmhöhenverteilung
undderReibungskoeffizientdesRollenstirn/
Ringbord Kontaktes ermittelt. Durch eine
ÄnderungdermakroskopischenGeometrie
der Kontaktpartner lässt die Belastungsfä-
higkeitunddieReibung des Sekundärkon-
taktesstarkbeeinflussen,wiedieErgebnisse
fürzweiexemplarischeGeometrieninBild3
zeigen.
imBereichder Grenzreibung unterscheidet
sich insbesondere in der Berechnung der
Kontaktdrücke vom Mischreibungsmodell.
AnstellederEHDSimulationwirdeinenume-
rischstabilereFEM-basierteBerechnungder
PressungenmithilfedesPenalty-Kontaktal-
gorithmus durchgeführt. Zur Beschleuni-
gungderRechenzeitwerdendieGeometrien
sowiediemechanischen Eigenschaften von
Grund- und Gegenkörper jeweils in einen
äquivalentenelastischenErsatzkörperüber-
führt.InsgesamtbietetdasVorgehensmodell
der Verschleißsimulation eine umfassende
und zudem detaillierte Möglichkeit zur
Berechnungdes VerschleißesinWälzlagern
ebenso wie beliebigen anderen im Misch-
oder Grenzreibungsgebiet betriebenen
Maschinenelementen. Die Ergebnisse der
Verschleißsimulationkönnendazubeitragen,
tribologischhochbeanspruchteSystemehin-
sichtlich des auftretenden Verschleißes zu
optimierenunddadurchihreLebensdauerzu
erhöhen.
ANWENDUNG VON TRIBOFEM
AUFSEKUNDÄRKONTAKTE
HoheaxialeLastanteilewerdenbeiRollen-
lagernje nach Wälzlagerbauformvon den
Ringborden aufgenommen, wie es zum
Beispiel bei Kegelrollenlagern der Fall ist.
Der Sekundärkontakt zwischen Rollenstirn
undRingbordträgtdurchdiehohenGleit-
ANWENDUNG VON TRIBOFEM
AUFPRIMÄRKONTAKTE
Der zunehmende Einsatz niedrigviskoser
SchmierstoffezurReduzierungderReibung
in Maschinenelementen wie Wälzlagern
führtzueinemverstärktenBetriebimMisch-
odersogar Grenzreibungsgebiet.Derdamit
einhergehende Verschleiß kann zu einem
verfrühtenAusfall solcher tribologischhoch
beanspruchten Systeme führen.In diesem
Zusammenhang bietet die detaillierte Ver-
schleißsimulationeingroßesPotenzialfürdie
AuslegungvonMaschinenelementen:Zum
einenlassensichmitihrerHilfeBetriebsbedin-
gungenmiteinerunerwünscht hohen Ver-
schleißrategezielt vermeiden.Zumanderen
ermöglichtsiedieAbschätzungvonLebens-
dauernsowiedieOptimierungdesEinlauf-
prozesses, welcher einen entscheidenden
EinflussaufdieLebensdauermischreibungs-
behafteterWälzlagerbesitzt.
Am KTmfk wurde ein allgemeingültiges
Vorgehensmodell zur Verschleißsimula-
tion misch- und grenzreibungsbehafteter
Maschinenelemente erarbeitet [12, 13].
Die Verschleißsimulation im Bereich der
Mischreibungbasiert auf einer erweiterten
EHDSimulation, einem Festkörperkontakt-
druck-Modell,einemModellzurBerücksich-
tigungder statistischenzeitlichenÄnderung
der Oberflächentopographie sowie einem
Verschleißmodell. Die Verschleißsimulation
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
7
ZUKÜNFTIGEARBEITEN
Die vorgestellten EHD Berechnungen für
und Primär- und Sekundärkontakte sollen
in weiteren Schritten zur Auslegung von
Wälzlagerneingesetztwerden.UnterEinsatz
vonMethoden desmaschinellenLernensist
eineOptimierungderKontaktemöglichwie
ArbeitenMARIANundWIRSCHINGzeigen
[5, 14]. So können die Primärkontakte
bezüglichdesVerschleißesunddieSekundär-
kontaktebezüglich der Belastungsfähigkeit
sowiederReibungoptimiertwerden.Damit
kannmitdenvorgestelltenSimulationendie
Auslegung von leistungsfähigeren Wälzla-
gernunterstütztwerden.
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geometriestocalculatethecontactbetween
rollingelementfaceandribinbearingsimula-
tions.TribologieundSchmierungstechnik67
(2020)3
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
AUTOREN:
SvenWirsching,M.Sc.
AndreasWinkler,M.Sc.
Dr.-Ing.MarcelBartz
Univ.-Prof.Dr.-Ing.SandroWartzack
LehrstuhlfürKonstruktionstechnik(KTmfk)
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-
Nürnberg(FAU)
Bild 3: Schmierfilmhöhe,Reibungskoeffizient
(COF)(a)undKontaktdruck(b)fürunter-
schiedlicheGeometriepaarungen.
7
8
Bild 1: StudierendeinIPbeimDiskutiereninder
Gruppe
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Studierende auf dem Weg zur verantwortungsvollen For-
schung und Produktentwicklung begleiten
DasThema Nachhaltigkeit und Umwelt-
schutzbewegtseitgeraumerZeiteinen
Großteilder Bevölkerung. Dies verdeutlicht
eineStudiedesUmweltbundesamts:Hierin
wurdenimNovemberundDezember 2020
rund2.000 Personen zuihremUmweltbe-
wusstsein und Umweltverhalten befragt.
68%allerBefragtenschätztenUmwelt-und
Klimaschutzals “sehrwichtig“ein. Gleich-
zeitighat,geradeinZeitenderCorona-Pan-
demie,derWertderHygieneKonjunktur.So
gewährleistetdiesorgfältigeAbpackungvon
LebensmittelnundmedizinischenArtikelnein
MindestmaßanReinlichkeit.DieseSorgfalt
konfligiertmitdemZiel,die Umwelt durch
Verringerungder Menge an Verpackungs-
müllzu schonen. Dies soll nurein Beispiel
vonvielen sein,beidemWertemiteinander
inKonflikt geratenundunsals Gesellschaft
undEinzelpersonenvorDilemmatastellen.
KÖNNENISTGLEICHSOLLEN?
Doch Wertkonflikte treiben nicht nur den
gesellschaftspolitisch interessierten Bürger,
sondern auch die den Fortschritts- und
Modernisierungsprozess gestaltenden Ver-
antwortungsträger und Fachkräfte in den
Unternehmen um. Gerade Ingenieurinnen
und Ingenieure in der Produktentwicklung
befindensich an derSchnittstelledoppelter
Verantwortung:Zum einen dieVerantwor-
tung,dieGesellschaftdurchdieEntwicklung
neuertechnischerLösungenvoranzubringen.
ZumanderendieVerantwortung,diesichaus
derEntwicklungvon Produkten und deren
Nebenfolgen ergibt. Etwas können, heißt
nichtzwangsweise,dasswiresauchsollen
bzw.wollen.DieVerbindungderfaktischen
(können)und normativen (sollen)Kompo-
nente eines Problemlösungsansatzes, stellt
eineganzheitlicheAntwortaufgesellschaft-
licheFragestellungen dar.Undgenaudafür
benötigtes IngenieurinnenundIngenieure,
die sich ihrer beidseitigen Verantwortung
bewusst sind und die Kompetenz haben,
Problemstellungen und mögliche Lösungs-
ansätzekritischreflektierenkönnen.
VONDERTHEORIEZURPRAXIS
Dieaus der Exzellenzinitiative amKITent-
standeneAcademyforResponsibleResearch,
TeachingandInnovation(ARRTI)– bei der
Prof. Albers als Ingenieurwissenschaftler
mitDirektoriumvertretenist- verfolgt das
Ziel,Reflexionskompetenz inethischenund
gesellschaftlichen Fragen bei Studierenden
undForschendenaufzubauen.EinBeispielfür
eineerfolgreicheIntegrationindas universi-
täreIngenieursstudiumistdasLive-LabIP -
Integrierte Produktentwicklung, kurz “IP”,
desIPEK–InstitutfürProduktentwicklung.
InIPdurchlaufensiebenTeams,insgesamt42
Masterstudierende,ausdenFachrichtungen
Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen
und Mechatronik einen praxisnahen Ent-
wicklungsprozessvonderstrategischenVor-
ausschaubiszum Prototypenbau. 2021/22
stellte der Unternehmenspartner Schubert
GmbHdie EntwicklungsteamsvordieProb-
lemstellung,dieVerpackungderZukunftund
diezugehörigenMaschinensystemeundVer-
packungsprozesseneuzudenken.
ImRahmendesProjektskamenethischrele-
vanteFragestellungenauf.SozumBeispiel
dereingangserwähnteZielkonfliktzwischen
HygieneundökologischerNachhaltigkeit.
BeiderIdentifikationunddemkompetenten,
reflektiertenUmgangmitderartigenWerte-
konfliktenwurdendieStudierendenvonPhi-
losophen begleitet. In Reflexionssitzungen
bewerteten die zukünftigen Produktent-
wicklerihre Produktideen auch hinsichtlich
ethischer Gesichtspunkte und wurden zur
ReflexionihrereigenenHaltungangeleitet.
IndiesemLernprozessdientenauchVorträge
vonVorbildernausderUnternehmenspraxis,
eine Grundlagenvorlesung zu Ethik und
Verantwortung im Ingenieuralltag und ein
Workshop zum Value Sensitive Design als
TüröffnerzumkritischenDenkenund Han-
deln.
DieKombinationprojektorientierterLehrfor-
matemitangeleiteterReflexionermöglichtes
denStudierendenKompetenzenaufzubauen,
welche ihnen später in der Praxis beim
Umgang mit ähnlichen Problemstellungen
helfenwerden.
TRANSFERINDIEBREITE
Über diese Projektbeispiel hinaus fördert
ARRTIdieReflexionskompetenzvonStudie-
renden,WissenschaftlernundLehrendenam
KIT.DurcheineVielzahlvonProjektenwie
Co-Teaching-Angeboten,bei denenGrund-
lagenvorlesungenimBereichMatNat,WiWi
und Ingenieurwissenschaften von Philoso-
phenund Sozialwissenschaftlern begleitet
werden, klassischen Lehrveranstaltungen
und Innovations-Wettbewerbe wird die
Reflexionskompetenz und verantwortliche
InnovationamKITunddarüberhinausaktiv
gefördert.
MehrzuARRTIunter:https://www.arrti.kit.
edu/
LITERATUR
[1] Umweltbundesamt: Umweltbewusst-
sein in Deutschland. Online im Internet
unter https://www.umweltbundesamt.de/
themen/nachhaltigkeit-strategien-internati-
onales/umweltbewusstsein-in-deutschland
(24.04.2022).
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.Dr.h.c.AlbertAlbers
FelixPfaff,M.Sc.
MichaelJäckle,M.Sc.
IPEK–InstitutfürProduktentwicklung
KarlsruherInstitutfürTechnologie(KIT)
ModellermöglichteineZuverlässigkeitsaus-
sageüberdiegeplanteLebensdauer und,
darauf aufbauend, eine anwendungsge-
rechteAuslegung.
