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The long way …
Im Visier am GEO-Tag der Artenvielfalt 2017 standen exklusive Schutzgüter des Natur-
schutzes, nämlich endemische Gebirgsspinnentiere. Da es sich hierbei um Relikte der
letzten Kaltzeiten handelt, muss die Suche nach ihnen an den höchstgelegenen und käl-
testen Sonderstandorten des Gesäuses erfolgen. Einer der großächigsten und erfolgverspre-
chendsten Landschaftsteile des Schutzgebietes ist dabei der Tellersack mit seinen Altschnee-
resten und feucht-kühlen Felsbiotopen.
Ziel des diesjährigen Tages der Artenvielfalt war, aus sektoral arachnologischer Sicht, weniger
die Vielfalt und Quantität, als vielmehr die Qualität und das Besondere. Wie bereits beim
8. GEO-Tag der Artenvielfalt auf der Kölblalm lautete auch hier wieder das arachnologische
Motto: „Low quantity, high quality!“ (KOMPOSCH 2007). Das Aufspüren dieser versteckt lebenden
Gebirgsarten erfordert Zeit.
Die Heßhütte und ihre Umgebung sind bereits zum zweiten Mal nach 2009 Ziel eines GEO-
Tages der Artenvielfalt im Nationalpark Gesäuse (KOMPOSCH 2010, KOMPOSCH & BLICK 2010).
Im Jahr 2009 war es ein großes Team an motivierten Wissenschaftlern, die sich an dieser Aktion
beteiligten. Auch das Arachnologenteam konnte damals noch aus dem Vollen schöpfen und
mit Theo Blick war auch Unterstützung vom Senckenberg-Forschungsinstitut und Natur -
museum zugegen. Acht Jahre später machte sich nur eine kleine Truppe von Johnsbach aus
auf den Weg in Richtung Heßhütte. Dieser Umstand der reduzierten Ressourcen sollte seinen
Niederschlag auch in der Länge der Artenliste nden.
Untersuchungsgebiet, Material und Methoden
Das arachnologisch bearbeitete Untersuchungsgebiet waren die nähere Umgebung der Heß -
hütte und der Tellersack in der Ostanke des Hochtors. Ergänzendes Tiermaterial stammt vom
Hochtor-Gipfel und der Ebnesangeralm. Be-
sammelte Lebensraumtypen waren Kalkfels-
wände, Block- und Schutthalden sowie
felsdurchsetzte alpine Rasen. Methoden der
arachnologischen Kartierungen waren der
Handfang bei Tag und Nacht. Das Tiermaterial
wurde von Christian Komposch gesammelt; er-
gänzende Einzeltiere bzw. Datensätze stammen
von Irene Drozdowski, Gabriel Kirchmair, Daniel
Kreiner, Alexander Mrkvicka und Simon Vitecek.
Insgesamt wurden 74 Spinnentiere gesammelt
bzw. dokumentiert, die sich auf 44 Weber -
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Teil II | Kapitel 7 | KOMPOSCH |
Der weite arachnologische Weg zu den Eiszeitrelikten Die Weberknecht und Spinnenfauna der HochtorOstanke
| Schriften des Nationalparks Gesäuse 16 (2021)(UN-)ORDNUNG IN DER NATUR DER WANDEL ZUR WILDNIS
Der weite arachnologische Weg zu den
Eiszeitrelikten – Die Weberknecht- und
Spinnenfauna der Hochtor-Ostflanke
CHRISTIAN KOMPOSCH
Abb. 1 | Das Exkursionsgebiet die Felsbiotope der Hoch
torOstanke! Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
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Teil II | Kapitel 7
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knecht- und 30 Spinnen-Individuen verteilen. Der Anteil an Jungtieren bei den Weberknechten
lag bei 25%. Ausgewählte Weberknechte und Spinnen wurden für genetische Analysen im
Rahmen des ABOL-Projekts (Austrian Barcode of Life) herangezogen. Das Tiermaterial wurde
vom Verfasser determiniert und bendet sich in dessen Sammlung am Institut für Tierökologie
und Naturraumplanung in Graz (Coll. Ch. Komposch/OEKO).
