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Magirius/Scherf/Steinmetz: Workshop "Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht. Zur Identifikation klärungswürdiger Fragen und lernunterstützenden Lehrerhandelns."

Authors:
Lernförderliche Gespräche im
Literaturunterricht
Zur Identifikation klärungswürdiger Fragen und
lernunterstützenden Lehrerhandelns
Marco Magirius, Daniel Scherf & Michael Steinmetz
17.12.2021
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Gliederung
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Lernmedium
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Modellierung von Lernunterstützung
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausgangslage
Gliederung
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Lernmedium
Modellierungen
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Gliederung
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Lernmedium
Modellierungen
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Gespräche als „Lernmedium“ Gespräche als „Lernform“
Zielhorizont literarischer Gesprächskompetenz
Kompetenzerwerb und sozialer Zusammenhalt
Weg Besser-Verstehen Verständigung über Verstehen
Funktion des Gesprächs Lern-Instrument Lern-Gegenstand
Rolle/Funktion des Text als Erkenntnisgegenstand Text als Anlass
Texts
in Anlehnung an Zabka (2015)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausgangslage
Lernmedium
Gliederung
Ausgangslage
Lernmedium versus Lernform
Lernmedium
Modellierungen
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausgangslage
Lernmedium
Lernförderliche Gespräche Lehrer:innenaufgaben
Verstehensanforderungen klärungswürdige Fragen
einschätzen erkennen
schülerseitige Bewältigung lernunterstützend
unterstützen handeln
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Modellierung von Lernunterstützung
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Modellierung von Lernunterstützung
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Klärungswürdigkeit
Schüler- oder lehrerseitige Fragen zu einem literarischen Text
können, so die Kernannahme unserer Modellierung, mehr
oder weniger klärungswürdig sein. Vom Grad der
Klärungswürdigkeit hängt ab, wie sich die Lehrperson im
Unterrichtsgespräch verhalten sollte, um die Lernenden in
ihren Verstehensprozessen zu unterstützen. In unserem
Konzept bemisst sich die Klärungswürdigkeit einer
textbezogenen Frage nach den folgenden drei Kriterien:
a) Strittigkeit,
b) Überprüfbarkeit und
c) Klärungsbedarf.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Strittigkeit
Interpretation beginnt, wo der Leser eine Entscheidung trifft:
die Entscheidung, etwas, was nicht mehr eindeutig ist, so oder
so zu sehen. Besser lesen können heißt, sich darüber klar zu
werden, was alles unstrittig über einen Text festzustellen ist
und wo dieses Unstrittige aufhört und Entscheidungen des
Lesers hinzukommen. (Matuschek 2012, 21)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Strittigkeit
Interpretation beginnt, wo der Leser eine Entscheidung trifft:
die Entscheidung, etwas, was nicht mehr eindeutig ist, so oder
so zu sehen. Besser lesen können heißt, sich darüber klar zu
werden, was alles unstrittig über einen Text festzustellen ist
und wo dieses Unstrittige aufhört und Entscheidungen des
Lesers hinzukommen. (Matuschek 2012, 21)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.
„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.
Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind.
„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt fasst er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan!
Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Strittigkeit
Interpretation beginnt, wo der Leser eine Entscheidung trifft: die
Entscheidung, etwas, was nicht mehr eindeutig ist, so oder so zu
sehen. Besser lesen können heißt, sich darüber klar zu werden, was
alles unstrittig über einen Text festzustellen ist und wo dieses
Unstrittige aufhört und Entscheidungen des Lesers hinzukommen.
(Matuschek 2012, 21)
Bsp.: Warum sieht nur der Sohn den Erlkönig?
Kurzer Exkurs: Dass z. B. kranke Kinder im Fieber zu Halluzinationen
neigen, gehört als regelhafter Zusammenhang zu unserem
Weltwissen. Auf der Grundlage einer Textbeobachtung (Nur der Knabe
sieht den Erlkönig.) und durch Zuhilfenahme dieses regelhaften
Zusammenhangs aus unserem Weltwissens (Kranke Kinder im Fieber
neigen zu Halluzinationen.) lässt sich abduktiv auf die Hypothese
schließen, dass es sich beim Knaben wohl um ein krankes Kind im
Fieber handelt.Kreativität und Vorwissen (Kontexte und lit.
Kommunikation)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Strittigkeit
Interpretation beginnt, wo der Leser eine Entscheidung trifft: die
Entscheidung, etwas, was nicht mehr eindeutig ist, so oder so zu
sehen. Besser lesen können heißt, sich darüber klar zu werden, was
alles unstrittig über einen Text festzustellen ist und wo dieses
Unstrittige aufhört und Entscheidungen des Lesers hinzukommen.
