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Book review: Öffentliche Bibliotheken zwischen Digitalisierung und Austerität: Kommunale Strategien und ihre Implikationen für die Bildungsgerechtigkeit

Authors:
Geogr. Helv., 77, 313–315, 2022
https://doi.org/10.5194/gh-77-313-2022
© Author(s) 2022. This work is distributed under
the Creative Commons Attribution 4.0 License.
Book review
Book review: Öffentliche Bibliotheken zwischen
Digitalisierung und Austerität: Kommunale Strategien
und ihre Implikationen für die Bildungsgerechtigkeit
Melike Peterson
Institut für Geographie, Universität Bremen, Bremen, Deutschland
Correspondence: Melike Peterson (peterson@uni-bremen.de)
Received: 29 July 2022 Published: 11 August 2022
Thiele, K.: Öffentliche Bibliotheken zwischen Digitalisierung
und Austerität: Kommunale Strategien und ihre Implika-
tionen für die Bildungsgerechtigkeit, Bielefeld, transcript,
388 S., ISBN 978-3-8376-6174-3, EUR 50,00, 2022.
Öffentliche Bibliotheken galten lange als staubige und ver-
altete Orte, die zum alltäglichen Stadtbild einfach dazugehö-
ren. Jedoch erfüllen Bibliotheken diverse Aufgaben im ur-
banen Raum, die für die Stadtgesellschaft und ihre Entwick-
lung von essenzieller Bedeutung sind. Sie sollten keineswegs
als selbstverständlich betrachtet werden, zeigen aktuelle Kri-
sen doch ihre Unverzichtbarkeit auf: Nicht nur die Corona-
Krise, sondern auch Prozesse der Digitalisierung und Auste-
rität stellen Bibliotheken vielerorts vor Herausforderungen.
Da verwundert es, dass diese besonderen Stadtorte als Ge-
genstand der deutschsprachigen Humangeographie weitge-
hend unterbeleuchtet sind.
In Öffentliche Bibliotheken zwischen Digitalisierung und
Austerität: Kommunale Strategien und ihre Implikationen
für die Bildungsgerechtigkeit nähert sich Katja Thiele der
Entwicklung öffentlicher Bibliotheken aus einer humangeo-
graphischen Perspektive und untersucht die Auswirkungen
von Prozessen der Digitalisierung und der Austerität auf Bi-
bliotheken und ihre Bedeutung als soziale Infrastrukturen,
öffentliche Daseinsvorsorge und Orte der Bildungsgerech-
tigkeit. Anhand der Bibliothekslandschaften in den Städten
Bonn (DE), Leicester (GB) und Malmö (SE) vergleicht sie
den Wandel öffentlicher Bibliotheksarbeit mittels der urba-
nen Regimes auf lokaler Ebene sowie ihrer politischen Tra-
ditionen innerhalb wohlfahrtsstaatlich geprägter Staaten im
nord- und westeuropäischen Raum. So positioniert die Au-
torin öffentliche Bibliotheken als zentralen Gegenstand hu-
mangeographischer Forschung und diskutiert ihre Bedeutung
für eine bildungsgerechtere Stadt.
Im ersten der beiden theoretischen Kapitel wendet sich
Katja Thiele dem Zusammenhang zwischen öffentlichen Bi-
bliotheken und Bildungsgerechtigkeit und -ungleichheit zu.
