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INNOVATION
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
FERD. TAUSENDPFUND
Lebenszyklusanalyse und Gebäudemonitoring
DER BAYERISCHE BAUINDUSTRIEVERBAND E.V.
Wirtschaftsverband
Tarifpartner
Bildungsträger
Informationen für den Bau
Der Bayerische Bauindustrieverband ist mit all seinen Leis-
tungen seinen Mitgliedern verpflichtet. Dazu gehören eine
umfassende Information und Beratung der Mitgliedsfirmen
in politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen, die
Sicherung branchenspezifischer Aus- und Weiterbildung, die
Verhandlung von Tarifverträgen, die Schaffung einer Platt-
form zum Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen
der Bauindustrie und die Förderung von Innova tionen in For-
schung und Entwicklung.
INNOVATION
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
FERD.
TAUSEND
PFUND
Bauindustrie Bayern | Innovation 4
INHALT
VORWORT 5
Abkürzungsverzeichnis und verwendete Einheiten ................................................................ 6
EINFÜHRUNG 7
PROJEKT UND GEBÄUDEVORSTELLUNG 8
2.1. Allgemeine Angaben zum Projekt ..................................................................................... 8
2.2. Baukonstruktion ..........................................................................................................................9
LEBENSZYKLUSANALYSE 13
3.1. Grundlagen und Berechnungsweise ..............................................................................13
3.2. Ergebnisse Außenwand-Vergleich ...................................................................................15
GEBÄUDEMONITORING 22
4.1. Messkonzept ...............................................................................................................................22
4.2. Außenklima ..................................................................................................................................25
4.3. Ergebnisse Energieverbrauch ...........................................................................................26
4.4. Ergebnisse Raumklima ..........................................................................................................28
4.4.1. Temperatur Jahresverlauf ....................................................................................................29
4.4.2. Bewertung des Raumklimas ...............................................................................................29
4.4.3. Sommerliche Überhitzung ..................................................................................................32
4.5. Ergebnisse Wärmestrom ......................................................................................................33
ZUSAMMENFASSUNG / FAZIT 38
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 40
TABELLENVERZEICHNIS 42
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 5
VORWORT
Der wachsende Bedarf an Wohn- und Arbeitsraum ist insbesondere in den bayri-
schen Städten und Metropolregionen besonders hoch. Diese sind seit längerem
begehrte Wohn- und Arbeitsorte. Zusammen mit dem steigenden Bewusstsein
für eine nachhaltige gesellschaftspolitische Entwicklung ergeben sich neue und
spannende Herausforderungen im Themenkomplex der nachhaltigen Entwicklung
im Baugewerbe. Um diese Herausforderungen zu meistern bedarf es einer inter-
disziplinären und eng verzahnten Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und
Baupraxis. Dabei werden wissenschaftlich ausgearbeitete, innovative Methoden
in die Baupraxis übertragen und bereits in der Planung von Sanierungs- und Neu-
bauvorhaben d iskutiert und umgesetz t. Dabei ist der lebensz yklusbasierte Bewer-
tungsansatz zentrales Element der Entwicklung und Erarbeitung der genannten
Methoden, die von der Analyse der Lebenszykluskosten, über das Monitoring des
Nutzerverhaltens sowie der energetischen Performance, bis zur lebenszyklusba-
sierten ökologischen Analyse des Gebäudes reicht.
Dadurch werden praxistaugliche und umsetzbare Strategien für die Realisierung
der nachhaltigen Entwicklung im Baugewerbe erarbeitet und deren Anwendung
an konkreten Fallbeispielen präsentiert. Bauherren, Städte und Kommunen werden
für den Umgang mit dem Themenkomplex der nachhaltigen Entwicklung sensibi-
lisiert und bekommen zudem konkrete Strategien zu dessen Umsetzung an die
Hand.
Im Rahmen dieses Fors chungsprojekts erarb eitete die Kooperation z wischen dem
Lehrstuhl für energieezientes und nachhaltiges Planen und Bauen der Techni-
schen Universität München, der Ferdinand Tausendpfund GmbH & Co. KG und
dem Bayerischen Bauindustrieverband, ein Konzept zur lebenszyklusbasierten
Analyse sowie einem Monitoring-Konzept zur Bewertung der lebenszyklusbasier-
ten energetischen und ö kologischen Performance de s Gebäudes. Das 2016 errich-
tete Neubau Bürogebäude der Ferdinand Tausendpfund GmbH & Co. KG dient
dabei als konkretes Forschungsobjekt.
Bauindustrie Bayern | Innovation 6
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS UND VERWENDETE EINHEITEN
EG Erdgeschoss
GWP Global War ming Potential (Treibhauspotenz ial)
K Kelvin
Kg CO-Äq. Kilogramm Kohlendioxid-Äquivalente
MDF Medium D ensity Fibreboard
MW Mineralwolle
OG Obergeschoss
OSB Oriented St rand Board
PP Polypropylen
W Watt
kW/m Kilowatt pro Quadratmeter (Wärmestrom)
WDVS Wärmedämmverbundsystem
SQL Datenbanksprache (engl. Sequence Query Language)
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 7
EINFÜHRUNG
Die zunehmen de Bedeutung von Umweltaspek ten führt, speziell auch im B au- und
Immobilienwesen sowie bei der Eigen- und Fremdnutzung zu einer verstärkten
Nachfrage von nachhaltig geplanten, errichteten und betriebenen Gebäuden.
Neben dem zunehmenden ökologischen Bewusstsein spielen der kostengünstige
Betrieb und steige nde Komfortbedürfnisse, bei der K auf- oder Mietentscheidung
für eine Immobilie, eine immer größer werdende Rolle.
Mit dem Bauprojekt „Ferd. Tausendpfund: FTmehrHaus“ der Bauunternehmung
Ferdinand Tausendpfund GmbH & C o. KG wurde ein innovatives 3-geschossiges
Bürogebäude, mit rund 1. 200 m Brutto-Grundfläche, errichtet. Dabei wurden die
Außenwände der drei Geschosse in verschiedenen Massivbauweisen realisiert:
das Erdgeschoss in Stahlbeton, das 1. Obergeschoss in Wärmedämmziegel und
das 2. Obergeschoss in Kalksandstein.
Bei der Planung , Umsetzung und Durchsetzung des Projekts fanden unterschied-
liche Nachhaltigkeitskriterien Berücksichtigung, die unter anderem folgende
Mehrwerte generieren:
Hohe Behaglichkeit und hoher Komfort
Hohe Nutzerakzeptanz
Geringe Betriebs-, und Instandsetzungskosten
Zukunftsfähigkeit
Positive öentliche Wahrnehmung
Gute Vermarktung des Objekts
Durch die Zusammena rbeit mit dem Lehrstuhl für energie ezientes und nachhal-
tiges Planen und Bauen der Technischen Universität München wurde in Bezug
auf das Bauprojek t eine ganzheitlicher Analyse- und Bewer tungsansatz erarbeitet
und entwickelt. Ziel des Projekts war dabei die Entwicklung eines integrativen
Gesamtkonzepts zur Schaffung eines Bürogebäudes im KfW-Effizienzhaus
55-Standard, nach E nEV 2014 (ab 01.01.2016), unter Verwen dung unterschiedlicher
Massivbauweisen und Lowtech-Lösungen. Dabei haben die Themen „Realisierung
hoher Aufenthaltsqualität/Behaglichkeit“ sowie „Ökobilanz“ Vorrang. Letztlich soll
dargestellt werden , welche der drei unterschiedlichen, geschossweise verwende-
ten Massivbauweisen diese Ziele bestmöglich erfüllt.
Durch das interdisziplinäre Team der Technischen Universität München und das
langjährige Know-how der FT in der Umsetzung verschiedenster Bauprojekte,
konnten die unterschiedlichen Themenbereiche mit ihren Fragestellungen
gebäude-, energie-, kosten- sowie ressourcenbezogenen Fragestellungen, inte-
grativ bearbeitet werden.
I.
In diesem B ericht wird die Bezei chnung FT für
die Bauunternehmung Ferdinand Tausendpfund
GmbH & Co. KG verw endet.
Bauindustrie Bayern | Innovation 8
PROJEKT UND
GEBÄUDEVORSTELLUNG
2.1. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM PROJEKT
Bei dem Gebäude in der Bukarester Straße 1c in Regensburg handelt es sich um
ein Ende des Jahres 2016 n eu errichtetes Bürogebäude, welches aus drei vers chie-
denen Außenwandkonstruktionen besteht. Das Gebäude verfügt über ein Erd-
geschoss sowie z wei Obergeschosse. Das Gebäude ist nicht unterkellert, weswe-
gen die Bodenplatte, die Außenwände sowie das Dach die thermische
Gebäudehüll e bilden. Im Gebäude selbst werden alle Zonen als auf normale Tem-
peraturen beheizte Bereiche angesehen.
Abbildu ng 1 Der Neubau Bü rogebäude Tausendp fund (Fotoquelle: © Ba uer | bauerwe rner.com)
Für das vorliegende Bauvorhaben wurden folgende relevante Bezugsgrößen aus
dem Nachweis gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) entnommen:
Fläche der thermischen Gebäudehülle: A = 1.720 m
Bruttovolumen: Ve = 4.246 m
Luftvolumen: V = 3.397 m
Nettogrundfläche: ANGF = 1.097 m
Fensterflächenanteil: ca. 33 %
A/Ve-Verhältnis: A/Ve = 0,41 m-1
II.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 9
2.2. BAUKONSTRUKTION
Abbildung 2 Die verschiedenen tragenden Materialien der Außenwände
(Fotoquelle: © Bauer | bauerwerner.com)
Die Außenwände des Gebäudes sind geschossweise in drei unterschiedlichen
Massivbauweisen errichtet (siehe Abbildung 2). Das tragende Material ist im Erd-
geschoss Stahlbeton, im 1. OG Wärmedämmziegel und im 2. OG Kalksandstein.