KOOPERATIONSPROJEKT
DaessichbeiderErmittlungdiesesLebens-
dauermodells um ein Thema von bran-
chenweitem Interesse handelt, wird das
Vorhaben im Rahmen der Industriellen
Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bund
gefördert.ZweiForschungsinstitutederUni-
versitätStuttgart bringendabeikooperativ
ihreindividuellen Stärken ein: DasInstitut
fürMaschinenelemente(IMA)beschäftigt
sichmitdenFragenderoptimalenTestpla-
nung(DesignofExperiment,DoE)undder
statistischen Auswertung der Ergebnisse.
GleichzeitigwirddieExpertisedesdortigen
Forschungsbereichs„Zuverlässigkeitstech-
nik“ genutzt, um ein valides Lebensdau-
ermodell zu definieren. Die praktische
Versuchsdurchführungundmesstechnische
ErfassungderTeilentladungenverantwor-
tetdasInstitutfürEnergieübertragungund
Hochspannungstechnik(IEH).FürdieNach-
bildungfeldrelevanterBelastungenhatdas
InstitutinErmangelungetablierterNormen
angepasstePrüf-undMessverfahrenerar-
beitet,die imRahmendesForschungspro-
jektsweiterentwickeltwerden.
DieZusammenarbeit dieser zwei Institute
aus den Bereichen Maschinenbau und
Elektrotechnikspiegelt die Notwendigkeit
9
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Electric only statt electric first: Dieser
kürzlicherfolgteDevisenwechsel eines
deutschenFahrzeugherstellersfasstzusam-
men,wo heutederFokusindenEntwick-
lungsabteilungen der Automobilindustrie
liegt. Dies hat einen Transformationspro-
zessin Ganggesetzt,derganze Industrie-
zweigeins21.Jahrhundertführt:Wegvon
fossilangetriebenen Fahrzeugenundihren
Komponenten,hin zu Mobilitätslösungen
aufBasiselektromotorischer Antriebeund
regenerativerzeugterEnergie.Dochauch
regenerativerzeugteEnergiewillmöglichst
effizient eingesetzt werden – Stichwort
Reichweitenangst.VordiesemHintergrund
schicken sich Leistungshalbleiter auf SiC-
Basisan,die Elektromotoren von morgen
mit Strom zu versorgen. Sie ermöglichen
große Spannungshübe innerhalb kürzes-
terSchaltzeitenundminimierensomit die
Schaltverluste in modernen Transistoren.
GleichzeitigstellensolchetransientenSpan-
nungsverläufeeine hoheBelastungfürdie
beteiligtenKomponentendar.
SCHADENSMECHANISMUS
Diese hohe Belastung äußert sich insbe-
sonderein der verstärkten Anfälligkeit für
Teilentladungen.Andersalsbeieinemvoll-
ständigenDurchschlaghandeltessichhier-
beium eineelektrischeEntladung,welche
die Isolierung zwischen zwei Leitern nur
teilweise überbrückt. Dies führt zu einer
lokalenSchädigungderIsolation,dieihrer-
seits zukünftige Teilentladungen begüns-
tigt.DahergehtmitjederTeilentladungeine
VerkürzungderLebensdauereinher.Treten
sieansog.Hairpins–denStatorwicklungen
modernerelektrischer Traktionsantriebe–
gehäuftauf,kannderenIsolationvorzeitig
versagenunddieMaschinefälltaus.
Umsicherzustellen, dass dies im Feldein-
satznichtgeschieht,istdahereinerseitsdie
Fragezubeantworten,wiegenausichder
Schadensmechanismus Teilentladung auf
dieLebensdauereinersolchenWicklungs-
isolationauswirkt.Andererseitsistzuermit-
teln, unter welchen Einsatzbedingungen
Hairpinsbesonders anfälligfürdasAuftre-
tenvonTeilentladungensind.Erforderlich
istdahereinholistischesLebensdauermo-
dell, welches die unterschiedlichen elek-
trischen, thermischen und mechanischen
Einflussgrößenenthält (Bild1).Einsolches
Wie lange läuft der E-Motor von morgen?
DieanwendungsgerechteAuslegungzukünftigerE-MobilitätslösungenrücktdenSchadensmechanismus.
domänenübergreifender Lösungsansätze
fürzukünftigetechnischeFragestellungen
wider.GleichzeitigerfolgtderBrückenschlag
vonGrundlagenforschungzuAnwendungs-
orientierung im engen Kontakt mit aus-
gewählten kleinen und mittelständischen
Kooperationspartnern.
UMSETZUNG
In einer Reihe von Alterungsversuchen
werden Hairpins im Labor auf praxisna-
hen Spannungsniveaus betrieben (Bild
2).DiePrüflingewerdenmit realistischen
Rechteckspannungen mit den für SiC-
Anwendungen typischen extrem steilen
Taktflankenbeaufschlagt.Zuausgewählten
Zeitpunktenwirdkurzzeitig die Spannung
erhöht und wieder gesenkt. Dabei wird
detektiert,wannTeilentladungeneinsetzen
bzw.wiederaussetzen.DieseWertesinken
überderEinsatzdauerderHairpins(Degra-
dation),jenach Umgebungsbedingungen
unterschiedlichstark.Fürdenzuverlässigen
FeldeinsatzmussdieEinsetzspannungder
Teilentladungenüber der systemabhängi-
genAnregungsspannungliegen. Dabei ist
ein Sicherheitsabstand zu beachten, um
kurzzeitige Spannungsspitzen zu berück-
sichtigen. Je nach Batteriespannung (z.B.
400V oder800V)undHerstellervorgabe
sind individuelle Grenzwerte erforderlich,
diealle mitdemselbenLebensdauermodell
darstellbarseinmüssen.
FürdieErmittlungderumgebungsabhängi-
Bild 1: DieDegradationsgeschwindigkeitundsomitdieZuverlässigkeitbzw.LebensdauereinerWick-
lungsisolationhängtvonverschiedenenEinflussgrößenab
9
Bild 1: VermessungderSchwingungseigenschaften
desHand-Arm-Systems
10
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.BerndBertsche
PhilippMell,M.Sc.
Dr.-Ing.MartinDazer
InstitutfürMaschinenelemente
UniversitätStuttgart
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 2: ForschendevonIMAundIEHimLabor-
gebäudeaufdemCampusderUniversität
Stuttgart
genDegradationwerdenimLabor unter-
schiedlichste Belastungsniveaus simuliert,
wobeiteilweiseTemperaturenüber200°C
nötigsind.EinebesondereHerausforderung
stellt die stochastische Natur des Phäno-
mensTeilentladungdar:Auchbeigleichen
UmgebungsbedingungenvariierendieEin-
und Aussetzspannungen verhältnismäßig
stark.DurcheineverbesserteMessmetho-
dikund optimalgewählteVersuchspunkte
wirddementgegengewirkt.Somotivieren
dieIndustrieanforderungenandenE-Motor
vonmorgendieGrundlagenforschungvon
heute.
Anpassbare Impedanzelemente zur dynamischen Abbil-
dung des Menschen
WieanpassbareImpedanzelementezurSyntheseeinesschwingungstechnischeneinstellbarenHand-Arm-
ModellsdesMenschengenutztwerdenkönnen.
IndemgemeinschaftlichenDFG und SNF
geförderten Forschungsprojekt AIProVE
erforschtedasIPEKamKarlsruherInstitut
fürTechnologie(KIT)zusammenmitdem
PKT (TUHH) und pd|z (ETH-Zürich) die
Grundlagen zu anpassbaren Impedanz-
elementen(AIEs). Hierbei handelt es sich
umMechanismen mitseparateinstellbarer
SteifigkeitundDämpfung.Ausgehendvon
bekanntenPrinzipien ausdemBereichder
Robotikuntersuchten die beteiligten For-
schendendenEinsatzvon AIEs zur Simu-
lation unterschiedlichster mechanischer
Randbedingungen auf Prüfständen für
Dynamikuntersuchungen an technischen
Systemen.DasPKTbetrachtetehierbeiden
EinsatzvonAIEsimUmfelddesVibrations-
testingsvonFlugzeugkomponentenander
DFGgefördertenHexapod-Prüfanlage.Am
pd|zwurdenMöglichkeitenadditiverFerti-
gungsverfahrenzurspezifischenGestaltung
anpassbarerImpedanzelementeanindivi-
duelleAnforderungenuntersucht.
Am IPEK konnte aus den gewonnenen
Erkenntnissen ein einstellbares schwin-
gungstechnisches Hand-Arm-Modell für
dasTestinghandgehaltenerSystemeentwi-
ckeltwerden.
DasModellisthierbeiinderLagediekom-
pliziertenInteraktionen zwischen Mensch
undMaschine auf Ebene derVibrationen
wirkungsäquivalentundeinstellbarnachzu-
bilden.IngenieurinnenundIngenieurekön-
nenhierdurch, den menschlichen Einfluss
beiVibrationstestshandgehaltenerSysteme
prüfstandseitig abbilden und so Streuun-
gen stark reduzieren. Der Testaufwand
wirddadurchreduziert.FürdieEntwicklung
handgehaltener technischer Systeme ist
diesvonVorteil,dasoderZusammenhang
konstruktiverDetailsmitdembeobachteten
Systemverhaltenklarererschlossenwerden.
BeiklassischenhandgeführtenExperimen-
ten verschwimmt dieser Zusammenhang
zunehmenddurchdiestarkeStreuungdes
Menschenundfordertdaher meist große
StichprobenfüreindeutigeAussagen.
ANALYSE DES MENSCHEN UND
SYNTHESE VON HAND-ARM-
MODELLEN
ZurSynthese deseinstellbarenHand-Arm-
Modells wurden am IPEK in ausgedehn-
tenStudienmitHilfedes DFGgeförderten
Anwender-Interaktion-Prüfstandes die
SchwingungseigenschaftendesHand-Arm-
SystemsinunterschiedlichenArmhaltungen
undGreif-bzw.Andruckkräftenermittelt.
Über ein Shakersystem mit angebrach-
temMessgriff(vgl.Bild1)wirddasHand-
Arm-System zur Schwingung angeregt
undgleichzeitig diemechanischeReaktion
an der Hand ermittelt. Das System ist in
der Lage translatorische und rotatorische
Schwingungenauf das Hand-Arm-System
aufzuprägen.ÜbereineHub-undDrehein-
heit können die Shaker räumlich flexibel
angeordnetwerden, sodass erstmals auch
UntersuchungenamMenschenmitunter-
schiedlichen Arm- und Körperhaltungen
möglichsind.
11
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 2: EinstellbaresHand-Arm-ModellmitstatischenKraftausgleich(a),einstellbarerSteifigkeit(b),Dämpfung(c)sowieeinereinstellbaren
Griffaufnahme(d).
DassynthetisierteeinstellbareHand-Arm-
Modell(vgl.Bild2–hieramMessgriffdes
Shakersystems)berücksichtigtverschiedene
mechanischeAspektedesMenschen.Über
eine Griffaufnahme mit Elastomereinlage
(d) kann das Hand-Arm-Modell an den
Handgriffdes zu untersuchendentechni-
schen Systems angebunden werden und
bildetdadurch dieDynamikdermenschli-
chenHand ab.ÜbereinanpassbaresStei-
figkeits- (b) und Dämpfungselement (c)
werdendiedynamischenEigenschaftendes
Unter-undOberarmesangenähert.Wäh-
rend das menschliche Hand-Arm-System
dynamischnurgeringeSteifigkeitenbesitzt,
istder Mensch durch Muskelanspannung
dennochin derLagehohestatische Kräfte
zuerzeugen. Hierzu übernimmtein Kon-
stantkraftmechanismus (a) die Aufgabe,
statische Kräfte aufzunehmen ohne die
DynamikdesModellswesentlichzubeein-
flussen.DasentwickelteModellist in der
Lage den Menschen für Frequenzen bis
200Hzwirkungsäquivalentundeinstellbar
abzubilden.Hierdurcheröffnensich neue
MöglichkeitenimTestingvonhandgehalte-
nenundhandgeführtenSystemen.