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KOMPOSCH |
Der weite arachnologische Weg zu den Eiszeitrelikten Die Weberknecht und Spinnenfauna der HochtorOstanke
| Teil II | Kapitel 7
Schriften des Nationalparks Gesäuse 16 (2021) |(UN-)ORDNUNG IN DER NATUR DER WANDEL ZUR WILDNIS
Abb. 2 | Die Heßhütte 1.699m als „Basecamp“ des diesjähri
gen GEOTages der Artenvielfalt.
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 3 | Endemitenreiche Kalkfelswände und Blockschutt
rund um den Josenensteig.
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
2 3
P02. 28.07.2017 Josenensteig; HochtorEFlanke; 47°33‘40‘‘ N, 14°39‘03‘‘ E, 1.710 m; Kalkfelswand; HFNacht; Christian Komposch leg. 34 Ind.
P03. 28.07.2017 Heßhütte; Felskante hinter nördlich Hütte; 47°33‘42‘‘ N, 14°39‘08‘‘ E, 1.700 m; feuchtnasse Kalkfelswand in NExposition mit Moosen
und Halbhöhlen; HFNacht; Christian Komposch & Simon Vitecek leg. 16 Ind.; Fotobelege: Irene Drozdowski und Alexander Mrkvicka
P04. 29.07.2017 Josenensteig; HochtorEFlanke; 47°33‘28‘‘ N, 14°38‘41‘‘ E; 1.820 m;
kühle, z. T. feuchte Kalkfelswand in NExposition mit Halbhöhlen, auch unter Steinen; HFTag; Christian Komposch leg. 12 Ind.
P05. 29.07.2017 Josenensteig; HochtorEFlanke; 47°33‘27‘‘ N, 14°38‘37‘‘ E, 1.930 m;
an feuchtkühler Kalkfelswand in NExposition, auch unter Steinen und im Blockschutt; HFTag; Christian Komposch leg. 8 Ind.
P06. 29.07.2017 Josenensteig; HochtorEFlanke; 47°33‘29‘‘ N, 14°38‘38‘‘ E, 1.900 m;
Blockiger, felsdurchsetzter alpiner Rasen, Fotobeleg: Simon Vitecek 1 Ind.
P07. 29.07.2017 HochtorGipfel; 47°33‘42‘‘ N, 14°38‘00‘‘ E, 2.350 m; Kalkfels und Block; HFTag; Daniel Kreiner leg. 1 Ind.
P08. 29.07.2017 Ebnesangeralm; 47°34‘14‘‘ N, 14°39‘19‘‘ E, 1.450 m; Fichtenwaldrand; HF; Gabriel Kirchmair leg. 2 Ind.
Tab. 1 | Fundortliste. Die Fundorte liegen im Nationalpark Gesäuse in den Ennstaler Alpen Nördliche Kalkalpen, Steiermark,
Österreich. Das verwendete geodätische Datum ist WGS84. Abkürzungen: HF=H andfang. Zudem ist für die einzelnen Fund
orte die Zahl der dokumentierten Spinnentier Individuen angeführt.