Zusätzlich kommt ein Wärmedämmverbundsystem als Außendämmung bei den
Außenwänden zum Einsatz. Dabei kommen die drei Außenwandkonstruktionen
jeweils auf annäherungsweise dense lben Wärmedurchgangskoezienten (U-Wert)
von 0,18 W/mK, um den KfW55-Standard zu erfüllen. Die Bodenplatte, die
Geschossdecken, die tragenden Innenwände und die Dachplatte sind aus Stahl-
beton errichtet. Die folgenden Bauteilaufbauten zeigen die Schichten von innen
nach außen.
TABELLE 1 BAUTE ILAUFBAUTEN PER WERKPL ANUNG
AUSSEN WAND EG: U WERT: 0,18 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [kg/m3]
Innenputz 0,02 0,7 1400
Stahlbeton 0 ,18 2,3 2300
Wärmedämmung
(EPS) 0,18 0,035 25
Außenputz 0,02 0,7 1400
Summe 0,40
Bauindustrie Bayern | Innovation 10
AUSSEN WAND 1.OG : UWERT: 0,18 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [kg/m3]
Innenputz 0,02 0,7 1400
Wärmedämmziegel 0,30 0,09 650
Wärmedämmung
(EPS) 0,06 0,035 25
Außenputz 0,02 0,7 1400
Summe 0,40
AUSSEN WAND 2.O G: UWERT: 0,18 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [kg/m3]
Innenputz 0,02 0,7 1400
Kalksandstein 0,175 1,4 2000
Wärmedämmung
(EPS) 0,18 0,035 25
Außenputz 0,02 0,7 1400
Summe 0,395
Fenster: Uw-Wert: 0,87 [W/mK]
Bezeichnung
Glas 3-Scheiben Wärmeschutzverglasung Ug-Wert = 0,6 W/mK
Rahmen Kunststo Uf-Wert = 1,25 W/mK
BODENPLATTE: UWER T 0,19 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [kg/m3]
Belag: Teppich bzw.
Fliesen
Zement-Estrich
(Heizestrich) 0,08 1,4 2000
Trittschall- und
Wärmedämmung
(EPS) 0,06 0,04 25
Abdichtung (Bitumen)
Stahlbeton 0, 20 2,3 2300
Perimeterdämmung
(XPS)
0,12 0,035 25
Summe 0,46
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 11
DACHPLATTE: UWE RT: 0,15 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [kg/m3]
Innenputz 0,02 0,7 1400
Stahlbeton 0, 25 2,3 2300
Dampfsperre: Bitumen
Wärmedämmung
(EPS)
0,23 0,035 25
Dachabdichtung:
Bitumen
Perimeterdämmung
(XPS)
0,12 0,035 25
Summe 0,50
2.3. TECHNISCHE GEBÄUDEAUSRÜSTUNG
Ziel des energetischen Versorgungsystems ist es zum einen, den Energiebedarf
so gering wie möglich zu halten, und zum anderen die Verwendung von erneuer-
baren Energien zu forcieren . Die Wärme- und Kälteübergabe er folgt im gesamten
Gebäude über eine Fußbodenheizung. Der entscheidende Vorteil besteht aus
den erforderlichen geringen Vor- und Rücklauftemperaturen ca. 35 °C / 28 °C
gegenüber herkömmlichen Radiatoren ca. 55 °C / 45 °C. Aus diesem Grund kann
der Wärme- und Kühlenergiebedarf über eine eziente Luft-Wasser-Wärme-
pumpe gedeckt werden. Die Wärmepumpe nutzt dabei die in der Außenluft ent-
haltene Energie. Des Weiteren ver fügt das Gebäude über eine Ph otovoltaikanlage
mit insgesamt ca. 23,5 kWp. Um den Eigennutzungsanteil an Strom zu erhöhen
wurde die Ausrichtung der Photovoltaikmodule dem für Bürogebäude typischen
Lastgang des Stromb edarfs, angepasst. Da in Büros üblicherweise vormitta gs und
abends Strom für die Be leuchtung benötigt wird, wurden die Photovoltaikm odule
in einer Ost-West Ausrichtung aufgestellt. So kann während dieser Zeit ein höhe-
rer Eigennutzungsanteil erreicht werden.
Zur Vermeidung der sommerlichen Überhitzung verfügt das Gebäude über außen-
liegende und automatisch gesteuerte Lamellen-Rastores. Diese werden anhand
der gemessenen Strahlung der Wetterstation auf dem Dach gesteuert. Bei Bedarf
kann der Nutzer den Sonnenschutz jedoch seinen individuellen Bedürfnissen
anpassen. Eine Lüftungsanlage wurde im Gebäude aufgrund der Inversionswet-
terlage und den dabei einhergehenden hohen Feinstaubkonzentrationen sowie
der fehlenden nächtlichen Abkühlung nicht realisiert.
Eigennu tzungsanteil: I st der Anteil am jähr lich
erzeug ten Strom, den das Ge bäude direkt nut zt.
Bauindustrie Bayern | Innovation 12
Im Folgenden ist die eingesetzte Anlagentechnik zusammengefasst
Heizung / Kühlung
Heizungsanlage: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 45 kW
Wärmeübergabe: Fußbodenheizung, Systemtemperaturen 35 °C / 28 °C
Speicher: Volumen 900 l
Beleuchtung
Beleuchtungsart: Direkt & Indirekt
Lampenart: LED-Leuchten
Kontrolle: Manuell
Photovoltaik
23,5 kWp
Abbildung 3 Schematische Darstellung der gebäudetechnischen Anlagen und deren Kennwerte (eige-
ne Darstellung TU München)
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 13
LEBENSZYKLUSANALYSE
3.1. GRUNDLAGEN UND BERECHNUNGSWEISE
Die Ökobilanz (Englisch „Life Cycle Assessment“, LCA) hat sich als die Methode
etabliert, die ein Produkt oder eine Dienstleistung über ihren gesamten Lebens-
zyklus auf ihre ökologische Qualität hin untersucht. Ein Gebäude ist das Ergebnis
aus dem Zusammenfügen verschiedenster Produkte und Dienstleistungen, d.h.
eine Gebäude-Ökobilanzierung setzt sich aus vielen Ökobilanzierungen für die
Gebäude-Bestandteile zusammen. Im Rahmen einer Ökobilanz kann man gesamte
Gebäude von der G ewinnung der Rohstoe bis zum Recycling d er Baustoe unter-
suchen oder auch nur einzelne Gebäudeteile, wie zum Beispiel eine Außenwand.
Grundlagen für die Gebäude-Ökobilanz legen unter anderem folgende Normen
fest:
DIN EN ISO 14040:2009-11 Umweltmanagement Ökobilanz Grundsätze
und Rahmenbedingungen; Deutsche und Englische Fassung EN ISO
14040:2009-11
DIN EN 15804:2014-07 Nachhaltigkeit von Bauwerken Umweltproduktde-
klarationen Grundregeln für die Produktkategorie Bauprodukte; Deutsche
Fassung EN 15804:2012+A1:2013
DIN EN 15978:2012-10 Nachhaltigkeit von Bauwerken Bewertung der
umweltbezogenen Qualität von Gebäuden Berechnungsmethode; Deut-
sche Fassung EN 15978:2011
Der Lebenszyklus von Gebäuden wird in 17 Phasen eingeteilt, wie in Abbildung 4
dargestellt. Nicht alle dieser Lebensz yklusphasen werden derzeit für Berechnun-
gen mit einbezogen, da einige dieser Phasen sehr projektspezisch sind, so dass
keine allgemeinen Daten verwendet werden können. Für das vorliegende Projekt
wurde im Unterschied zur üblichen Berechnungsweise die Phase A4 (Transport)
mit einbezogen, da die Tausendpfund GmbH Informationen zu den Transportdi-
stanzen der einzelnen Baustoe zur Verfügung stellen konnte.
Für den Neubau Ferd. Tausendpfund: FTmehrHaus wurde eine vergleichende
Ökobilanz der verschiedenen Außenwände des Gebäudes berechnet, ergänzt
durch eine nicht realisierte Ho lzrahmenbauwand. Alle Mas siv-Außenwände haben
den gleichen U -Wert (0,18 W/mK, vgl. K apitel 2.2), so dass man die Nu tzungsphase
aus dem Vergleich ausklammern kann, da sie für alle Wände gleich wäre. Allein die
Holzrahmen bauwand (siehe Tabelle 2) hat aus konstr uktiven Gründen einen et was
besseren U-Wert (0,16 W/mK). Für den Vergleich bedeutet das, das s diese Wand
im Vergleich zu den Wänden mit geringerem U-Wert gegebenenfalls Betriebs-
energie spart. Insofern könnte ein etwas höherer Energiebedarf in anderen
Lebenszyklusphasen, zum Beispiel für die Herstellung der Dämmung, gerechtfer-
tigt sein, wenn sich der erhöhte Energieeinsatz durch Einsparung im Gebäude-
betrieb amortisiert.