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.SvenMatthiesen
AndreasLindenmann,M.Sc.
IPEK–InstitutfürProduktentwicklung
KarlsruherInstitutfürTechnologie(KIT)
DasdiesemArtikelzugrundeliegendeVor-
haben wurde mit Mitteln der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) unter der
Projektnummer399922375 gefördert.Die
Verantwortung für den Inhalt der Veröf-
fentlichungliegtbeidenAutoren.DieAuto-
rendankenfürdieUnterstützung.
11
Bild 1: SchematischeDarstellungdesLehrkonzepts
12
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
connecTUM – Die Seilbahn als roter Faden in der Lehre
an der TUM School of Engineering and Design
DieStudierendenderTechnischenUniversitätMünchenwerdenimBachelorMaschinenwesenmitHilfeeiner
zentralenAnlage„connecTUM“bessermitdenAkteurenundVeranstaltungeninderLehrevernetzt.
ImRahmenderfortschreitendenDigita-lisi-
erungverändernsichdieAnforderungenan
IngenieurinnenundIngenieureimMaschi-
nenbaukontinuierlich. Produkteerfordern
einMehran methodischen Kompetenzen
undinter-sowietransdisziplinärerZusam-
menarbeit.DieLehreanderTUMSchool
ofEngineeringandDesignwirdzurSicher-
stellungeinerhochwertigenIngenieuraus-
bildung kontinuierlich weiterent¬wickelt,
wiez.B.durchdasinnovativeLehrkonzept
„connecTUM“.
DasvonProf.KarstenStahlvomLehrstuhlfür
MaschinenelementeangestoßeneLehrkon-
zept„connecTUM“ istschwerpunktmäßig
im Grundlagenstudium Maschinenwesen
derTUM verankert.NebendemLehrstuhl
fürMaschinenelementesinddieLehrstühle
fürAutomatisierungundInformationssys-
teme, Fördertechnik Materialfluss Logis-
tik, Produktentwicklung und Leichtbau,
Mikrotechnik und Medizingerätetechnik,
Umformtechnik und Gießerweisen sowie
Werkzeugmaschinen und Fertigungstech-
niklangjährigeProjektpartnerdesLehrkon-
zepts.DiesesJahrkonntedasTeammitdem
Lehrstuhlfür Werkstofftechnikder Additi-
venFertigungerneutverstärktwerden.Der
LehrstuhlfürNumerischeMechanikundder
LehrstuhlfürAngewandte Mechanik sind
alsweitereProjektpartnerinPlanung.
Das Lehrkonzept konnte bereits beim
VDMA Bestes Maschinenhaus 2019 als
Finalist überzeugen. 2021 wurde „con-
necTUM“ mit dem Ernst-Otto-Fischer-
Lehrpreis ausgezeichnet. Dieser Lehrpreis
zeichnetinnovative und besonders gelun-
geneLehrprojekteaus,welcheanderTUM
umgesetztwerden.ImFokusdesLehrkon-
zepts steht eine zentrale maschinenbau-
liche Anlage, welche die Bachelormodule
vernetzt und die Studierenden im Sinne
eines roten Fadens durch das Grundla-
genstudium begleitet (siehe Bild 1). Die
gemeinsame Anlage wurde im Rahmen
einesmehrstufigenAuswahlprozessesdurch
dieBeteiligtenfestgelegt.SeitdemStudi-
enjahr2021/2022istdieserrote Fadenim
GrundlagenstudiumMaschinenwesen der
TUMeine„urbane Seilbahnanlage“. Eine
solcheSeilbahnanlagebieteteinsehrgroßes
Potenzialzursystematischenundübergrei-
fendenVernetzungder LehreimBachelor.
EineSeilbahnanlage beinhaltetschließlich
unterschiedlichsteModule, an denen sich
das Zusammenwirken mechanischer und
elektr(on)ischer Komponenten, Sensoren,
SoftwareundSteuergerätendemonstrieren
lässt. Daneben bietet eine solche Anlage
viel Spielraum zur Demonstration und
Anwendung von Produktions- und Pro-
duktentwicklungsmethoden. Im Rahmen
desBachelor-Curriculumsdurchlaufendie
Studierenden bei „connecTUM“ anhand
unterschiedlicherModulederSeilbahnan-
lage die für die Produktentwicklung ent-
scheidenden Phasen
des Produktentste-
hungsprozesses – in
umgekehrter Reihen-
folge.Siewendeneine
systematische Denk-
weise bei der Lösung
der komplexen inter-
disziplinären Aufgabe
mitkonkretenAnwen-
dungsbezug an und
lernen, welche unter-
schiedlichen Metho-
den und Werkzeuge
verwendetwerden.Im
5. und 6. Fachsemes-
terentwickelndieStudierendenim Modul
„Produktentwicklung–KonzepteundEnt-
wurf“methodischdasKonzeptderAnlage
undskizzierenMaschinen-Subsysteme.Ein
KonzeptfürdieIT-Hard-undSoftwareent-
werfensieimRahmenderModule„Indust-
rielleSoftware-entwicklungfürIngenieure“
und „Automatisierungstechnik“. Im 3.
und 4. Fachsemester werden im Modul
„Maschinenelemente“geeigneteMaschi-
nenelemente auf Basis des ausgewählten
Konzeptsausgewählt,nachgerechnetund
SubsystemederAnlagekonstruiert.Gleich-
zeitigwirdimModul„Werkstoffkundedes
Maschinenbaus“dieRollederWerkstoffe
imMaschinenbau definiert und die Struk-
turen,dieEigenschaftenunddasVersagen
derWerkstoffeanalysiert.
Im1.und2.FachsemesterfertigendieStu-
dierendeneinCADModellundtechnische
ZeichnungeneinesGehängeseinerSeilbahn
mitdendazugehörigen Bauteilen im Rah-
men des Moduls „Grundlagen CAD und
Maschinenzeichnen“an.Paralleldiskutie-
rensiediePotenzialeundHerausforderun-
genderIT-Hard-undSoftwareimModul
„Grundlagender modernenInformations-
technik“. Im Modul „Einführung in die
Produktionstechnik“wirddasThemaFerti-
gungdiskutiertundimModul„Technische
Mechanik“werdendieKräftesystemeana-
lysiertunddurchSchneidenvon Baugrup-
penGleichgewichtsbedingungenaufgestellt
undMassenschwerpunktebestimmt.
FürdiegezielteKompetenzentwicklungder
Studierendenistdieengeinterdisziplinäre
ZusammenarbeitderLehrendeneineessen-
zielleVoraussetzung.„connecTUM“leistet
hierzueinenwesentlichenBeitrag.
Prof.Dr.-Ing.KarstenStahl
M.Sc.MaximilianTrübswetter
M.Ed.RudolfMotzet
LehrstuhlfürMaschinenelemente
TechnischeUniversitätMünchen
13
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
FIT4HPC – High Performance Computing für KMU
ImZugedesProjektsFIT4HPCwerdenbayrischeKMUaufdieweitervoranschreitendeDigitalisierungunddie
damiteinhergehendenHerausforderungenimRahmenderProduktentwicklungvorbereitet
Immermehr Prozesseverlagernsichindie
digitale Welt, so auch in verschiedenen
Phasender Produktentwicklung. Virtuelle
Analysensind schonseitlängeremTeildes
Entwicklungsprozessesundersetzenzuneh-
mendTeilederErprobungsphase.Allerdings
werden dadurch enorme Datenmengen
angehäuft, die mit herkömmlichen PCs
nichtmehr effizienthandhabbarsind. Eine
Möglichkeit große Datenmengen schnell
undzweckmäßigzuverarbeitenbietetdas
HighPerformanceComputing(HPC).
SCHLÜSSELTECHNOLOGIEHPC
HPC stellt eine Schlüsseltechnologie dar
und soll in den nächsten Jahren auf ver-
schiedenen Ebenen massiv gefördert
werden. Ziel der Förderinitiativen ist der
Ausbauder Recheninfrastruktur sowie die
Weiterentwicklung der HPC-spezifischen
Softwaretechnologien. Hierdurch soll
eine zunehmende Verbreitung der HPC-
Nutzung,insbesondere in derWirtschaft,
erreicht werden. Durch die Ausnutzung
der massiv-parallelen Recheninfrastruk-
turvon HPC-Systemen können beispiels-
weiseMethodenderkünstlichenIntelligenz
und des maschinellen Lernens schneller
umgesetztwerden,was zu kürzerenPro-
duktentwicklungszyklen und schnellerem
Time-To-Market führen kann. Auch kon-
ventionelle Ansätze der virtuellen Pro-
duktentwicklunglassensichinihrerEffizienz
durchHPC-Systemesteigern.Beispielsweise
können rechenzeitintensive Simulationen
und Analysen durch HPC-Systeme deut-
lichbeschleunigtwerden.Je genauer und
detaillierterSimulationensind,destoaussa-
gekräftigerihre Ergebnisseunddesto grö-
ßer die Möglichkeiten der Virtualisierung
einzelnerTestdurchläufe.Der HPC-Einsatz
ermöglicht es den Anwendern entweder
ihreEntwicklungszeitenverkürzenoderbei
gleicherEntwicklungszeitmehrunddeut-
lichdetailliertereSimulationendurchzufüh-
ren.JenachstrategischerAusrichtungder
Unternehmen ist somit die Generierung
zusätzlicher Wettbewerbsvorteile durch
bessereProdukteodereffizientereProzesse
möglich.
HERAUSFORDERUNGFÜRKMU
Anwender,vorallemauskleinenundmitt-
leren Unternehmen (KMU), die durchaus
vondenVorteilenvonHPC-Systemenpro-
fitierenkönnen,schreckenhäufigaufgrund
einerVielzahl an Herausforderungenund
ihren Abhängigkeiten untereinander vor
demEinsatz zurück.BetroffeneUnterneh-
mensehensichzumBeispieldamitkonfron-
tiert,den zeitlichen Horizont derNutzung
derHPCRessourcenzuquantifizieren.Eine
Vorabeinschätzungermöglichtes, dieHPC
Ressourcen exakt und kosteneffizient zu
beziehen.Auchgiltes aufgrund der fort-
schreitendenEntwicklungimCloud-Com-
puting-Bereich unterschiedliche Ansätze
zurAusgestaltungder HPC-Architekturen
zuvergleichen.Dieseweisenauffinanzieller
SeitediverseImplikationen,mitjeweilsVor-
undNachteilen, auf.Weiterhinsindneben
wirtschaftlichenAspektenauchorganisato-
rischeundtechnischeRahmenbedingungen
innerhalb der Unternehmen vor der Ein-
führungvonHPC-basierten Methoden zu
berücksichtigen.