Sie schildert Bildung als lebenslangen Prozess, welcher in
„spezifischen räumlichen und sozialen Kontexten und unter
ungleichen individuellen und gesellschaftlichen Rahmenbe-
dingungen statt[findet]“ (37). So geht sie der Frage nach, in-
wiefern es gerade in öffentlichen Bibliotheken möglich ist,
die in einer Gesellschaft (re-)produzierten sozialökonomi-
schen Ungleichheiten gezielt abzuschwächen bzw. zu über-
winden. Hier hebt die Autorin auch den Einfluss der kom-
munalen Ebene hervor. Angelehnt an Harvey (1973), der Bil-
dungsprozesse „als Teil städtischer (Un-)Gleichheiten in den
Blick nimmt“ (38), betont Katja Thiele öffentliche Bibliothe-
ken als signifikanten Baustein einer sozial gerechteren Stadt-
planung. Solch eine Perspektive auf städtische Bildungsland-
schaften sei ein noch kaum erforschtes Feld der Humangeo-
graphie. Diese Überlegungen verbindet sie mit Diskussionen
zur Bedeutung von dritten Orten für das Erreichen von Bil-
dungsgerechtigkeit. Bibliotheken seien wichtige „dritte Or-
te“ (vgl. Oldenburg, 1989) Orte der Öffentlichkeit, die
Stadtbewohner:innen einen niedrigschwelligen Zugang zu
Ressourcen ermöglichen, Räume des kollektiven Wissens be-
reitstellen und Möglichkeiten der Begegnung und Interakti-
on eröffnen. Auf der kommunalen Ebene bleibend, disku-
tiert Katja Thiele öffentliche Bibliotheken anschließend als
soziale Infrastruktur (vgl. Klinenberg, 2018) und erforscht
ihre Potenziale und Grenzen zur Erhaltung und Gewährleis-
tung von Bildungsgerechtigkeit. Sie kritisiert die Folgen ei-
nes Rückzugs des Staates aus der sozialen Verantwortung
und analysiert die Entwicklung der öffentlichen Daseinsvor-
Published by Copernicus Publications for the Geographisch-Ethnographische Gesellschaft Zürich & Association Suisse de Géographie.
314 M. Peterson: Book review: Öffentliche Bibliotheken zwischen Digitalisierung und Austerität
sorge mittels der sozialen Infrastrukturen in den untersuchten
Städten und Wohlfahrtsstaaten.
Im zweiten theoretischen Kapitel taucht Katja Thiele in
das Spannungsfeld von Digitalisierung und Austerität ein
und beschreibt den Wandel öffentlicher Bibliotheksarbeit.
Anhand aktueller Debatten der Smart City fokussiert sie sich
auf die digitalen Neuordnungen der Bibliothek als Raum und
hebt die zunehmende Multifunktionalität öffentlicher Biblio-
theken hervor. Diese ermögliche es Bibliotheken als dritte
Orte der non-formalen Bildung digitale Spaltungen, soge-
nannte Digital Divides, abzubauen und Bildungsgerechtig-
keit und soziale Nachhaltigkeit im Stadtteil zu stärken. Sozia-
le Nachhaltigkeit wird hier als „die Schaffung inklusiver und
widerstandsfähiger sozialer und kultureller Infrastrukturen in
Städten“ (48) verstanden, zu der öffentliche Bibliotheken als
dauerhafte Strukturen, die auf lebenslanges Lernen, soziales
Wohlergehen und Gemeinwohl ausgerichtet sind, einen be-
deutsamen Beitrag leisten können. Im Folgenden geht das
Buch auf die Rolle urbaner Regimes im Umgang mit Austeri-
tätsprozessen ein. Zunächst wird die Nützlichkeit des Urban-
Regime-Begriffs für geographische Annäherungen an die
Bildung unterschiedlicher Regimetypen und ihrer Strategi-
en auf lokaler Ebene erörtert. Die Autorin positioniert kom-
munale Austerität als ein strategisches Instrument der neo-
liberalen Stadtentwicklung im nord- und westeuropäischen
(Stadt-)Raum und bespricht die sozial-räumlichen Konse-
quenzen eines angestrebten „Austerity Urbanism“ (104). Ab-
schließend wird die Corona-Krise als verschärfende Rah-
menbedingung für die im Buch behandelten Konflikte und
Ungleichheiten angeschnitten.
Nach dem methodischen Kapitel, das die qualitative Her-
angehensweise der Arbeit darlegt, bespricht Katja Thiele
in zwei empirischen Kapiteln die Entwicklung der urbanen
Regimes und öffentlichen Bibliotheken in den Fallstudien-
städten. Schnell wird deutlich, dass die lokalen Regimes
sehr unterschiedlich sind: Bonn erscheint als „prosperieren-
de Stadt mit hoher Verschuldung“ (173), Leicester geprägt
durch sozio-kulturelle Diversität und alltägliche Austerität
und Malmö als „sozial-ökologische Transitstadt mit indus-
trieller Historie“ (207). Doch es bestünden auch Ähnlichkei-
ten, so die Autorin, da die öffentlichen Bibliotheken in allen
drei Städten mit einer zunehmenden neoliberalen Ausrich-
tung und wirtschaftlichem Denken über Stadtentwicklung zu
kämpfen haben. Diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten
werden detailliert beschrieben, wie auch die Ausprägungen
und Folgen der Digitalisierung und Austerität in den unter-
suchten Städten und ihre jeweilige Bibliothekspolitik.