III.
Bauindustrie Bayern | Innovation 14
DIN 15978:2012-10 Begri e aus
der Praxis
Vorteile
FTmehrHaus
Herstellungsphase
A1
Upstream (Cradle to Gate)Downstream Cradle to Job
Cradle to Grave
Materialwahl und Gestaltung
ausgelegt auf Haltbarkeit,
Wiederverwendung und
Rückgewinnung
Materialwahl und Gestaltung
ausgelegt auf Haltbarkeit,
Wiederverwendung und
Rückgewinnung
FTmehrHaus kann
zu Wohn- und
Geschäftshaus
oder Büro- und
Geschäftshaus
umgenutzt werden
Rohsto
Bescha ung
Gewinnung
und
Aufbereitung
TransportBeförderung
Beförderung
Beförderung
Rückführung
in funktionsfä-
higen Zustand
Transport
Nutzung
Instandhaltung
Instandsetzung
Austausch
Modernisierung Verbesserung
bzw. Änderung
Abbruch
Transport
Abfallbewirt-
schaftung
Sammlung
und
Behandlung
DeponierungBeseitigung
(Entsorgung)
Potential für
Wiederverwertung,
Rückgewinnung und
Recycling
Für das DGNB System ( Büro- und Verwaltungsbauten 2015) in die Ökobilanz einzubeziehen
Für die Ökobilanz des F TmehrHaus zusätzlich mit e inbezogen (Außenwandvergleich)
Für die Ökobilanz des F TmehrHaus zusätzlich möglich mi t einzubeziehen (Gesamtgebäude)
Errichtung /
Einbau
Produktion Verarbeitung
A2A3A5B1B2B3B4B5C1C2C3C4DA4
NutzungsphaseEntsorgungsphase
Vorteile und
Belastungen
außerhalb der
Systemgrenzen
Errichtungs-
phase
B6
Energieverbrauch im Betrieb
B7
Wasserverbrauch im Betrieb
Abbildu ng 4 Lebenszy klusphasen von G ebäuden (Dars tellung basiere nd auf DIN EN ISO 15978: 2012,
DIN ISO 21 500:2016, DI N EN ISO 41011:2019, BGB :2017, BayBO:2018, K rWG:2017, DIN 31051: 2003, DIN
18960:2008, BRW-RL:2011, HOAI:2013, VOB/A:2016, WZ2008)
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 15
TABELLE 2: BAUTEILAUFBAU HOLZRAHMENBAUWAND
VERGLEICHSWAND HOLZRAHMENBAU: UWERT: 0,16 W/MK
Bausto Dicke [m] La mbda [ W/m*K ] Dichte [ kg/m3]
Gipskarton (2-lagig) 0 ,025 0,25 800
Holzständer und
Wärmedämmung
(Mineralwolle)
(Installationsebene) 0,06
0,13
0,035
493 (Holz)
26 (MW)
OSB-Platte 0,015 0,1 3 600
Holzständer und
Wärmedämmung
(Zellulose)
0,20 0,13
0,04
493 (Holz)
45 (Zellulose)
MDF-Platte 0,15 0,09 700
Unterspannbahn PP 0,002 732
Holzlatten
(Hinterlüftung)
0,038 493
Faserzement-Platten 0,01 26
Summe 0,365
Zunächst wurde eine Massenbilanz aller verbauten Baustoe pro m Außenwand
aufgestellt. Aus diese r Massenaufstellung kann man mit H ilfe einer Datenbank de n
Energiebedarf und die potenziellen Umweltwirkungen für Herstellung, Transpor t
und Entsorgung bzw. Recycling berechnen. Die Ökobaudat 2016-I war Daten-
grundlage für die Berechnung. D er Vergleich konzentriert sich auf die Indikatoren
Primärenergie (erneuerbar und nicht erneuerbar) und Treibhauspotenzial, da das
Bauwesen für de n Energiebedarf und den Treibhauseekt eine große Roll e spielt.
Die anderen Indikatoren der Ökobaudat (Ozonabbau-, Ozonbildungs-, Versaue-
rungs-, Überdüngungspotenzial, sowie Abbaupotenzial abiotischer nicht fossiler
Rohstoe und fossiler B rennstoe) wurden berechn et, für den Vergleich aber nicht
herangezogen.
3.2. ERGEBNISSE AUSSENWAND-VERGLEICH
Primärenergiebedarf und Treibhauspotenzial wurden jeweils für einen Quadrat-
meter Ansichtsfläche der Außenwand berechnet. Eine Gesamtübersicht (Abbil-
dung 5) zeigt die Massenbilanz für die einzelnen Wände und die grundsätzlichen
Unterschiede zwischen den Konstruktionsweisen. Gezeigt ist die Treibhausgas-
emission bei der Herstellung von einem Quadratmeter Wand. Hier sieht man, d ass
die Herstellung der Stahlbetonwand am meisten Treibhausgas ausstößt ca. 82 kg,
gefolgt von der Kalksandsteinwand ca. 70 kg und der Ziegelwand ca. 60 kg. Die
Holzständerwand erhält eine Gutschrift ca. - 40 kg, da das Holz beim Wachstum
Treibhausgas durch Photosynthese umwandelt und so einspeichert. Über den
gesamten Lebens zyklus, d.h. inklusive Austausch d es WDVS und Beseitigung von
Material (die Werte für potentielle Gutschriften für Recycling bzw. energetische
Verwertung der Phase D sind in Klammern angegeben), emittiert die Stahlbeton-
wand 134 kg (122 kg), die Kalksandsteinwand 124 kg (116 kg), die Ziegelwand 84 kg
(79 kg) und die Holzrahmenbauwand 40 kg (10 kg) CO-Äq. pro m.
Die Ziegelwand und die Holzständerwand benötigen gutes Wetter für den Bau,
während Stahlbeton- und Kalksandsteinwand auch bei Regen errichtet werden
können. Bei ein em Rückbau der Wand fällt in jedem Fall Bauschutt an, einige Bau-
stoe aber kann man wiederverwenden oder aufbereiten, wenn sie sauber aus-
gebaut werden.
Bauindustrie Bayern | Innovation 16
Abbildu ng 5 Gesamtüber sicht der Außenwan dtypen (eigene D arstellung TU Mün chen)
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 17
Die folgenden Flussdiagramme (Abbildung 6 bis Abbildung 9) zeigen, in welchen
Lebenszyklusphasen viel Energie gebraucht wird und hohe Treibhausgasemissi-
onen anfallen und wo niedrigere Werte für Energiebedarf und Treibhausgaspo-
tenzial zu verzeichne n sind. Nur für die Lebenszyk lusphasen Errichtung (Baustelle),
Rückbau und Transport zum Entsorger bzw. Aufbereiter liegen keine Daten vor,
alle anderen konnten berechnet werden.
Den Hauptanteil der nicht erneuerbaren Primärenergie entfällt bei allen Wänden
auf die Herstellung. Bei den Wänden mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
bezieht man einen Austausch des WDVS nach 40 Jahren mit in die Berechnung
ein, so dass hier ebenfalls nicht erneuerbare Primärenergie gebraucht wird. Die
Holzwand zeigt für die Herstellung einen hohen erneuerbaren Primärenergiebe-
darf, da dem Holz das zur Photosynthese notwendige Sonnenlicht angerechnet
wird, im Unterschied zu den mineralischen Wänden, die kaum erneuerbare Ener-
gie brauchen.
Bei den minera lischen Wänden emittiert die He rstellung am meisten Treibhausgas
im Lebensz yklus, gefolgt vom Austausch , wie bei der Primärenergie. Die Ho lzstän-
derwan d bekommt, wie erwähnt, eine Gutschrift in der Lebenszyklusphase „Roh-
stogewinnung“, allerdings stößt die Ver wertung als Brennsto Treibhausgas aus,
sichtbar am orangen Pfeil in der Phase „Abfallbewirtschaftung“.
Bauindustrie Bayern | Innovation 18
Abbildu ng 6 Flussdiagr amm Stahlbetonwa nd (eigene Darstell ung TU München)
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 19
Abbildu ng 7 Flussdiagr amm Ziegelwan d (eigene D arstellung TU Mü nchen)
Bauindustrie Bayern | Innovation 20
Abbildung 8 Flussdiagramm Kalksandsteinwand (eigene Darstellung TU München)0
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 21
Abbildung 9 Flussdiagramm Holzständerwand mit Faserzementverkleidung (eigene Darstellung TU
München)
Bauindustrie Bayern | Innovation 22
GEBÄUDEMONITORING
Zur Steigerung der Energieezienz und zur Förderung von erneuerbaren Energien
müssen neu errichtete Gebäude die aktuell geltenden baurechtlichen Mindest-
anforderungen einhalten. Im Rahmen der Gebäudeplanung werden hierzu ver-
schiedenste Maßnahmen zur Einhaltung dieser Anforderungen erarbeitet, hin-
sichtlich Eektivität und Wirtschaftlichkeit geprüft und letztendlich im gebauten
Gebäude realisiert. Die Fragen, die sich jedoch hierbei stellen, sind: Wie verhält
sich das virtue lle Gebäude hinsichtlich des Energ ieverbrauchs und des Raumklim as
in der Realität? Wie groß sind die Abweichungen zur Objektplanung und waren
die Maßnahmen aus der Objektplanung , im Sinne der Energiewende, zielführend?