(Matuschek 2012, 21)
Bsp.: Warum sieht nur der Sohn den Erlkönig?
Kurzer Exkurs: Dass z. B. kranke Kinder im Fieber zu Halluzinationen
neigen, gehört als regelhafter Zusammenhang zu unserem
Weltwissen. Auf der Grundlage einer Textbeobachtung (Nur der Knabe
sieht den Erlkönig.) und durch Zuhilfenahme dieses regelhaften
Zusammenhangs aus unserem Weltwissens (Kranke Kinder im Fieber
neigen zu Halluzinationen.) lässt sich abduktiv auf die Hypothese
schließen, dass es sich beim Knaben wohl um ein krankes Kind im
Fieber handelt.
Kreativität und Vorwissen (Kontexte und lit.
Kommunikation)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Strittigkeit
Interpretation beginnt, wo der Leser eine Entscheidung trifft: die
Entscheidung, etwas, was nicht mehr eindeutig ist, so oder so zu
sehen. Besser lesen können heißt, sich darüber klar zu werden, was
alles unstrittig über einen Text festzustellen ist und wo dieses
Unstrittige aufhört und Entscheidungen des Lesers hinzukommen.
(Matuschek 2012, 21)
Bsp.: Warum sieht nur der Sohn den Erlkönig?
Kurzer Exkurs: Dass z. B. kranke Kinder im Fieber zu Halluzinationen
neigen, gehört als regelhafter Zusammenhang zu unserem
Weltwissen. Auf der Grundlage einer Textbeobachtung (Nur der Knabe
sieht den Erlkönig.) und durch Zuhilfenahme dieses regelhaften
Zusammenhangs aus unserem Weltwissens (Kranke Kinder im Fieber
neigen zu Halluzinationen.) lässt sich abduktiv auf die Hypothese
schließen, dass es sich beim Knaben wohl um ein krankes Kind im
Fieber handelt.Kreativität und Vorwissen (Kontexte und lit.
Kommunikation)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Überprüfbarkeit
Häufig aber ist jenes betont kreative Verstehen, daß zugleich auch durch einen
Überschuss von ‚Assimilation‘ (Piaget) oder Phantasie den vorgegebenen Text
so umgestaltet oder durch einen eigenen ersetzt, wie kreativ und bedeutsam
der immer sein mag, daß es damit auch wieder hinter dem Text potentiell
zurückbleibt. In dem Maße nämlich, in dem der Text ein ‚Lehrpotential‘ enthält,
das die Rezeption nicht ausschöpft, weil sie den Text phantasievoll überspringt,
bleibt sie hinter ihm zurück. (Kreft, 1977, S. 378)
Das Kriterium der Überprüfbarkeit verlangt, dass die Möglichkeit besteht, (die
abduzierten) Hypothesen anhand des literarischen Textes zu prüfen, d. h. auf
der Grundlage der inhaltlichen und formensprachlichen Bedeutungspotenziale
des Textes zu stützen oder anzufechten.
nicht überprüfbar versus eingeschränkt überprüfbar versus zu vollständig
überprüfbar
Im Falle eingeschränkter Überprüfbarkeit fungieren verschiedene
Textelemente (in Verknüpfung mit leserseitigen Wissensbeständen) als Indizien
für oder wider eine Hypothese, weshalb man über deren eindeutige Gültigkeit
keine Auskunft geben, sondern sie lediglich als mehr oder weniger
angemessen qualifizieren kann (vgl. Weimar 1995). Bsp: Die gesamte Handlung
wird vom Knaben geträumt.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Klärungsbedarf
simpel: Wollen die Schüler:innen etwas klären?
Bestimmte Fragen, die für Schüler:innen irrelevant
erscheinen, können allerdings aus einer
literaturdidaktischen Perspektive überaus wichtig sein, z.
B. weil sie für das Gesamtverfständnis eines Textes
unverzichtbar sind.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Überblick
Strittigkeit: Lässt die Frage konkurrierende Antworten zu, die sich nicht als
eindeutig richtig oder eindeutig falsch qualifizieren lassen?
Überprüfbarkeit: Besteht die Möglichkeit, potenzielle Antworten anhand
des Textes zu verifizieren, zu stützen, anzufechten oder gar zu widerlegen?
Klärungsbedarf: Geht die textbezogene Frage und der Drang, diese zu
klären, von den Schüler:innen aus?
Eine Frage ist klärungswürdig, wenn a) Überprüfbarkeit vorliegt und b) ent-
weder Klärungsbedarf oder Strittigkeit oder beides.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Modellierung von Lernunterstützung
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Der blaue Falke
Ein Mädchen ging an einem Garten vorüber, in dem breitbeinig und gebeugt
eine Frau stand. Haben Sie meinen blauen Falken gesehen? fragte es. Nein,
sagte die Frau. Das Mädchen ging weiter. ...