Im abschließenden Kapitel werden die Auswirkungen der
zuvor besprochenen lokalen Regimes auf die Handlungs-
spielräume der Kommunen erörtert sowie drei Implikatio-
nen der Empirie vorgestellt: (1) Bibliotheken als Möglich-
keitsräume einer sozial-ökologischen Stadtentwicklung und
hierdurch entstehende Chancen für die Bildungsgerechtig-
keit, (2) die durch Digitalisierungs- und Austeritätsprozesse
entstehende Beförderung von Strategien, die Bildungsunge-
rechtigkeiten in bereits benachteiligten Stadtquartieren ver-
schärfen, und (3) die Gefährdung öffentlicher Bibliotheken
als dritter Raum durch die fortwährende Corona-Krise.
Besonders gelungen ist die Diskussion öffentlicher Biblio-
theken als soziale Infrastruktur. Hier schließt das Buch an
die Erforschung städtischer Infrastrukturen und ihrer Bedeu-
tung für das gesellschaftliche Leben an (vgl. Flitner et al.,
2017). Die Autorin bezieht sich auf ein sozialpolitisches Ver-
ständnis von Infrastruktur als „the different kinds of facili-
ties necessary for cities to function as social spaces“ (La-
tham und Layton, 2019: 4). Soziale Infrastrukturen sind so-
mit für eine Stadt kritikal und ihr Funktionieren langfris-
tig maßgeblich für eine sozial gerechte und demokratische
Gesellschaft (63). Dieses Verständnis verbindet Katja Thiele
mit einem feministischen Blick auf Infrastrukturen, um der
Frage nachzugehen, „wer wie am Machen von Infrastruktu-
ren beteiligt ist“ (65). Denn Infrastrukturen sind sozial ge-
schaffen, (re-)produzieren gesellschaftliche Verhältnisse und
können diese Beziehungen (de-)stabilisieren. Eine feministi-
sche Perspektive versteht „people as infrastructure“ (113), da
Menschen an der sozialen Reproduktion von Infrastrukturen
beteiligt sind. Das Buch verknüpft diese Überlegungen mit
aktuellen Diskussionen um dritte Orte und inszeniert öffent-
liche Bibliotheken als Orte sozialer Praktiken, Begegnungen
und Beziehungen, die festgefahrene Vorstellungen von öf-
fentlichem (Stadt-)Leben hinterfragen und neu aushandeln
können.
Der Frage nach einer gerechteren Stadt wendet sich die
Autorin auch anhand der Digitalisierung und der Über-
brückung von Digital Divides zu. Diese beschreiben die Dis-
krepanz im Zugang, der Nutzung und dem Verstehen digita-
ler Technologien, die das Leben und die Teilhabe in der mo-
dernen Stadt zunehmend beherrschen. Einige Menschen sind
hiervon stärker betroffen als andere. Katja Thiele schließt
hier an aktuelle Smart-City-Debatten an, welche die smar-
te Stadt „weniger [als] den aktuellen Zustand einer Stadt
als vielmehr das Versprechen einer zunehmenden Digitalisie-
rung oder eines smarten Urbanismus“ (83) diskutieren. Sie
erkundet diese Diskussionen differenziert und gut verständ-
lich und zeigt auf, dass öffentliche Bibliotheken ein zen-
traler Forschungsgegenstand und -ort sind, an denen Stadt-
forscher:innen die Urbanisierung digitaler Technologien und
städtischer Problemlagen in den Fokus nehmen können bzw.
müssen. Hier liefert das Buch einen wichtigen Beitrag zum
„digital turn“ in der kritischen Stadtgeographie sowie zu Fra-
gen, die sich mit der Zukunft öffentlicher Räume in westli-
chen Städten beschäftigen.