Welchen Einfluss hat die Baukonstruktion auf den Energieverbrauch und das
Raumklima? Um diese Fragen zu bea ntworten , werden Messdaten aus dem realen
Gebäudebetrieb erhoben, analysiert und mit Angaben aus der Objektplanung
verglichen.
4.1. MESSKONZEPT
Ziel des Messkonzepts ist es die Parameter zu erheben, die einen Vergleich zwi-
schen virtuellem und realem Gebäudebetrieb ermöglichen. Erfasst werden daher
Parameter wie z.B. den Nutzenergieverbrauch, die Vorlauf- und Rücklauftempe-
raturen des Energiesystems sowie des Raum- und Außenklimas. Ein wichtiger
Punkt in der Erfassung von Messdaten sind der Untersuchungszeitraum und die
Zeitintervalle, mit de r die Parameter erfasst werden . Zur Beantwor tung der Frage,
welchen Einfluss die Baukonstruk tion auf den Energiebedar f und das Raumklima
hat, müssen zud em alle relevanten Bereiche getrennt voneinander mes stechnisch
erfasst werden. Aus diesem Grund wird das Energiesystem und das Raumklima
stockwerksspezisch getrennt erfasst.
Um valide Aussa gen trotz eines ständig schwankenden und schwer p rognostizier-
baren Außenklim as treen zu können, ist wie bereits e rwähnt, für einen ausreich end
langen Untersuchungsrahmen zu sorgen. Das Gebäudemonitoring erstreckte sich
daher über eine n Zeitraum von zwei Ja hren, Januar 2017 bis Dezember 2018, w obei
die Parameter minütlich erfasst wurden.
Die eingesetzte Messtechnik und die erhobenen Parameter werden im Folgenden,
getrennt nach der jeweiligen Funktion, erläutert.
Energiesystem
Die Messung des Energieverbrauchs erfolgt für jedes Stockwerk einzeln. Es wird
die übertragene Wärme- und Kühlenergie für die jeweiligen Heizkreise der Stock-
werke durch einen Energiezähler erfasst und mit dem Nutzenergiebedarf aus dem
EnEV Nachweis verglichen. Dabei werden die an die Heiz- und Kühlkreise abge-
gebene Energie, die Vor- und Rücklauftemperatur und den Volumenstrom erfasst.
Unter Berücksichtigung der verschiedenen Außenwandkonstruktionen können
so Aussagen darüber getroen werden, ob und wie groß der Einfluss der B aukon-
struktion auf die benötigte Wärme- und Kühlenergie ist.
IV.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 23
Im Einzelnen werden folgende Parameter erhoben:
Vorlauftemperatur des Heiz- /Kühlkreises in °C
Rücklauftemperatur des Heiz- /Kühlkreises in °C
Volumenstrom in kg/s
Thermische Leistung in W
Abbildu ng 10 Messung de r Vorlauf temperatur (Fotoque lle: © Lehrstuhl EN PB, TU München)
Raumklima
Raumklimatische Parameter werden über die drei Stockwerke in repräsentativen
Büroräumen erhoben. Es werden dabei die Strahlungstemperatur, Lufttemperatur
und die Luftfeuchtigkeit erfasst. Da der Nutzer mit seinem Verhalten einen maß-
geblichen Einfluss auf das Raumklima und dementsprechend auch auf die benö-
tigten Wärme- und Kühlen ergie hat, werden mit Hilfe von EnOcean Kontak ten die
Stellungen der Fenstergrie (geschlossen, gekippt oder geönet) ausgelesen.
Anhand dieser Messdaten wird gezeigt wie der Nutzer handelt und welchen Ein-
fluss er dabei auf das Raumklima ausübt. Erfasst werden folgende Parameter:
Strahlungstemperatur in °C
Lufttemperatur in °C
Relative Luftfeuchtigkeit in %
Wärmestrom durch Wandelement in W
Außenklima
Da das thermische Verhalten des Gebäudes und der resultierende Energiever-
brauch maßgeblich vom Außenklima beeinflusst wird, werden relevante Parame-
ter des Außenklimas mittels einer Wetterstation auf dem Dach des Gebäudes
erfasst. Dabei spielt die Außenlufttemperatur eine maßgebliche Rolle, da diese
Bauindustrie Bayern | Innovation 24
einen direkten Einfluss auf den Transmissionswärmeverlust hat. Darüber hinaus
werden auch die Außenluftfeuchtigkeit und die Globalstrahlung ermittelt.
Lufttemperatur in °C
Relative Luftfeuchtigkeit in %
Globalstrahlung in W
Windgeschwindigkeit in m/s
Windrichtung in °
Niederschlag in mm
Alle Messdaten aus dem Energiesystem, dem Raumklima und der Wetterstation
werden zentral in einem Beckho Messsystem zusammengeführt, lokal gespei-
chert und in regelmäßigen Abständen in eine SQL Datenbank auf einem externen
Server g espeichert. Dies er möglicht eine Analyse der Daten in Echtzeit , ohne dass
vor Ort die Daten ausgelesen werden müssen.
Der schematische Aufbau der eingesetzten Messtechnik ist in Abbildung 11 dar-
gestellt.
Abbildung 11 Schematische Darstellung der Messsensoren zum Energiesystem, Raumklima und der
Fassade n (eigene D arstellung TU Mü nchen)
Wärmestromplatten
Energiesystem
Vorlauf- Rücklauftemperaturen
Volumenstrom
Thermische Leistung
Fensterkontakte
Raumklima
Strahlungstemperatur
Lufttemperatur
Luftfeuchtigkeit
Wetterstation
Außenluft
Luftfeuchtigkeit
Globalstrahlung
Messserver
Speicherung der Messdaten
Schreiben der Messdaten in eine externe
SQL Datenbank
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 25
4.2. AUSSENKLIMA
Da der Energieverbrauch, die Behaglichkeit im Gebäude und auch der Wärme-
strom durch die Wand maßgeblich vom Außenklima beeinflusst werden, wird im
Folgenden kur z das Außenklima der betrachteten Jahre 2017 und 2018 dargestellt
und verglichen. Das Referenzklima (Potsdam), welches zur Bilanzierung gemäß
Energieeinsparverordnung (EnEV ) verwen det wird, sowie die Ergebnisse aus dem
Monitoring der Jahre 2017 und 2018 am Gebäude in Regensburg sind in Tabelle
3 dargestellt.
TABELLE 3 LUFTTEMPERATUREN DES AUSSENKLIMAS GEMÄSS ENEV BILANZIE
RUNG UND FÜR DIE JAHRE 2017 UND 2018 AUS DER WETTERSTATION AM FTMEHR
HAUS IN REG ENSBURG
Monat EnEV 2017 2018
Januar -1,3 -5 ,0 3,4
Februar 0,6 3,1 -1,6
März 4,1 7, 7 3,2
April 9,5 8,6 1 4,1
Mai 12 ,9 15,5 1 7,9
Juni 15,7 20,0 19, 4
Juli 18, 0 20,0 21,3
August 18,3 19,0 21,7
September 14,4 12,8 15 ,9
Oktober 9,1 10,6 11,7
November 4,7 4 ,6 5,1
Dezember 1,3 1,7 2,7
Jahresmittel 8,9 9,9 11,3
Wie aus Tabelle 3 ersichtlich wird, zeigt sich, dass die Lufttemperatur im Jahres-
mittel der Jahre 2017 und 2018 wärmer war als das Referenzklima gemäß EnEV. Im
Jah-resmittel liegt die Lufttemperatur beim Referenzklima bei 8,9 °C während es
in 2017 bei 9,9 °C und 2018 bei 11,3 °C lag. Betrachtet man spezisch die Winter
und Sommermonate so zeigt sich besonders in den Sommermonaten (Juni, Juli
und August), dass die Außenlufttemperaturen deutlich über dem Referenzklima
liegen. De s Weiteren zeigt sich im Jahr 2018 , dass bereits ab Mai signika nt höhere
Temperaturen herrschten als noch im Jahre 2017 bzw. im Referenzklima. Diese
hohen Temperaturen machen sich besonders in der benötigten Kühlenergie
bemerkbar, wie in Kapitel 4.3 zu sehen.
Bauindustrie Bayern | Innovation 26
4.3. ERGEBNISSE ENERGIEVERBRAUCH
Mit Hilfe des energetischen Monitorings lassen sich Aussagen über den Einfluss
des Außenklimas, der Außenwandkonstruktion und des Nutzerverhaltens auf den
Energieverbrauch treen. Darüber hinaus ist es auch möglich den im Rahmen der
Bilanzierung gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) prognostizierten Ener-
giebedar f mit den realen Messdaten zu vergleichen. Di e gesamten Ergebnisse aus
der EnEV Bilanzierung sind in Tabelle 5 dargestellt.
TABELLE 4 GESAMTER JÄHRLICHER NUTZENERGIEBEDARF GEMÄSS
ENEV BILANZIERUNG
Heizung Kühlung Lüftung Beleuchtung Warmwasser
39.937 0021.236 0
Der im Rahmen der Baugenehmigung erstellte Nachweis gemäß EnEV [Quelle
EnEV Nachweis] weist dabei einen Nutzenergiebedarf für die Beheizung des
Gebäudes von 39.937 kWh/a aus. Die benötigte Energie für Beleuchtung beläuft
sich auf 21.236 kWh/a, wird aber im Weiteren nicht näher betrachtet, da die
Beleuchtung nicht Bes tandteil des Monitorings ist. Für die Kühlung un d Belüftung
des Gebäudes sowie den Warmwasserbedarf wird kein Energiebedarf bilanziert
und ausgewiesen.