DASPROJEKTFIT4HPC
Ziel des vom Europäischen Sozialfonds
(ESF) geförderten Projekts FIT4HPC ist
es, den Herausforderungen effektiv ent-
gegenzutreten. Das Projekt unterstützt
interessierteKMUinden Bereichen HPC-
Hardware, Software und Technologien
aber auch in organisatorischen und wirt-
schaftlichen Aspekten, wie beispielsweise
beider Investitionsrechnung,derEntschei-
dungsunterstützung sowie der Prozess-
undSystemintegrationvonHPC-Systemen.
DieteilnehmendenKMU erhalten Wissen
über die technischen und infrastruktu-
rellen Grundlagen von HPC-Systemen,
überdie EntwicklungunddenEinsatz von
Werkzeugen sowie über Methoden der
Produktentwicklung. Die Unternehmen
erhalten die Kompetenz das aufgebaute
Know-how effizient und ressourcenscho-
nendzunutzen.DasProjektFIT4HPCver-
einfachtsomit die IntegrationvonHPCin
dieProduktentwicklungfürUnternehmen
undunterstützt beim Aufbauzukunftsfä-
higerGeschäftsmodellesowierobusterund
effizienterEngineering-Prozesse.Dadurch
werdenKMUdazubefähigt,diePotentiale
derfortschreitendenDigitalisierungfüreine
StärkungdereigenenPositionim globalen
Wettbewerbzunutzen.
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.StephanTremmel
MatthiasRoppel,M.Sc.
JohannesMohr,M.Sc.
LehrstuhlfürKonstruktionslehreundCAD
UniversitätBayreuth
Bild 1: HandlungsfelderundinhaltlicheSchwerpunktedesFIT4HPCProjekts.
13
14
korrekten Nachbildung nutzt das PKT die
additiveFertigung (AM),dieesermöglicht,
anatomischeModelleausoriginalenPatien-
tendatenzuerzeugen. Auch wird dieindi-
rekteFertigung überAMgenutzt,umüber
eineAbformungeinbreiteresSpektruman
Materialienunddamitauchgewebeäquiva-
lentereMaterialiennutzenzukönnen.
AKTUELLE FORSCHUNGSPRO-
JEKTE
DasPKTarbeitetimAnwendungsfeldMedi-
zintechnikengmitdemUniversitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) zusammen. In
Zusammenarbeit mit der Klinik und Poli-
klinik für Neuroradiologische Diagnostik
undIntervention wurdeeinendovaskuläres
Simulationsmodell (HANNES – Hamburg
AnatomischesNeurointerventionelles Simu-
lationsmodell,sieheBild1Mitte)entwickelt,
dieanatomisch- undphysiologisch-korrekte
Nachbildung des Originals (Mensch/Tier)
dar,umz.B. in der Ausbildungeinenbest-
möglichenTrainingseffektzuerzeugenbzw.
inderQualitätssicherungeingewebeäquiva-
lentesAbbildzuerhalten.DieNachbildung
originalerPatientenanatomienerhöhtzudem
denNutzendieserModelle.
Diesen Herausforderungen begegnet das
PKTimRahmendesAnwendungsfeldesMe-
dizintechnikauszweiForschungsrichtungen.
ZumeinenwirdanMethodengeforscht,die
dieEntwicklungsolcherModelleunterstüt-
zenund dieIndividualisierungimSinne von
patientenspezifischenModellendurcheinen
modularen Aufbau gewährleisten können.
ZumanderenwirdimBereichderStruktura-
nalyseundVersuchstechnikdieEntwicklung,
Fertigungund TestungsolcherModellevo-
rangetrieben(siehe Bild1).Zuranatomisch-
AKTUELLEHERAUSFORDERUNGEN
Das Institut für Produktentwicklung und
Konstruktionstechnik(PKT) derTechnischen
UniversitätHamburg(TUHH)forschtimBe-
reichdesAnwendungsfeldesMedizintechnik
anderEntwicklungundAnwendungmedizi-
nischerSimulationsmodelle.
Medizinische Simulationsmodelle stellen
realeGegebenheitendermenschlichenoder
tierischenAnatomie mithilfevonphysischen
Komponentennach. Dadurch können ver-
schiedene Zielsetzungen zur Verbesserung
derVersorgungsqualitätundPatientensicher-
heitinLehre,Aus-undWeiterbildungsowie
ForschungundEntwicklungerreichtwerden.
Sietragenzudemdazubei,denEinsatzrealer
Tierezu den genannten Zwecken im Sinne
des3R-Prinzips(Replace,Reduce,Refine)zu
reduzierenbzw.vollständigzuersetzen.We-
sentliche Herausforderungen stellen dabei
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 1: ForschunginderMedizintechnikamPKT(inAnlehnungan[1])
Aktuelle Trends in der Entwicklung von Medizinischen
Modellen
ForschungsprojekteamPKT
15
welcheseinetierversuchsfreieTrainings-und
Forschungsumgebung für neurovaskuläre
Erkrankungen(Aneurysmen, Schlaganfälle)
bietet.InZusammenarbeitmitderKlinikfür
Strahlentherapie und Radioonkologie wer-
denvorrangigPhantome entwickelt, die in
der Bildgebung und Strahlentherapie zur
Qualitätssicherung eingesetzt werden. Die
ZusammenarbeitmitdiesenProjektpartnern
spiegeltsichinzahlreichengefördertenFor-
schungsprojektenwider.
DieGrundlagefürdasendovaskuläreSimula-
tionsmodellwurdeindemvomForschungs-
zentrumMedizintechnik Hamburg (fmthh)
gefördertenProjektALSTER(AneurysmLike
Synthetic bodies for Testing Endovascular
devicesinReality)gelegt.ImvomBMBFge-
fördertenProjekt ELBE-NTM(Development
andEvaluation ofaPatient-BasedNeuroin-
terventionalTrainingModel)wurdendie Er-
gebnissegenutzt,umeinfunktionstüchtiges
Gesamtmodell zur Simulation der Aneu-
rysma-Behandlungzuentwickeln. Mit dem
vomBMBFgefördertenProjektCOSY-SMILE
(CompletelySynthetic StrokeModelforIn-
terventional Development and Education)
wurdediesesModellumSchlaganfallspezi-
fika(Thromben,Stenosen,etc.)erweitert.Ab
01.06.2022wirdsichandiesesProjektdas
Nachfolgeprojekt COSY-SMILE 2 anschlie-
ßen,welches dasSchlaganfallmodellerwei-
tertundnochrealitätsnäherausgestaltet.
Im Rahmen des von der Hamburger Lan-
desforschungsförderung (LFF) geförderten
Graduiertenkollegs „Innovative Technolo-
gieninderKrebsdiagnostikund-therapie“
forschtdasPKTaktuell an der Entwicklung
einesKleintier-Phantoms.Diesessollüberdie
Integrationvon Tumorprobenzur automa-
tisiertenAnalyseinbildgebendenVerfahren
genutztwerden,wodurcheinErkenntnisge-
winnbezüglichderDiagnostikunddesThera-
pieverlaufsvonTumorerkrankungenanhand
derphantombasiertenNachbildungenerzielt
werdenkann.SeitJanuar2022wirdimvom
fmthhgefördertenProjektPEEK(Entwicklung
einesPhantoms zur „end-to-end“Verifika-
tioneinerKleintierbestrahlung)zusätzlichan
derErweiterung des Kleintierphantoms für
einedurch Biolumineszenz-Bildgebung un-
terstütze Kleintierbestrahlung gearbeitet.
KooperationspartnerimProjektistdasLabor
fürStrahlenbiologieundExperimentelleRadi-
oonkologieamUKE.
Neben der präklinischen Forschung wird
auch in der klinischen Strahlentherapie an
Phantomen geforscht. Zusammen mit der
KlinikfürStrahlentherapieundRadioonko-
logieamUKEsowiederMartini-Klinik(Pro-
statakrebszentrum Hamburg-Eppendorf)
wurde das Projekt CHARLIE (Entwicklung
einerMethode fürdieQualitätssicherungin
der fokalen Strahlentherapie des Prostata-
Karzinoms) durchgeführt. Im Rahmen des
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
vomfmthhgefördertenProjektswurdendie
IntegrationsmöglichkeitenvonBefundenaus
BildgebungundBiopsieindie Bestrahlungs-
planungmithilfeeinesmultimodalen sowie
deformierbarenBeckenphantomsanalysiert.
Das Beckenphantom ermöglicht die Qua-
litätssicherung des gesamten Ablaufs der
StrahlentherapiebeieinemProstatakarzinom.
DabeiliegteindarstellbarererSchwerpunkt
aufdenAuswirkungendertäglichenLage-
änderungenderProstatadurchvariierende
Füllständeder HarnblaseunddesEnddarms
beimPatienten.
LITERATUR
[1]Krause,D.;Hartwich, T.S.;Rennpferdt,
C. (Hrsg.): Produktentwicklung und Kon-
struktionstechnik,Forschungsergebnisseund
-projekte der Jahre 2016 bis 2020, Sprin-
gerVerlag,Berlin, Heidelberg,Deutschland,
2020,https://doi.org/10.1007/978-3-662-
62393-0_11
AUTORINNENUNDAUTOREN
Prof.Dr.-Ing.DieterKrause
MarieWegner,M.Sc.
NadineWortmann,M.Sc.
Institut für Produktentwicklung und Kon-
struktionstechnik(PKT)
TechnischeUniversitätHamburg(TUHH)
VD1515
15
Kraft – und Momentenbeanspruchungen
separiertwerdenkönnen.
DiereineKraftmessunggewährleistetkeine
umfassende Überwachung von Betriebs-
zuständen.Daher werden zusätzlichwei-
tereSensorenintegriert,um beispielsweise
BeschleunigungundTemperaturzumessen
undStörgrößenkompensationzu ermögli-
chen.Herausforderndistauchdiegeringe
zur Verfügung stehende Energie (bspw.
durchEnergy-Harvesting).Umdiedrahtlos
zuübertragenderDatenmengezureduzie-
ren,dieeingroßerEnergietreiberist,müs-
sendie Messdatenvorverarbeitetwerden.
Dazu werden geeignete energiesparende
Prozessorenbenötigt.
ENTWURFSMETHODIK FÜR
ZYLINDRISCHE MASCHINENELE-
MENTE
Durch die hohen Anforderungen an die
EntwicklungvonmechatronischenMaschi-
nenelementenaufgrundvielerkomplexer,
domänenübergreifender Schnittstellen ist
einemethodischeUnterstützungessentiell.
DahersollendieErkenntnisse und Vorge-
hensweisenausdiesemProjektmitErkennt-
nissenaus anderen Teilprojektendes SPP
zusammengeführt und in eine Entwurfs-
methodiküberführtwerden.DasZieldieser
Methodikist es,Produktentwicklerbeider
Synthese von SiME zu unterstützen. Die
Entwurfsmethodiksolldabeiaufexistieren-
denundetabliertenMethodikenaufbauen
und diese erweitern. Der Fokus liegt auf
demWissen,daszurProblemlösungspeziell
inderGruppederzylindrischenMaschinen-
elementenotwendigist.
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.SvenMatthiesen
JulianPeters,M.Sc.
IPEK–InstitutfürProduktentwicklung
KarlsruherInstitutfürTechnologie(KIT)
16
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 1: KonzeptionderMesskettefüreinesensorintegrierendeSchraube
Die Generierung von Prozessdaten in
unmittelbarerUmgebung von Maschinen
undAnlagenistwichtig,dasieTreiberfür
dieZukunftsthemenimMaschinenbauwie
bspw.Digitalisierung,Industrie 4.0,Digital
Twinningsind,wofüreineFülle an Daten
benötigtwird.DurchSensorikandenpro-
zessrelevantenStelleninderMaschinekön-
nendieDatenvorteilhaft flächendeckend
undin hoher Qualität gemessenwerden.