Das Buch weist nur wenige Schwächen auf. Katja Thiele
vertieft sich in nord- und westeuropäische Stadträume. Um
den angeführten Argumenten noch mehr Gültigkeit zu geben,
wäre es interessant gewesen, an einigen Stellen auch einen
Blick auf regionale Unterschiede innerhalb der untersuch-
ten Nationalstaaten zu werfen und die jeweiligen Antworten
und Strategien öffentlicher Bibliotheken auf die zunehmen-
de Austerität und Digitalisierung der (Stadt-)Gesellschaft zu
Geogr. Helv., 77, 313–315, 2022 https://doi.org/10.5194/gh-77-313-2022
M. Peterson: Book review: Öffentliche Bibliotheken zwischen Digitalisierung und Austerität 315
untersuchen. Ebenso wäre ein Blick auf öffentliche Biblio-
theken in reicheren und ärmeren Stadtteilen innerhalb der
gleichen Stadt von Interesse. Auch fehlen mir in Teilen die
Stimmen von Bibliotheksnutzer:innen, vor allem da sich die
Autorin im konzeptionellen Teil mit Literatur beschäftigt,
die die gefühlten und alltäglichen Welten von Digitalisierung
und Austerität in öffentlichen Bibliotheken beschreibt. Ob-
wohl im Buch die Perspektiven der Bibliotheksleitungen und
des Personals im Vordergrund stehen, könnten die Meinun-
gen und Erfahrungen von Alltagsmenschen dazu beitragen,
die Brisanz schwindender sozialer Infrastrukturen und stei-
gender Ungleichheiten der (digitalen) Teilhabe und Bildung
in der austeritären Stadt noch stärker hervorzuheben. Hier
hätte es geholfen, die im theoretischen Teil angesprochene
feministische Perspektive auf Infrastrukturen und Austerität
(vgl. Hall, 2022) deutlicher in die abschließende Diskussion
einfließen zu lassen. Letztlich vereint die Autorin den empi-
risch wertvollen Beitrag, dass öffentliche Bibliotheken Bil-
dungsungerechtigkeiten auch verschärfen können, nur teils
mit der Annahme, dass Bibliotheken grundsätzlich förder-
lich für Bildungsgerechtigkeit sind: Einerseits analysiert sie
die Handlungsspielräume der jeweiligen lokalen Regimes als
größeren Rahmen, den Bibliotheken notgezwungen navigie-
ren müssen, anderseits sieht sie die Bibliotheken in der Ver-
antwortung, eine Bibliothekspolitik umzusetzen, die ihre Be-
deutung als Stätten kultureller Bildung(sgerechtigkeit) be-
tont. Jedoch wird nur angedeutet, wie genau sich öffentliche
Bibliotheken den Zielen und Strategien ihrer lokalen Regi-
mes stärker widersetzen könnten.
Von diesen Punkten abgesehen, ist Öffentliche Bibliothe-
ken zwischen Digitalisierung und Austerität ein gelunge-
nes Buch, das einen wichtigen Beitrag zum wissenschaftli-
chen Verständnis um öffentliche Bibliotheken in der heutigen
Stadtgesellschaft leistet; einem Thema, das in der deutsch-
sprachigen Humangeographie (noch) zu wenig Aufmerk-
samkeit bekommt. So führt Katja Thiele eine interessierte
Leser:innenschaft gekonnt an aktuelle Entwicklungen öffent-
licher Bibliotheken in Nord- und Westeuropa heran sowie an
relevante Diskussionen um öffentliche Stadträume, Digitali-
sierung und Austerität. Das Buch ist jedoch keinesfalls nur
für das akademische Milieu bestimmt, sondern bietet einem
breiten Publikum die Chance, sich mit der Rolle und Bedeu-
tung von öffentlichen Bibliotheken für eine bildungsgerechte
Stadt(-entwicklung) auseinanderzusetzen.
Haftungsausschluss. Anmerkung des Verlags: Copernicus Pu-
blications bleibt in Bezug auf gerichtliche Ansprüche in veröffent-
lichten Karten und institutionellen Zugehörigkeiten neutral.
Literatur
Flitner, M., Lossau, J. und Müller, A. L. (Hrsg.): Infrastrukturen der
Stadt, Springer VS, Wiesbaden, ISBN 978-3-658-10423-8, 2017.
Hall, S. M.: For feminist geographies of austerity, Prog. Hum.
Geog., 46, 299–318, 2022.
Harvey, D. (Hrsg.): Social Justice and the City, Edward Arnold,
London, ISBN 0713157666, 1973.