Abb. 5 | Der Gemeine Gebirgsweberknecht Mitopus morio
in einer prachtvollen „Zeichnungsvariante“ bzw. wohl
eigenen Art vom Zinödl. Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 4 | Der Große Brettkanker Trogulus tingiformis ist
über seine Beutetiere Gehäuseschnecken an Kalkunter
grund gebunden. Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
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Der weite arachnologische Weg zu den Eiszeitrelikten Die Weberknecht und Spinnenfauna der HochtorOstanke
Tab. 2 | Liste der Spinnenarten (Araneae) nachgewiesen aus dem Untersuchungsgebiet AStyria, Nationalpark Gesäuse: Hoch
torE, Heßhütte: 47°33'N, 14°3839'E, Seeh. 1.450 1.710 2.350m im Rahmen des GEOTages der Artenvielfalt 2017. Die Gefähr
dungseinstufung der einzelnen Taxa folgt der Roten Liste gefährdeter Tiere der Steiermark RL St: verändert nach KOMPOSCH &
STEINBERGER 1999. Verwendete Gefährdungskategorien sind: LC Least Concern, NT Near Threatened, DD Data Decient, VU
Vulnerable, EN Endangered. Endemit = EndemismusStatus nach KOMPOSCH 2018: c.2 ÖsterreichSubendemit s.l.: Regional
Subendemit 2575% in Österreich, e. AlpenEndemit, f. AlpenSubendemit. Die Nomenklatur richtet sich nach WORLD SPIDER CA
TALO G 2021, die deutschen Namen sind BREITLING et al. 2020 entnommen. Gefährdete und/oder kleinräumig endemische Arten
sind rot gedruckt.
Nr. Art RL Ö RL St Endemit Fundort Ind.
Nemastomatidae, Mooskanker
1Mitostoma alpinum Hadzi, 1931 AlpenFadenkanker EN Rb.2 P05 1
Trogulidae, Brettkanker
2Trogulus tingiformis C.L. Koch, 1848 Großer Brettkanker VU V f P02 1
Ischyropsalididae, Scherenkanker
3Ischyropsalis kollari C.L. Koch, 1839 Kollars Scherenkanker VU 3b.2 P03 2
Phalangiidae, Schneider
4Megabunus lesserti Schenkel, 1927 Nördliches Riesenauge NT Vc.2 P02P05 13
5Mitopus morio Fabricius, 1779 Gemeiner Gebirgsweberknecht DD e? P02P05, P08 24
6Platybunus bucephalus C.L. Koch, 1835 Gebirgsgroßauge LC f P02P03 2
Sclerosomatidae, Kammkrallen-Weberknechte
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Leiobunum subalpinum Komposch, 1998 Subalpiner Schwarzrückenkanker
VU Rb.2 P02 1
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Nr. Art RL St Endemit Fundort Ind.
Theridiidae, Kugelspinnen
1Robertus lividus Blackwall, 1836 Gewöhnliche Mooskugelspinne P04 1
2Steatoda bipunctata Linnaeus, 1758 Gewöhnliche Fettspinne P02 1
Linyphiidae, Baldachin- und Zwergspinnen
Lepthyphantes s.l. sp. Zartweber P02P03 2
3Tenuiphantes jacksonoides Helsdingen, 1977 OstalpenWinkelweberchen 3c.2 P04 1
Tetragnathidae, Streckerspinnen
4Metellina mengei Blackwall, 1869 Menges Herbstspinne P02 1
Araneidae, Radnetzspinnen
5Aculepeira ceropegia Walckenaer, 1802 Echte EichblattRadnetzspinne P06 1
6Araneus diadematus Clerck, 1757 Gartenkreuzspinne P02, P04 4
7Zygiella montana C. L. Koch, 1839 Gebirgssektorenspinne P02P03 10
Lycosidae, Wolfspinnen
8Pardosa sp., Laufwolf P07 1
Cybaeidae, Waldspinnen
9Cybaeus tetricus C. L. Koch, 1839 AlpenGebirgstrichterspinne f? P02 1
10 Cryphoeca nivalis Schenkel, 1919 HochgebirgsZwergtrichterspinne 2 e P04 1
Gnaphosidae, Plattbauchspinnen
11 Drassodes cf. cupreus Blackwall, 1834 Kupferne Steinplattenspinne P04 3
Thomisidae, Krabbenspinnen
12 Xysticus desidiosus Simon, 1875 AlpenrasenKrabbenspinne 3 f P05 1
Xysticus sp. Echte Krabbenspinne P04, P08 2
Tab. 2 | Liste der Weberknechtarten (Opiliones) nachgewiesen aus dem Untersuchungsgebiet AStyria, Nationalpark Gesäuse:
HochtorE, Heßhütte: 47°33'N, 14°3839'E, Seehöhe: 1.450 1.7101.930m im Rahmen des GEOTages der Artenvielfalt 2017.
