In den letzten Monaten des alten Jahrhunderts fand auf der Website der amerikanischen Zeitschrift "Time" eine merkwürdige Abstimmung statt. Es ging darum, die "Person des Jahrhunderts" zu wählen, d.h. die Persönlichkeit, die, wie es in den Anweisungen an die Teilnehmer
hieß, "zum Guten oder Bösen, in den letzten hundert Jahren den größten Einfluß auf den Verlauf der Geschichte ausgeübt hat". Die
... [Show full abstract] Wahl brachte erstaunliche Ergebnisse hervor. Die Herausgeber der Zeitschrift sahen sich schon am Anfang veranlaßt, Jesus Christus
und Mohammed pauschal zu disqualifizieren, weil es in dem Wettspiel nur um "lebende Personen" und ihren "Einfluß auf Ereignisse auf dem Erdball" ging. "Das ist freilich ein säkulares Urteil", mußten sie gleich hinzufügen, denn der Einspruch, "Jesus lebt doch in mir",
lag in dem vorwiegend amerikanischen Teilnehmerkreis nahe. Die Zusammensetzung der Spitzenkandidaten war dennoch merkwürdig. Auf Rang eins stand: Elvis Presley. Unter den anderen eventuellen "Personen des Jahrhunderts" befanden sich neben glaubhaften Kandidaten wie Adolf Hitler (auf Platz
Nr. 3), Mahatma Gandhi (Nr. 9), Albert Einstein (Nr. 5) und Winston Churchill (Nr. 15) auch weniger emstzunehmende wie Prinzessin Diana (Nr. 18), der (jetzige) Papst (Nr. 7), sein Vorgänger Paul VI. (Nr. 20), Ronald Reagan (Nr. 10), der Femsehprediger Billy Graham (Nr. 4), der Erfinder
des LINUX-OS Linus Torvalds (Nr. 17) und der Mormonenführer Gordon B. Hinckley (Nr. 8).