Dabeimüssendiesogenanntensensorinte-
grierendenMaschinenelemente(SiME)zu
denbisherigenmechanischenSchnittstellen
und Dimensionierungsregeln passen, um
mitminimalemAnpassungsaufwandauch
in bestehende Maschinen und Anlagen
integriert werden zu können. Um diesen
Herausforderungen zu begegnen, wurde
bei der Deutschen Forschungsgemein-
schaft (DFG) das Schwerpunktprogramm
(SPP)2305eingerichtet.IndiesemRahmen
beschäftigensichzehnuniversitätsübergrei-
fendeProjekte mit verschiedensten inter-
disziplinärenForschungsfragestellungenim
RahmenderSiME.GefördertvonderDFG
(Projektnummer:466650813)wirdamIPEK
zusammenmit MUST (Prof.Kupnik) und
IES(Prof. Hofmann, beideTU-Darmstadt)
in diesem Rahmen an sensorintegrieren-
den Schrauben geforscht. Diese eignen
sich besonders für die Sensorintegration,
dasie sich imKraftfluss befinden undzu
denmeistverbreitetenBauteilverbindungen
gehören.
SENSORINTEGRIERENDE
SCHRAUBEN
Im Gegensatz zur theoretischen Betrach-
tungistdieBelastungaufeineSchraubein
derRegelmehrachsig.Sowirkenbereitsbei
konventioneller Montage von Schrauben
durchdieTorsionsbelastungQuerkräfteauf
dieSchraubeund auch im Betriebkommt
es zu sicherheitsrelevanten Biege- und
Scherbeanspruchungen,welchezusätzlich
zuraxialenVorspannkraftaufdieSchraube
wirken.SomitisteinemehraxialeKraftmes-
sungnotwendig,auchumBelastungenaus
verschiedenenRichtungen undderenNut-
zungfürdieProzessüberwachungmitFeh-
lerfrüherkennung zu ermöglichen. Neben
demErhaltderTragfähigkeitundder Bau-
raumneutralitätwerdenAnforderungenan
eine autarke Energieversorgung und her-
metische Abgeschlossenheit gestellt, um
dieVerwendunginbreitenEinsatzgebieten
zuermöglichen.DieIntegrationvonSen-
sorikimInnerenvonSchrauben bedeutet
meist, Material zu entfernen, was i.d.R.
eineSchwächungder Struktur und Beein-
trächtigungderTragfähigkeitbedeutet.Im
Projekt untersuchen wir deshalb, wie die
Schwächungmöglichst reduziert, und ein
bestmöglicherKompromisszumPlatzbedarf
derSensorikgefundenwerdenkann.Zielist
es,dieGestaltungundDimensionierungsre-
gelnausdenbekanntenNormenundRicht-
linien(DIN13-1,VDI2230)weitestgehend
einzuhalten. Analytische und numerische
BerechnungenmittelsFEM werden durch
Prüfstandsversucheergänzt,umdengefun-
denenDesignraumzuverifizieren.
MehrereSensorprinzipienwerdenaufihre
Eignung geprüft. Abhängig davon wird
neben dem Designraum die Struktur der
Schraube so gestaltet, dass überlagerte
Sensorintegrierende Schrauben zur mehraxialen
Kraftmessung
ImRahmendesSPP2305:SensorintegrierendeMaschinenelementealsWegbereiterflächendeckender
Digitalisierung
17
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
17
18
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juni2021
18
Mit der signifikanten Erhöhung der Maxi-
maldrehzahl der Antriebsmaschinen von
elektrischen,automobilenAntriebssträngen,
werdendasMotorvolumen,dieMotormasse
unddieMotorkostenerheblichreduziertund
damiteine Steigerung der Leistungsdichte,
Effizienz und Wirtschaftlichkeit erreicht.
ZurWandlungderAntriebsdrehzahlaufdie
erforderliche Raddrehzahl muss ein Hoch-
drehzahlgetriebe eingesetzt werden. Die-
serAufwandkanninVerbindungmiteiner
MehrgängigkeitdesGetriebesundeinerin-
telligentenBetriebsstrategieeinhohesPoten-
tialzurReichweitensteigerungbieten.
HOCHDREHZAHLKONZEPT
In rein elektrisch betriebenen automobilen
Antriebssträngenwerdenpermanenterregte
Synchron- oder Asynchronmaschinen als
Fahrantriebeeingesetzt. Stand derTechnik
sindBetriebsdrehzahlendieserAntriebsma-
schinen von ca. 15.000 min-1. Vorange-
gangene Forschungsvorhaben erreichten
Antriebsdrehzahlen der Antriebsmaschinen
von 30.000 min-1. [1] Während des For-
schungsprojektesSpeed4Ewerdendieper-
manenterregten Synchronmaschinen mit
einer Maximaldrehzahl von 50.000 min-1
betrieben.
FORSCHUNGSANTRIEBSSTRANG
DerSpeed4E Forschungsantriebsstrangwird
vonzweiHochdrehzahlmaschinenangetrie-
ben.Infolgedesdualen Getriebekonzeptes
ergebensich zahlreiche Vorteilehinsichtlich
derBetriebsstrategie undderdamitverbun-
denenEffizienzsteigerungdesForschungsan-
triebsstranges.DasGesamtgetriebe besteht
auseinemPlaneten-undeinem schaltbaren
Stirnradgetriebe.Beide Teilgetriebesummie-
renihreAntriebsleistungaufdasStirnraddif-
ferential.DieAsynchronmaschinetreibtdas
Planetengetriebean undbefindetsichdau-
erhaftimEingriffmitdemStirnraddifferential.
DaszweigängigeStirnradgetriebewirddurch
die permanenterregte Synchronmaschine
angetrieben.Diese kann mechanisch über
die Klauenkupplung aus dem Leistungs-
strangausgekuppelt werden,Bild1.Die für
den Schaltvorgang nötige Synchronisation
derantriebsseitigen Massenerfolgtüberdie
Drehzahlreglung der permanenterregten
Synchronmaschine.
Aus der beschriebenen Getriebetopolo-
gieund den Wirkungsgradkennfeldern der
Hochdrehzahlmaschinenkönnenvorteilhafte
Betriebsarten des Forschungsantriebsstran-
ges abgeleitet werden. Der Gesamtwir-
kungsgrad der Asynchronmaschiene ist
kleinerals der,derpermanenterregtenSyn-
chronmaschine. Aus diesem Grund wird
die Asynchronmaschine eingesetzt, um
zusammen mit der Synchronmaschine die
Spitzenleistung des Antriebsstranges be-
reitzustellen.Im Betrieb mit geringem und
mittlerem Antriebsleistungsbedarf liefert
allein die permanenterregte Synchronma-
schinedieerforderlicheAntriebsleistung.Die
Asynchronmaschine kann während dieses
Betriebsmodus,ohneelektrischeVerlustezu
erzeugen,mitgeschleppt werden.Umeinen
ZugkraftunterbrechungsfreienGangwechsel
zuermöglichenodereinenBeschleunigungs-
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
vorgangmitMaximalleistungdurchzuführen,
kanndieAsynchronmaschineimÜberlastbe-
trieb die Leistung der permanenterregten
Synchronmaschine am Stirnradgetriebe
kurzzeitigersetzenbzw.überlängereZeiter-
gänzen.DieMehrgängigkeitdesStirnradge-
triebesermöglicht es,diepermanenterregte
Synchronmaschineaneinem Betriebspunkt
mitoptimiertemWirkungsgradzubetreiben.
HOCHDREHZAHLMASCHINEN
Die mechanische Konstruktion der Hoch-
drehzahlmaschinensowiedieAuslegungder
Rotorwellenlagerung wurde während des
KonsortialprojektesSpeed4EvomInstitutfür
Maschinenkonstruktion und Tribologie an
derLeibnizUniversität Hannover durchge-
führt.AufGrundderhohenLeistungsdichte
der elektrischen Hochdrehzahlmaschinen
musstewährendderKonstruktiondaraufge-
achtetwerden,dassdieentstehenden elek-
trischenund mechanischen Wärmeverluste
während des Betriebes abgeführt werden
können. Die Entwärmung der Lagerstel-
lender Rotorwelleerfolgtüberumlaufende
Kühlkanäle am Lageraußenring und eine
Rotorinnenkühlung,Bild2. Die elektrischen
VerlusteanderStatorwicklungwerdenüber
eineMantelkühlungabgeführt.
ZurUntersuchung desReibungs-undTem-
peraturverhaltensder Rotorwellenlagerung
der permanenterregten Synchronmaschine
wurdediesealsVersuchslagerungaufgebaut
und auf dem Hochdrehzahllagerprüfstand
desInstitutsfürMaschinenkonstruktionund
Tribologiean der Leibniz Universität Han-
noverbiszur Maximaldrehzahl von50.000
min-1 betrieben. Das Festlager der Rotor-
wellenlagerung,bildenzweifettgeschmierte
hybrid-SpindellagerTyp7006 inO-Anord-
nung.AlsLoslagerwirdeinfettgeschmiertes
hybrid-SpindellagerTyp7005eingesetzt,das
mittelsWellfederelastischvorgespanntwird.
InBild 3sinddieLagerreibungsverluste und
TemperaturverläufederRotorwellenlagerung
in Abhängigkeit der Rotorwellendrehzahl
dargestellt.
Bei der Höchstdrehzahl von 50.000 min-1
FIT4HPC – High Performance Computing für KMU
ImZugedesProjektsFIT4HPCwerdenbayrischeKMUaufdieweitervoranschreitendeDigitalisierungunddie
damiteinhergehendenHerausforderungenimRahmenderProduktentwicklungvorbereitet
Bild 2: Hochdrehzahlmaschine
Bild 1: Speed4EForschungsantriebsstrang
18
stiegdieTemperaturaminnerenLagerder
O-AnordnungübereinefürdieKäfige der
verwendetenWälzlagerkritischeTemperatur
von105°C. Während der Versuchsaufbau
ungekühltbetrieben wurde,werdendieLa-
gerstellender Hochdrehzahlmaschinen des
Forschungsantriebsstranges über eine Sta-
19
tor-undRotorinnenkühlungentwärmt.Das
Überschreitender thermischen Belastungs-
grenzenderWälzlagerwirddamitvermieden.
LITERATUR
Speed2E- InnovativesSuper-Hochdrehzahl-
Mehrgang-Konzept für den elektrifizierten
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
automobilenAntriebsstrang für höchsteEf-
fizienzundhöchstenKomfort,Abschlussbe-
richt
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.GerhardPoll
TimBrieke,M.Sc.
Dipl.-Ing.MariusNiemeier
InstitutfürMaschinenkonstruktion und Tri-
bologie
LeibnizUniversitätHannover
DasdiesemArtikelzugrundeliegendeVorha-
benwurdemitMittelndes Bundesministeri-
umsfürWirtschaftundKlimaschutz(BMWK)
unterdemFörderkennzeichen01MY17003B
gefördert.DieVerantwortungfürdenInhalt
derVer-öffentlichungliegtbei denAutoren.
DieAutorendankenfürdieUnterstützung.