Die gemessenen Energieverbräuche für die Heizung liegen dagegen für das Jahr
2017 bei 36. 428 kWh/a und für 2018 bei 36 .175 kWh/a. Mit dem Energiebedarf aus
der EnEV Bilanzierung zeigt sich, dass der reale Nutzenergieverbrauch um rund
10 % unterhalb der EnEV Bilanzierung liegt.
Betrachtet man den Nutzenergiebedarf für die Kühlung so zeigt sich, dass in der
EnEV Bilanzierung keine Kühlung berücksichtigt wurde. In der Realität weist das
Gebäude jedoch einen Kühlenergieverbrauch auf. Für das Jahr 2017 wurde ein
Kühlenergieverbrauch von 5.6 46 kWh/a gemessen und für 2018 von 9.688 kWh/a.
Zusammenfasse nd zeigt sich, dass der reale Gesamtenergiever brauch für Heizung
und Kühlung über der Bilanzierung gemäß EnEV liegt, siehe Tabelle 5. Für 2017
ergibt sich eine Überschreitung von + 5,4 % und für 2018 + 14 ,8 %. Die Überschrei-
tung lässt sich dabei hauptsächlich auf den fehlenden Kühlenergiebedarf in der
EnEV Bilanzierung zurü ckführen, der im Nachweis gemäß EnEV ga r nicht berück-
sichtigt wurde.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 27
TABELLE 5 ZUSAMMENFASSUNG DER NUTZENERGIE FÜR HEIZUNG, KÜHLUNG UND
LÜFTUNG FÜR DIE BILANZIERUNG GEMÄSS ENEV SOWIE FÜR DAS MONITORING IN
2017 UND 2 018
Gesamt Heizung Kühlung Lüftung
EnEV 39.937 39.937 0 0
2017 42 .074 36. 428 5.646 0
2018 45.863 36.175 9.6 88 0
Betrachtet man die benötigte Nutzenergie aus der EnEV Bilanzierung, so zeigt
sich, dass in den Monaten Mai bis September kein Energiebedarf ausgewiesen
wird. Auch im April w ird lediglich ein Nutzenergiebe darf von 576 kWh ausgewiesen.
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
9000
10000
0
VERGLEICH DER NUTZENERGIE
EnEV 2017-2018, in [kWh]
Heizung EnEV Heizung 2017 Heizung 2018 Kühlung 2017 Kühlung 2018
F M A M J J A S O N DJ
Abbildung 12 Vergleich zwischen dem Nutzenergieverbrauch 2017 und 2018 zu dem prognostizierten
Nutzenergiebedarf aus der EnEV Berechnung
Die stockwerksspezische Auswertung des Heiz- und Kühlenergieverbrauchs ist
in Abbildung 13 da rgestellt. Dabei wird ersichtlich, dass der Heizenergieverbrauch
im 1. Obergeschoss (1.OG), vergleichen mit dem Erdgeschoss (EG) und dem 2.
Obergescho ss (2.OG), signikant geringer aus fällt. Dies lässt sich dadurch er klären,
dass das 1. OG sowohl n ach oben als auch unten an beheiz te Gebäudeteile angrenzt
und somit einen geringeren Transmissionswärmeverlust aufweist. Es wird somit
weniger Energie zur Temperierung benötigt wo durch Rückschlüsse auf die jewei-
lige Baukonstruktion schwer möglich sind. Für den Sommerfall und der benötigten
Kühlenergie zeigt sich, d ass das 1.OG im Jahr 2017 mehr Energie zu r Kühlung benö-
tigte.
Bauindustrie Bayern | Innovation 28
Abbildu ng 13 Energieverb räuche für Heizu ng und Kühlung für di e Jahre 2017 und 2018 g etrennt für die
einzelne n Stockwerke (eigen e Darstellung TU M ünchen)
4.4. ERGEBNISSE RAUMKLIMA
Im folgenden Ka pitel wird das Raumklima da rgestellt und anschließend die Ergeb-
nisse bewertet. Die Bewertung ndet dabei gemäß DIN EN 15251, in Anlehnung
an DIN 4108-2 und der Arbeitsstätten Richtlinie ASR A3.5 statt. Anhand der DIN
EN 15251 wird die Qualität des Raumklimas analysiert und anhand von gege benen
Qualitäts-Kategorien bewertet. In Anlehnung an die DIN 4108 und unter Berück-
sichtigung der Arbeitsstätten Richtlinie ASR A3.5 ndet eine Einordnung der
gemessenen Temperaturen mit den Anforderungswerten statt.
DIN EN 15251 Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und
Bewertung der Energieezienz von Gebäuden – Raumluftqualität, Tempera-
tur, Lucht und Akustik
DIN 4108 Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2:
Mindestanforderungen an den Wärmeschutz
Technische Regeln für Arbeitsstätten Raumtemperatur (ASR A3.5)
Heizung
2018
15.608 kWh
2017
15.547 kWh
Heizung
2018
4.895 kWh
2017
4.530 kWh
Heizung
2018
15.671 kWh
2017
16.351 kWh
Kühlung
2018
4.785 kWh
2017
1.312 kWh
Kühlung
2018
2.608 kWh
2017
2.378 kWh
Kühlung
2018
2.295 kWh
2017
1.957 kWh
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 29
4.4.1. TEMPERATUR JAHRESVERLAUF
Mit Hilfe von Jahresverläufen kann das dynamische Verhalten über ein komplettes
Jahr dargestellt werden. Anhand der Außenlufttemperatur lässt sich dabei der
saisonale Verlauf von Winter und Sommer deutlich erkennen, siehe Abbildung 14
und Abbildung 15. Die geringsten Temperaturen lagen bei - 13,1 °C im Jahr 2017
und - 13,0 °C im Jahr 2018. Während der Sommerperiode betrugen die höchsten
Temperaturen + 33,6 °C im Jahr 2017 und + 34,8 °C im Jahr 2018.
JAHRESVERLAUF DER LUFTTEMPERATUREN FÜR DAS JAHR
2017
Lufttemperatur in [°C]
-15
-10
-5
5
0
10
15
20
25
30
35
F M A M J JA S O N DJ
Außenluft
EG 1. OG 2. OG
Abbildu ng 14 Verlauf der Luf ttemperatur für d as Jahr 2017
JAHRESVERLAUF DER LUFTTEMPERATUREN FÜR DAS JAHR
2018
Lufttemperatur in [°C]
F M A M J J A S O N DJ
Außenluft EG 1. OG 2. OG
-15
-10
-5
5
0
10
15
20
25
30
35
Abbildu ng 15 Verlauf der Luf ttemperatur für d as Jahr 2018
Hinsichtlich der Raumluf ttemperaturen zeigt sich, dass diese grun dsätzlich keinen
großen Schwankungen unterliegen, verglichen mit 2017 sind diese etwas höher in
2018. Es zeigt sich, bspw. in den Sommermonaten, dass stellenweise die 25 °C
überschritten werden. Zum größten Teil des Jahres jedoch liegen die Lufttempe-
raturen allerdings zwischen 20 °C und 25 °C. Um das Raumklima und die eventu-
elle sommerliche Überhitzung zu analysieren, werden die operativen Temperatu-
ren nach den Übergradstunden (über 26 °C) ausgewertet. Dabei wird die Anzahl
an Stunden aufgezeigt, in denen die operative Temperatur eine gewisse Schwelle
überschreitet. Die Analysen zu den Übergradstunden werden im Kapitel 4.4.3
beschrieben.
4.4.2. BEWERTUNG DES RAUMKLIMAS
Die Bewer tung des Raumklimas erfolgt ge mäß DIN EN 15251. Dabei wird das Raum-
klima anhand de s vorausgesagten mittleren Votums (Predicted Mean Votes PMV)
bzw. am vorausgesagten Prozentsatz an Unzufriedenen (Predicted Percentage of
Dissatised - PPD) bewertet. Der PMV stellt dabei ein mittleres Maß zur Beurtei-
lung des Raumklimas für eine große Personengruppe dar. Berücksichtigt wird
dabei das Wärmegl eichgewicht des menschlichen Körp ers, wobei ein thermisches
Bauindustrie Bayern | Innovation 30
Ungleichgewicht als warm bzw. kalt empfunden und bewertet werden kann. Das
thermische Ungleichgewicht bzw. das Raumklima wird anhand einer 7-stugen
Skala (von +3 heiß bis -3 kalt) eingeordnet, siehe Tabelle 6.
TABELLE 6 SKALA DER KLIMABEURTEILUNG
+3 heiß
+2 warm
+1 etwas warm
0neutral
-1 etwas kühl
-2 kühl
-3 kalt
Bei der Bewertung des PMV wird grundsätzlich zwischen maschinell beheizten
und gekühlten Geb äuden und nicht maschinell gekühlten Gebäuden unterschie -
den. Da im vorlieg enden Gebäude auch im Sommer durch die Wärmepumpe und
die Fußbodenheizun g/ -kühlung gekühlt wird, muss die Bewe rtung für maschinell
gekühlte Gebäude berücksichtigt werden. Hierzu wird der PMV in vier Kategorien
eingeordnet. Wobei Kategorie I die beste und Kategorie IV die schlechteste dar-
stellt. Die Bedi ngungen und die Einteilung des PMV in die Katego rien ist in Tabelle 7
dargestellt.