Die Gefährdungseinstufung der einzelnen Taxa folgt der Roten Liste der Weberknechte Österreichs RL Ö: KOMPOSCH 2009a, Ak
tualisierung Ch. Komposch unpubl. und jene der Steiermark RL St: verändert nach KOMPOSCH 1999. Verwendete Gefährdungs
kategorien sind: LC Least Concern, NT Near Threatened, DD Data Decient, VU Vulnerable, EN Endangered; = Nicht
gefährdet, V = Vorwarnstufe, 3 = Gefährdet, R = Extrem selten. Endemit = EndemismusStatus nach KOMPOSCH 2018: b.2 Öster
reichSubendemit s.str.: RegionalSubendemit 75% des Areals in Österreich oder weniger als 10 Fundorte oder 1000km2, c.2
ÖsterreichSubendemit s.l.: RegionalSubendemit 2575% in Österreich, e. AlpenEndemit, f. AlpenSubendemit. Die Nomen
klatur richtet sich nach MARTENS 1978 bzw. BLICK & KOMPOSCH 2004 und KOMPOSCH 2011, die deutschen Namen sind KOMPOSCH &
GRUBER 2004 entnommen. Gefährdete und/oder kleinräumig endemische Arten sind rot gedruckt.
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Arteninventar
Im Rahmen des GEO-Tages der Artenvielfalt
2017 wurden 7 Weberknechtarten aus 5 Fami -
lien und 12 Spinnenarten aus 8 Familien nach-
gewiesen. Dies entspricht 21% des aus dem
Nationalpark Gesäuse bekannten Weber -
knecht- und 3,4 % des Spinnen-Artenspek-
trums.Im Jahr 2009 wurden im Rahmen des
4. GEO-Tages der Artenvielfalt 12 Weberknecht-
und 32 Spinnenarten dokumentiert (KOMPOSCH
& BLICK 2010). Aus der Ostanke des Hochtors
und der Umgebung der Heßhütte (ohne dem
Panoramaweg und dem Zinödl) sind – durch
die Sammeltätigkeiten von Herbert Franz um
die Mitte des letzten Jahrhunderts (FRANZ &
GUNHOLD 1954, WIEHLE & FRANZ 1954) sowie
eigene arachnologische Aktivitäten – nun 11
Weberknecht- und 46 Spinnenarten bekannt.
Für den gesamten Nationalpark Gesäuse sind
gegenwärtig 33 Weberknechtarten aus 6 Fami -
lien und 355 Spinnenarten aus 32 Familien
nachgewiesen (KOMPOSCH et al. 2021).
Bemerkenswerte Arten
Mitostoma alpinum – Alpen-Fadenkanker
Von diesem Endemiten der Nördlichen Kalkal-
pen (KOMPOSCH 2009b) gelang der Fund eines
einzigen Männchens unter einem Stein am
Fuße einer feucht-kühlen und schattigen Fels-
wand (P02). Dort trat er gemeinsam mit Jung-
tieren (Pulli) von Megabunus lesserti auf. Die
Ernährungsbiologie dieser Art ist noch unbe-
kannt (KOMPOSCH & GRUBER 2004). Die langen, mit
klebrigen Kugelhaaren besetzten Taster (Pedi-
palpen) dürften wohl auch bei dieser Art zum
Überwältigen der Beutetiere – vermutlich
kleiner Arthropoden – eingesetzt werden.