Bild 3: LagerreibungsverlusteundLagertemperaturen
Sensorintegrierende Maschinenelemente – Das DFG-
Schwerpunktprogramm SPP 2305
DasDFG-SchwerpunktprogrammSPP2305haterfolgreichFahrtaufgenommen.ZehninterdisziplinäreVer-
bundvorhabenspannendieweiteForschungslandschaftumdieSensorintegrationin„gewöhnlichenMaschi-
nenelementen“auf.
DieDigitalisierung bietetenormesPotenzial
für gesellschaftlich bedeutsame Innovati-
onen.Zur breitenUmsetzungdiesesPoten-
zialsstehen die dafür erforderlichenDaten
jedoch nicht in ausreichender Menge und
QualitätzurVerfügung.Dasichin nahezu
jederMaschineindirekterProzessnähestan-
dardisierteMaschinenelementewieSchrau-
ben,LagerundZahnräder befinden, bietet
es sich an, genau dort Sensorsysteme zu
integrieren. Durch in-situ Datenerfassung
undunmittelbareInformationsaufbereitung,
können unterschiedliche prozessrelevante
MessaufgabenerfülltundaufSystemebene
weiterverarbeitet werden. So können zum
Beispiel an einem Zahnrad integrierte Be-
schleunigungssensorsystemeInformationen
wie Drehwinkel, Vibrationen und örtliche
Temperaturen mit geeigneten Methoden
auswertenundunteranderemSchädenfrüh-
zeitigdemSystemmelden.
DieDFG hat imMai 2020 die Einrichtung
des Schwerpunktprogramms „Sensorinte-
grierende Maschinenelemente als Wegbe-
reiterflächendeckenderDigitalisierung“(SPP
2305) beschlossen. Das Programm ist auf
eineLaufzeitvonsechsJahrenausgerichtet.
KoordiniertwirddasSchwerpunktprogramm
vonProf.KarstenStahl(FZG,TUMünchen),
imProgrammausschusssinddiebeidenWi-
GeP-MitgliederProf.EckhardKirchner(pmd,
TUDarmstadt) und Prof. SvenMatthiesen
(IPEK,KIT)sowieFrauProf.DianaGöhringer
(AdaptiveDynamischeSysteme,TUDresden)
undProf.KlausHofmann(IntegrierteElektro-
nischeSysteme,TUDarmstadt)vertreten.
19
20
LITERATUR
[1]Breimann, R., Kirchner, E., Küchenhof,
J.:SensorintegrierendeMaschinenelemente
–Klassifizierung,BeispieleundHerausforde-
rungen.In: Schlecht,B.,Schulze,T.(Hrsg.):
DresdenerMaschinenelementeKolloquium
DMK,2022
[2]Stahl,K.,Otto,M.,Zander,M.:Senso-
rintegrierende Maschinenelemente – Das
DFG-SchwerpunktprogrammSPP2305.In:
Schlecht,B., Schulze, T.(Hrsg.): Dresdener
MaschinenelementeKolloquiumDMK,2022
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.KarstenStahl
MarvinZander,M.Sc.
ForschungsstellefürZahnräderundGetriebe-
systeme(FZG)
LehrstuhlfürMaschinenelemente
TechnischeUniversitätMünchen
INVOLLEMGANGE
DasKick-Off-Meeting im November2021
bildeteeinenerfolgreichenAuftaktundstellt
den ersten wichtigen Meilenstein des SPP
2305dar.Inder1½-tägigeOnlineveranstal-
tungtauschtensichknapp60Forschendezu
ihrengefördertenProjektenaus,besprachen
dieVernetzungimWissenschaftssystemund
dasorganisatorischeRahmenprogramm.
DieArbeitskreisstrukturwurdediskutiertund
dieGruppierungindreiArbeitskreisemitun-
terschiedlichenThemenschwerpunktenfest-
gelegt(Wechselwirkungvon Sensorsystem
und Maschinenelement / Betriebsstrategie
/ Mikrosystemtechnik). Mittlerweile sind
alleProjektedesSPP2305gestartetunddie
ArbeitskreisewerdenmitLebengefüllt.Die
erstenArbeitskreis-TreffenimJuni/Juli2022
bietenden Projektbearbeitenden die Gele-
genheit,diewährendderBearbeitungauf-
tauchendenFragenundHerausforderungen
projektübergreifendzudiskutieren.
DarüberhinauswurdedasSchwerpunktpro-
grammdurchaktuelleBeiträge[1,2] inder
EröffnungssessionaufdemDresdnerMaschi-
nenelementeKolloquiumgutsichtbarin der
Forschungsweltplatziert.
Zur Einrichtung des SPP 2305 durch die
DFGwurdebereits in Ausgabe 2/2020 der
WiGeP-Newsberichtet.WeitereaktuelleIn-
formationenundNachrichtenfindenSieauf
www.spp2305.de.
WISSENSCHAFTLICHEZIELE
Im Rahmen des Schwerpunktprogramms
SPP 2305 werden die wissenschaftlichen
GrundlagenfürsensorintegrierendeMaschi-
nenelemente(SiME) undderenmethodisch
gestützteKonzeptionierungundSysteminte-
grationerforscht.ImFokusstehen„gewöhn-
liche“Maschinenelementealsstandardisierte
Basiselementedes Maschinenbausmitdefi-
nierter Gestalt und Auslegung, welche im
Allgemeinennichtweiterzerlegbarsind. Ein
wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt
aufder systematischenundwissenschaftlich
fundiertenIdentifikationund Nutzung von
physikalischen Effekten und begleitenden
Phänomenen,welcheinSiMEundbeideren
IntegrationindasjeweiligeZielsystemauftre-
tenund potentiell genutzt werdenkönnen.
DiePositionierungderMessstelle,der ana-
log-digital-Wandlungund der Datenaufbe-
reitungdirektindiemechanischeStrukturdes
Maschinenelementssolldabeiperspektivisch
einendeutlichen Mehrwertgegenüberdem
gegenwärtigen Stand von Forschung und
Technik hinsichtlich dererreichbaren Infor-
mationsqualitätbieten.
Dabei soll die Integration von Datenerfas-
sungund-analyseindieMaschinenelemente
diemechanischenFunktionen,denursprüng-
lichenBauraumunddieSystematik derüb-
lichenSchnittstellenkaumbeeinflussen.Eine
resultierendewissenschaftlicheHerausforde-
rungist das VorausdenkenundErschaffen
vonKonstruktionsmethodenzurIntegration
vonSiME.ZurAbsicherungisteineAnalyse-
bzw. Testumgebung erforderlich, um die
SiME mittels virtueller (Simulationen) oder
physischer Modelle (Hardwareprüfstände)
zuerproben.
PROJEKTÜBERSICHT
DieimSeptember2020veröffentlichteAus-
schreibungzum SPP 2305 stieß auf großes
Interesse.Nach der Begutachtungder vie-
len eingereichten Forschungsanträge star-
tete das Schwerpunktprogramm Ende des
Jahres2021mitinsgesamtzehn bewilligten
Forschungsprojektenindieerstedreijährige
Förderperiode(Bild1).ZehnVerbundvorha-
ben mit Projektleitenden aus unterschied-
lichen Fachbereichen spannen die weite
ForschungslandschaftdesSPP2305auf.Im
RahmenderProjektewerdendiekomplexen
wissenschaftlichen Herausforderungen an-
handjeweils unterschiedlicher Maschinene-
lementeerforscht.
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 1: ProjektübersichtdererstenFörderperiode
WegenderkomplexenHerausforderungenimRahmendesSPP2305isteineengeinterdisziplinäre
Zusammenarbeiterforderlich,welchedurchVerbundvorhabenmitProjektleitendenausunter-
schiedlichenFachbereichengewährleistetwird
21
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Am05.und06.Mai2022fanddasjährliche
AssistentreffenderWiGePArbeitsgruppeVir-
tuelleProduktentwicklungdasersteMalseit
2019wiederinPräsenzstatt.
KI IN DER PRODUKTENTWICK-
LUNG
AmDonnerstagfandeininteressanterAus-
tauschüberaktuelleForschungsthemenTeil-
nehmer und Lehrtätigkeiten der einzelnen
Lehrstühle und Arbeitsgruppen statt. Am
zweitenTagfolgte,nach einem Impulsvor-
tragvon Prof.Gerhard, ein Workshopzur
RollevonKünstlicher Intelligenz und Deep
LearninginderProduktentwicklung.Dabei
wurdenEinsatzgebiete,Zieleunddietechni-
sche Umsetzung, aber auch die Rolle des
Menschen,diskutiert.
Abgerundet wurde das Programm durch
einenBesuchim Deutschen Bergbaumuse-
umund einenRundgangüberden Campus
undden Botanischen GartenderRuhr-Uni-
versität.
AUTOREN
PascalisTrentsios
JulianRolf
JanLucaSiewert
Univ.-Prof.Dr.-Ing.DetlefGerhard
LehrstuhlfürDigitalEngineering
Ruhr-UniversitätBochum
WiGeP VPE Assisstentinnentreffen
LehrstuhlfürDigitalEngineeringrichtetVPEAssistentreffeninBochumaus
Bild 1: WiGePVPEAssistentenanderRuhr-
UniversitätBochum
Design Methodology for Future Products - Data Driven,
Agile and Flexible
WiGeP-BuchzuzukunftsorientiertenThemenderMethodenforschung.
ImJanuar2022kamdasWiGeP-BuchDesign
MethodologyforFutureProducts-DataDri-
ven,AgileandFlexiblebeimSpringer-Verlag
heraus.DieIdeedesBuchesentstandinder
WiGeP-FachgruppensitzungMethodenund
Prozesse der Produktentwicklung 2020 in
München.Hervorzuhebenistunteranderem
dieInspirationdeserfolgreichenBuchesThe
FutureofDesignMethodologyvonHerbert
BirkhoferausdemJahr2011.
DiesesBuchsolleinenBeitragaufdemGebiet
derEntwicklungsmethodenundihrerUmset-
zungfürinnovativeProduktederZukunftlei-
sten.Einedatengetriebene,agileundflexible
Arbeitsweise wird im Entwicklungsprozess
zukünftigerProdukte immer wichtiger.Die
Beiträgedieses Bucheszielendaraufab, ak-
tuelleForschungsthemenderWiGeP-Mitglie-
derzudieserThematikvorzustellen.
EswerdenfolgendevierAbschnitteimBuch
vorgestellt;
• MethodenfürProduktentwicklungund
-management
• Methodenfür spezifischeProdukteund
Systeme
• Bewältigungder Herausforderungen in
derProduktentwicklung
• ModellbasierteEntwickelnvonProdukten
DieseThementeilen sich in 15Kapitelauf
undgeltenjeweilsauchalseinzelneVeröf-
fentlichungen.
DasBuchbeginntmitderagilenstrategischen
Vorausschau nachhaltiger mechatronischer
undcyberphysischerSystemeundgehtüber
zudenThemenSystemGenerationEnginee-
ringimEntwicklungsprozess,gefolgtvonder
technischen Vererbungin der datengetrie-
benenProduktentwicklung. Produktverbes-
serungen werden durch agiles Entwickeln
aufBasisvonReverseEngineeringunddurch
dieEinbeziehungvonBenutzerfreundlichkeit
undEmotionenaufgezeigt. Darüber hinaus
wird die Entwicklung zukunftsweisender
Produkte im Bereich biomechatronischer
Systeme,nachhaltigerMobilitätssystemeund
derinsituSensorintegrationaufgezeigt. Die
Bewältigungvon Herausforderungeninder
Produktentwicklungwirddurch kontextan-
gepassteMethoden mitFokusaufEffizienz
undEffektivitätsowiedurchdesignzentrierte
MethodenzurBewältigungvonkognitiven
Verzerrungen aufgezeigt. Es wird die Ge-
21
22
AUTOREN
Prof.Dr.-Ing.DieterKrause
EmilHeyden,M.Sc.