TABELLE 7 KATEGORIEN FÜR DIE BEWERTUNG DES RAUMKLIMAS FÜR MASCHINELL
BEHEIZTE UND GEKÜHLTE GEBÄUDE
Kategorie PPD in [%] PMV
I< 6 -0,2 < PMV < +0, 2
II < 10 -0,5 < PMV < +0,5
III < 15 - 0,7 < PMV < +0,7
IV > 15 PMV < - 0,7 oder +0,7 < PMV
Zum besseren Verstän dnis, was die unterschiedlichen Katego rien für das Gebäude
und den Nutzer bedeuten, liefert die DIN EN 15251 eine sprachliche Bewertung
der einzelnen Kategorien. Wie aus Tabelle 8 ersichtlich stellt bspw. Kategorie I ein
hohes Maß an Erwartungen an das Raumklima zu Grunde. Kategorie II stellt ein
normales Maß an Erwartungen dar, wobei diese Kategorie in der Regel für Neu-
bauten und sanie rte Gebäude angestrebt wird . Kategorie III und IV stellen max imal
ein moderates Maß an E rwartungen dar. Das Raumkli ma in Neubauten sollte daher
nur in äußerst begrenzter Form dieser Kategorien entsprechen.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 31
TABELLE 8 BESCHREIBUNG DER RAUMKLIMAKATEGORIEN GEMÄSS DIN EN 15251
Kategorie Beschreibung
IHohes Maß an Erwartungen; empfohlen für Räume , in denen
sich sehr empndliche und anfällige Personen mit besonde-
ren Bedür fnissen aufhalte n, z. B. Personen mit Behin derun-
gen, kranke Personen, sehr kleine Kinder und ältere Personen
II Normale s Maß an Erwartungen; empfohlen für neue und
renovierte Gebäude
III Annehmbares, moderates Maß an Erwartungen; kann bei
bestehenden Gebäuden angewendet werden
IV Werte außerhalb der oben genannten Kategorien. Diese
Kategori e sollte nur für einen be grenzten Teil des Jahres
angewendet werden
Zur Ermittlung des PMV dienen folgende sechs Raumklimaparameter:
Luft tempera tur in °C
Mittlere Strahlungstemperatur in °C
Relative Luftfeuchtigkeit in %
Luftgeschwindigkeit in m/s
Aktivitätsgrad in met
Wärmeleitwiderstand der Kleidung in clo
Mit Hilfe des Monitorings wurden die Lufttemperatur, mittlere Strahlungstempe-
ratur und die relative Luftfeuchtigkeit erhoben. Da die Luftgeschwindigkeit, der
Aktivitätsgrad und der Wärmeleitwiderstand der Kleidung nicht erhoben wurden,
wurden hierbei pauschale Kennwerte angenommen. Für die Luftgeschwindigkeit
0,15 m/s, Aktivitätsg rad 1,2 met (entspricht einer sitzende n Tätigkeit im Büro) sowie
für die Kleidun g 0,7 clo im Winter (entspricht langer Hose und lan gärmliges Ober-
teil) sowie 0,5 clo im Sommer (entspricht lang er Hose und kurzärmliges Ober teil).
QUALITÄT DES RAUMKLIMAS 2017
Kat. I Kat. II Kat. III Kat. IV
100
%
90%80%70%60%50%40%30%20%10%
60%33% 4% 3%
6%
5%
5%
2%
30%
43%
59%
50%
0%
1.OG
2.OG
EG
Abbildu ng 16 Einordnung d es thermischen Ra umklimas für das J ahr 2017 anhand de r Kategorien
gemäß DI N EN 15251
Für das Jahr 2017 zeigt sich, dass in allen Stockwerken das Raumklima während
der Nutzungszeit – hierbei wurde angenommen, dass Nutzer werktags zwischen
07:00 und 18:30 Uhr anwesend sind – zum überwiegenden Teil des Jahres, zu ca.
90%, Kategorie I bzw. Kategorie II entspricht. Nur lediglich zu etwa 10 % der jähr-
lichen Nutzungszeit ist das Raumklima der Kategorie III bzw. IV zuzuordnen. Des
Weiteren zeigt sich, dass das Raumklima im 1. OG im Vergleich zum EG und 2.OG
etwas höhere Anteile in Kategorie III und IV aufweist.
Bauindustrie Bayern | Innovation 32
QUALITÄT DES RAUMKLIMAS 2018
Kat. I Kat. II Kat. III Kat. IV
100
%
90%80%70%60%50%40%30%20%10%0%
55%
46%
40%
39%
40%
49%
4%
8%
8%
2%
6%
3%
EG
1.OG
2.OG
Abbildu ng 17 Einordnung d es thermischen R aumklimas für das J ahr 2018 anhand d er Kategorien
gemäß DI N EN 15251
Dem gegenüber zeigt sich für das Jahr 2018 ein ähnliches Bild. Das Raumklima ist
dabei zum überwiegenden Teil der Kategorie I bzw. II zuzuordnen. Für das Jahr
2018 zeigt sich außerdem, dass der prozentuale Anteil im Gegensatz zu 2017 von
Kategorie III bz w. IV leicht gestiege n ist. Dieser leichte Anstieg läss t sich durch das
wärmere Jahr 2018 begründe n. Wie in Kapitel 4.2 beschrieben war das Jahr durch
einen heißeren Sommer und grundsätzlich höhere mittlere Lufttemperaturen
geprägt. Stockwerksspezisch zeigt sich außerdem auch, dass das Raumklima im
1.OG zu höheren Anteilen der Kategorie III und IV entspricht als im EG und 2.OG.
Anhand der systematischen Auswertung der Raumklimas zeigt sich, dass sich die
Anteile von Kategorie III und IV vor allem der sommerlichen Überhitzung beschrei-
ben lassen. Aus diesem Grund wird im folgenden Kapitel die sommerliche Über-
hitzung genauer analysiert.
4.4.3. SOMMERLICHE ÜBERHITZUNG
Zur Bewertung des Raumklimas während der sommerheißen Periode werden im
Folgenden die Übergradstunden analysiert. Übergradstunden bezeichnen dabei
die Anzahl an Stunden, in denen die operative Temperatur während der Nutzungs-
zeit einen Schwellenwert überschreitet. In DIN 4108 wird unter Berücksichtigung
der Klimaregion B der Bezugswert zur Bewertung der sommerlichen Überhitzung
von 26 °C formuliert. Auch die Arbeitsstätten-Richtlinie „ASR A3.5 Raumtempe-
ratur“ bezieht sich auf ein e Lufttemperatur von 26 °C. Hierbei wird aufg eführt, dass
sofern die Lufttemperatur 26 °C überschreitet Maßnahmen ergrien werden sol-
len (bspw. Nachtlüftung, eektivere Steuerung des Sonnenschutzes, Lockerung
der Bekleidungsregeln).
TEMPERATURÜBERGRADSTUNDEN (>26°C)
0
50
100
150
200
250
300
350
400
45
0
500
EG 1. OG 2. OG
2017 2018
Stunden
Abbildu ng 18 Übergrads tunden drei Stock werke für 2017 und 20 18
Wie aus Abbildung 18 ersichtlich, wird die operative Temperatur im Jahr 2017 nur
zu etwa 100 Stunden überschritten. Dabei zeigen sich keine signikanten Unter-
schiede in den Stockwerken. Für das Jahr 2018 zeigt sich, dass die Übergradstun-
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 33
den leicht ansteigen, wie bereits beschrieben ist dabei der mittlere Anstieg der
Außenlufttemperaturen zu berücksichtigen. Hinsichtlich der Stockwerke wird der
Schwellenwert im 1.OG öfters überschritten als im EG und 2.OG.
4.5. ERGEBNISSE WÄRMESTROM
Durch die Messung des Wärmestroms [W/m] durch die Außenwand lassen sich
Aussagen zu Transmissionswärmeverlusten und -gewinnen des Gebäudes nach
außen, bzw. von außen treen. Der Wärmestrom wird dabei durch zwei Wärmes-
trommessplatten auf de r Südseite jedes Stock werks aufgezeichnet. Eine der Wär-
mestrommessplatten jedes Stockwerks sitzt unter dem Außenputz auf dem Dämm-
material. Das Gegenstück bendet sich horizontal, auf gleicher Ebene, unter dem
Innenputz der Außenwand auf dem jeweiligen Baumaterial (siehe Abbildung 19).
Abbildu ng 19 Wärmestromm essplatten inne n (Fotoquelle: © Lehr stuhl ENPB, TU Münc hen)
Bauindustrie Bayern | Innovation 34
Der anhand der Wärmestrommessplatten ermittelte Wärmestrom, durch 1 m
Außenwand im Erdgeschoss (EG), 1. Obergeschoss (1. OG) und 2. Obergeschoss
(2. OG) wird im Folgenden exemplarisch über den Jahresverlauf dargestellt. Wird
der minütlich gemessene Wärmestrom über das Jahr aufsummiert und in Stun-
denwerte umgerechnet ergeben sich daraus die jährlichen Transmissionswärme-
verluste und -gewinne [kWh/m/a] durch die Außenwände. Da die Daten für die
Jahre 2017 und 2018 die gleichen Tendenzen aufzeigen, ergeben sich ebenfalls
bei der graschen Darstellung über den Jahresverlauf sehr ähnliche Muster. Auf
Grund dessen werden die Daten des Jahres 2018 exemplarisch in Graken darge-
stellt. In Tabelle 9 werden hinge gen die Transmissionsw ärmeverluste der einzelnen
Stockwerke beider Jahre miteinander verglichen. Von den Transmissionswärme-
verlusten sind dab ei schon die Transmissions wärmegewinne abgezogen. Über die
Jahre 2017 und 2018 hinwe g ergeben sich somit mehr Transmissions wärmeverluste
als -gewinne.