Dieser Endemit der Kategorie b.2 ist aus dem
Nationalpark von bislang 17 Fundorten be-
kannt. Diese benden sich allesamt im südöst-
lichen Viertel des Schutzgebietes (Hochtor-
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Abb. 6 | Die Gewöhnliche Mooskugelspinne Robertus livi
dus tritt hier auf 1.820m Seehöhe an der Obergrenze
ihrer Höhenverbreitung im Gebiet auf.
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 7 | Die schattigen, feuchtkühlen Nischen an der Ost
anke des Hochtors lassen auf Nachweise endemischer
Arachniden hoen! | Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 8 | Ein Männchen des AlpenFadenkanker Mitos
toma alpinum vom Tellersack. Foto: Ch. Komposch/ÖKO
TEAM
Abb. 9 | Bekannte Verbreitung von Mitostoma alpinum im
Nationalpark Gesäuse. Karte: Ch. Komposch/Ö KOTEAM
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Ostanke, Heßhütte, Hochzinödl, Speikboden, Gsuchmauer und Lugauer). Im Zuge der stand-
ardisierten Gipfelkartierung des GLORIA-Extended-Programms (KOMPOSCH et al. – ÖKOTEAM
2020b) konnte Mitostoma alpinum nicht nachgewiesen werden, sehr wohl hingegen die in allen
Höhenstufen vorkommende (euryzonale) Spezies Mitostoma chrysomelas.
Ischyropsalis kollari – Kollars Scherenkanker
Ein Nachweis von Kollars Scherenkanker mittels Handfang ist schwierig. Im gegenständlichen
Fall gelang dies im Zuge eines gezielten nächtlichen Einsatzes (P03). Die beiden Jungtiere wur-
den gegen Mitternacht aktiv in feucht-kühlen Halbhöhlen auf moosigem Kalkfels angetroen.
Im Nationalpark ist diese Spezies von 27 Fun-
dorten bekannt. Auch hier liegt wieder ein
deutlicher Nachweis-Schwerpunkt im Bereich
Hochtor-Hochzinödl-Gsuchmauer-Lugauer und
Hartelsgraben. Einzelfunde liegen vom Buch-
stein und dem Tamischbachturm vor. Ist dieses
Verbreitungsbild ein methodisches Artefakt
oder ist es eiszeitgeschichtlich erklärbar? Beides
erscheint möglich …
Megabunus lesserti – Nördliches Riesenauge
Das Nördliche Riesenauge ist als ökologisch
eng eingenischter (stenotoper) Felswandbe-
siedler bei gezielter Suche in geeigneten Habi -
taten trotz exzellenter Tarnung gut nachzuwei-
sen. Im Zuge der GEO-Tag-Aufsammlungen
gelang durch das Setzen eines Kartierungs-
schwerpunktes auf Felsbiotope das Aufspüren
von 10 Männchen und einem Weibchen. Be-
merkenswert ist der Fund von 2 Pulli, also sehr
kleinen Jungtieren von etwa 1 Millimeter Kör-
pergröße. Diese ersten Juvenilstadien fanden
sich unter Steinen unmittelbar am Fuß von
feucht-kühlen und schattigen Felswänden. Im
Nationalpark ist diese „agship-species“ bislang
von 47 Fundorten dokumentiert. Die Verbreitung im Schutzgebiet erscheint deutlich gleich-
verteilter als jene von Mitostoma alpinum und Ischyropsalis kollari.
Leiobunum subalpinum – Subalpiner Schwarzrückenkanker
Diese erst im Jahr 1998 beschriebene Art kon nte nur in einem einzigen Individuum an einer
Kalkfelswand in 1.710m Seehöhe am Josenensteig (P02) gefunden werden. Im Gesäuse ist
die Art hier an der Obergrenze ihrer Verbreitung – die höchsten Nachweise liegen auf 1.770m
Seehöhe am Panoramaweg oberhalb der Heßhütte und auf 1.730m am Rotofen. Auch hier
zeigt die Verbreitung innerhalb der Schutzgebietsgrenzen eine Beschränkung auf die östliche
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Abb. 10 | Ein Jungtier von Kollars Scherenkanker
Ischyropsalis kollari aus der GoldeckGipfelhöhle.