Klinenberg, E. (Hrsg.): Palaces for the people: how social infra-
structure can help fight inequality, polarization, and the decline
of civic life, Penguin, London, ISBN 978-1-5247-6117-2, 2018.
Latham, A. und Layton, J.: Social infrastructure and the public life
of cities: Studying urban sociality and public spaces, Geography
Compass, 13, 1–15, 2019.
Oldenburg, R. (Hrsg.): The great good place. Cafes, coffee shops,
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munity, Paragon House, New York, ISBN 9781569246818, 1989.
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Austerity policies and austere socio-economic conditions in the UK have had acute consequences for everyday life and, interconnectedly, the political and structural regimes that impact upon the lives of women and marginalised groups. Feminist geographies have arguably been enlivened and reinvigorated by critical engagements with austerity, bringing to light everyday experiences, structural inequalities and multi-scalar socio-economic relations. With this paper I propose five areas of intervention for further research in this field: social reproduction, everyday epistemologies, intersectionality, voice and silence, and embodied fieldwork. To conclude, I argue for continuing feminist critique and analyses given the legacies and futures of austerity.
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Libraries, laundrettes, and lidos. Pizzerias, plazas, and playgrounds. Sidewalks, swimming pools, and schools. These are just some of the kinds of spaces and facilities that contribute to the public life of cities. Drawing on the arguments of the sociologist Eric Klinenberg, this article develops the concept of “social infrastructure” as a way to research and value these kinds of spaces. Social infrastructure helps in recognising the public dimensions of often overlooked and undervalued spaces. It draws attention to the breadth, depth, and textures of sociality that can be afforded by different urban environments. In developing the concept of social infrastructure, this article pulls together four related strands of social scientific inquiry: work on infrastructure; publicness and public space; sociality and encounter; and the politics of provision. An infrastructural approach to the topic of public space presents geographers with some productive tools for understanding the public life of cities.
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Der Band befasst sich mit dem Verhältnis von Stadt und Infrastruktur, von Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung. Je nach Konstellation symbolisieren und reproduzieren Infrastrukturen gesellschaftliche Beziehungen, können diese aber auch mit hervorbringen und stabilisieren. Das Verschwinden eines erkenntnistheoretisch eigenständigen Raums jenseits der Stadt führt dazu, dass aus der Analyse von städtischen Phänomenen zunehmend Erkenntnisse über Merkmale der Gesellschaft insgesamt zu erwarten sind. Die mit diesem Band vorgelegte Auseinandersetzung mit Infrastrukturen der Stadt offenbart damit grundlegende Mechanismen und Funktionsweisen der heutigen Gesellschaft. Inhalt ● Leitbilder: Reproduktionen städtischer Räume durch (technische) Infrastrukturen; Grüne Infrastruktur und die Erneuerung städtischer Naturen ● Politiken: Für ein Recht auf Infrastruktur!; Zonen infrastruktureller Entkopplung ● Praktiken: Die Räume des Codes und die Räume des Alltags; Infrastrukturen als Akteure ● Atmosphären: Vom Lebensraum zum Leitungsweg; Unheimliche Infrastruktur ● Regulierungen: Auf den Spuren des Los Angeles River; Infrastrukturregime und inkrementeller Wandel ● Infrastrukturen im Dorf Zielgruppen Studierende und Lehrende der Humangeographie, Stadtsoziologie, Stadtethnologie und Stadtgeschichte Herausgeber Prof. Dr. Michael Flitner, Universität Bremen, artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit Prof. Dr. Julia Lossau, Universität Bremen, Institut für Geographie Dr. Anna-Lisa Müller, Universität Bremen, Institut für Geographie
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The Great Good Place argues that "third places" - where people can gather, put aside the concerns of work and home, and hang out simply for the pleasures of good company and lively conversation - are the heart of a community's social vitality and the grassroots of democracy.
Hrsg.): Palaces for the people: how social infrastructure can help fight inequality, polarization, and the decline of civic life
  • E Klinenberg
Klinenberg, E. (Hrsg.): Palaces for the people: how social infrastructure can help fight inequality, polarization, and the decline of civic life, Penguin, London, ISBN 978-1-5247-6117-2, 2018.
Hrsg.): Social Justice and the City
  • D Harvey