Institut für Produktentwicklung und Kon-
struktionstechnik(PKT)
TechnischeUniversitätHamburg(TUHH)
neeringfürdieEntwicklungvonmodularen
Produktfamilien und das Engineering von
multidisziplinärenkomplexenSystemenwird
aufgezeigt.DieWiGePunddieHerausgeber
dankendenzahlreichen Autoren derhoch-
wertigenBeiträgediesesBuches.DasBuchist
unterSpringerLinkalsE-Book(ISBN:978-3-
030-78368-6)undgebundenesBuch(ISBN:
978-3-030-78367-9)verfügbar.
staltung von Abläufen zur zielgerichteten
VerfügbarkeitvonDatenundInformationen
in der Produktentwicklung angesprochen.
Themendes modellbasierten Systems Engi-
neeringwerdenaufdiefunktionsgetriebene
Produktentwicklungangewandt,indemMo-
dellelementeinallenStufenundPhasendes
Produktsmiteinanderverknüpftwerden.Das
PotenzialdesmodellbasiertenSystemsEngi-
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Bild 1: BuchcoverGenerativeManufacturingof
Optical,ThermalandStructuralCompo-
nents(GROTESK)
Generative Manufacturing of Optical, Thermal and Struc-
tural Components (GROTESK)
ProzesskettefürdieHerstellungintegrierteroptischerSysteme.
Die additive Fertigung basiert auf einer
schichtweisen Herstellung, die neue Mög-
lichkeitenfürdieSchaffungnahezubeliebiger
3D-Objekte aus digitalen Daten eröffnet,
indemsieeinennochniedagewesenenGrad
anGestaltungsfreiheitnutzt. In denletzten
Jahren hat sich die Additive Fertigung für
dieindustrietauglicheHerstellungkomplexer
mechanischerTeileetabliert. Gleichzeitig ist
durchtechnologischeInnovationenundeine
individualisierteProduktiondieFertigungzu
wirtschaftlichenBedingungengelungen.Ein
Bereich,indemdieAdditiveFertigungerst
langsam an Popularität gewinnt, aber ein
enormesPotenzial bietet, istdieFunktions-
integrationoptischerSysteme,welcheinder
Regelauseiner Vielzahl diskreter optischer
Elemente und einer meist komplexen op-
tomechanischen Baugruppe bestehen. Der
3D-DruckfunktionsintegrierteroptischerSys-
temeistjedochnochnichtausgereift,dadie
RealisierungmakroskopischerMultimaterial-
komponentenmithoherPräzisionnachwie
voreineHerausforderungdarstellt.
MitdemZieloptischeSysteme mittels Ad-
ditiver Fertigung herzustellen, ist in dem
Innovationsnetzwerk „GROTESK - Gene-
rativeFertigungoptischer,thermischer und
strukturellerKomponenten“einekomplette
Prozesskettefür dieHerstellungintegrierter
optischer Systeme entwickelt worden. Be-
stehendaus PartnernderGottfriedWilhelm
Leibniz Universität Hannover (LUH), dem
ClausthalerZentrumfürMaterialtechnologie
(CZM),derHochschuleHannover(HsH)und
demLaserZentrumHannovere.V.(LZH)sind
dabeidiefolgendenAspekteimKontextder
AdditivenFertigungabdecktworden:
• Entwurf und Simulation optischer Sys-
teme mit dem Schwerpunkt der An-
forderungsanalysefürMaterialienund
Werkstücke(sGROTESK,oGROTESK)
• MaßgeschneiderteWerkstoffeundent-
sprechendeProzessentwicklungfürdie
zuverlässige Herstellung hochwertiger
Multimaterialkomponenten (wGRO-
TESK)
• AdditiveFertigung von Glasmaterialien
fürfunktionaleOptiken(oGROTESK)
• Entwicklung eines neuartigen Maschi-
nenkonzepts für die Verarbeitung
mehrererMaterialienineiner einzigen
Produktionsumgebung (mGROTESK,
wGROTESK)
• Konzepte zur Funktionsintegration in
optomechanische Systeme zur Reali-
sierung einer material-, zeit- und ko-
steneffizientenFertigung (wGROTESK,
sGROTESK)
Unter dem Aspekt die neusten Ergebnisse
im Zusammenhang mit additiv gefertigten
optomechanischen Systemen und additiv
aufgebrachtenglasbasiertenOptiken sowie
Zukunftsaussichtenin beiden Bereichen zu
präsentieren,istdasBuchGenerativeManuf-
acturingofOptical, Thermal and Structural
Components (GROTESK) entstanden. Zur
DemonstrationdesAdditivenFertigungsan-
satzes wird in dem Buch ein Festkörperla-
sersystemmitMultimaterialstrukturen(z.B.
OptomechanikmitintegriertenAusrichtungs-
optionen)undthermischenKomponenten(z.
B.Laserkristall-Wärmesenkemitintegrierten
SensorenzurthermischenÜberwachung)ad-
ditivgefertigtundcharakterisiert.
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.RolandLachmayer
TobiasGrabe,M.Sc.
InstitutfürProduktentwicklungund
Gerätebau
LeibnizUniversitätHannover
der Industrie diskutiert. Dazu wurden kri-
tischePunkteundzukünftigerAufgabenstel-
lungenimBereichvonKI-Anwendungen in
derSystementwicklungerarbeitet.Überein-
stimmendesErgebnisderDiskussionenwar,
dassdieKIzukünftignichtautonomProzesse
derProduktentwicklungübernehmenwird,
sondern den Ingenieur gezielt durch eine
strukturierteDatenaufbereitungbeiderEnt-
scheidungsfindungassistiert.Damitwirddie
Produktentwicklungnicht leichteroderwe-
nigeraufwändigfürdenMenschen,jedoch
kannseineProduktivität deutlich gesteigert
werden.
AUTOREN
Univ.-Prof.Dr.-Ing.RolandLachmayer
LukasHoppe,M.Sc.
InstitutfürProduktentwicklungund
Gerätebau
LeibnizUniversitätHannover
23
NewsletterWissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGeP|Ausgabe1|Juli2022
Der letzte Tag der Frühjahrstagung in
GrazwidmetesichganzdemThema„KI
inderProduktentwicklung“.Dazuwurdedas
Thema mit Keynote Vorträgen eingeleitet,
durchPoster-Vorstellungenbegleitetundan-
schließendin Gruppenworkshopsvertiefend
diskutiert.
IndenKeynoteVorträgezeigtendieTUBer-
lin,dieTUGrazsowiedieUniversitätenErlan-
gen-NürnbergundPaderborndasKIinder
ProduktentwicklunganihrenInstitutenbe-
reitsfesterBestandteilderForschungistund
setztenmitihrenBeiträgendiethematischen
ImpulsedesWorkshops.Deranschließende
Networking-Break wurden genutzt, um
die WiGeP Institute und deren jeweiligen
Forschungsschwerpunkte und Aktivitäten
im Kontext von KI vorzustellen. Es wurde
deutlich, das aktuelle Forschungsschwer-
punkteimgesamtenProduktentwicklungs-
prozessangesiedeltsind.DieProfessorinnen
und Professoren der WiGeP forschen z.B.
daran, das Anforderungsmanagement mit
KI-basierten Werkzeugen von Ontologien
zuunterfüttern,umgezieltAnforderungen
zuverarbeitenundzuhandhaben.Dadurch
lassensich frühzeitigersteProduktkonzepte
aufstellenund nicht realisierbareKonzepte
identifizieren.InnerhalbdesProduktentwurfs
und-ausarbeitungkommenvieleKIAnwen-
dungen zum Einsatz, die den Produktent-
wicklungsprozess effektiver und effizienter
gestalten. Multi-Agentensysteme, Neuro-
naleNetze,DataMining,Natural Language
ProcessingoderReinforcementLearningsind
nur eine kleine Auswahl an Werkzeugen,
derenAnwendunginnerhalbderWiGePer-
forschtwerden.DabeiwerdenThemen,wie
dieLebensdauervorhersage, dasGenerative
Design,dieAufbereitungvonFelddatenoder
dieFunktionsmodellierungdurchdenEinsatz
vonKIunterstützt.
Anschließend wurden in mehreren Work-
shopszusammenmitdenExperten derAVL
über den Transfer der wissenschaftlichen
ErkenntnisseindasbreiteAnwendungsfeld
23
KI-Forschung in der Produktentwicklung
OrdentlicheMitglieder:
Univ.-Prof.Dr.-Ing.MichaelAbramovici(Ruhr-UniversitätBochum),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Dr.h.c.Albert
Albers(KarlsruherInstitutfürTechnologie),Univ.-Prof.Dr.-Ing.ReinerAnderl(TUDarmstadt),Univ.-
Prof.Dr.-Ing.BeateBender(Ruhr-UniversitätBochum),Univ.-Prof.Dr.-Ing.BerndBertsche(Universität
Stuttgart),Univ.-Prof. Dr.-Ing.Luciënne Blessing(Singapore Universityof Technologyand Design),
Univ.-Prof.Dr.sc.techn.PaoloErmanni(ETHZürich),Univ.-Prof.Dipl.-Ing.Dr.-Ing.DetlefGerhard(TU
Wien),Univ.-Prof.Dr.-Ing.JensC.Göbel(TechnischeUniversitätKaiserslautern),Univ.-Prof.Dr.-Ing.
DietmarGöhlich(TUBerlin),Univ.-Prof.Dr.-Ing.IrisGräßler(UniversitätPaderborn),Univ.-Prof.Dr.sc.
ETHAlexanderHasse(TUChemnitz),Univ.-Prof.Dipl.-Ing. Dr.techn.HannesHick (TUGraz),Univ.-
Prof.Dr.-Ing. GeorgJacobs (RWTHAachen), Univ.-Prof.Dr.-Ing. EckhardKirchner (TUDarmstadt),
Univ.-Prof.Dr.-Ing.UlfKletzin(TUIlmenau),Univ.-Prof.Dr.-Ing.DieterKrause(TUHamburg),Univ.-
Prof.Dr.-Ing.Roland Lachmayer(Leibniz Universi-tätHannover), Univ.-Prof.Dr.-Ing.Robert Liebich
(TUBerlin),Univ.-Prof. Dr.-Ing.ArminLohrengel (TUClausthal),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Frank Mantwill
(Helmut-Schmidt-UniversitätHamburg),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Sven Matthiesen(Karlsruher Institutfür
Technologie),Univ.-Prof.Dr.-Ing.MirkoMeboldt(ETHZürich),Univ.-Prof.Dr.AthanassiosMihailidis
(AristotleUniversityofThessaloniki),Univ.-Prof.Dr.Dr.-Ing.Dr.h.c.JivkaOvtcharova (KarlsruherIn-
stitutfürTechnologie),Univ.-Prof.Dr.-Ing.KristinPaetzold(TUDresden),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Gerhard
Poll(Leibniz UniversitätHannover), Univ.-Prof.Dr.-Ing. BerndSauer (TUKaiserslautern), Univ.-Prof.