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 11 | Bekannte Verbreitung von Ischyropsalis kollari
im Nationalpark Gesäuse. Karte: Ch. Komposch/Ö KOTEAM
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Hälfte des Nationalparks. Erwartungsgemäß steigt diese Spezies in den Zentralalpen deutlich
höher bis auf 2.200m (KOMPOSCH & GRUBER 1999 für das Gößnitztal im Nationalpark Hohe Tauern).
Tenuiphantes jacksonoides – Ostalpen-Winkelweberchen
Das Ostalpen-Winkelweberchen konnte am Josenensteig (P04) auf 1.820 m Seehöhe mit
einem Weibchen nachgewiesen werden; auch hier war das Habitat wiederum eine schattige
und feucht-kühle Kalkfelswand mit hochalpinem Charakter. Aus dem Nationalpark ist dieser
Regionale Subendemit Österreichs bislang von 19 Fundorten bekannt.
MUSTER (2001) warf die Frage nach der eis-
zeitlichen Überdauerung von Tenuiphantes
jacksonoides auf. Christoph Muster vermutete
damals – die Funde aus den Ennstaler Alpen
und von der Koralpe waren noch unbekannt –
eine wichtige Rolle der bayerischen Massifs de
Refuge als würmeiszeitliche Refugien. Das
Wissen um die Vorkommen im Gesäuse, in den
Gurktaler Alpen und im Steirischen Randge-
birge (KOMPOSCH 2009c; Ch. Komposch unpubl.)
lässt aber auch die Interpretation von Massifs
de Refuge am östlichen Alpenrand als mögliche
Refugien zu.
Xysticus desidiosus – Alpenrasen-Krabbenspinne
Von der Alpenrasen-Krabbenspinne wurde ein
Männchen am Josenensteig (P05) aufgesam-
melt. Das Habitat entspricht jenem der zuvor
genannten Endemiten; das Tier wurde an einer
schattig-kühlen Felswand gefunden. Es handelt
sich hierbei um den Erstnachweis für das Hoch-
tor. Aus dem Nationalpark kennen wir bislang
21 Fundorte dieser Thomisiden-Art. Diese sind
die östlichsten bekannten Vorkom men von Xys-
ticus desidiosus im Alpenraum.
Endemiten
Die Suche nach Qualität stand bei diesem GEO-Tag im Vordergrund – und dieses Ziel wurde
erreicht. Von den 12 dokumentierten Spinnenarten waren mindestens 4 Endemiten; 3 (Sub)En-
demiten des Alpenraumes und Tenuiphantes jacksonoides als Regionaler Subendemit Öster-
reichs; der Endemiten-Anteil von 36% kann sich sehen lassen.
Eine Auswertung des Endemismus-Status in der nachgewiesenen Weberknechtfauna zeigt Er-
staunliches: 100% der Arten gelten – unter Berücksichtigung eines Sonderstatus für den noch
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Abb. 12 | Das OstalpenWinkelweberchen Tenuiphantes
jacksonoides ist eine endemische, kälteliebende Liny
phiide. Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
Abb. 13 | Die AlpenrasenKrabbenspinne Xysticus desi
diosus wurde an einer feuchtkühlen Felswand entdeckt.
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
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nicht entschlüsselten Artenkomplex Mitopus morio (ARTHOFER et al. 2013) – zumindest als Sub-
endemiten der Alpen, mit Mitostoma alpinum, Ischyropsalis kollari, Megabunus lesserti und
Leiobunum subalpinum sind 4 Arten und damit 57% Regionale Subendemiten Österreichs!
Die hier dokumentierten endemischen Gebirgsarten sind an das Vorhandensein von kalt-
zeitähnlichen Lebensräumen – und damit an feucht-kühle Umweltbedingungen – gebunden.