Aus: Schubinger, J. (1995). Als die Welt noch jung war. Weinheim: Beltz &
Gelberg.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Anwendung der Begriffe
Wie bewerten Sie die Klärungswürdigkeit der folgenden Fra-
gen?
1. LMe: [...] Warum sucht denn jemand ’nen nein blauen Falken um
Himmels Willen? Was könnte das denn sein? Ich hab noch nie
jemanden gesehen, der einen blauen Falken gesucht hat [...] (LMe,
Pos. 334).
2. Jam: Einmal hat mich irritiert, das Mädchen ging in den Wald und
„niemand wusste von und seinem Vogel“. Heißt das nicht ihren Vogel?
(LJo, Pos. 7)
3. LJo: Was sind die Gedanken der Person in dem Moment, als das
Mädchen sie fragt (...) Was denkt diese Person Frau, Mann,
Ausländerin in diesem Moment? (LJo, Pos. 142)
4. Hem: Ich weiß jetzt auch nicht: Ist das jetzt der Falke oder ist das ein
Rabe? (LJo, Pos. 35)
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Modellierung von Lernunterstützung
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Klärungswürdige Fragen
Anwendung der Begriffe (Arbeit in Kleingruppen)
Modellierung von Lernunterstützung
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Modellierung von Lernunterstützung
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Thw: Also ich glaube, für sie ist das, also sieht das aus wie der Falke, aber für sie ist es der Falke. [...]
Siw: Also ich glaube schon, dass es der Falke ist, aber- Also es ist schon komisch, dass er auf einmal
schwarz ist und ein Rabe, aber wenn es nicht der Falke wäre, von woher soll der denn wissen, dass sie den
gesucht hat und dass sie genau den meinte und so, also [...]
Phm: Ich würd’ denken, dass es nicht der Falke ist, sondern dass der Rabe bestimmt dem Falken über den
Weg gekommen ist, als der Falke das Mädchen gesucht hat, und deswegen trickst er jetzt das Mädchen
aus. [...]
Law: Also ich denke, dass das Mädchen- dass es ihr Rabe ist, aber dass sie den Raben als Adler sieht - ääh
was sage ich da? - als Falken sieht und dass sie den schwarzen Raben als blauen Falken sieht. Das ist
schon ihrer, aber sie stellt sich das so einfach vor.
EvTw: Also es könnte ja sein, dass sie sich auch den Falken nur vorstellt, also dass sie sich den ausgedacht
hat. Und dann am En- also fragt sie viele Leute nach ihm, obwohl es ihn vielleicht noch gar nicht gibt und
dann findet sie eben einen Raben und dann hat sie eben das gefunden, was sie sich teilweise vorgestellt
hat. Also-( )...
EvHw: Also ich denke, dass es ihr Rabe ist. Nur- Weil es ist ja jetzt schon Nacht und da blau ja eher eine
dunkle Farbe ist- Weil es wurde ja jetzt gesagt, dass es ein ganz helles Blau ist- Dass man- Dass sie den
vielleicht einfach mit schwarz verwechselt und vielleicht sieht der Falke jetzt ’nem Raben irgendwie ein
bisschen ähnlich und dann hat sie ihn einfach mit ’nem Raben verwechselt, weil es so dunkel ist. Und dass
der Rabe- also dass der Falke sie auch wirklich gesucht hat und dass er sich nur.
Niw: Also vielleicht ist ihr auch eigentlich egal, wie ihr Rabe oder ihr Falke aussieht, Hauptsache, die sind
wieder zusammen, also, naja, dass sie sich halt wiedergefunden haben.
Flm: Es könnte ja auch sein, dass das wirklich der blaue Falke ist und dass er sozusagen ein- Der war ja
auch den ganzen Tag sozusagen unterwegs und es könnte ja auch sein, dass der auch (1) dreckig geworden
ist sozusagen, also dass er einfach über den ganzen Tag halt immer schmutziger wurde oder dass da
irgendwas passiert ist in dem Tag, was jetzt da nicht drin steht, dass er da halt (1) dunkel geworden ist.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
...Haben Sie meinen blauen Falken gesehen? fragte das Mädchen.
....
Du bist eher schwarz und siehst eher aus wie ein Rabe. Schon gut, sagte der
blaue Falke. Hauptsache, wir haben uns wieder.