Dr.-Ing.Christian Schindler (RWTHAachen), Univ.-Prof. Dr.-Ing.Berthold Schlecht (TUDresden),
Univ.-Prof.Dr.-Ing.HubertSchwarze(TUClausthal),Univ.-Prof.Dr.-Ing.KarstenStahl(TUMünchen),
Univ.-Prof.Dr.-Ing. RainerStark (TUBerlin),Univ.-Prof. Dr.-Ing.Peter Tenberge(RuhrUniversität
Bochum),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Klaus-DieterThoben(UniversitätBremen),Univ.-Prof.Dr.-Ing.Thomas
Vietor(TUBraunschweig),Univ.-Prof.Dr.-Ing.JörgWallaschek(LeibnizUniversitätHannover),Univ.-
Prof.Dr.-Ing.SandroWartzack(UniversitätErlangen),Univ.-Prof.Dipl.-Ing.Dr.-Ing.MichaelWeigand
(TUWien),Univ.-Prof.DIDr.KlausZeman(JohannesKeplerUniversitätLinz),Univ.-Prof.Dr.Markus
Zimmermann(TUMünchen).
MitgliederimRuhestand:
Prof.Dr.-Ing.Fatih C.Babalik(UludagÜniversitesi),Prof. Dr.-Ing.HansgeorgBinz (UniversitätStutt-
gart),Prof.Dr.h.c.Dr.h.c.Dr.-Ing.HerbertBirkhofer (TUDarmstadt), Prof.Dr. rer.nat. C.Werner
Dankwort(TU Kaiserslautern), Prof. Dr.-Ing.Ludger Deters (Otto-von-Guericke-Universität Mag-
deburg),Prof. Dr.-Ing.Klaus Ehrlenspiel(TU München),Prof. Dr.-Ing.habil. Hans-JürgenSchorcht
(TUIlmenau), Prof.Dr.-Ing. habil.Ralph Stelzer(TU Dresden),Prof. Dr.-Ing.Dr. h.c.Sándor Vajna
(Otto-von-Guericke-UniversitätMagdeburg),Univ.-Prof.Dr.-Ing.FrankRieg(UniversitätBayreuth),
Prof.Dipl.-Ing.Dr.techn.Laurenz Rinder(TUWien),Prof.Dr.-Ing. Dr.-Ing.E.h.Dr.h.c.Dieter Spath
(UniversitätStuttgart),Prof.Dr.-Ing.HeinzMertensa.D.(TUBerlin),Prof.em.Dr.-Ing.HeinzPeeken
(RWTHAachen),Prof.Dr.-Ing. GuntherReinhart(TU München),Prof.Dr.-Ing.Udo Lindemann(TU
München),Prof.Dr.-Ing.habil.HeinzLinke(TUDresden),Prof.Dr.-Ing.HaraldMeerkamm(Universität
Erlangen-Nürnberg),Prof. Dr.-Ing.Frank-Lothar Krause(TU Berlin),Prof.Dr.-Ing. KonradLangen-
beck(UniversitätStuttgart), Prof.Dr.-Ing.Erhard Leidich(TUChemnitz), Prof.Dr.-Ing.Bernd-Robert
Höhn(TUMünchen),Prof. Dr.-Ing.habil.Guenter Höhne(TUIlmenau),Prof.Dr.-Ing. Dr.-IzGustav
Kollmann(TUDarmstadt),Prof.Dr.-Ing.JürgenGausemeier(UniversitätPaderborn), Prof.Dr.-Ing.
PeterW. Gold(RWTH Aachen),Prof. Dr.-Ing.Karl-HeinrichGrote (Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg),Prof.Dr.-Ing.MartinEigner (TUKaiserslautern), Prof.Dr.-Ing. JörgFeldhusen (RWTH
Aachen),Prof.Dr.-Ing.Hans-JoachimFranke(TUBraunschweig),Prof.Dr.-Ing.GerhardWagner(Ruhr-
UniversitätBochum),Prof.Dr.-Ing.Christian Weber(TU Ilmenau),Prof. Dr.-Ing.Dieter Wüstenberg
(TUKaiserslautern),Univ.-Prof.Dr.-Ing.DetmarZimmer(UniversitätPaderborn).
Industriekreis:
ReinholdAchatz(ThyssenKruppAG),Dipl.-Ing.DirkAdamczyk(ZFFriedrichshafenAG),UrbanAugust
(SiemensPLM SoftwareThomas Bayer(Wittenstein AG),Kurt Bengel(CenitAG),Dr.-Ing.Thomas
Bertolini(Dr.FritzFaulhaberGmbH&Co.KGAntriebssysteme),HerbertBickelmann(AutodeskGmbH),
Dr.JörgBöcking(VibracousticGmbH),CarstenBurchardt(SiemensDigitalIndustriesSoftwareGmbH),
Dr.JensCattarius(BombardierTransportation), Dr.Rolf Döbereiner(AVL ListGmbH), Dr.-Ing.To-
biasDüser(AVL DeutschlandGmbH),Dr.GunnarEbner(CapgeminiDeutschlandGmbH),Dipl.-Ing.
RichardEinstmann(Bechtle GmbH),Dr. MichaelEngelbreit(Wittenstein Alpha),Dr.-Ing. GerdFricke
(PEKUFolienGmbH),Dr.-Ing.MatthiasGatzen(BakerHughes),RolandGerhards(ZAL–Zentrumfür
angewandteLuftfahrtforschungGmbH),DetlefGierling(ZFSachsAG),Dr.GunnarGödecke(VULKAN
Kupplungs-undGetriebebau),BerhardHackforthGmbH&Co.KG),Dr.-Ing.AxelGomeringer(Testo
SE&Co.KGaA),Dipl.-Kaufm.MichaelGrethler(SolidLineAG),Prof.Dr.-Ing.PeterGutzmer(SCHAEFF-
LERGruppe),Dr.-Ing.GünterHähn(WirtgenGmbH),Dr.-Ing.RalfHambrecht(FlenderGmbH),Dipl.-
Ing.JörgHartmann(MeyerWerftGmbH),Dr.StefanHeilmann(PaulWurthS.A.),Dr.-Ing.Katharina
Helten(VitescoTechnologiesGermanyGmbH), Dr.-Ing.Jörg Hermes(SEW-EURODRIVE GmbH&
Co.KG),HansHuber(MayrGmbH&Co.KG),Dr.MartinHusemann(Phi GmbH),Dr.DanielKähny
(LSTelcom AG),Prof. AlfredKatzenbach (KatzenbachExecutive Consulting),Prof. Dr.phil. Michael
Ketting(IBAFGmbH),Karl-Ludwig Kimmig(LuKGmbH& Co.KG),Dr.-Ing.Markus Klaiber(Schunk
GmbH&Co.KG),Dr.-Ing.FrankKoch(EidgenössischesNuklearsicherheitsinspektoratENSI),Dr.-Ing.
MarcusKrastel(:emengineeringmethodsAG),UlrichKreher(ElektrorAirsystemsGmbH),WernerKrö-
ger(BMWAG),KlausLöckel(DassaultSystemesDeutschlandGmbH),Dr.ChristophLutz(JuliusBlum
GmbH),Dr.Dr.HansjörgMaier(Dr.-Ing.h.c.F.PorscheAG),Dr.-Ing.GeorgMecke(AirbusOperations
GmbH),Dr.-Ing.Stefan Möhringer(SimonMöhringer AnlagenbauGmbH),Dr.OttmarMüller (VAT
VakuumventileAG),RazvanOlosu(b1EngineeringSolutions GmbH& Co.KG), Dr.Bernd Pätzold
(ProSTEPAG),Dr.-Ing.MarcPein (ThyssenKruppMarine SystemsGmbH), Dr.Burkhard Pinnekamp
(RENKAG),Dr.-Ing.Robert Plank(HoribaEurope GmbH),Prof.Dr.-Ing.PeterPost(FestoAG &Co.
KG),HartmutRauen(VerbandDeutscherMaschinen-undAnlagenbaue.V.(VDMA)),Dr.OlafScha-
doffsky(HILTIEntwicklungsgesellschaftmbH),JörgSchiebel(TycoIntegratedFire&Security),Dr.-Ing.
ThomasSchneider (TRUMPFWerkzeugmaschinen GmbH& Co.KG), Dr.Alfred Schreiber(C. &E.
FeinGmbH),Dr.-Ing.RudolfSchubert(ContinentalAGDr.KristinSittig(VolkswagenAGDr.-Ing.Jörg
Stahlmann(ConSensesGmbH), Dr.Martin Stark(msinvconBeteiligungs-und Beratungsgesellschaft
mbH),Dr.-Ing.FrankThielemann(UNITYAG),Dr.-Ing.JürgenVogt(CADFEMGmbH),Dr.-Ing.Stefan
Wallmeier(KAMAXHoldingGmbH&Co.KG),Dipl.-Ing.AndreasWeber(VestasNacellesDeutschland
GmbH),Dr.HenrikWeimer(AirbusSAS),KarlHeinzZachries(CONTACTSoftwareGmbH9
Vorstand/Anschriften:
Univ.-Prof.Dr.-Ing.RolandLachmayer
(Geschäftsführer)
InstitutfürProduktentwiclungund
Gerätebau
LeibnizUniversitätHannover
AnderUniversität1
30823Garbsen
Tel.:+49(0)511|7623471
E-Mail:lachmayer@ipeg.uni-hannover.de
Univ.-Prof.Dr.-Ing.DieterKrause
(SprecherdesVorstandsundfürMe-
thoden&ProzesseinderProduktent-
wicklung)
InstitutfürProduktentwicklungund
Konstruktionstechnik
TechnischeUniversitätHamburg
Denickestraße17
21073Hamburg
Tel.:+49(0)40|428783231
E-Mail:krause@tuhh.de
Univ.-Prof.Dr.-IngSvenMatthiesen
(SprecherfürLehre&Weiterbildung)
IPEK-InstitutfürProduktentwicklung
KarlsruherInstitutfürTechnologie
Kaiserstraße10
76131Karlsruhe
Tel.:+49(0)721|60847156
E-Mail:sven.matthiesen@kit.edu
Univ.-Prof.Dr.-Ing.EckhardKirchner
(SprecherfürMaschinenelementeund
-systeme)
FachgebietProduktentwick-
lu n g u nd M as c hin e ne l eme n te
TechnscheUniversitätDarmstadt
Otto-Berndt-Straße2
64287Darmstadt
Tel.:+49(0)6151|1621171
E-Mail:kirchner@pmd.tu-darmstadt.de
Univ.-Prof.Dr.-Ing.SandroWartzack
(SprecherfürVirtuelleProduktentwick-
lung)
LehrstuhlfürKonstruktionstechnik
UniversitätErlangen
Martensstraße9
91058Erlangen
Tel.:+49(0)9131|8527987
E-Mail:wartzack@mfk.uni-erlangen.de
NEWS
Mehr Innovationskraft durch Zusammenarbeit
von Wissenschaft und Wirtschaft
Besuchen Sie die Website der WiGeP: www.wigep.de
Stand:Juli2022 Redaktion:KevinHerrmannundLukasHoppe
Internet:www.wigep.de Herausgeber:WissenschaftlicheGesellschaftfürProduktentwicklungWiGePe.V.
Auflage:1000Exemplare c/oInstitutfürProduktentwicklungundGerätebau
ISSN1613-5504 AnderUniversität1,30823Garbsen