Der limitierende Faktor für das Vorkommen dieser Endemiten sind hohe Sommertemperaturen
und die damit verbundenen Austrocknungserscheinungen. Altschneefelder zeigen plakativ
das Vorhandensein bzw. die räumliche Nähe kleinklimatisch geeigneter Sonderstandorte an.
Der massive klimabedingte Rückgang dieser Altschneefelder in der Hochtorgruppe wird von
Komposch & Kreiner (siehe I-23 in diesem Band) anschaulich dargestellt. Die Altschneereste er-
fuhren im Zeitraum von knapp 100 Jahren eine Reduktion um mehr als 95%! Von 32ha im Jahr
1918 waren 2003 noch 1,4ha übrig.
Es ist davon auszugehen, dass die Lebensraum-
verfügbarkeit und damit auch die Habitatver-
luste für die kalt-stenotopen Endemiten mit
diesem kleinklimatischen Prozess linear korre-
liert. Der Tellersack, einst wohl noch großä-
chiges Habitat für Mitostoma alpinum und
Ischyropsalis kollari, bietet heute nur mehr
punktuell passende Umweltbedingungen. Die
Funde dieser Weberknechtarten beschränken
sich auf die schattigsten, kühlsten und feuch-
testen Nischen.
Bilanz und Ausblick auf weitere
Forschungsvorhaben
Die Arachniden-Artenliste von diesem GEO-Tag fällt auallend kurz aus. Es hätte durchaus noch
knapper werden können: Nur durch den mehrstündigen nächtlichen Sammeleinsatz konnte
der dokumentierte Umfang erreicht werden. Da der Großteil der Weberknechte und Spinnen
dämmerungs- und nachtaktiv ist, sind diese Tiergruppen mittels Handfang zu diesen Zeiten
deutlich besser zu erfassen (KOMPOSCH 2021).
Die Artenzahl an Weberknechten und Spinnen nimmt ebenso wie die Zahl an Forschern mit
zunehmender Seehöhe ab. Gebirgsforschung ist nun mal kein Nachmittagsspaziergang. Sie
erfordert Zeit, Energie, körperliche Eignung und Erfahrung. Die wissenschaftliche Aufbereitung
des im Freiland Erhobenen ebenfalls.
Ein Blick auf die gegenständliche, vergleichsweise kurze GEO-Tag-Aufsammlung möge
den Faktor Zeit bei Wirbellosen-Bearbeitungen aufzeigen. Werden Vorbereitungszeiten, An-
und Abreise, Auf- und Abstieg sowie die Sammelzeit addiert, schlagen für 70 vom Verfasser
gesammelte Weberknechte und Spinnen circa 24 Stunden zu Buche. Vorsortieren des Materials,
Erstellen einer Fundortliste, Determinationsarbeiten, Etikettierung, Versorgung der Proben in -
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Abb. 14 | Das Hochtor birgt noch mehr arachnologische
Rätsel, als es bislang preisgegeben hat …
Foto: Ch. Komposch/ÖKOTEAM
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klusive der Präparationsarbeiten für die vorgesehene genetische Analyse summierten sich zu
weiteren 20 Arbeitsstunden – Expertise und langjährige Erfahrung mit dieser Tiergruppe vo-
rausgesetzt. Die Makrofotograe der Spinnentiere im Labor nahm 3 Stunden in Anspruch, die
Aufbereitung und Beschriftung der Fotos nochmal 3 Stunden. Datenbankeingabe der
Rohdaten, Literatur-Recherche, Statistische Analyse, das Erstellen der Artenlisten, faunistisch-
ökologische und naturschutzfachliche Kurz-Auswertung sowie die Publikation der Daten mit
Textierung, Bebilderung und Korrektur der Druckfahnen erfordern etwa 30 Stunden. Summa
summarum sind dies etwa 80 Stunden. In jedes einzelne Spinnentier-Individuum wurde somit
1 Stunde und 8 Minuten investiert, pro Art sind es in diesem Fall 4 Stunden und 12 Minuten.
Im günstigsten, pannenfreien Fall – und die genetische Analyse noch nicht mitgerechnet.