TABELLE 9 TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUSTE UND INNENTEMPERATUR PRO
STOCKWERK
Geschoss Transmissionswärmeverlu ste
[kWh/m/a]
Innentemperatur
[°C]
2017 2018 2017 2018
EG 16,0 10,1 23,2 23,7
1. OG 13,0 9,8 23,5 23 ,9
2. OG 18,3 7, 0 23,7 23,5
Dabei ist zu erken nen, dass sich die Transmissionswärmeve rluste je nach Stockwerk
um maximal 30.0 % im Jahr 2017, bzw. 31.0 % im Jahr 2018 unterscheiden. Durch
den nahezu gleichen U-Wert (Wärmedurchgangskoezienten) der Außenwand-
konstruktionen in den drei Stockwerken, ergibt sich die Abweichung durch ver-
schiedene Wärmespeicherkapazitäten (Stahlbeton: ca. 880 J/(kg * K), Wärme-
dämmziegel: ca. 836 J/(kg * K), Kalksandstein: ca. 741 J/(kg * K)) der Materialien
und Wärmeverteilungen innerhalb des Materials sowie durch deren Positionierung
im Gebäude. Zudem ist zu erkennen, dass die Transmissionswärmeverluste von
2017 auf 2018, im Schnitt über alle Stock werke, um 41,1 % gesunken ist. Das ist unter
anderem darauf zurü ckzuführen, dass die durchschnittliche Außentemperatur am
Standort des Gebäudes von 2017 auf 2018 um 1,4 °C, also 14.1 %, angestiegen ist.
Daraus ergibt sich über a lle Stockwerke hinwe g eine mittlere Temperaturdierenz
zwischen Innen- und Außentemperatur von 13,6 °C im Jahr 2017 und 12,4 °C im
Jahr 2018. Die Verringerung der Transmissionswärmeverluste spiegelt sich im
geringeren Heizenergiebedarf für 2018 im Vergleich zu 2017 wieder.
In den folgende n Graken (Abbildung 21, Ab bildung 22 und Abbildung 23) werd en
die Transmissionswärmeverluste, in kW/m Außenwand, sowohl mit der Außen- und
Innentemperatur, als auch mit der der Außen- und Innenoberflächentemperatur
der Außenwand, über den Jahresverlauf für alle drei Stockwerke miteinander ver-
glichen. Dabei ist zu beachten, dass Transmissionswärmeverluste dann vorherr-
schen, wenn der Wärmestrom einen positiven Wert aufweist, und Transmissions-
wärmegewinne dann, wenn der Wärmestrom einen negativen Wert aufweist.
Beim Vergleich der drei Gra ken lässt sich dah er sehr gut erkennen, dass vo n Mitte
September bis Anfang Mai Transmissionswärmeverluste, und lediglich von Mitte
April, Anfang Mai bis Mitte September Transmissionswärmegewinne vorherrschen.
Dabei ist ebenfalls zu erkennen, dass die Transmissionswärmeverluste über das
Jahr deutlich höher als die Transmissionswärmeg ewinne sind. Generell lassen sich
beim Vergleich der drei Graken nur geringfügige Veränderungen erkennen. Für
alle Berechnungen wird die gleiche standortspezisch ermittelte Außentempe-
ratur verwendet, deshalb ist deren Verlauf in allen drei Graken derselbe.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 35
Abbildu ng 20 Wärmestromm essplatten auße n (Fotoquelle: © Lehr stuhl ENPB, TU Münc hen)
Ungefähr den gleichen Verlauf wie die Außentemperatur zeigt die Außenoberflä-
chentemperatur, mit durchschnittlich + 5, 5 °C im EG, + 6,0 °C im 1. OG und + 5,9 °C
im 2. OG, auf. Die Baumaterialien heizen sich durch die direkte und indirekte Son-
neneinstrahlung auf und speichern die Wärme. Dadurch ergeben sich über das
ganze Jahr hinweg höhere Werte als bei der Außentemperatur. Bei steigender
Außen- und Außenoberflächentemperatur verringern sich die Transmissionswär-
meverluste und werden zu Transmissionswärmegewinnen, die, bei hohen Innen-
temperaturen im Hochso mmer, gegeben enfalls durch die Kühlung des Gebäudes ,
ausgeglichen werden müssen. Die Innen- und Innenoberflächentemperaturen
verlaufen fast deckungsgleich. Dadurch, dass die Innenoberflächentemperatur
nicht durch die Sonneneinstrahlung beeinflusst wird, ergibt sich über das Jahr
hinweg lediglich von O ktober bis April eine Verschiebun g. Danach liegt die Inneno-
berflächentemperatur der Außenwand, bedingt durch die deutlich geringere
Außentemperatur in diesen Monaten, unter der der Innentemperatur.
Bauindustrie Bayern | Innovation 36
F M A M J J A S O N DJ -5
0
5
10
15
20
25
30
-50
0
50
100
150
200
TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUSTE AUSSENWAND EG (STAHLBETON)
Temperatur [°C]
Wärmestrom [kW/m²]
Transmissionswärmeverluste Außenoberflächentemperatur
Innenoberflächentemperatur
Innentemperatur
Außentemperatur
Abbildu ng 21 Transmissions wärmeverlus te durch die Außenwän de im EG
TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUSTE AUSSENWAND 1.OG (MAUERZIEGEL)
F M A M J J A S O N DJ -5
0
5
10
15
20
25
30
35
-100
-50
0
50
100
150
200
250
Temperatur [°C]
Wärmestrom [kW/m²]
Transmissionswärmeverluste Außenoberflächentemperatur
Innenoberflächentemperatur
Innentemperatur
Außentemperatur
Abbildu ng 22 Transmissions wärmeverlus te durch die Außenwän de im 1.OG
TRANSMISSIONSWÄRMEVERLUSTE AUSSENWAND 2.OG (KALKSANDSTEIN)
Transmissionswärmeverluste Außenoberflächentemperatur
Innenoberflächentemperatur
Innentemperatur
Außentemperatur
F M A M J J A S O N DJ
Temperatur [°C]
Wärmestrom [kW/m²]
-5
0
5
10
15
20
25
30
35
-100
-50
0
50
100
150
Abbildu ng 23 Transmissions wärmeverluste d urch die Außenwän de im 2.OG
Bezogen auf den Wärmestrom ergeben sich keine gravierenden und auälligen
Unterschiede beim Vergleich der drei Außenwandkonstruktionen über die Jahre
2017 und 2018. Dies ist hauptsächlich auf den nahezu gleichen U-Wert zurückzu-
führen.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 37Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 37
Bauindustrie Bayern | Innovation 38
ZUSAMMENFASSUNG /
FAZIT
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wurde ein ganzheitlicher Analyse- und
Bewertungs ansatz verfolgt. Dabei w urden das Gesamtgebäude und insbes ondere
die unterschiedlichen Massivbauweisen (Stahlbeton + WDVS, Zieg el + WDVS und
Kalk-Sand-Stein + WDVS) der jeweiligen Stockwerke hinsichtlich eines nachhalti-
gen Gesamtkonzept s untersucht. Dabei spielten vor allem die Leb enszyklusanalys e
als auch das Gebäudemonitoring eine zentrale Rolle.
Mit Hilfe der Lebenszyklusanalyse wurden die Bauarten hinsichtlich des Treib-
hauspotentials (in kg CO-Äq.) und dem primärenergetischen Aufwand (in MJ)
untersucht.
Das Ergebnis macht dabei deutlich, dass die drei Massivbauweisen jeweils einen
hohen Wert an Grauer Energie aufweisen. Über den gesamten Lebenszyklus (Her-
stellung, Nutzung und Rückbau) emittiert ein m Stahlbetonaußenwand
134 kg-CO -Äq., ein m Kalksa ndsteinwand 124 kg-CO-Äq. und die die Ziege lwand
84 kg-CO -Äq. Wenn man für die mögliche Wiederverwendung eine Gutschrift
(Phase D) hinzurechnet, reduzieren sich diese Werte jeweils um 12 kg, 8 kg bzw.
5 kg. Um die Umweltauswirkungen einzuordnen wurden zudem die Umweltwir-
kungen einer Holzkonstruktion ermittelt. Da Holz Kohlensto aus dem CO der
Luft bindet dienen Gebäude die zu einem hohen Anteil aus Holz errichtet sind
somit für die Zeit ihres Bestehens als Kohlenstosenke und weisen konventionel-
len Baustoen gegenüber eine bessere Treibhausgas- und Energiebilanz, bezogen
auf die Graue Energie und die Grauen Treibhausgasemissionen, auf. Allerdings
sind die Emission en der Betriebsphase des Geb äudes sehr viel höher als die Emis-
sionen für die anderen Lebenszyklusphasen, so dass sich die Unterschiede der
einzelnen Wandtypen etwas relativieren, wenn die Außenbauteile einen sehr guten
Energiestandard aufweisen und damit den Energiebedarf im Gebäudebetrieb
gering halten. Generell sollte bei der Auswahl der Baustoe darauf geachtet wer-
den, dass regionale Bauprodukte mit geringen Transportdistanzen gewählt wer-
den. Das wiederum kann sich positiv auf die lebenszyklusbasierten Bilanzen aus-
wirken.