Aus: Schubinger, J. (1995). Als die Welt noch jung war. Weinheim: Beltz &
Gelberg.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Modellierungen
LJo: Mist. Da hatten wir gedacht, vielleicht kann uns das
helfen, dass immer nur das Mädchen von dem blauen
Falken spricht, und jetzt am Schluss werden wir nochmal
durcheinander gewürfelt, gewirbelt und der Erzähler
spricht plötzlich auch vom blauen Falken. Wir können es
nicht genau lösen. Ist es denn wichtig, dass es zu lösen ist?
verschiedene SuS: ((durcheinander)) Ja. Ja. Ja. Nein. Ja.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Literaturverzeichnis
Gliederung
Ausgangslage
Modellierungen
Ausblick und Diskussion: Bedeutung für die Lehrerbildung
Literaturverzeichnis
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Literaturverzeichnis
Literaturverzeichnis
Kreft, J. (1977). Grundprobleme der Literaturdidaktik: Eine Fachdidaktik im Konzept
sozialer und individueller Entwicklung und Geschichte. Heidelberg: Quelle und
Meyer.
Magirius, M., D. Scherf und M. Steinmetz (i.E.). „Lernunterstützung im
Literaturgespräch. Nachweis und Wirkung eines potenziellen Qualitätsaspekts
gesprächsförmigen Literaturunterrichts“. In: SLLD 2.
(i.V.). „Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht. Zur Identifikation
klärungswürdiger Fragen und lernunterstützenden Lehrerhandelns.“ In:
Leseräume 2.
Steinmetz, M. (2020). Verstehenssupport im Literaturunterricht. Theoretische und
empirische Fundierung einer literaturdidaktischen Aufgabenorientierung.
Wiesbaden: VS Springer.
Winkler, I. (2010). „Lernaufgaben im Literaturunterricht“. In: Lernaufgaben und
Lernmaterialien im kompetenzorientierten Unterricht. Hrsg. von W. Meints et al.,
Stuttgart: Kohlhammer, S. 103–113.
Zabka, T. (2015). „Konversation oder Interpretation? Überlegungen zum Gespräch im
Literaturunterricht“. In: Leseräume 2.1, S. 169–187.
Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Book
Michael Steinmetz begründet theoretisch und empirisch die These, dass literarisches Textverstehen im Deutschunterricht verstärkt durch Aufgaben mit Support modelliert werden sollte. Mittels einer empirischen Studie (Zweigruppenplan mit Messwiederholung) zeigt der Autor, dass Aufgaben mit Support die Verstehensleistungen und das Lernerleben der Lernenden stärker begünstigen als offene Aufgaben. Ein aufgabenorientierter Literaturunterricht sollte demnach – so das Plädoyer des Autors – Verstehenssupport als einen Kernbestandteil des literaturbezogenen Lernens und Lehrens begreifen. Der Inhalt • Regulative Ideen und Aufgaben • Aufgaben und Verstehenssupport • Studie zur Wirkung von Aufgaben mit Support Die Zielgruppen • Dozierende und Studierende der Fachgebiete Lehramt Deutsch (aller Schulstufen), Literaturdidaktik, Germanistik • Forschende, Deutschlehrer und -lehrerinnen Der Autor Dr. phil. habil. Michael Steinmetz ist Vertretungsprofessor für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik an der PH Weingarten. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Theorie des literarischen Verstehens, Textkompetenzen, Bildungsstandards, Aufgabenforschung, Lesekompetenz.
Grundprobleme der Literaturdidaktik: Eine Fachdidaktik im Konzept sozialer und individueller Entwicklung und Geschichte
  • J Kreft
Kreft, J. ( ). Grundprobleme der Literaturdidaktik: Eine Fachdidaktik im Konzept sozialer und individueller Entwicklung und Geschichte. Heidelberg: Quelle und Meyer.
Lernunterstützung im Literaturgespräch. Nachweis und Wirkung eines potenziellen Qualitätsaspekts gesprächsförmigen Literaturunterrichts
  • M Magirius
  • D Scherf Und
Magirius, M., D. Scherf und M. Steinmetz (i.E.). "Lernunterstützung im Literaturgespräch. Nachweis und Wirkung eines potenziellen Qualitätsaspekts gesprächsförmigen Literaturunterrichts". In: SLLD. -(i.V.). "Lernförderliche Gespräche im Literaturunterricht. Zur Identifikation klärungswürdiger Fragen und lernunterstützenden Lehrerhandelns." In: Leseräume.
Lernaufgaben im Literaturunterricht
  • I Winkler
Winkler, I. ( ). "Lernaufgaben im Literaturunterricht". In: Lernaufgaben und Lernmaterialien im kompetenzorientierten Unterricht. Hrsg. von W. Meints et al., Stuttgart: Kohlhammer, S. -.
Konversation oder Interpretation? Überlegungen zum Gespräch im Literaturunterricht
  • T Zabka
Zabka, T. ( ). "Konversation oder Interpretation? Überlegungen zum Gespräch im Literaturunterricht". In: Leseräume., S. -.