Diese stichprobenartige und qualitative Kartierung wirft neben dem Erkenntnisgewinn weitere
Fragen auf und macht Lust auf eine fortgesetzte, intensive Forschung. Ausgewählte Beispiele
für konkrete Forschungsvorhaben sind folgende:
• Der hohe Anteil an Jungtieren erschwert dem Spinnenspezialisten das
Leben, sind doch Spinnen im Allgemeinen nur über ihre markanten
Ge nitalorgane seriös bestimmbar. So groß die Freude des Verfassers über
die von Daniel Kreiner vom Hochtor-Gipfel mitgebrachte Wolfspinne war –
im Labor folgte die Ernüchterung über das Vorliegen eines Jungtieres.
Damit muss die den Höhenrekord des Gesäuses innehabende Spinne un-
determiniert und namenlos, die höchste Erhebung des Nationalparks
spinnenkundlich gesehen ein weißer Fleck bleiben. Lohnend wäre auch
die Klärung der Identität der juvenilen Exemplare aus den endemiten-
reichen Gattungen Lepthyphantes sensu lato und Xysticus durch gezielte
weitere Aufsammlungen.
• Eine ächendeckende Kartierung der Endemiten des Tellersacks als Basis
für ein semiquantitatives Langzeitmonitoring hinsichtlich der Auswir-
kungen des Klimawandels wäre naturschutzfachlich sinnvoll.
• Von hohem Interesse wäre zudem eine repräsentative Kartierung der
Kältestandorte (Altschneefelder, Höhlen, Gipfel-Nordseiten, Schluchtwälder,
etc.) des Nationalpark Gesäuse und die Analyse ihrer Eignung als letzte
Refugien für die kalt-stenotherme Endemitenfauna des Schutzgebietes.
• Last but not least sei erwähnt, dass in nur etwa einem Kilometer Entfer-
nung zur Heßhütte eine für die Wissenschaft neue, noch unbeschriebene
Krabbenspinne lebt!
Unsere Forschung braucht Zeit. Viel Zeit.
Unsere Zeit braucht Forschung. Sehr viel Forschung …
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| Teil II | Kapitel 7
Schriften des Nationalparks Gesäuse 16 (2021) |(UN-)ORDNUNG IN DER NATUR DER WANDEL ZUR WILDNIS
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Dank
Für arachnologisches Interesse und nächtliche Ex -
kursionsbegleitung danke ich Simon Vitecek, für das
Überlassen von Funddaten bzw. Tiermaterial Irene Droz-
dowski und Alexander Mrkvicka, Gabriel Kirchmair und
Daniel Kreiner. Für ein rundum forschungsfreundliches
Umfeld sorgten Tamara Höbinger (†), Daniel Kreiner,
Alexander Maringer und Herbert Wölger. Auf der Heß -
hütte wurden wir wieder von Manu und Reini Reichen-
felser bestens mit Nusskipferln, Gseisperle & Co. um-
sorgt. Motivierend sonnig-geduldige Worte kamen von
Barbara Bock. Leo Lorber, Alexander Maringer und
Barbara Bock danke ich für die genaue Durchsicht des
Manuskripts. Grasch ummantelt wurde das Manuskript
von Wolfram Schröckenfuchs.
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Teil II | Kapitel 7 | KOMPOSCH |
Der weite arachnologische Weg zu den Eiszeitrelikten Die Weberknecht und Spinnenfauna der HochtorOstanke
| Schriften des Nationalparks Gesäuse 16 (2021)(UN-)ORDNUNG IN DER NATUR DER WANDEL ZUR WILDNIS
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Mag. Dr. Christian Komposch
ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraum-
planung | Bergmanngasse 22, A-8010 Graz
& Institut für Biologie der Karl-Franzens-Universität Graz
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www.oekoteam.at
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