Die Ergebnisse des Gebäudemonitoring lassen erkennen, dass der vor dem Bau
des Gebäudes errechnete Heizenergiebedarf nach EnEV von den Werten des
Monitorings um 10 % unterschritten wird. Dabei muss berücksichtigt werden, dass
für den EnEV-Nachweis keine Kühlung des Gebäudes berück sichtigt wurde, diese
aber nach dem Bau des Gebäudes im Sommer durch die Wärmepumpe realisiert
wird. Hinsichtlich des Raumklimas und dem Heizenergiebedarf sind keine signi-
kanten, und hinsichtlich des Wärmestroms nur geringfügige, Unterschiede zwi-
schen den Stockwerken zu erkennen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die
drei Stockwerke nicht her metisch voneinander getrennt sind und sp eziell das 1. OG
durch das EG und 2. OG thermisch beeinflusst wird.
Allgemein läs st sich aus den Ergebnissen de r Lebenszyklusan alyse und des Gebäu-
demonitoring ableiten, dass es keine ausschlaggebenden Unterschiede zwischen
den verschiedenen Massivbauweisen gibt. Es sollte jedoch generell Wert auf die
Nutzung ökologischer und regionaler Baustoe, vor allem in Form von nachwach-
senden Rohstoen, gelegt werden, um den lebenszyklusbasierten Energiebedarf
und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und dem Klimawandel entgegen-
zuwirken. Auf G rund dessen ist es wichtig, Holz, und ande re Kohlensto bindende
Baustoe (wie z.B. Schilf oder Stroh) mit in Betracht zu ziehen und zu bewerten.
Unter Berücksichtigung der aktuellen digitalen Entwicklung ergeben sich für das
V.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 39
Bauwesen zukünftig Möglichkeiten Kohlensto bindende Baustoe auch aus
3D-Druckern zu generieren. Zusätzlich ist es wichtig das Gebäudemonitoring wei-
terzuführen, um den Verbrauch unterschiedlicher Jahre zu analysieren und den
Einfluss der Baufeuchte nach Errichtung des Gebäudes auf das Raumklima zu
reduzieren. Grundsätzlich läs st sich sagen, dass Gebäude einen wichtigen Beitrag
zur Minimierung des Treibhausgasausstoßes und des Energieverbrauchs leisten
können. Dieses Potenzial gilt es künftig intensiver zu nutzen und auszubauen.
Hierbei zeigt dieses Forschungsprojekt auf wie wichtig die interdisziplinäre Zusam-
menarbeit bereits im frühen Stadium des Bauprojektes zwischen Forschung und
Wirts chaft ist, gerade in Bezug auf den Them enbereich des ressourcenezie nten
Bauens.
Bauindustrie Bayern | Innovation 40
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abbildung 1
Der Neubau Bürogebäude Tausendpfund
(Fotoquelle: © Bauer | bauerwerner.com) 8
Abbildung 2
Die verschiedenen tragenden Materialien der Außenwände
(Fotoquelle: © Bauer | bauerwerner.com) 9
Abbildung 3
Schematische Darstellung der gebäudetechnischen Anlagen und deren
Kennwerte (eigene Darstellung TU München) 12
Abbildung 4
Lebenszyklusphasen von Gebäuden (Darstellung basierend auf
DIN EN ISO 15978:2012, DIN ISO 21500:2016, DIN EN ISO 41011:2019,
BGB:2017, BayBO:2018, KrWG:2017, DIN 31051:2003, DIN 18960:2008,
BRW-RL:2011, HOAI:2013, VOB/A:2016, WZ2008) 14
Abbildung 5
Gesamtübersicht der Außenwandtypen (eigene Darstellung TU München) 16
Abbildung 6
Flussdiagramm Stahlbetonwand (eigene Darstellung TU München) 18
Abbildung 7
Flussdiagramm Ziegelwand (eigene Darstellung TU München) 19
Abbildung 8
Flussdiagramm Kalksandsteinwand (eigene Darstellung TU München) 20
Abbildung 9
Flussdiagramm Holzständerwand mit Faserzementverkleidung
(eigene Darstellung TU München) 21
Abbildung 10
Messung der Vorlauftemperatur
(Fotoquelle: © Lehrstuhl ENPB, TU München) 23
Abbildung 11
Schematische Darstellung der Messsensoren zum Energiesystem,
Raumklima und der Fassaden (eigene Darstellung TU München) 24
Abbildung 12
Vergleich zwischen dem Nutzenergieverbrauch 2017 und 2018 zu
dem prognostizierten Nutzenergiebedarf aus der EnEV Berechnung 27
Abbildung 13
Energieverbräuche für Heizung und Kühlung für die Jahre 2017 und 2018
getrennt für die einzelnen Stockwerke (eigene Darstellung TU München) 28
Abbildung 14
Verlauf der Lufttemperatur für das Jahr 2017 29
VI.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 41
Abbildung 15
Verlauf der Lufttemperatur für das Jahr 2018 29
Abbildung 16
Einordnung des thermischen Raumklimas für das Jahr 2017 anhand
der Kategorien gemäß DIN EN 15251 31
Abbildung 17
Einordnung des thermischen Raumklimas für das Jahr 2018 anhand
der Kategorien gemäß DIN EN 15251 32
Abbildung 18
Übergradstunden drei Stockwerke für 2017 und 2018 32
Abbildung 19
Wärmestrommessplatten außen und innen
(Fotoquelle: © Lehrstuhl ENPB, TU München) 33
Abbildung 20
Wärmestrommessplatten innen und außen 35
Abbildung 21
Transmissionswärmeverluste durch die Außenwände im EG 36
Abbildung 22
Transmissionswärmeverluste durch die Außenwände im 1.OG 36
Abbildung 23
Transmissionswärmeverluste durch die Außenwände im 2.OG 36
Bauindustrie Bayern | Innovation 42
TABELLENVERZEICHNIS
Tab ell e 1
Bauteilaufbauten per Werkplanung 9
Tab ell e 2
Bauteilaufbau Vergleichswand aus Holz 15
Tab ell e 3
Lufttemperaturen des Außenklimas gemäß EnEV Bilanzierung und für die
Jahre 2017 und 2018 aus der Wetterstation am FTmehrHaus in Regensburg 25
Tab ell e 4
Gesamter jährlicher Nutzenergiebedarf gemäß EnEV Bilanzierung 26
Tab ell e 5
Zusammenfassung der Nutzenergie für Heizung, Kühlung und Lüftung für
die Bilanzierung gemäß EnEV sowie für das Monitoring in 2017 und 2018 27
Tab ell e 6
Skala der Klimabeurteilung 30
Tab ell e 7
Kategorien für die Bewertung des Raumklimas für maschinell beheizte
und gekühlte Gebäude 30
Tab ell e 8
Beschreibung der Raumklimakategorien gemäß DIN EN 15251 31
Tab ell e 9
Transmissionswärmeverluste und Innentemperatur pro Stockwerk 34
VII.
Ferd. Tausendpfund | Massivbaustoe und Nutzerverhalten 43
IMPRESSUM
Ansprechpartner bei der Technischen Universität München
und dem Bayerischen Bauindustrieverband:
Technische Universität München
Fakultät Architektur
Lehrstuhl für energieezientes und nachhaltiges Planen und Bauen
AUTOREN
Michael Vollmer, M. Sc.
michael.vollmer@tum.de
Tel.: +49 89 289-25754
Hannes Harter, M. Sc.
hannes.harter@tum.de
Tel.:+49 89 289-23969
Dipl.-Ing. Patricia Schneider-Marin
patricia.schneider@tum.de
Tel.:+49 89 289-23983
Prof. Dr.-Ing. Werner Lang
sekretariat.enpb.bgu@tum.de
Tel.:+49 89 289-23990
INDUSTRIEPARTNER
Ferd. Tausendpfund GmbH & Co. KG
Geschäftsführer Michael Thon
Bukarester Str. 1c | 93055 Regensburg
www.tausendpfund.de
ABTEILUNG PROJEKTPLATTFORM ENERGIE + INNOVATION
Dipl.-Ing. Sandro Pfoh
s.pfoh@ppe.tum.de
+49 89 289-28153
ABTEILUNG HOCHBAU UND ENERGIE
Dipl.-Ing. (FH)/MBA & Eng. Werner Goller
w.goller@bauindustrie-bayern.de
+49 89 235003-41
DANK
Das Projekt wurde von der Bayerischen Bauwirtschaft gefördert.
GESTALTUNG
Dipl.-Des. (FH) Daniel Schwaiger
HERAUSGEBER
Bayerischer Bauindustrieverband e.V. (BBIV)
Oberanger 32 | 80331 München
www.bauindustrie-bayern.de
VERLAG
Technische Universität München
Fakultät für Architektur
Arcisstr. 21 | 80333 München
www.ar.tum.de, verlag@ar.tum.de
ISBN 978-3-948278-03-8
© BBIV, 1. Auflage, Dezember 2019
Bayerischer Bauindustrieverband e.V.
www.bauindustrie-bayern.de
9 783948 278038